BAYERNLIGA-DAMEN: HSG WÜRM-MITTE – VFL GÜNZBURG

Am Samstag um 17.30 Uhr treten die VfL-Damen zum Bayernliga-Spitzenspiel in Gräfelfing an. Gegner ist Drittligaabsteiger HSG Würm-Mitte. Die Spielerinnen rund um das Flüsschen Würm sind in der aktuellen Tabelle Zweiter, aber nur weil sich bislang ein Spiel weniger austrugen. Ginge es nur nach Minuspunkten, würden die Oberbayerinnen die Bayrische Eliteliga anführen. Den einen Punkt verloren die Schützlinge des Trainergespannes Mittasch/Beckmann übrigens zu Hause gegen den HSV Bergtheim als es nur zu einem 29:29 reichte. Dafür gewannen die HSG-Spielerinnen gegen den Mitfavoriten HC Erlangen in einem phantastischem Spiel mit 26:23.

Am vergangenen Wochenende wurde auswärts der TSV Winkelhaid mit 26:40 überrollt. Beste Torschützin beim Kantersieg war Alexandra Müller mit acht Treffern. Auf sie alleine zu konzentrieren bringt aber gar nichts, die Samstagsgastgeberinnen verfügen nämlich über ein immens ausgeglichenes Team. Das lässt sich auch aus der aktuellen Torschützenliste ablesen. Mit durchschnittlich 5,14 Einwürfen ist die torhungrigste Würm-Mitte-Spielerin Nicole Huber gerade einmal auf Platz siebzehn. Der Star ist dort das Team, jede Position ist torgefährlich besetzt, das erschwert den Konkurrenten taktische Gegenmaßnahmen. So versuchten es die Winkelhaiderinnen zuletzt mit doppelter Frau-Deckung im Rückraum, heraus gekommen ist am Ende doch eine Heim-Packung.

Die Günzburgerinnen haben allen Grund voller Freude ostwärts auf der A 8 zu fahren. Nach neun Spieltagen 14:4-Punkte – damit hatten selbst kühnste Optimisten, und davon gibt es beim VfL Günzburg jede Menge, nicht gerechnet. Überhaupt zu einem Spitzenspiel und nicht zu einer Nicht-Abstiegsgefecht fahren zu dürfen, das ist ein echtes Vergnügen für Aufsteigerinnen.. Druck haben die VfL-Spielerinnen an diesem Wochenende gar keinen. Niemand kann erwarten, dass ein letztjähriger Landesligist bei einem Drittligaabsteiger gewinnt. Klein ist die Chance, doch schon im Alten Testament wurden Größenverhältnisse komplett, wenn auch selten auf den Kopf gestellt. . Der kleine David aus dem Alten Testament war zwar ein Mann, aber auch junge, ehrgeizige Spielerinnen können über sich hinauswachsen. Genau solche treten die kurze Reise Richtung München an. Und vielleicht finden die Kees-Brüder ja die verwundbare Stelle der bislang wenig bekannten Mutter von Goliat, von der man bisher nur weiß, dass sie (Wurf-)gewaltig und (Tor-)hungrig, einfach “riesig” ist. Samstags, am späten Abend, werden wir wissen wie die Handballgeschichte kleiner Außenseiter gegen haushohen Favoriten ausging (…).

Ein Fanbus wird nicht eingesetzt, weil sich eine 100 Kilometer-lange Party nicht lohnt. Die Mannschaft hofft dennoch auf zahlreiche Unterstützung.

BAYERNLIGA-DAMEN: VFL GÜNZBURG – HSG FREISING-NEUFAHRN 36:19 (15:10)

Mit einem in der Höhe nie erwarteten 36:19-Sieg (Halbzeit: 15:10) gegen die HSG Freising-Neufahrn schrieben die VfL-Damen ein neues Kapitel in ihrem eigenen Aufstiegsmärchen. Das verwöhnte Günzburger Handballpublikum honoriert dies gerecht: 300 begeisterte Zuschauer säumten am vergangenen frühen Samstagabend die Nordtribüne der Rebayhalle.

Damit setzt sich die Mannschaft in der oberen Hälfte einer interessanten zwei geteilten Tabelle fest. Der obere Teil geht von der HSG Würm-Mitte mit einem Minuspunkt bis hinunter zum Achten HaSpo Bayreuth mit 8:10 Punkten. Der VfL mit vier Minuspunkten verfolgt in dieser Wohlfühlzone der Tabelle die Spitzenreiter. Der Neunte, die HSG Fichtelgebirge, führt die Gruppe der Abstiegskämpferinnen mit 4:12-Punkten an. Sie reicht bis zum 14., dem TSV Haunstetten.

Der gesamte bisherige Saisonverlauf und der Samstagsauftritt lassen sehr optimistisch in die Zukunft des Günzburger Damenhandballes blicken.

Dabei begann das Spiel erst einmal zäh. Die Gäste warteten mit einer ganz defensiven Deckung auf. Die VfL-Spielerinnen vom Fernwurf-Dienst Martina Jahn und Lena Götz hatten anfangs ihr Visier noch nicht genau genug eingestellt und scheiterten ein paar Mal. Das nutzte die HSG zu einer umkämpften Anfangsviertelstunde. Das 5:5 durch Sophie Raupach dokumentiert das auf dem Spielbericht. Dann kam Alena Harder auf das Feld. Der kleine Wirbelwind brachte Schwung in das Angriffsspiel und markierte selbst die 9:6-Führung. Da auch Selina Schlund mit insgesamt vierzehn Torwartparaden immer noch besser ins Spiel kam, begannen die Schwäbinnen mehr und mehr Spielvorteile zu erlangen. Die Seiten wurden bei einem gerechten 15:10 gewechselt.

Gewohnt sachlich verlief das Halbzeitgespräch. Weniges musst nachjustiert werden. Viel Lust auf Heimsieg war zu spüren.

Ehe sich die Oberbayerinnen versahen, gerieten sie voll in die Günzburger Angriffsmaschine. Es sollte noch schlimmer werden, hinten ward mittlerweile schwäbischer Handballbeton angemischt, gar nichts erinnerte mehr an die schwächere Abwehrleistung vor Wochenfrist im Schwabenderby. Ruck-zuck ging nun alles. Mal schepperte es vorne, mal stand hinten die Mauer, dann wurde wieder jemand überrannt. Innerhalb von sieben Minuten jagten die die VfL-Handballsprinterinnen zu einem 22:12.

Das war nicht nur ein deutlicher Vorsprung, sondern auch ein schwerer Wirkungstreffer. Die Spielerinnen aus Freising und Neufahrn wirkten konsterniert, es war die Vorentscheidung. Aus den Wurfproblemen der Anfangsviertelstunde waren die richtigen Schlüsse und Schüsse gezogen. Martina Jahn sollte insgesamt sieben Mal treffen, Lena Götz gar zehn Mal. Herrlich war alles anzuschauen. Damen-Handball begeistert in der schwäbischen Handballhochburg neuerdings. Die HSG spielte nur noch mit und schien das Ende herbeizusehnen. Christina Schredl gelang das 32:18. Doch das VfL-Team blieb Handball- und selbstbegeistert. Die beeindruckende schwäbische Messe war noch nicht gelesen. Selbst die letzten Minuten gehörten der Heimmannschaft. Dreimal Nina Porkert und einmal Tanja Stoll bescherten noch vor dem Advent ein 4:1.

Nicht wenige schüttelten beim Blick auf die nagelneue Anzeigentafel, von der ein 36:19 prangte ungläubig den Kopf. Die Mannschaft ist ja noch sehr jung. Wozu soll all das noch führen?

zur Statistik:

https://bhv-handball.liga.nu/cgi-bin/WebObjects/nuLigaHBDE.woa/wa/groupPage?championship=BHV+2019%2F20&group=246457

 

BAYERNLIGA-DAMEN: VFL GÜNZBURG – HSG Freising-Neufahrn

Am Samstag um 17.30 Uhr empfangen die VfL Damen die HSG Freising- Neufahrn. Die Handballspielgemeinschaft setzt sich aus den Stammvereinen SC Freising und TSV Neufahrn zusammen. Zusammen stellt man eine starke Einheit dar: Drei Damen- und drei Herrenmannschaft stehen als Aktive über den Jugendteams, die in allen Altersklassen, teilweise mehrfach; an den Start gehen können. Die Männer spielen nur auf Bezirksebene, so dass bei der HSG die Damen das Aushängeschild sind. Da gab es schon ganz andere Zeiten, viele Jahre gehörte der SC Freising zu den besten bayrischen Männermannschaften.

Die Schützlinge von Betreuer Gernot Porkert können nach dem Auswärtsspiel in Haunstetten zum zweiten Mal hintereinander die Favoritenrolle üben, denn der VfL ist mit 12:4-Punkten Vierter, während die Gäste mit 4:12 Punkten Elfter sind. In Augsburg fehlte der Mannschaft ein wenig die Lockerheit, die überraschend erfreuliche Tabellensituation, das scheinbare Gewinnenmüssen, das es so nie gibt, lähmte ein wenig gegen ein Team aus dem Tabellenkeller. Auch ein solcher Gegner muss erst einmal durch viele richtige Entscheidungen beherrscht und nach und nach besiegt werden. Geduld und Fehlerakzeptanz, wenn mal was schief geht, sind auf der Erfolgsspur gute Berater, wenn man sie noch nicht gewohnt ist.

Richtig Pech hatten die HSG-Damen bislang. Schon zweimal, gegen die HSG Fichtelgebirge und die HaSpO Bayreuth, verloren sie mit einem Tor. Ausgeglichener geht ein Spiel zwar kaum, doch der kleine Ein-Tore-Unterschied macht große zwei Punkte aus und erweist sich oft als Stimmungsbremse für nachfolgende Aufgaben. “Frau” wird nachdenklich. Am vergangenen Wochenende gelang den Oberbayerinnen immerhin ein ganz wichtiger Befreiungsschlag. Mit 33:28 wurde in einem tollen Heimspiel der TSV Winkelhaid besiegt. Sage und schreibe 19 Treffer gelangen dabei der Freisinger Torjägerin vom Dienst Christina Schredl. Da muss sich die VfL-Abwehr etwas einfallen lassen, 8,38 Treffer erzielte sie bislang durchschnittlich.

Doch der VfL hat auch seine Stärken und ist ein echter Angriffsexperte. Das jüngste Team ist sogar das torhungrigste in der bayrischen Eliteliga. Auch mit der Abwehr sind die Kees-Brüder sehr zufrieden. Ganz bewusst haben sie sich für eine im Damenbereich seltenere offensive Deckung entschieden. Das hemmt den Spielfluss und außerdem sind viele Ballgewinne, die zu einfachen Gegenstoßtoren führen der Lohn der aufwendigen Lauferei.

Verletzungsprobleme gibt es wie schon seit Wochen gar keine. Die Mannschaft freut sich sehr auf das Heimspiel: “Dahoam ist dahoam” ist nicht nur eine Bayrische Fernsehserie, sondern auch Lebensgefühl der VfL-Handballer. Die Damen eröffnen einen Heimspieltag, der in Bayern seinesgleichen sucht. Gleich im Anschluss spielen die Männer um die Tabellenführung und am nächsten Tag findet ein JBLH-Spieltag statt. Nur die fränkischen Bundesliga-Vereine können noch mehr Handballqualität bieten. Viele Vereine hat der VfL in den letzten Jahren überholt, vielleicht machen die Damen schon an diesem Wochenende wieder ein paar Plätze in der Bayernliga-Hierarchie gut.

BAYERNLIGA-DAMEN: TSV HAUNSTETTEN II – VFL GÜNZBURG 31:33 (14:14)

In einem heiß umkämpften Schwabenderby, bei dem die Haunstettener erste Reserve nie wie ein Tabellenletzter auftrat, behielten die Günzburgerinnen kühlen Kopf und gewannen ganz am Ende nicht unverdient mit 31:33 (14:14). Der VfL setzt sich damit im vorderen Tabellendrittel fest. Dort ist es enger geworden, schließlich unterlagen an diesem Wochenende die Erlangerinnen zum allerersten Mal. Ihre Bezwingerinnen von der HSG Würm/Mitte führen nun nach Minuspunkten die Liga an.

Es war ein typisches Derby, da ging es nicht nur um Punkte, die Spielerinnen kannten sich. Da verliert “frau” gar nicht gerne. Außerdem traf der schwäbische Damen-Handball-Platzhirsch TSV Haunstetten auf den ständig aufstrebenden VfL Günzburg, der nun auch beim schwachen Geschlecht frech an alten Hierarchien rüttelt. Und vor allem: Der TSV ist kein Verein, der gerne eine rote Laterne trägt.

Das 0:1 erzielte Martina Jahn. Leichte weinrote Vorteile waren in den Anfangsminuten festzustellen, ehe Gloria-Diana Leipersberger die erste Heimführung zum 4:3 erzielte. Nina Lechner, die am Ende neun Tore erzielte, brachte ihre Farben in der 15. Minute bis auf 8:5 in Front.

Die VfL-Abwehr leistete sich zu viele individuelle Stellungsfehler, auch die Torfrauen konnten nur wenig ausbügeln an diesem Tag. Es

fehlte die Lockerheit, ein Tabellenbild kann Druck machen. Schließlich war man ja beim Letzten zu Besuch. Als Außenseiter akzeptiert man Fehler gerne, Goliat ist schließlich viel größer und stärker. Als Favorit wird man beim gleichen Fehler unzufrieden. Kein guter Berater für Spielfreude. Die weinroten Schönen verkrampften. In der 24. Minute erzielte Sabrina Smotzek das 13:8. Erfreulich und verdient für die sehr engagierten Gastgeberinnen. Der Spielverlauf deutete den Weg ins Mittelfeld. Das ärgert den Trainer, besonders Jürgen Kees, der selbst beim Schafkopf ein schlechter Verlierer ist und es weckt die Kampfkraft eines intakten Teams. Ruck-zuck ging es, die Leichtigkeit schien zurück, vier VfL-Treffer in Folge. 13:12, na also, es geht doch. Der Anschluss war hergestellt.Schmeichelhaft wurde wenig später beim 14:14 gewechselt.

Lena Götz, die diesmal dreizehn Treffer markierte, erzielte die nächsten beiden Tore zum 14:16. Nun war es ein spannendes Ringen. Fünfmal kamen die Augsburgerinnen auf ein Tor heran. Danach schien sich der VfL abzusetzen. In der 46. Minute gelang Sina Schütte das 21:25. Gegen einen Tabellenletzten, das sollte doch die Vorentscheidung sein? Gefehlt, es war ein Schwabenderby, das dem Namen Ehre machte. In der 52. Minute schaffte der TSV den 26:27-Anschluss und noch später traf ausgerechnet das frühere Günzburger Handballkind Lea Bosch 160 Sekunden vor dem Ende mit einem Gewaltwurf in den Winkel. Schnell stellte Peter Kees fest, so etwas lernt man halt nur beim VfL: Doch es halft nicht. Schier undamenhafter Kampf: Eine Auszeit, drei Zeitstrafen. Die VfL-Youngster Sina Schütte und Nina Porkert blieben bei all der Kampfeslust kühl, wie sich das für eine Mannschaft aus dem Norden eines Landkreises gehört und erzielten die Treffer 31 und 32.

Das Spiel war entschieden. Freudentaumel dort, tiefe Enttäuschung da. Harter Handball! Für die Fans war es ein tolles Spiel. Der VfL wünscht dem TSV schnellstmöglich jede Menge Punkte, so ein Derby braucht es auch in der kommenden Saison.

zur Statistik:

https://bhv-handball.liga.nu/cgi-bin/WebObjects/nuLigaDokumentHBDE.woa/wa/nuDokument?dokument=meetingReportHB&meeting=6508151&etag=32baa173-e68f-4782-b185-fe5c0248a4ee

BAYERNLIGA-DAMEN: TSV Haunstetten II – VFL GÜNZBURG

Am Samstag zur ungewohnten Zeit um 13.30 Uhr reisen die VfL-Handballerinnen nach Haunstetten, wo es gegen die Drittliga-Reserve des dortigen TSV geht. Die Augsburger sind das Aushängeschild des schwäbischen Damenhandballes. Bis vor kurzem spielte die 1. Mannschaft in der 2. Liga. Aktuell ist sie zusammen mit dem TSV Wolfschlugen in der Dritten Liga auf Platz 2. Sogar eine dritte Damenmannschaft gebt es. Sie führt die Tabelle in der BOL an. Auch der Mädchenhandball sucht in Schwaben seinesgleichen. Hat der VfL schon seit Jahren keine weibliche A-Jugend mehr, verfügt der TSV Haunstetten über zwei. Eine davon, genauso wie die weibliche B-Jugend spielt in der Bayernliga.

Die zweite Damenmannschaft tut sich bislang schwer. Ganze zwei Punkte haben die Schützlinge von Nicole Bonnet auf der Habenseite. Am letzten Spieltag sollte der Negativtrend in Winkelhaid gestoppt werden. Doch auch dort setze es nach großem Kampf eine 29:24-Niederlage. Beste Torschützinnen in Franken waren Franziska Hochmair (7) und Lara Girstenbrei (5). Erfolgreiche Vereine wie der TSV Haunstetten haben auf ihrem Weg nach oben aber vor allem eines gelernt: Den Umgang mit schwierigen Phasen. Und so tun die VfL-Damen gut daran niemanden in der Haunstettener Sporthalle zu unterschätzen. TSV-Spielerinnen sind zu recht stolz auf ihre Farben, stellen sich und jammern wegen ein paar Niederlagen nicht rum . Wieso auch? Die Runde geht noch lang.

Dem VfL helfen am Samstag Respekt und die eigene Top-Form. 10:4-Punkte sind kein Zufall, sondern das Ergebnis harter Arbeit. Das Video-Studium empfiehlt ein einfaches Weiter-so. Focusiert hinfahren, gut aufwärmen und dann los jagen ist deutlich einfacher als die Haunstettener Ausgangsposition. Dort hilft kein Weiter-so, Spiel-Analysen mahnen zur Änderung. Das ist viel schwieriger.

Besonders interessiert dürfte die Handball-Familie Bosch zuschauen. Lea Bosch, die ihr Handball-Einmaleins beim VfL erlernte, studiert in Augsburg und spielt im Haunstettener ersten Reserveteam. Auch ihre Schwester Sina schloss sich dem Verein an und geht für die dortige Bayernliga-A-Jugend erfolgreich auf Torejagd, während der Bruder Luca für den VfL in der C-Jugend-Bayernliga antritt. TSV gegen VfL ist nicht nur für sie etwas ganz Besonderes, sondern auch das Schwaben-Derby in der Damen-Bayernliga. Ein Grund mehr sich diesen Kracher gerade wegen der unterschiedlichen Ausgangspositionen anzuschauen. Derbys sind ja immer etwas Besonderes.

Peter und Jürgen Kees können auf den vollen Kader bauen. Seit einigen Wochen haben sie Life-Kinetik durch den Experten Thomas Buhl mit in den Wochenrhythmus eingebaut. Handball ist schließlich nicht nur eine knallharte körperliche Auseinandersetzung, sondern das Hirn muss mitspielen. Die Konzentration bei den VfL-Damen ist seither besonders hoch und die Fehlerquote umgekehrt erfreulich gering.

Ein Fanbus wird wegen der geringen Entfernung nicht eingesetzt. Die Mannschaft würde sich aber über zahlreiche Unterstützung im Schwabenderby sehr freuen. Die frühe Spielzeit birgt ja auch Vorteile: Weder Kaffee trinken noch Abendessen muss ausfallen. Zusätzlich kann man in Augsburg herrlich auf Shopping-Tour gehen oder in den Zoo (…). Mit genügend Phantasie kann das ein wunderbarer Tag für den Günzburger Damenhandballfan werden.

BAYERNLIGA-DAMEN: VFL GÜNZBURG – TSV ISMANING 32:22 (16:13)

Nach einem tollen Spiel gewann der VfL Günzburg mit 32 : 22 (16 : 13) gegen den TSV Ismaning und setzte sich als Aufsteiger erstmals mit vor der Runde nie für möglich gehaltenen 10 : 4-Punkten als Fünfter ins obere Drittel ab. Bereits beim Achten HaSpO Bayreuth beginnt mit 4:8-Punkten eine sehr lange Abstiegszone. Davon und das ist das Saisonziel sind die VfL-Damen schon ein ordentliches Stück entfernt. Deswegen darf in den nächsten Wochen weiter gelassen aufgespielt werden.

Das 1.0 erzielte die Torjägerin vom Dienst Lena Götz. Sie drückte in der Anfangsviertelstunde mit sechs Treffern dem Spiel ihren Stempel ebenso auf wie eine gut parierende Torfrau Lisa Gremmelspacher. Die “Isis” waren ein starker Gegner. Mit der offensiven Günzburger Deckung musste schon ein weiterer Trumpf stechen um sich erste Zwischenstandsvorteile zu erarbeiten. Wie es in einem umkämpften Spiel mit leichten Gastgeberinnenvorteil sein musste, führte der VfL erst mit zwei, später mit drei Toren Unterschied. Tanja Stoll erzielte beim 11 : 7 die erste Vier-Toreführung und der achtfachen Torschützin Martina Jahn, die hinten wie vorne erneut ein Aktivposten war, war es mit einem Siebenmeter vorbehalten beim 13:8 den höchsten Vorsprung der ersten Hälfte herauszuwerfen. Doch die Gäste aus Oberbayern blieben hartnäckig und waren überhaupt nicht gewillt dem VfL-Sahnetag staunend zuzuschauen. Lotta Rohmert, die für ihre Farben neun Treffer erzielte, besiegelte den 16:13-Halbzeitstand. Die Fans hatten ein fetziges Bayernliga-Spiel gesehen.

Das VfL-Halbzeitgespräch durch die zufriedenen Kees-Brüder war entspannt. Ausdrücklich wurde auf die Basis eines erfolgreichen Spieles, nämlich die Abwehr, hingewiesen. Das zahlte sich aus: Die offensive weinrote Deckung sollte in den zweiten dreißig Minuten noch mehr Fehler provozieren und noch – schon fast undamenhaft – zupackender sein. Außerdem beerbte Selina Schlund Lisa Gremmelspacher im Tor. Damit bewiesen Jürgen und Peter Kees mal wieder Fingerspitzengefühl. Die jüngste der VfL-Keeperinnen sollte in der kompletten zweiten Halbzeit ganze neun Treffer kassieren.

Gleich nach Wiederanpfiff hielt Selina Schlund einen Siebenmeter. Das gab der Torfrau Sicherheit.

Und Handball kann so unbarmherzig sein! Anstelle durch den Strafwurf näher heranzukommen liefen die TSV-Spielerinnen nun ins offene Messer. Ruck-zuck stand es 19:13. Es blieb wie es war. Die Oberbayerinnen rackerten, doch der VfL war einfach einen Tick besser. Der Vorsprung wurde leise, aber kontinuierlich ausgebaut: In der 42. Minute stand es 22:16. In der 46. Minute erzielte Hannah Sperandio das 26 : 18. Die Kreisläuferin machte fünf herrlich Buden, ganz ohne Fehlwurf. Nina Porkert war es vorbehalten beim 30 : 20 einen Zehn-Tore-Vorsprung herauszuwerfen. Geschickt führte Spielmacherin Sonja Christel die Spielfäden in der Hand. Nach der höchsten Tordifferenz von 31 : 20 nahmen die TSV-Trainer eine Auszeit um den Schwung zu nehmen. Ein wenig half es. Den auch in der Höhe verdienten 32 : 22-Sieg konnte auch diese taktische Maßnahme nicht mehr verhindern.

In bester Feierlaune konnte das selbst-begeisterte VfL-Team dann das Bayernliga-Mänenrspiel anschauen um dann doppelten Grund für eine fröhlichen Samstagnacht zu haben. Es läuft beim VfL.

zur Statistik:

https://bhv-handball.liga.nu/cgi-bin/WebObjects/nuLigaDokumentHBDE.woa/wa/nuDokument?dokument=meetingReportHB&meeting=6508177&etag=ec0d2bd4-70a0-41f4-bbb6-e6181d5a14d3

BAYERNLIGA-DAMEN: VFL GÜNZBURG – TSV Ismaning

Am Samstag ist großer Bayernliga-Spieltag beim VfL Günzburg. Dabei treten die Damen im Vorspiel der Herren ab 17.30 Uhr gegen den TSV Ismaning an. Traditionsgemäß startet der Verein für Leibesübungen im Heimspiel während der Herbstferien immer seine Freikartenaktion für Günzburger Schulen und Vereine. Es wird also mit großem Publikumszuspruch gerechnet, schließlich haben beide Aktiventeams mit einem starken Saisonauftakt allerbeste Werbung in eigener Sache gemacht.

Der TSV Ismaning ist eine breit aufgestellte Handballhochburg im Münchner Norden. Spielte die männliche A-Jugend vor ein paar Jahren in der JBLH und die Männer kürzlich in der Bayernliga, so haben im internen Vergleich aktuell wieder Mädchen und Damen die Nase ein wenig vorne. Allein drei Damenteams sind gemeldet. Viele Kindermannschaften können dreifach besetzt werden. Bundesweit sind die “Isis” wie sie sich selbst liebevoll rufen als Mekka des Beachhandballs bekannt. Die “Brüder Ismaning” spielen regelmäßig um die Deutsche Meisterschaft.

In die Damen-Bayernliga ist der TSV als letztjähriger Achter gut gestartet, punktgleich wie der VfL Günzburg haben sie 8:4-Punkte errungen. Wenn man nach sechs Spieltagen eine Zwischenbilanz ziehen darf, dann scheint die Bayrische Eliteliga zweigeteilt. Bis zum siebten Platz darf man nach oben schielen. Der Sechste und Siebte, das sind die Samstagsgegner. Schon deswegen darf ein fetziges Spiel auf Augenhöhe um jeden Millimeter des neuen Bodens der Rebayhalle erwartet werden. Danach kommt die Tabellenzäsur. Der Achte hat “nur” 4:8-Punkte und das Tabellenende zieren vier Mannschaften mit 2:10 Punkten. Von den unbeliebten Abstiegsplätzen ist der VfL schon ein erstes Stück weg.

Im letzten Spiel gelang den Schützlingen von Trainer Bernd Dreckmann und seinem Co Till Heinrich ein 24:20 gegen den TSV Winkelhaid, obwohl mit Lisa Frank und Verena Weber zwei Spielerinnen verletzt fehlten. Besonders gut aufgeregt war Elena Kohde, die allein achtmal traf. Die Oberbayerinnen gehören wie der VfL zu den jüngsten Mannschaften der Liga und sind extrem ausgeglichen. Den großen Star scheint es nicht zu geben. Lange muss man in der Torschützinnen-Liste suchen, ehe man auf Platz 25 Fernanda Roveta mit 23 erfolgreichen Würfen findet.

Bei den Gastgeberinnen sind alle Spielerinnen heiß auf den Heimauftritt nach zwei Auswärtsbegegnungen. Wie es sich für den berufsmäßigen Fitness-Trainer Jürgen Kees gehört, sind all seine Spielerinnen unverletzt, voller Handball-Tatendrang und top-fit. Selbst die Erkältungswelle machte bislang einen Bogen, seit 2019 scheint das schwäbische Handball-Herrgöttle ein VfL-Damen-Handball-Fan geworden sein.

BAYERNLIGA-DAMEN: TSV EBE FORST UNITED – VFL GÜNZBURG 29:39 (14:23)

Im Duell der beiden jüngsten Teams der Liga obsiegten die VfL-Damen in der Höhe völlig überraschend mit 29:39 (14:23) beim TSV EBE Forst United. Die Kees-Brüder hatten im Vorfeld mit einer “engen Kiste” gerechnet, bedauern ihre Fehleinschätzung allerdings überhaupt nicht. Die Günzburger Relegationsheldinnen stehen nun in der bayrischen Eliteliga mit 8:4-Punkten top da, schließlich wurde als einziges Saisonziel der Klassenerhalt veröffentlicht.

Als Lucie Mäsel für ihre Farben das 1:0 erzielte, konnte noch kein Zuschauer in der gut besetzten Dr. Wintirch-Halle ahnen, welch souveräner Auftritt den ehrgeizigen Schwäbinnen gelingen sollte. Üblicherweise setzte dann das gegenseitige Abtasten ein. Was lassen die Schiedsrichter zu? Wie hart wird gedeckt? Wer hat einen Sahnetag usw.? Ein ausgeglichenes 3:3 stand nach der Kennenlernphase auf dem Spielbericht. Alena Harder, Svenja Engelmann und Nina Porkert zogen aus den ersten Erkenntnissen die richtigen Schlüsse und erzielten einen Dreierpack zum 3:6. So was macht im Handball nur wenig Eindruck, beimf 5:7 waren die Oberbayerinnen wieder auf zwei Treffer dran. Doch die Günzburgerinnen wirkten entschlossener, strebten direkt zum Tor und waren in der Defensive zupackender. Die mitgereisten Fans sahen von Anfang an Anfang an ein starkes Team auf dem Feld. So verwunderte es auch nicht, dass es den Weinroten vorbehalten war die nächsten vier Treffer in Folge zu erzielen. 5:11 ist selbst im Handball ein Vorsprung, von dem man zehren kann. Hinzu kamen psycholoigische Vorteile: Die VfL-Damen surfen nach erfolgreicher Relegation, einer tollen Vorbereitung und dem gelungenen Saisonstart auf einer Erfolgswelle. Das bestätigt. Die Gastgeberinnen siegten in der ganzen Runde erst einmal. Das wirft Fragen auf. Bei einem frühen und hohen Rückstand, brechen sich unangenehme Erinnerungen Bahn. Das Kopfkino signalisierte hier schon ein VfL-Happy-End. Getragen vom eigenen Epos des Handballjahres 2019 diktierten die Gäste das Spielgeschehen und bauten den Vorsprung bis zur Halbzeit auf 14:23 aus.

“Stark aus der Halbzeit kommen”, lautete das Ziel für die erste Zeit nach dem Wiederanpfiff. Die insgesamt zwölfmal erfolgreiche Lena Götz setzte den einfachen Plan in die schwierige Handballtat um und erzielte den nächsten Treffer. 14:24 das war eigentlich die frühe Vorentscheidung. Nur einen einzigen Fehlwurf leistete sich die VfL-Top-Scorerin übrigens in den gesamten 60 Minuten. Eine tolle Einzelleistung, vom Team ermöglicht. Zehn Tore Vorsprung bei den ganz unterschiedlichen Vorgschichten, da haben sich die eigenen Köpfe je nach Farbe längst über den Ausgang entschieden.

Zufrieden beobachtet Betreuer Gernot Porkert, dass das Spiel über den Kreis so gut wie noch nie in dieser Runde funktionierte. Hannah Sperandio und Svenja Engelmann erzielten von ihrer Wahlposition insgeamt acht Treffer. Auch Torhüterinnen Lisa Gremmelspacher und Elena Hoffmann zeigten hinter einer auf Ballgewinn orientierten Abwehr eine starke Leistung. So sehr sich die Ebersbergerinnen auch mühten, viel näher ran kommen sollten sie nicht mehr. Das 29:39 war ein gerechtes Endergebnis einer sehr konsequenten Leistung.

Auf der Heimfahrt wurde dann in zwei Kleinbussen Gruppenparty gefeiert und bereits der Blick nach vorne gerichtet: Groß ist die Vorfreude auf den kommenden Heimspieltag, wenn der TSV Ismaning zur Stippvisite in die Rebayhalle kommt.

zur Statistik:

https://bhv-handball.liga.nu/cgi-bin/WebObjects/nuLigaDokumentHBDE.woa/wa/nuDokument?dokument=meetingReportHB&meeting=6508196&etag=2c646e58-f21c-4745-a23b-d6c567df7d4e

BAYERNLIGA-DAMEN: TSV EBE Forst United – VFL GÜNZBURG

Die Bayernliga-Damen des VfL Günzburg treten am Samstag um 18.00 Uhr zum zweiten Mal hintereinander auswärts an. Diesmal geht es zum TSV EBE Forst United. Das liegt nicht in England und die Mannschaft scheidet im Falle des Brexit auch nicht aus dem Spielbetrieb aus. Hinter EBE verbirgt sich Ebersberg, 33 Kilometer östlich von München gelegen. Der Ebersberger Forst, das größte Waldgebiet um München prägt das Landschaftsbild und verbindet die Region.”Forst United” eben, daher der Name.

Der TSV schreibt gerade Handballgeschichte und mischt den bayrischen Damenhandball richtig auf. Noch im Jahr 2016 spielte die 1. Damenmannschaft in der Bezirksliga. Drei Mal hintereinander stiegen sie auf. “Was für ein Drei-Jahresplan”, schwärmt Günzburgs Trainerdenkmal Stephan Hofmeister und räumt ein in der Vergangenheit zu zurückhaltend agiert zu haben. Damit aber nicht genug: Auch der dortige Mädchenhandball ist prachtvoll entwickelt. A-; B- und C-Jugend spielen in der Bayernliga und stehen alle samt auf Platz 1. Das gibt es nur rund um den Ebersberger Forst. In dessen Schatten entwickelt sich aktuell eine bayrische Damen-Handball-Hochburg. Die Euphorie ist gewaltig. Bis zu 400 Zuschauer feuern ihre Schönen in der dortigen Dr. Wintrich-Halle an. Ein VIP-Bereich ist bei Heimspielen eingerichtet. Promo-Videos werden eingespielt. Männerhandball gibt es übrigens auch. Alle männlichen Jugendmannschaften sind besetzt, die 1. Herrenmannschaft spielt in der BOL.

Am vergangenen Wochenende verloren die “Forst-Ladies” mit 34:21 in Zirndorf. Insgesamt stehen nur 2:8-Punkte auf dem Konto. Jedes Jahr eine neue Liga, das könnte irgendwann zu viel sein, darf der Handballlaie vermuten. Doch Damentrainer Jürgen Kees ist sich sicher. “Der TSV wird am Ende der Runde gut da stehen und muss sich um den Klassenerhalt nicht sorgen”. Das Auftaktprogramm war schlicht der Hammer. Bislang musste gegen die beiden Aufstiegsfavoriten TSV Würm-Mitte und HC Erlangen gespielt werden, außerdem ging es zweimal in Hallen mit Kleber-Verbot. Für Spielerinnen, bei denen das Harz quasi zum namensgebenden Forst gehört, ein arge Bürde.

Dennoch die Oberbayerinnen stehen am Samstag ordentlich unter Druck. Ein schwieriges Auftaktprogramm erklärt manches, helfen tut es gar nicht, es zählen im Handball nur Punkte. “Wenn nicht zu Hause in der eigenen Hochburg und dann auch noch gegen einen Aufsteiger, wann dann?”, wird sich ambitionierte TSV-Fan für den kommenden Spieltag erhoffen.

Die Günzburger Damen dürfen also mit Gegnerinnen rechnen, die bereit sind eigene Grenzen zu überschreiten um weiter auf der schönen Welle des Erfolges zu surfen. Siegerinnen gefallen, nirgendwo weiß man das besser als bei den Ebersbergerinnen. Auf solche Kontrahenten sind die VfL-Spielerinnen in dieser Runde schon öfters gestoßen und jedes Mal behielten sie die Nerven. Auf die mentale Stärke der Seinen vertraut Peter Kees auch am Samstag. Mit 6:4-Punkten und zwei Auswärtssiegen im Rücken entspannt ostwärts auf der A8 hinfahren, bei Ankunft Sinne und Focus schärfen und dann nach und nach die kleinen, mittleren und hohen Hürden eines bayrischen Spitzenspieles nehmen, dann können vielleicht auch wieder Punkte für die Rückreise eingepackt werden. Das Team ist sich selbst Vorbild geworden.Trotz allem Respekt eine beruhigende Vorstellung.

Ein Fanbus wird dieses Mal nicht eingesetzt. Das Team reist in Kleinbussen. Danach kann man immer noch gemeinsam weggehen.

BAYERNLIGA-DAMEN: TSV WINKELHAID – VFL GÜNZBURG 26:33 (11:15)

Mit 26:33 (11:15) entführte der VfL Günzburg beide Punkte aus dem Nürnberger Land. Die Günzburgerinnen sind damit die positive Überraschung der Liga. Als Aufsteiger nach fünf tollen Auftritten 6:4-Punkte. Das hätte sich Abteilungsleiter Armin Spengler vor der Saison in seinen kühnsten Träumen nicht erhofft. Schließlich stellen die mutigen Schwäbinnen mit durchschnittlich 21 Jahren auch noch ein extrem junges Team. Die Leistungsentwicklung lässt sich gerade an diesem Sieg gut verdeutlichen, stieg doch exakt dieser deutlich besiegte TSV Winkelhaid in der Vorsaison noch sehr souverän vor dem VfL in die höchste bayrische Spielklasse auf.

Die taktische Aufgabe war anspruchsvoll, denn die Gastgeberinnen warteten im Angriff mit einer siebten Feldspielerin auf. Die Kees-Brüder hatten ihre Mannschaft aber auf diese Spezialität bestens vorbereitet. Torhüterin Lisa Gremmelspacher erzielte gegen diese umstrittene taktische Variante insgesamt zwei Treffer über das ganze Feld ins leere Tore. Frustrierend für des Gegners Team, übrigens auch für die Zuschauer, die immer noch wenig Gefallen an dieser Regeländerung finden. Immerhin darf sich der starke VfL-Rückhalt nun auch ganz offiziell als Torjägerin bezeichnen.

Von Anfang an drückten die weinroten Damen dem Spiel ihren Stempel auf. Das 0:1 erzielte die andere Torjägerin vom Dienst Lena Götz. Durch einen Siebenmeter gelang Martina Jahn der erste Drei-Tore-Vorsprung. Über ein 4:9 (Tanja Stoll), ein 5:10 (Antonia Leis) und ein 6:13 (Nina Porkert) wurde der Vorsprung kontinuierlich ausgebaut. Besonders die wendige Alena Harder brachten die Winkelhaiderinnen nie in den Griff. Sie erzielte mit sechs Treffern die meisten Feldtore für ihre Farben und holte ganz nebenbei etliche Siebenmeter und Zeitstrafen heraus. Natürlich gaben die Mittelfränkinnen alles und verkürzten bis zur Halbzeit auf 11:15.

Die Spielkrise folgte nach Wiederanpfiff. Der sechsfachen Torschützin Anna Seidel gelangen zwei Treffer in Folge. 13:16 – das Heimpublikum war nun voll da. Die Manndeckung gegen Lena Götz zeigte in dieser Phase Wirkung. Der VfL brauchte einige Zeit bis das Gegenmittel – die siebte Günzburger Feldspielerin – griff. Alena Harder und Nina Porkert erzielten in dieser angespannten Situation zwei Treffer zum 13:17. Die Aufholjagd war gebremst, der VfL gewann die Spielkontrolle zurück. Nach dem 14:17 folgte der nächste Günzburger Dreierpack zum 14:20. Das war schon die Vorentscheidung. Mittlerweile führte Sina Schütte auf dem Spiel Regie. Sie kam direkt von einem Spiel der Baden-Württembergliga, wo sie für ihren Erstverein Frisch-Auf Göppingen im Einsatz war. Ihr größter Fan, in Personalunion auch der begeisterte Papa, Mike Szameitat, hatte sie quer durch Süddeutschland gefahren. Der Vorsprung wurde nun kontinuierlich ausgebaut. In der 45. Minute stand es 19:27. Das 26:33 war ein gerechtes und in der Höhe verdientes Ergebnis.

Die Freude war riesig. Wurden in der Vergangenheit die weiten Fahrten nach Franken als Belastung gesehen, sieht man ihnen mittlerweile vorfreudig entgegen. Der Damen-Party-Bus hat sich einen Namen gemacht und würde auch Fahrten zurück aus Mecklenburg-Vorpommern gut aushalten. Nur Getränke müssten unterwegs nachgekauft werden. Erst nach Mitternacht kamen die Günzburger Handballschönen an der Rebayhalle an. Von dort ging es weiter nach Ulm, die Fahrt war schlicht zu kurz um das Handballglück zu verarbeiten. Dort wurde auf der WG-Party von Studentin Sonja Christel noch ordentlich weiter gefeiert. Am Dienstag zum Training sollten aber alle wieder zurück sein, so ein stets besorgter Trainer Peter Kees.

zur Statistik:

https://bhv-handball.liga.nu/cgi-bin/WebObjects/nuLigaDokumentHBDE.woa/wa/nuDokument?dokument=meetingReportHB&meeting=6508167&etag=ca80920b-6a84-45c0-ad41-cfa3fae3c25e