BAYERNLIGA-DAMEN: HSV Bergtheim – VFL GÜNZBURG

Am Samstag um 18.30 Uhr treten die VfL-Damen zum Spitzenspiel der Bayernliga im unterfränkischen Landkreis Würzburg an, wo sie auf den Tabellenvierten HSV Bergtheim treffen. Der Ort mit seinen knapp 4000 Einwohnern ist eine Damen-Handball-Hochburg mit insgesamt drei aktiven Frauenmannschaften.

Die mit Spannung erwartete Begegnung soll klären, wer von beiden Mannschaften aktuell die bessere ist. Der Langzeitvergleich von etwas mehr als einer Hinrunde lässt die Frage knapp ungeklärt, arg sind sich beide Teams jedoch auf die Pelle gerückt. Die Schwäbinnen haben 20:6 Punkte und sich 46 Plustore erworfen, die Fränkinnen bei gleicher Punktzahl 41. Da kann man zurecht mit einer knisternden Partie rechnen, wenn der Strauß um Platz 3 ausgefochten wird. Die Sache harrt der Klärung!

Im Hinspiel war es natürlich auch herrlich eng.Ronja Schwalbe, die weiland insgesamt neun Tore warf, erzielte bei 59:42 Minuten und Sekunden den 30:29-Anschlusstreffer, ehe Nina Porkert drei Sekunden vor dem Ende die VfL-Damen mit dem 31:29 erlöste. Es waren die ersten Bayernliga-Damen-Punkte der Neuzeit für den VfL. Sie wiesen einen erfolgreichen Weg. Das Drehbuch könnte wieder so ähnlich aussehen, nur weiß man halt nicht, wer das launische Quäntchen Glück auf seiner Seite hat und am Ende diesmal den Siegtreffer erzielt. Zur Spannung werden auch die völlig unterschiedlichen Vorstelltungen vom Ausgang der Partie wesentlich beitragen.

Die Fränkinnen haben eine gleich tolle Runde gespielt wie die Günzburgerinnen. Zu Hause sind sie noch ungeschlagen. Die Trauben im Winzergebiet schmecklich köstlich, sie hängen aber auch hoch. Nur mit einer außergewöhnlich guten Leistung wird man sie erlangen können. Immerhin nach der Weihnachtspause lief es noch nicht so gut für die Gastgeberinnen. Zuerst wurde bei einem der Meisterschaftsfavoriten HC Erlangen chancenlos mit 28:16 verloren. Das kann schon mal passieren wie man an der Günz weiß. Das 30:30 beim Tabellenvorletzten in Winkelhaid überraschte die Konkurrenz aber schon. Trainerin Michaela Lehnert monierte besonders eine sehr wankelmütige Defensive: Vielleicht kann das der VfL mit der zweitbesten Offensive der Liga nützen? Die Daumen sind bei den Günzburger Handballfans dafür gedrückt.

Das Training war gewohnt entspannt. Zwar fehlten einige Spielerinnen wegen kleinerer Blessuren oder den üblichen Winter-Krankheiten. Die Kees-Brüder hoffen dennoch auf einen vollen Kader. Die knappe Heimspielniederlage gegen die sehr starke Spielgemeinschaft aus Mintraching und Neutraubling ist übrigens kein Trauerfall. Es war ein fetziges Spitzenspiel mit offenem Schluss und als Aufsteiger kann man einfach nicht erwarten, jede Schlussphase erfolgreich für sich zu entscheiden. Die Klasse des Gegners, Schiedsrichter, Tagesform (…); das Spiel liegt nicht nur in der eigenen Wurfhand.

Zur Unterstützung der Mannschaft wird ein Fanbus eingesetzt. Er fährt am Samstag um 14.15 Uhr vor der Günzburger Sporthalle ab. Anmeldungen wie immer an Jürgen Kees ([email protected]) oder Dieter Pohl ([email protected]).

BAYERNLIGA-DAMEN: VFL GÜNZBURG – SG FC MINTRACHING/ TSV NEUTRAUBLING 22:25 (11:11)

Der VfL Günzburg unterlag in einem packendem Kampfspiel der Spielgemeinschaft aus Mintraching und Neutraubling verdient mit 22:25 (11:11). Schon bei der Einwärmung erkannten die Gebrüder Kees, dass da keine Mannschaft angereist war, die brav die Punkte beim starken Absteiger abliefern wollte. Körpersprache und Engagement warnten vor einem Gast, der beweisen wollte, dass der Heimsieg zu Rundenbeginn kein Handballzufall war. Trotz des betont gesundheitsbewusstem VfL-Catering im Foyer, erinnerte einiges an sehr heißes Fritten-Fett an diesem Tag..

Anfangs kochte noch nichts über, im Gegenteil Tanja Stoll erzielte die ersten beiden Treffer der Begegnung und sorgte für Rundum-Zufriedenheit bei ihren erfolgsverwöhnten Handballfreundinnen und deren begeisterten Fans. Doch die Oberpfälzerinnen traten auf die Spaßbremse. Mit hohem Körpereinsatz, meist einen kleinen Schritt schneller als die Schwäbinnen gelang beim 4:4 der erste Ausgleich. Von Anfang an im Mittelpunkt Torhüterin Lea Platzer, die sich mit zahlreichen Paraden, präzissen Gegenstoßpässe und einem Torerfolg auszeichnete. Ungewöhnlich viele technische Fehler und “Fahrkarten” mussten die zahlreichen Zuschauer mitansehen. Es war jedoch kein technisches Unvermögen, sondern das Ergebnis heftiger Gegenwehr, fast undamenhaftem körperlichen Einsatz und hohem Risiko aus Positionen zu werfen, die da eben noch übrig blieben. Siebenmal sollte es nun bis zur Halbzeit unentschieden stehen. Das war nichts für schwache Nerven, Handballästheten oder kleine Mädchen. Harte Teamarbeit war gefragt, es wurde beidseits mehr verhindert als gestaltet, fast wie bei einer Männer-Europameisterschaft. . Bei 28:28 Minuten und Sekunden gelang Martina Jahn per Siebenmeter der 11:11-Ausgleich. In anderen Spielen fallen da schon noch zwei, drei Tore – nicht in dieser umkämpften Partie. Es sollte schon der Halbzeitstand sein..

Die Pause tat gut, auch den Fans, weniger als sonst wurde geflachst. Hastiger als sonst getrunken, geraucht und gegessen. Man wollte ja nichts verpassen in dieser Spannungs-geladenen Atmosphäre..

Martina Jahn eröffnete den Torreigen der zweiten dreißig Minuten. 12:11! Erinnerungen wurden wach, oft waren die Bayernligaaufsteigerinnen nach dem Wiederanpfiff enteilt. Doch die Spielerinnen aus Mintraching und Neutraubling, rannten, stellten sich in die Laufwege, dann wieder diese Torhüterin, es schien eine Übermacht zu sein. Ausgleich, wieder dreimal unentschieden.

Dann kippte die Partie. Erst gelang Spielmacherin Carina Märhofer und Lea Röhrl die 14:16-Führung und wenig später enteilte der entschlossene Gast durch zwei weitere Treffer von Jasmin Lehner und Nell Stiller auf 15:19. Auch beim 18:22 führten die Oberpfälzerinnen noch mit vier Treffern.Auswärts hätte man den Partybus vorsorglich abbestellt. Doch es wäre zu früh gewesen, denn die drohende Heimniederlage weckte alle VfL-Reserven, Die Günzburgerinnen sind keine Spaßtruppe oder ein Mädcheninternat. Die letzten Erfolge waren das Ergebnis großartiger Kampfeslust. Das war nun zu sehen. In der 58. Minute waren die Weinroten durch Treffer von Lena Götz, Hannah Sperandio und Martina Jahn wieder auf Punkte-Tuchfühlung. 21:22 war auf der Anzeigentafel zu lesen, das Spiel packte in dieser Phase nicht nur die besorgten Handball-Mamas. Doch die Spielgemeinschaft blieb unerschütterlich, kein schwäbisches Happy-End. Zwei Treffer trotz zwischenzeitlicher Zeitstrafe, besiegelten das 21:24 bei 58:53! Das war die Entscheidung. Die Handballhochburg Günzburg war genommen.

Zwar monierte Peter Kees nach dem Spiel die vielen Fehler, erkannte aber auch an, dass der sehr clevere Gegner etliches davon aufzwang. Ergebnisse sind kein Zufall, sondern das Ergebnis einer einstündigen harten Auseinandersetzung. Am Dienstag wird das Spiel nachbesprochen, trotz des hohen gegnerischen Druckes hätte frau auch manches noch besser machen können. Und dann führt die Reise zum Tabellendritten HSV Bergtheim, der punktgleich mit dem VfL wartet. Der Handballspaß und die hohen Herausforderungen hören also nicht auf.

BAYERNLIGA-DAMEN: VFL GÜNZBURG – SG FC Mintraching/ TSV Neutraubling

Am 14.09.2019 begann der Bayernliga-Aufsteiger VfL Günzburg seine neue unbekannte Runde bei der Mintraching/Neutraubling. Mulmig waren die Reisegefühle gewesen. Nach 60 spannenden Minuten stand es 27:24. Das ist im Handball zwar keine Punkte Wert. Doch die knappe Niederlage sorgte für Zufriedenheit. Schließlich war man nicht untergegangen. Ganz ehrlich: Irgendwie hätte man auch gewinnen können, stand es doch in der 56. Minute noch 24 : 24.

Etwa vier Monate weiter oder eine Hinrunde später, am Samstag um 17.30 Uhr, fühlt sich alles ganz anders an. Da wartet urplötzlich kein auf Aufsteiger mehr verstohlen im Schutz der eigenen vier Rebayhallen-Wände, sondern ein stolzer Tabellendritter, der sein Relegationsmärchen weiter und weiter zu schreiben scheint. Das Ganze heißt sogar Spitzenspiel, denn Mintraching/Neutraubling spielt eine famose Runde und hat mit 16:10-Punkten den fünften Platz erklommen. “Klar, wenn man den VfL schlägt”, könnte man Spaßes halber und unangemessen respektlos schreiben. Die Schönheit des Augenblickes verleitet fast dazu: Wir tun das natürlich nicht.

Die Oberpfälzer Damen sind gut aus der Winterpause gekommen. Mit 22:27 gewannen sie beim TSV Winkelhaid. Trainer Wolfgang Völkl lobte danach besonders seine starke Torfrau Ali Singer, die nicht nur etliche Einwürfe verhinderte, sondern den Gegner auch immer wieder mit präzisen Gegenstoßpässen schockte. Im Feld war am stärksten Spielmacherin Carina Marhöfer, die trotz Frau-Deckung neun Treffer erzielte. In der Torschützenliste steht bei der Spielgemeinschaft Jasmin Lehner mit 59 Toren als Zwölfte am weitesten vorne. Angeführt wird die Statistik übrigens von Lena Götz mit 125 Toren, gleich dahinter Franziska Peschko von HC Erlangen mit 122 “Buden”. Martina Jahn mit 68 Treffern hat sich mittlerweile ebenfalls unter die Top-Ten mit 68 Toren geworfen.

Die Kees-Brüder müssen also mal wieder auf einen ausgeglichenen Gegner einstellen. Wichtig wird auch eine gute Abschlussquote sein, damit die Gegenstoßmaschine aus dem Raum Regensburg nicht zu arg einschlägt. Konnten die VfL-Schönen in letzter Zeit fast ohne jede Blessur trainieren, so musste diese Woche doch die ein oder andere Spielerin einmal pausieren. Das freundlichste Trainergespann der Liga ist allerdings zuversichtlich, dass am Samstag am frühen Abend, zur allerbesten Damenspielzeit, ein sehr starker Kader antreten wird. Der Wunsch für die knappe Hinspielniederlage Revanche zu nehmen ist dabei Handlungsziel, aber auch innerer Antrieb für ein starkes Team. 400 Zuschauer kamen zum letzten Damenspektakel, vielleicht gibt es ja zum Spitzenspiel einen neuen Zuschauer-Saisonrekord? Werbung macht die Mannschaft ja seit über einem Jahr an nahezu jedem Hallenfußball-freien Wochenende.

BAYERNLIGA-DAMEN: VFL GÜNZBURG – HASPO BAYREUTH 30:21 (13:8)

Die zweite Hälfte bringt die Wende für den VfL Günzburg

Bericht der Günzburger Zeitung

Nach einer zähen Anfangsphase gelingt dem VfL Günzburg noch der Heimsieg gegen HaSpo Bayreuth. Jetzt stehen die Günzburgerinnen auf Platz drei der Bayernliga.

Vielleicht einen Platz in der Bayernliga vorrücken, aber auf jeden Fall ein Heimsieg: Das war das Ziel von Trainer Jürgen Kees für seine Günzburger Handballerinnen vor dem abschließenden Vorrunden-Spiel gegen HaSpo Bayreuth. Und der Coach wurde nicht enttäuscht. Der VfL Günzburg siegte gestern dank einer guten zweiten Halbzeit 30:21 und rückte damit von Platz vier auf drei in der Bayernliga vor.

Das Spiel gegen den Tabellen-Achten fing für die Günzburgerinnen vielsprechend an: Bereits nach 35 Sekunden traf Lena Götz zum 1:0, knapp eine Minute später legte sie zum 2:0 nach.

Doch das flotte Spiel hielt nicht lange an: Die erste Halbzeit verlief überwiegend zäh. Das merkten auch die knapp 400 Zuschauer in der Günzburger Rebayhalle, deren Jubel und Anfeuerungsrufe in dieser Zeit zurückhaltend wirkten.

Die Günzburgerinnen taten sich im Angriff zunächst schwer

Die Gastgeberinnen taten sich im Angriff gegen die offensive Abwehr der Bayreutherinnen schwer. Die Günzburgerin Svenja Engelmann fasste das nach dem Spiel in die Worte: „Wir müssen den Angriff ruhiger spielen. Wir haben zu schnell den Abschluss gesucht.“

Zwar blieben die Gastgeberinnen in Führung, doch die Fränkinnen waren oft nur ein Tor vom Ausgleich entfernt, der in der 22. Minute mit dem 7:7 auch erfolgte. Allein die laut Trainer Kees „überragend“ haltende Torhüterin Lisa Gremmelspacher verhinderte in dieser Schlimmeres. Bis zur Halbzeit bauten die Günzburgerinnen den Vorsprung dann auch dank eines verwandelten sieben Meters durch Tanja Stoll und verpasster Torchancen der Gäste auf ein 13:8 aus.

Die zweite Halbzeit bringt die Wende

In der zweiten Halbzeit änderte der Coach die Taktik: Torhüterin beim Angriff auf das gegnerische Tor raus und stattdessen eine siebte Feldspielerin rein, sodass die Bayreutherinnen ihre bisherige offensive Abwehr aufgeben mussten. Zudem agierten die Günzburgerinnen nun deutlich dynamischer und schneller. „Wir haben die Lücken besser genutzt“, erklärte Alena Harder. Das Spiel war im Fluss, Angriff und Gegenangriff folgten rasch aufeinander, ebenso die Tore.

Lena Götz war aufseiten des VfL die Torjägerin des Spiels: Zwölf Treffer, davon sieben in der zweiten Halbzeit inklusive des Treffers zum Endstand, den sie mit der Schlusssirene erzielte. Trainer Kees war mit dem Ergebnis zufrieden: „Das war eine gute Vorrunde. Jetzt können wir positiv in die Rückrunde starten.“

VfL Günzburg: Schlund, Gremmelspacher, Hoffmann; Götz (12), Harder, Kubasta (1), Leis, Stoll (4/1), Engelmann (1), Schütte (2), Sperandio (2), Christel (1), Jahn (5/1), Porkert (2)

BAYERNLIGA-DAMEN: VFL GÜNZBURG – HaSpo Bayreuth

Am Sonntag zur ungewohnten Zeit um 14.30 Uhr empfangen die Günzburger Bayernliga-Handballerinnen den HaSpO Bayreuth. Grund für die zuschauerfeindliche Zeit ist der Hallenfußball, der für die VfL-Handballer die Rebayhalle praktisch die gesamten Weihnachtsferien versperrte. Da noch am Samstag gekickt wird, müssen die Fußballer Samstagnacht die Halle Futsal-frei räumen und die Handballer am Sonntag in aller Herrgottsfrüh Handballtauglichkeit herstellen. Allein das ist eine erstaunliche ehrenamtliche Herausforderung, die sowohl die Verantwortlichen des SC Bubesheim als auch die des VfL Günzburg Jahr für Jahr mit Bravour bewältigen.

Wenn alles gut erledigt ist, folgt eine Demonstartion Günzburger Handballstärke: Um 12.30 Uhr ein JBLH-Spiel, danach Bayernliga-Festpiele von Damen und Herren gegen HaSpo Bayreuth und quasi als Derniere ab 18.30 Uhr das Spiel der Männerreserve gegen den TSV Neusäss. Da geht es immerhin um den Aufstieg.Mehr bayrischer Spitzenhandball geht kaum. Das wäre eine herrliche Samstagabendveranstaltung gewesen.

Die VfL-Schönen freuen sich als Vierter auf den Tabellenachten. Die Fränkinnen haben bislang 12:12-Punkte errungen, damit rangiert man im Haifischbecken “Damen-Bayernliga” im Mittelfeld. Bar der aller größten Sorgen, da die Abstiegsregion erst beim Viertletzten, dem TSV EBE Forst United, los geht, der bislang ganze 6:18-Punkte zustande brachte. Ein Puffer zum Abstiegskampf ist also bereits geschaffen. Die Spielerinnen aus der Wagnerstadt zeichnen bislang eine klare Ergebnislinie: Alle Auswärtsspiele wurden verloren und alle Heimspiele gewonnen, so auch die letzte Begegnung am 14.12.2019 als die Schützlinge von Trainer Udo Prediger, den TSV Winkelhaid knapp mit 31:30 ohne Punkte auf die Heimfahrt schickten. Das weist den Günzburgerinnen natürlich zu Hause als Vierter das Schild der Favoritinnen zu, doch die HaSpo-Spielerinnen werden gleich einige gute Neujahresvorsätze gefasst haben. Einer der beliebtesten dürfte dabei heißen: Endlich auswärts punkten. Da Neujahrsvorsätze besonders im Januar Ernst genommen werden, sind die VfL-Spielerinnen also vorgewarnt. Besonders wichtig wird es sein die Kreise der Top-Torjägerinnen der Gäste einzuschränken. Mit Elena Kerling (67 Treffer) auf Platz 7 und Kim Koppold (64 Treffer) auf Platz 8 stehen gleich zwei Werferinnen unter den Top-Ten der aktuellen Torjägerinnenliste.

Auch wenn praktisch kein Mannschaftstraining wegen Futsal möglich war, kommt das VfL-Team stark aus der Fußball- und Weihnachtspause. Keine Spielerin ist verletzt, ein selten glücklicher Traum eines jeden Handballtrainers. Außerdem tat nach einem derart nervenaufreibenden Handballjahr eine Verschnaufpause gut. Nun ist der Akku wieder voll aufgeladen und die Spielerinnen freuen sich sehr auf den Neustart. Trotz der frühen Anspielzeit hoffen die Damen um Martina Jahn auf ihre mittlerweile zahlreichen Fans, schließlich hat die Mannschaft ein ganzes Jahrl lang tolle Werbung für den eigenen Sport betrieben. 18:6-Punkte für einen Aufsteiger in der höchsten bayrsichen Liga sind eine eindrucksvolle Selbstvermarktung. So soll es weiter gehen.

BAYERNLIGA-DAMEN: HG Zirndorf – VFL GÜNZBURG 32:36 (17:20)

Nach einer starken Leistung entführen die Günzburger Damen mit 32:36 (17:20) beide Punkte aus Zirndorf. Ein wenig Bammel hatte die Weinroten schon. Da waren zum einen die Heimergebnisse der Fränkinnen: 37:25 gegen HaSpO Bayreuth, 37:21 gegen Haunstetten II und 37:25 gegen EBE Forst United und zum anderen wartete in der Halle das ungeliebte Harzverbot. Außerdem war Trainer Jürgen Kees beruflich verhindert, so dass sein Bruder Peter alles alleine machen musste.

Es war wohl auch der Schwere der Aufgabe geschuldet, dass viele Fans die Reise ins Mittelfränkische antraten. Der Fanbus war fast voll. Martina Jahn hatte ihren kleinen Bruder Alexander und ein paar seiner A-Jugendfreunde zum Trommeln bestochen. Lärm kann auswärts nie schaden Engagierrte Handballmamas reisten extra an. Echte Fankultur hat sich bei den Damen entwickelt. In der Halle war alles bestens angerichtet: Glühwein, Fränkische und Steaks vom Grill.

Dann der nächste Schreck: Trommelverbot im Wohngebiet. Gut dass der Chor der A-Jugendlichen stimmgewaltig und sangesfreudig ist!

Die Einwärmung passte zu düsteren Vorahnungen. Bis zur Hallendecke wurde ohne den geliebten Kleber hinauf geworfen.

Dann ging es los: Schnell merkten die Günzburger Schönen warum in Zirndorf so viele Tore fallen. Das Tempospiel der Gastgeberinnen ist nur schwer zu stoppen. Jeder Fehler wird überfallartig bestraft. Da anfangs Abwehrchefin Martina Jahn, die erneut hinten wie vorne eine einwandfreie Leistung ablieferte, gegen eine Angreiferin auf weitem Weg getauscht wurde, ging zusätzlich wertvolle Zeit zum Zurücklaufen verloren. Auch deswegen lagen die Vorteile zunächst bei der HG. 6:3 und 9:6 lauteten die Zwischenstände. Im Angriff wurde noch viel neben und übers Tor gewrofen, nur darunter ging es nicht. Einzig Lena Götz scherte sich nicht um “kein Harz”, eine echte Torjägerin bombt halt auch ohne Klebstoff. Der äußerlich ruhige und hoch Handball-erfahrene Peter Kees justierte taktisch ein wenig nach. Martina Jahn blieb nun auch im Angriff auf dem Feld. Außerdem sind die Weinroten anpassungsfähig. Das gilt nicht nur für die neue Spielklasse, sondern auch für den Umgang mit dem nackten, glatten Ball. Beim 11:11 war der Ausgleich geschafft. Die überragende Alena Harder nütze wie so oft jede noch so kleine Lücke. Und weil die Abwehr stärker wurde, klappte es plötzlich auch mit dem Gegenstoß. Immer wieder wurde Nina Porkert erfolgreich auf die schnelle Reise geschickt. Beim 13:15 stellte der Chor der A-Jugendlichen auf Freudengesang um. Doch es blieb ein hartes Stück Arbeit, auch weil Lisa Gremmspacher die ersten 20 Minuten unglücklich agierte. Trainer Kees dürfte mit sich gerungen haben. Doch seine Entscheidung die Torfrau nicht zu tauschen, erwies sich im Nachhinein als richtig. Erst steigerte sich die Gremmelspacher und in der zweiten Halbzeit wurde sie zur besten Spielerin eines sehr starken Günzburger Teams. Zuerst wurde aber noch beim 17:20 gewechselt.Was für eine Damen-Tore-Jagd!

Die Pause tat den begeisterten Zuschauern gut. Essen und Trinken beruhigt. “Ganz nüchtern betrachtet”, erklärte Sangesfreund Alexander Jahn später in einem Gespräch mit seiner großen Schwester, “macht Anfeuern durstig”: Die Zirndorferinnen hatte die Halbzeit gut genützt und waren zum Tempospiel der Anfangs-Viertelstunde zurück gekehrt. Doch jetzt stand Lisa Gremmelspacher immer wieder goldrichtig im Weg. Ohne diese Leistungssteigerung wäre der fränkische Ansturm nicht so glimpflich ausgegangen. zwar kamen die HG-Spielerinnen beim 21:22 und 23:24 bedrohlich nah, doch der VfL blieb nervenstark. Vom Harzverbot war nichts mehr zu sehen. Beim 23:26 war erneut ein Drei-Tore-Vorsprung herausgeworfen. Tenor Jan Schüller, im A-Jugendchor auch für die Technik zuständig, spielte nun Weihnachtslieder aus der Box ein. Das war neben Harz und Trommeln aber auch verboten und so blieb alles im Rahmen, auch wenn ihm das auf den empfindlichen Magen schlug.

Auf dem Spielfeld fiel die Vorentscheidung in Günzburger Überzahl. 25:30 war der erste größere Vorsprung gegen einen Gegner, der alles gab. In der 51. Minute setzte der Zirndorfer Coach mit doppelter Manndeckung gegen Alena Harder und Lena Götz alles auf eine Karte. Über das ganze Feld erzielte Lisa Gremmeslpacher nun ein Tor. Das schien den Willen zu brechen. In der 54. Minute stand es 26:33. Der freundliche Busfahrer ging hinaus und baute den VfL-Bus auf Party-Modus um. Das Spiel begann zu plätschern: Torhunger und Tempolust schienen endlich gestillt. Am Ende stand ein 32:36 auf der Anzeigentafel.Jürgen Kees bange Blicke auf seinen persönlichen Liveticker hatten ein Ende. endlich konnte der Vielbeschäftigte ruhig im Geschäft Weihnacht feiern. Er hat es verdient.

Es war eine fröhliche Heimfahrt, auf der sich Damen- und A-Jugend ein vorweihnachtliches Sangesduell lieferten.

BAYERNLIGA-DAMEN: HG Zirndorf – VFL GÜNZBURG

Am Samstag spielen die Günzburger Damen ab 19.00 Uhr beim Tabellensechsten der HG Zirndorf. Zirndorf ist ein fränkischer Traditionsverein vor den Toren des Balliungsraumes Nürnberg, Erlangen und Fürth. Jeweils drei Damen- und Männermannschaften pflegen den dortigen Aktivenhandball, dazu gibt es noch diverse Kinderteams. Aushängeschild ist die Bayernliga-Damen-Mannschaft. Da wird zum Jahresabschluss also sicher einiges los sein in der dortigen Biberthalle.

Die HG-Damen gelten als besonders heimstark. Lediglich gegen die Klassenbesten aus Erlangern (25:31) und der Handballspielgemeinschaft rund um das Flüßchen Würm (21:23) verlor man daheim. Um das anvisierte Ziel “oben dabei zu sein” nicht aus den Augen zu verlieren, braucht es mit aktuell zwar beruhigenden 12:10-Punkten schon einen Heimsieg gegen die schwäbischen Samstagsgäste.

Am vergangenen Wochenende gewannen die Zirndorferinnen das Franken-Derby in Winkelhaid mit 20 : 21 trotz vieler krankheitsbedingter Ausfälle.. Das befreiende und Punkte-bestimmende Tor gelang praktisch mit dem Schlusspfiff. Ähnlich wie beim letzten VfL-Sieg durchlebten auch die HG-Damen ein Wechselbad der Gefühle ehe die zwei Punkte eingepackt werden konnten. Gerade solche Siege auf des Messers Schneide stärken das Team-Innere. Ein Erfolgsgeheimnis soll nach dem 14:9-Pausenrückstand ein ordentliches Donnerwetter von Trainer Zeljko Cokesa gewesen sein. Seine Mannschaft ist extrem ausgeglichen, die Torejagd ist breit verteilt. Maren Kammerer taucht mit durchschnittlich 4,18 Treffern als beste Werferin ihres Teams erst auf Platz 21 der Liga-Torschützenliste auf. Auf den Plätzen 31 und 32 folgen dann Lena Wannek und Marina Raab. Es reicht also nicht sich auf ein oder zwei Spielerinnen zu konzentrieren, der Star bei Zirndorf ist die (ausgeglichene) Mannschaft.

Egal wie das Spiel ausgeht, den vierten Platz haben die Schützlinge von Betreuer Gernot Porkert für die Weihnachtspause schon gesichert. Druck gibt es also keinen. Die eigene Erfolgsstory kann aber weiter geschrieben werden. Ein Sieg zum Abschluss eines phänomenalen Handballjahres würde das Jahr 2019 herrlich abrunden. Und er wäre eine stimmungsvolle Grundlage für die lange Rückfahrt aus Mittelfranken. Günzburger Handballerinnen wisssen was Spaß macht. Anstrengen lohnt sicht.

Zur Unterstützung der Mannschaft wird ein Fanbus eingesetzt, der sich auf der Rückfahrt ruck-zuck in einen Partybus verwandeln lässt. Abfahrt ist am Samstag um 14.30 Uhr vor der Rebayhalle. Anmeldungen wir immer an Jürgen Kees ([email protected]).

BAYERNLIGA-DAMEN: VFL GÜNZBURG – MTV STADELN 30:29 (14:13)

In einem echten Schwabenkrimi besiegten die Bayernliga-Damen den MTV Stadeln mit 30:29 (14:13). Damit können die Erfolgreichen ganz entspannt am kommenden Wochenende zum letzten Spiel des Jahres nach Zirndorf fahren, denn egal wie die Begegnung im Fränkischen ausgeht: Der vierte Platz ist den Kees-Schützlingen nicht mehr zu nehmen. Mit einem Platz in der unmittelbaren Verfolgergruppe hinter den Meisterschaftsfavoritinnen aus Germering und Erlangen hatten selbst kühnste Optimisten, und davon gibt es beim VfL Günzburg viele, nicht gerechnet.

Bevor jedoch die zahlreichen Zuschauer das Punkte-Happy-End feiern durften, durchlebten sie ein dramatisches Hin- und Her. Der MTV Stadeln war auf die offensive VfL-Deckung bestens eingestellt und riss immer wieder gewaltige Lücken. Dahinter agierte Selina Schlund in der ersten Halbzeit stark, während in der zweiten den Torfrauen das Quäntchen Glück fehlte.

Das 0.1 erzielte Sandra Wild, die insgesamt sechs Mal treffen sollte und zusammen mit Nikola Dude (9 Tore) erfolgreichste Werferinnen der Fürtherinnen wurde. Kein Zuschauer ahnte zu diesem Zeitpunkt was für ein nervenaufreibendes Spiel dadurch eröffnet wurde. Beim 3:4 schaffte die zehnfache Torschützin Lena Götz noch den Anschluss. Dann sah das Drehbuch fränkische Spielvorteile. Beim 5:10 sahen besorgte schwäbischen Handballmamas weinrote Felle auf der Donau langsam davon schwimmen. Überall schienen Störche, kompakt hinten, schnell vorne, stolz und entschlossen schritten sie über den fremden Hallenboden in der Rebayhalle. Die VfL-Abwehr konnte den frechen Schwarm in dieser Phase überhaupt nicht aufhalten. Gut, dass die Relegation den VfL-Damen das Kämpfen lehrte. Die Mannschaft rückte zusammen, es wurde enger für die Störche. Zwei Zwischenspurts von 7:11 auf 9:11 und von 9:12 auf 11:13 stoppten den Höhenflug der großen weißen Vögel. Entschlossen wurde die eigene Halle nun verteidigt. Martina Jahn erzielte den zwölften Treffer, die spielstarke Sonja Christel den dreizehnten. Und kurz vor dem Halbzeitpfiff kippte Alena Harder, die jede noch so kleine Lücke entschlossen nützte die Begegnung zum 14:13.

War das schon die Siegerstraße?

Im Nachhinein wissen wir. Noch lange nicht, der Weg zu “Zwei Punkten” war noch weit, steinig und voller unnötiger Umwege. Verbissen wurde gerungen. Lena Götz knallte zum 15:13. Der MTV schlug zurück, viermal trafen die Stadelner Damen hintereinander: 15:17. Keine Spaßvögel: Die Störche. Der Krimi war nachfolgend an Spannung kaum zu überbieten. Zehn Mal sollte es noch unentschieden stehen. Heftig wurde jeder Millimeter Hallenboden bearbeitet. Nach dem 24:25 durch Tassja Retsch trafen Martina Jahn, Hannah Sperandio und Alena Harder dreimal hintereinander. Sollte das 27:25 in der 57. Minute die Vorentscheidung sein? Noch nicht! Der mitreißende Kampf tobte weiter. Es war allerdings die Auffahrt zur Siegerstraße. Die kleine Führung wurde über die Zeit gebracht. Am Ende stand ein hauchdünnes 30:29 auf der Anzeigetafel. Vielleicht wäre ein Unentschieden gerechter gewesen? Umso größer war die Freude. So ist der Sport manchmal, bitter für die einen, zuckersüß für die anderen.

Die VfL-Damen haben so im gesamten Jahr 2019 gerade zweimal verloren: Einmal gegen die Übermannschaft aus Erlangen und einmal gegen die bärenstarke Reserve des ESV Regensburg zu Landesligazeiten. Das begeistert das Günzburger Handballpublikum. Schade, dass nun wieder Hallenfußball gespielt wird. Die Fans werden diese Heimspiele vermissen.

zur Statistik:

http://bhv-handball.liga.nu/cgi-bin/WebObjects/nuLigaDokumentHBDE.woa/wa/nuDokument?dokument=meetingReportHB&meeting=6508193&etag=e9ae51ad-241d-466b-8bb0-d2219a770747

BAYERNLIGA-DAMEN: VFL GÜNZBURG – MTV Stadeln

Für das Heimpublikum neigt sich am Wochenende ein erneut sehr erfolgreiches Günzburger Handballjahr dem Ende zu, wenn die Damen um 17.30 Uhr den MTV Stadeln empfangen. Es ist der letzte große Heimspieltag im Jahre 2019. Die Handballhochburg Günzburg präsentiert noch einmal kompakt wie nur an ganz wenigen Spielorten: Samstags Bayernliga-Handball der Damen und Herren und am Sonntag A-Jugendbundesliga. Wer kann das neben dem Hallenfußball bieten?

Stadeln ist ein Stadtteil der kreisfreien Stadt Fürth in Mittelfranken; vier Kilometer nördlich vom historischen Altstadtkern entfernt. Die Region um Nürnberg, Erlangen und Fürth ist Fußball-, vor allem aber auch Handballland, und so verwundert es nicht, dass der MTV gleich drei Männermannschaften, zwei Damenteams und vielen Jugendmannschaften Handballspielbetrieb bietet. Aushängeschild sind die Damen, die am Samstag die Reise ins südbayrische Schwaben antreten. Stolz nennen sie sich die Störche, eine schöne Abwechslung zu den ganzen Adlern und Falken, die sonst immer so in den Hallen herumschwirren. Stolz und erhaben werden sie in Rebayhalle hereinschreiten, vermutlich in schwarz und weiß wie der große Vogel, den wir von den heimischen Kirchtürmen gut kennen. Im Gegensatz zu den fleischfresssenden Vögeln mit den langen Beinen und Schnäbeln, gehen die Stadelner Störche ausschließlich auf faire Punktjagd.

Die Schützlinge von Trainer Carsten Peine sind mit 8.12-Punkten Neunter. Davor mit 10:10-Punkten die HG Zirndorf und HaSpO Bayreuth. Da fliegt der listige Storch bestimmt sehr motiviert an, kann er doch aus der Höhe in der Ferne den siebten
Platz bereits gut sehen. Am vergangenen Wochenende waren die MTV-Damen wie der VfL spielfrei. Davor gelang gegen den TSV Winkelhaid ein 34:29-Sieg. Klingt locker, fast “vogelfrei”; doch die Punkte waren alles andere als leicht zu erbeuten. 28:28 stand es in der 54. Minute. Erst in einem entschlossenen Zielflug gelang der doppelte Punkte-Fang. Die Jagd hatte sich gelohnt.

Der VfL Günzburg wartet als Vierter mit 14:6-Punkten. Von der Tabellensituation gehen die weinroten Schönen als Favorit in die Begegnung. “Doch das hilft überhaupt nicht”, wissen die Kees-Brüder,” die Spiellklasse bleibt eine immer noch neue Herausforderung”. Überall lauern Gefahren, an der Würm waren es zu große “Wildkatzen” und diesmal sind es nimmer Punkte-satte Störche. Da muss man höllisch aufpassen, je nach Fressfeind immer genau die richtige Taktik ausrufen. Das haben sich die VfL-Damen fest vorgenommen.

Das Training war wie immer erfreulich unaufgeregt und optimistisch vorausblickend.

BAYERNLIGA-DAMEN: HSG WÜRM-MITTE – VFL GÜNZBURG 37:30 (21:11)

Das Spiel in Germering bewies einmal mehr. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, im Handball steigt er aber öfters aus einer höheren Liga herab. So könnte es auch in dieser Bayernliga-Damen-Saison sein. Auf alle Fälle ließ sich Drittliga-Absteiger HSG Würm-Mitte von den Günzburger Himmelsstürmerinnen zu keinem Zeitpunkt beirren und siegte auch in der Höhe verdient mit 37 : 30 (21:11). Die Schwäbinnen bleiben damit auf Platz 4, während die Oberbayerinnen mit nur einem Minuspunkt weiter ungeschlagen oben kreisen. Höchstens der Handballclub aus Erlangen wird sie in dieser Saison aufhalten können.

Die ersten beiden Treffer erzielte die zehnfache Torschützin Belma Beba. Beim 2:1 und 3:2 kam der VfL auf Ein-Tor-Tuchfühlung. Es sollte der einzige engere Kontakt in einem nur formalen Spitzenspiel bleiben. Danach ging alles ruck-zuck. Körperlich waren die “Wildkatzen”, wie sie sich gerne nennen, sehr robust, die Abwehr arg präsent. Wild halt!

Der Günzburger Angriff erlahmte in dieser Phase. Schnell und clever jagte der Oberbayern-Express nach vorne. Erst von außen gebremst, ohne jede Verspätung, hielt er nach acht Minuten beim Stand von 8:2 durch eine Auszeit der Kees-Brüder an. Es war eine Notbremse. Die Zeit konnte zum Durchatmen genutzt werden, aufhalten ließ sich die Angriffslokomotive der Gastgeberinnen nicht wirklich: 11:4 und 17:9 hießen die Zwischenstände. Die offensive Deckung der weinroten Schönen griff erst einmal überhaupt nicht. Excellent spielte der Drittliga-Absteiger über den Kreis und leider fanden auch die VfL-Torhüterinnen nicht zur Bestform. Christel Sonja erzielte den letzten Treffer vor dem Halbzeitpfiff zum 21:11. Handball kann auch für ein Erfolgsteam deutlich und hart sein.

Die Trainer fanden die richtigen Worte. Die Demonstration des Gegners musste akzeptiert werden. Noch nie hatte die Mannschaft unter Wettkampf-Bedingungen auswärts gegen ein so ausgeglichen starkes Team gespielt. Die Jugend sollte forschen in der zweiten Halbzeit, das Zwischenergebnis zur Seite legen und so viel wie möglich für die nächsten Bayernligaspiele mitnehmen.

Die Ansprache verfehlte ihre Wirkung nicht. Der VfL steigerte sich: Der Angriff fand zu alter Stärke zurück, auch die zweite Welle des Tempospieles klappte besser. Natürlich schraubte die erfahrene Handballspielgemeinschaft im Gefühl der deutlichen Überlegenheit ein wenig zurück. Doch die mitgereisten Fans waren nach der Begegnung richtig stolz, dass sie die VfL-Damen nicht wehrlos ihrem Schicksal ergaben, sondern zweimal beim 26:21 und 29:24 bis auf fünf Tore herankamen. Damit war der Halbzeitrückstand halbiert. Ganz am Ende sollte es 37:30 stehen. 19 Treffer waren in der zweiten 30 Minuten gelungen, immerhin insgesamt 30 gegen eine Spitzenmannschaft.

Darauf lässt sich für die nächsten Herausforderungen aufbauen. Jetzt freut sich die Mannschaft erst einmal auf ein spielfreies Wochenende. In der Pause darf glücklich und selbstbegeistert auf die Tabelle geschaut werden: Das ist die allerbeste mentale Vorbereitung auf das aller letzte Heimspiel im Jahr 2019, am 07.12. um 17.30 Uhr gegen den MTV Stadeln.

 

zur Statistik:

https://bhv-handball.liga.nu/cgi-bin/WebObjects/nuLigaDokumentHBDE.woa/wa/nuDokument?dokument=meetingReportHB&meeting=6508227&etag=ebfb097a-1769-4f3c-aa79-b9d5d2159703