Landesligadamen: Revanche geglückt

Landesligadamen siegen klar bei ihrem letzten Heimspiel in dieser Saison 33:27 (16:13) gegen Biessenhofen-Marktoberdorf

Das war ein richtiges schönes Abschiedsgeschenk der Günzburger Damen für ihr Publikum und ihren Trainer. Ein nie gefährdeter Sieg mit wunderschönen Aktionen im Angriff begeisterten die Fans und die Aktiven in der Rebayhalle am frühen Samstagabend.

Für Reini Müller hatte es nicht gereicht, beim letzten Heimspiel seiner Damenmannschaft dabei zu sein. Er hat sich wohl rechtzeitig auf den Weg gemacht von einer Geschäftsreise in Budapest, aber der dichte Verkehr Richtung Deutschland verhinderte eine rechtzeitige Ankunft in seiner Heimatstadt Günzburg. So war es Stephan Volmering alleine vorbehalten, dieses schöne Abschiedsgeschenk seiner Spielerinnen entgegenzunehmen.

Den gehörigen Respekt, mit dem die Weinroten in dieses Spiel gegangen sind, konnte man förmlich erfühlen i n den ersten Spielminuten, in denen das Spiel immer auf Augenhöhe hin und her pendelte. Kaum hatten die Günzburgerinnen ein Tor erzielt, mussten sie schon den Gegentreffer hinnehmen. Es dauerte eine ganze Weile, bis sich die Günzburger Abwehr in dieser für ein Damenspiel doch recht harten Partie richtig eingestellt hatte. Danach lief es aber wie am Schnürchen und ganz nach Wunsch des Trainers Stephan Volmering, dem seine offensichtliche Freude über dieses Spiel ins Gesicht geschrieben war. Beim Stand von 9:6 versuchten die Gäste mit einer Auszeit vergeblich das Ruder herumzureißen. Unbeeindruckt trumpften die Günzburgerinnen ein ums andere Mal auf und bauten ihren Vorsprung auf 4 Tore aus. Kurz vor Seitenwechsel verwandelten die Allgäuerinnen noch einen Siebenmeter zum Pausenstand von 16:13.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit entwickelte sich das Spielgeschehen ähnlich wie zum Ende der ersten Spielhälfte. Günzburg hielt die Gäste auf Abstand und spielte wunderschöne Kombinationen im Angriff. Dann erlebten die Anwesenden in der Rebayhalle etwas, das es im Günzburger Damenhandball noch nie gegeben hat: Die recht harte Abwehrarbeit der Spielerinnen aus dem Allgäu wurde immer angespannter. Eine sehr ungeschickte Aktion hatte dann eine doppelte Zeitstrafe gegen die Gäste zur Folge. Als dann aufgrund der nun auftretenden Hektik nach knapp einer Minute eine weitere Spielerin vom Platz gestellt wurde und der gegnerische Trainer diese Strafe in Frage stellte, kassierte er auch noch eine zwei Minutenstrafe. Diese Strafe mussten die Spielerinnen ausgleichen und so standen unversehens nur noch zwei Allgäuerinnen auf dem Spielfeld.  Das war dann das absolute Highlight des Abends. 6 Günzburgerinnen gegen zwei Allgäuerinnen auf dem Spielfeld. Dass sich die Gastgeberinnen diese einmalige Gelegenheit  zunutze machten, war die logische Folge. Innerhalb von nur 5 Minuten zogen sie zum 25:16 davon. Damit war das Spiel entschieden und Günzburg konnte die restliche Spielzeit locker zum verdienten 33:27 zu Ende spielen.

Strahlende Gesichter auf der ganzen Linie – ein perfektes Abschiedsgeschenk für Stephan Volmering, der seinen Mädels schon jetzt versprach, auch in Zukunft regen Anteil an der Weiterentwicklung dieser Mannschaft zu nehmen und  das ein oder andere Spiel  von der Tribüne zu verfolgen.

Für den VfL spielten: Lisa Gremmelspacher und  Elena Hoffmann im Tor,  Alena Harder (6), Martina Jahn (5), Lea Walter (4), Judith Deutschenbauer (4), Tanja Stoll (4/2), Catherina Harder (3), Patricia Kubasta (2), Réka Kovàcs (2), Sina Schütte (2/2), Daniela Stoll (1),  Isabelle Mengele, Ines Leix

Letztes Heimspielwochenende: Schwabenderby

Am Samstag um 19.30 Uhr empfangen die VfL-Handballer als Höhepunkt des aller letzten Heimspielwochenendes den TSV Ottobeuren zum Schwabenderby. Damit endet eine grandiose Saison mit einer nie für möglich gehaltenen Leistungssteigerung. Letzte Saison noch ganz knapp am Abstieg vorbeigeschrammt, steht die Mannschaft selbst nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge nicht nur auf einem ausgezeichneten vierten Platz, sondern klopft mit einem Punkt Rückstand immer noch – wenn auch viel leiser als noch vor vierzehn Tagen – an das Tor zur Vizemeisterschaft.

Das Publikum ist mit der jüngsten Mannschaft der Liga in den letzten Jahren stetig mitgewachsen. Auch wenn der Ausschlag nach ganz oben  in der Runde durch das fehlende Raunau-Derby ausblieb und man dafür schon ersatzweise die Füchse Berlin einladen musste, auch diese Saison blieben die VfL-Handballer Zuschauer-Krösus in der Bayrischen Eliteliga. Die Abteilungsleitung ist unendlich stolz auf die Leistungsexplosion der neuen Generation „Günzburger Handballlieblinge“. Was die meisten nämlich nicht wissen, die Mannschaft war nicht nur am jüngsten, sondern litt auch unter dem mit Abstand dünnsten Kader ohne jeden Unterbau. Bis kurz vor Weihnachten dachte Trainer Hofmeister vor allem an Nichtabstieg. Dazu kam der monatelange Ausfall von Leistungsträgern: In der Hinrunde Patrick Rösch und ein ganzes „Industriegebiet“ und in der Rückrunde, dann die Haupttorschützen der ersten Halbserie: Stefan Knittl und Pascal Buck. Bedingungsloses Nicht-Jammern und die stete Suche nach der kleinsten funktionierenden taktischen Einheit waren das Rezept von Trainer Hofmeister. Ein unauffälliger Held war dabei Youngster Jacob Hermann, der seinem Team im Rückraum, am Kreis und auf Außen wertvollen Ersatzdienst leistete und im ersten Aktivenjahr Leistungsträger  ohne feste Position wurde.

Nun soll die Mannschaft gebührend zu Hause verabschiedet werden. Die Spieler haben das verdient, sie sind Helden des Amateursportes und der  personifizierte Günzburger Weg.

Eine dritte mobile Theke mit frischem Fassbier wird aufgestellt. Und ab 19.00 Uhr lautet das Motto „Happy Hour“. Alle Getränke für 1 Euro. „Aber nur solange der Vorrat reicht“, wie Verkaufs-Managerin Iris Groß eifrig, gewissenhaft und fachkundig betont, da auch etliche VfL-Kanuten und befreundete Fußballvereine erwartet werden und gerade Fässer gerne Luft bekommen, wenn der Durst groß und das Bier billig ist.

Zu Gast ist der TSV Ottobeuren. Arme Handballritter, denn ihnen erging es umgekehrt: Immer alles gegeben und allzu oft punktlos da gestanden. Als Vorletzter mit vier Punkten Rückstand bei Höchstwahrscheinlichkeit, dass wenigstens drei Teams absteigen, ist der berühmte Strohhalm im quälenden Abstiegssumpf fast komplett zerrissen, das Fünkchen Hoffnung, das ihn zusammenhält fast erloschen. Oft waren die Niederlagen knapp, so auch beim unvergessenen 29:26-Auswärtssieg der Günzburger als zwei Fanbusse zum Fest der Weinroten ins Allgäu aufbrachen und neben dem Sieg auch Parkplatz-Party gefeiert wurde. Der Ottobeurer Aufschwung kam in der Rückrunde mit den Neuverpflichtungen von Dusko Trifunovic (mehr als 6 Treffer im Schnitt) und Filip Matijevic, insgesamt wurden die Ergebnisse auch noch enger. Doch wirklich Zählbares kam leider zu selten dabei heraus.

Um den Handball in der Region hoch zu halten, müssen die TSV-Verantwortlichen einen eigenen Weg mit sehr vielen Spielern aus dem Süd-Osten Europas gehen, denn im Allgäu fehlt es an leistungswilligen Talenten. Einigen bösen Hohn müssen sich die engagierten TSVO-Verantwortlichen dafür anhören. In dieses Horn bläst man beim VfL nicht. Schließlich weiß man aus alten Handballgeschichten wie aufwendig die Suche nach  Wohnungen und Arbeitsplätzen, überhaupt wirkliche Integrationsarbeit ist. Da leistet der TSV Ottobeuren Vorbildliches, das ein Recht auf Anerkennung verdient.

Die VfL-Spieler wollen sich unbedingt mit einem Sieg von der Nordtribüne verabschieden. Leicht wird das – wie schon die ganze Saison – nicht. Schon weiland in Ottobeuren war es ein Tanz auf der Rasierklinge, ganz am Schluss auch durch das Torwarttalent Dennis Mendle in aller Schärfe mitentschieden. Die Fans hatten wie so oft ihren Erfolgsanteil.Viel glückte in diese langen Runde, auch wenn ganz am Ende Phänomene des Überspielt-Seins der wenigen, ewig Rennenden zu beobachten waren. „Alles normal“, so Trainer Hofmeister, der am Samstag mit bestem Günzburger Turbo-Handball rechnet.

Danach soll nämlich ordentlich gefeiert werden, falls von der Happy-Hour noch etwas übrig ist. Und später geht es erst richtig los. Mannschaftskapitän Axel Leix lädt Freunde, Fans und Gönner zum Apres-Handball ins „Große Vereinszimmer“. Wie immer wird dann die Büste des Namenspatrons der Jahnturnhalle in die Küche gestellt (nur zu Vorsicht; auch wegen der anderen Jahns, die immer kräftiger werden und dem Denkmalschutz).

SG Biessenhofen-Marktoberdorf zu Gast in der Rebayhalle

Eine Rechnung offen haben die Günzburger Damen mit ihren Gästen aus dem Allgäu. Hatten sie ihnen doch nach der enttäuschenden Niederlage im Dezember in Marktoberdorf eine Revange versprochen. Damals philosophierten die Spielerinnen und ihre Trainer worin der Grund zu finden ist, dass sich ein Punktgewinn  in der Hauptschule in Marktoberdorf für die Weinroten so schwierig gestaltet. Am Spiel ohne Harz alleine dürfte es nicht gelegen haben.

Grund genug, den Gästen diesmal zuhause in der Rebayhalle das handballerische Leben schwer zu  machen. Die SG Biessenhofen Marktoberdorf liegt mit 24:24 Punkten genau in der Tabellenmitte und wird nach den  Niederlagen  in den letzten beiden Spielen heiß darauf sein, endlich mal wieder zu gewinnen.  Die beste Grundlage für ein  spannendes Spiel.

Zum letzten Mal vor heimischem Publikum  in dieser Saison wollen die Spielerinnen von Stephan Volmering und Reinhard Müller alle Register zu ziehen und mit mannschaftlicher Geschlossenheit und ihrem so erfrischenden Kampfgeist  einmal mehr ihre Fans überzeugen. Ein schönes Spiel, gekrönt von einem doppelten Punktgewinn, soll auch das Abschiedsgeschenk der Spielerinnen an ihre beiden Trainer sein, die sich aus beruflichen Gründen zum Ende der Saison aus dem aktiven Geschehen beim  VfL Günzburg  zurückziehen werden. Es ist ein Abschied nach zwei ganz besonderen Jahren, in denen sich ein Team geformt hat, von dem viele andere Vereine nur träumen können.

Stephan Volmering hat sich im Sommer 2016 bereit erklärt, die Neuformierung  der Damenmannschaft des VfL  als Trainer zu begleiten. Dies gelang ihm so gut, dass der direkte Aufstieg in die Bayernliga gleich im ersten Jahr zum Greifen nahe war. Auch die Aufgabe während der laufenden Saison, die nun nachrückenden Spielerinnen aus der VfL Jugend in die Damenmannschaft zu integrieren, ist ihm perfekt gelungen.

Reinhard „Reini“ Müller teilt nicht nur den Erfolg dieser beiden Jahre mit seinem Trainerkollegen. Er hat auch einen nicht zu unterschätzenden Anteil  am Erhalt der Jugendarbeit im weiblichen Bereich beim VfL Günzburg.  Als Siebzehnjähriger, damals selbst noch A-Jugendspieler, hatte er sich 2009 dazu überreden lassen, die Mannschaft seiner Schwester Anni und ihrer Freundin Martina Jahn in der D-Jugend zu übernehmen. Diese erfolgreiche Basisarbeit war in dieser Zeit das Signal für viele Eltern, dass Handball auch eine Sportart für Mädchen sein kann und hierfür beim VfL gute Bedingungen gegeben sind. Reini begleitete diesen Jahrgang über all die Jahre entweder als verantwortlicher Trainer oder später – als er beruflich immer mehr gefordert war – als Co Trainer.

Neue Jugendleitung beim VfL Günzburg

Seit sehr vielen Jahren leistet Jürgen Kees als Jugendleiter des VfL Günzburg Außergewöhnliches. Er ist wesentlich am Aufschwung der Günzburger Jugendhandballbewegung beteiligt. Daneben ist der Handball-Tausendsassa noch für die Hallenbelegung, den Spielplan, das Athletiktraining verantwortlich und Trainer der erfolgreichen weiblichen A-Jugend.

Wegen der immer umfangreicheren Aufgaben wurde nun die Jugendleitung auf insgesamt drei Schultern verteilt:

Jürgen Kees, dessen handballbegeisterte Tochter Julia in der E-Jugend auf Torejagd geht wird zukünftig neben seiner vielfältigen anderen Aufgaben in der Jugendleitung für den Kinderhandball zuständig sein. Christian Geiger, erst kürzlich zum neuen Kassier gewählt und aktuell auch D-Jugendtrainer wird Jugendleiter für den weiblichen Bereich.

Die wichtige Position des Jugendleiters für den männlichen Bereich übernimmt Matthias Dück. So wichtige Funktionen übergibt man beim traditionsbewussten Verein für Leibesübungen nicht gerne an „Auswärtige“. Matthias Dück ist allerdings Günzburger Handballpapa: Seine Sohn Louis spielt aktuell in der männlichen A-Jugend und Quirin geht in der E-Jugend auf Torejagd. Als C-Jugendtrainer bewies Matthias Dück außerdem größtes Engagement und Geschick bei außersportlichen Aktivitäten, die beim leistungsorientierten VfL leider oftmals zu kurz kommen. Zusätzlich qualifizierte sich der begeisterte Familienvater durch seine Tätigkeit als beliebter Stützpunkttrainer des Bezirkes Schwaben, wo er eng mit Talentförderer Stephan Hofmeister zusammen arbeit.

Der VfL Günzburg hat sich damit gut für die Zukunft aufgestellt. Nach den neuen Sportlichen Leitern Fabian Schoierer und Wolfgang Behm war es nur konsequent die riesen Organisation der Günzburger Handballjugend ebenfalls neu und engagiert aufzuteilen.

 

 

 

 

Jürgen Kees, Matthias Dück, Christian Geiger

Damen erkämpfen sich den Sieg in Dietmannsried

Damit hatte im Vorfeld des Spiels der Günzburger Damen im Allgäu niemand gerechnet, dass es so eine knappe Angelegenheit werden würde. Eigentlich waren die Vorzeichen klar gesteckt. Dietmannsried auf einem Abstiegsplatz, Günzburg ganz oben an der Tabellenspitze – das hätte eine deutliche Sache werden können. Es war aber auch klar, dass die Allgäuerinnen sich mit aller Kraft gegen den Abstieg stemmen und nochmals alles geben werden, den Klassenerhalt doch noch zu schaffen.

So wurden die Weinroten von einer massiven Angriffswelle der Gastgeberinnen überrascht und ehe sie sich versahen, lagen sie mit 4:8 im Rückstand. In dieser Phase des Spiels wollte den Günzburgerinnen auch gar nichts gelingen. Reihenweise Fehlwürfe im Angriff, die durch die starke gegnerische Abwehr provoziert wurden, und Abstimmungsprobleme in der Abwehr, die es den Damen  aus Dietmannsried leicht machten zum Abschluss zu kommen, prägten das Spielgeschehen in der ersten Spielhälfte.  Trainer Stephan Volmering sah sich somit gezwungen bereits nach 11 Spielminuten eine Auszeit zu nehmen und seine Spielerinnen neu zu justieren. Danach ging ein Ruck durch die Mannschaft und die Günzburgerinnen besannen sich auf ihre Kampfstärke und holten Tor um Tor auf, sodass beim Stand von 15:15 die Seiten gewechselt werden konnten. Es war vor allem Evelyn Jorga, die die erkrankte Martina Jahn sehr gut vertrat und ihr Team bei der Stange hielt. Sie verdiente ein ausdrückliches Sonderlob des Trainers.

Auch die zweite Halbzeit entwickelte sich zunächst wieder äußerst zäh. Statt den Lauf vom Ende der ersten Halbzeit fortzusetzen, taten sich die Spielerinnen des VfL erneut schwer, zu ihrem gewohnten Spiel zu finden. Nach einer Viertelstunde stand es gerade mal 22:21 und das Ergebnis der Partie war zu diesem Zeitpunkt völlig offen. Die Günzburgerinnen steckten den Kopf jedoch nicht in den Sand  und so konnte Stephan Volmering nach dem Spiel  seinem Team großen Respekt zollen. Sie haben trotz des ganzen Pechs, das an diesem Samstagabend seinen Spielerinnen an den Fingern zu kleben schien, nie aufgegeben und „gekämpft und gekämpft“! Immer wieder sprachen sie sich gegenseitig Mut zu und puschten sich. So konnte sich endlich die gewohnt starke Abwehr der Günzburgerinnen wieder formieren, Überzahl ausgespielt werden und damit leichte Tore im Angriff erzielt werden. Fünf Minuten vor Spielende führte der VfL dann schlussendlich mit 28:25. Eine Zweiminutenstrafe gegen den VfL in der Schlussphase des Spiels gab den Gastgeberinnen  nochmals Aufwind, aber glücklicherweise reichte es dann doch nur noch bis zum Anschlusstreffer zum 27:28

Am Ende dieser sehr zähen Partie konnte der VfL dann doch die beiden Punkte für sich verbuchen.

Für den VfL spielten: Lisa Gremmelspacher im Tor, Tanja Stoll (7/2), Evelyn Jorga (5), Catherina Harder (5), Lea Walter (3), Alena Harder (3), Judith Deutschenbauer (3), Sina Schütte (2),  Patricia Kubasta, Ines Leix, Isabelle Mengele

Bayernliga-Männer: TSV Unterhaching – VfL Günzburg

In der Fußballmetropol-Stadt München hat sich im Hachinga-Tal der Handball sein kleines Refugium geschaffen. Eng arbeiten die DJK Taufkirchen und der TSV Unterhaching dort zusammen, als HT in der Jugend und am vergangenen Samstag mit einem gemeinsamen Heimspieltag: Zuerst Landesliga-Damen und dann das Männer-Bayernliga-Spiel: TSV Unterhaching gegen den hoch gepriesenen VfL Günzburg. Viele Zuschauer, schon beim Vorspiel, säumten die Tribüne. Zwar ging der einseitig veranlagte Taufkircher Damen-Handballfan, dafür kamen etliche aus Schwaben. Sie freuten sich auf entfesselten VfL-Jugendstil, der noch vor kurzem begeisterte, aber wohl  weiland gegen den SV Anzing sein jähes Ende gefunden hat. Wenig ist wieder zu erkennen..

 

Angefangen bei allerbester Stimmung, gepusht durch einen engagierten Handballsprecher, entwickelte sich ziemlich schnell ein Handballgewürge, bei dem die Abwehrreihen und Torhüter im Mittelpunkt standen, während der Angriff arges Stückwerk blieb. Viele technische Fehler und eine traurige Fehlwurfquote aus der Nahwurfzone, besonders beim VfL Günzburg lähmten die Chance zur Handballwerbung. Allein der VfL verwarf fünf Siebenmeter. Sollte ein neutraler, unbedarfter Zuschauer in der Halle gewesen sein ein Spitzenteam hätte er hinter all dem Treiben nicht vermutet.

Das erste Tor erzielte der unverwüstliche Unterhachinger Kreisläufer Johannes „Danger“ Borschel, auch wegen einer frühen Überzahlsituation gelang dem besten VfL-Angreifer Daniel Jäger der Ausgleichstreffer zum 1:1. Keiner der VfL-Fans hätte zu diesem Zeitpunkt gerechnet, dass es der letzte sein sollte. Danach wurde erst einmal verworfen. Zwar stand die Abwehr mit einem sicheren Patrick Rösch dahinter, doch der Ball wollte nicht ins Eckige. Besonders die Außen, an denen der VfL in dieser Runde so viel Freude hatte, leisteten sich ein Fehlwurforgie. Das zweite Günzburger Tor durch Nico Jensen fiel dann immerhin in der 16. Minuten und beschreibt die sehr kritische Handball-Anamese. Die entschlosseneren Münchner, die im Angriff die durchschlagskräftigeren Rückraumspieler hatten, nützten nun den Schwächezustand des VfL und zogen erst einmal auf 10:4 davon.

Schlimmer wurde es danach nicht mehr. Denn eines musste man dem VfL-Team zu Gute halten, gekämpft wurde. Der reine Wille sich nach dem Anzingspiel zu rehabilitieren war da. Mit viel Einsatz gelang es den Unterhachingern, denen das Wasser im Nichtabstiegskampf bis zum Hals stand, jedoch den Günzburger Angriff nahezu komplett zu neutralisieren. Bei einem 12:7 auf der Anzeigentafel wurde gewechselt.

Da Trainer Hofmeister an das Gute im Günzburger Handballer glaubt und gerade in dieser Runde schon einiges umgebogen wurde, blieb die Ansprache gelassen: Was sind im Handball schon fünf Tore? Möglichkeiten zur Fehlerreduzierung boten sich viele. Eine frühe Zeitstrafe, diesmal gegen einen VfL-Spieler verhinderte die schnelle Annäherung. Beim 16:10 schwächelten die Gastgeber. Nun waren sie dran mit „Verwerfen“. Oder umgekehrt formuliert Patrick Bieber hielt was zu halten war, reihenweise machte er „Hunderprozentige“ zu nichte. Youngster Lukas Rembold, der noch zu den besten weinroten Angreifern gehörte erzielte eine Treffer, Nico Jensen folgte ihm und Jonas Guckler beendete die „Außenseuche“. 51. Minute: 16:14 auf dem Spielprotokoll. TSV-Trainer Sorger nahm die Auszeit, der lautstarke Schwabentross auf der Tribüne hoffte, ein packender Kampf war es immerhin geworden. Noch einmal beim 17:15 war der VfL dran. Ein Doppelpack durch den Ex-Gundelfinger Philipp Heinle und Christoph Behm zum 19.15 in der 56. Minute brachte die Vorentscheidung. Die üblichen Versuche mit einfacher, doppelter und offener Manndeckung halfen nicht. Das 20:18 war ein gerechtes Ergebnis. Es spiegelt den Mangel: Viel Kampfkraft, aufrichtigen Abwehrwillen und vor allem kaum Angriff – genau so war es auch.

Es kämpften: Knittl (1), Rembold (2), Guckler (3), Jahn, Leix (1), J. Hermann (1), Groß (1), Jensen (4), Lehr (1), N. Hermann, Jäger (1) und Scholz (3).

Bayernliga-Handball: TSV Unterhaching – VfL Günzburg

Am Samstag um 20.00 Uhr trifft der VfL Günzburg in Taufkirchen auf den TSV Unterhaching. Dort im „Hachinga Tal“ kooperieren seit einiger Zeit die DJK Taufkirchen und der TSV Unterhaching sehr erfolgreich unter dem Namen „HT München“ in der Jugendarbeit. Damit das HT keine leere Worthülse bleibt, sondern mit Leben erfüllt wird, veranstalten die Gründervereine einige gemeinsame Heimauftritte in Taufkirchen. Ein solcher „Handball im Doppelpack“ findet auch an diesem Wochenende statt: Um 18.00 Uhr empfangen die Taufkircher Damen den TSV Vaterstetten zum Landesligaduell und danach findet eben das Bayernliga-Duell der Männer statt. Rappelvoll soll die Halle werden.

Unterstützung werden besonders die Unterhachinger Männer benötigen, denn sie tanzen mit dem Abstiegsgespenst. Zwar haben vor Wochenfrist HSC Coburg II und HSC Bad Neustadt in ihren Ligen gewonnen, doch ob der aktuelle drittletzte Platz am Ende die ungeliebten Tanzpartnerin verscheucht, das wissen nur die Handballgötter. Derweil ist alles eng. Bis zum siebten Platz, den aktuell die TG Landshut bang in Händen hält sind es gerade einmal ganze zwei Punkte. Ein knallharter Nichtabstiegskampf.

Warum die Schützlinge von Trainer Christian Sorger da unten stehen, versteht so richtig keiner. Das HT trägt Früchte: Die Mischung aus Jung und Alt stimmt. Mit Johannes „Danger“ Borschel und Martin Dauhrer gibt es auch die notwendigen Führungsspieler. Der Trainer und Abteilungsleiter Gregor Christoforis entstammen dem Hachinga Team, das dereinst in der Regionalliga für Furore sorgte. Es mangelt also auch nicht an Fachwissen. Wie letzte Saison startete der TSV gut in die Runde, das Vorspiel Günzburg war noch ein Spitzenspiel. Unvergessen: Nach einem 20:26 drehte der VfL die Begegnung und gewann am Ende 30:27. Damals hätte das junge VfL-Team lernen können, dass Leistungssport allein schier Freude bereiten kann – ganz ohne vorher geplante Kabinenparty wie kürzlich gegen Anzing. Das lenkt ab. Möglicherweise haben auch die Unterhachinger daraus nicht die richtigen Schlüsse gezogen, die Art der Niederlage schien zu sehr zu beschäftigen. Dennoch wurde die Rückrunde mit stolzen 14:12-Punkten abgeschlossen. Danach gelang dem sympathischen Verein leider wenig. Ganze 4:16-Punkte stehen in der Rückrundentabelle.

Alles wird der TSV Unterhaching am Samstag in die Waagschale werfen. Ein oder zwei Siege, früher gelang das so oft, können genügen.

Schon seit dem Landesligajahr kann der Verein für Leibesübungen schlecht mit solchen Ausgangsituationen umgehen, da war die Katastrophe in Würm, die Verheerung in Lohr usw.. Der reine Blick auf die Tabelle, das Bemühen von Erfolgstendenzen ist was Digitales oder im besten Fall noch Papier, reine Statistik und dummes Zahlenwerk, die Wahrheit liegt auf dem Feld. Die Unterschiede zwischen dem Tabellenvorletzten TSV Ottobeuren und vorderen Tabellendrittel sind minimal. Es ist ganz harter Männersport, keine Poolparty, kein BOL-Spaß. Auch die Unspiel gegen Anzing dürfte „Borschel & Co“ zusätzlich motivieren. Überraschende Niederlagen von „Spitzenmannschaften“ im Abstiegskampf machen nicht gerade beliebt.

Da wartet keine Handballparty, sondern ein hartes Gefecht, das man annehmen muss.

Außer Pascal Buck sind alle Spieler fit. Im Tor darf bis zum Saisonende wieder Dennis Mendle ran um Spielanteile zu sammeln. Als Patrick-Rösch-Ersatz hat er in der Hinrunde einen wesentlichen Beitrag zum guten Abschneiden der Mannschaft geliefert. Danach baute Trainer Hofmeister wieder auf seine Stammformation. Jetzt gilt es das Talent zu fördern, schließlich hat auch er wie jeder andere Spieler im Kader in jedem Training „Vollgas“ gegeben.

Keine Gedanken zur Liga muss sich der TV Erlangen-Bruck mehr machen. Auch wegen dem unvergessenen Anzing-Spiel konnte am vergangenen Wochenende eine mehr als verdiente, sehr souveräne Meisterschaft gefeiert werden.

Landesligadamen zu Gast in Dietmannsried

In die Handballhochburg im Allgäu, nach Dietmannsried führt der Spielplan die Damen des VfL am kommenden Samstag. Die Günzburgerinnen haben sich bestens eingestellt auf dieses Spiel, wollen sie doch bis zum Saisonende ihre Spielstärke unter Beweis stellen. Auch wenn diese Spielzeit praktisch abgeschlossen ist für die Weinroten mit einem sehr guten Platz im oberen Tabellendrittel, allerdings mit keinerlei Aussicht auf einen möglichen Aufstieg, so wollen sie sich dennoch keine Blöße geben und das Spiel auf alle Fälle für sich entscheiden.

Für den letztjährigen Bayernligisten Dietmannsried lief die Saison mehr als unbefriedigend. Statt um den direkten Wiederaufstieg zu kämpfen, müssen sie nun um den Klassenerhalt in der Landesliga bangen. Nach vier klaren Niederlagen in Folge bei den letzten Spielen wird es langsam eng für die Allgäuerinnen, die sich gerade auf einem enttäuschenden drittletzten Tabellenplatz befinden. Gelingt es ihnen, gegen den VfL zu punkten, dann haben sie eine Chance sich am TV Gundelfingen vorbei einen Platz nach oben zu kämpfen und das direkte Abstiegsgespenst erstmals abzuwenden.

Dieses Geschenk möchten die Günzburgerinnen ihren Gastgeberinnen jedoch auf keinen Fall machen. Sie werden genauso hochmotiviert wie stets in das Spiel gehen und mit aller Kraft um den Sieg kämpfen.

Anpfiff ist am Samstag um 17.00 Uhr in der Dreifachsporthalle in Dietmannsried

BAYERNLIGA-HANDBALL: VFL GÜNZBURG – SV ANZING

Aufs Kreuz gelegt

Bericht der Günzburger Zeitung

Nach vier Siegen hintereinander beendet ausgerechnet ein Kellerkind die Günzburger Erfolgsserie.

Zuweilen entfacht die trübe Aussicht auf einen Abstieg mehr Kräfte als das Vorhaben, Vizemeister zu werden. Weil die tief im Tabellenkeller stehenden Bayernliga-Handballer des SV Anzing entsprechend Moral gezeigt und zu keinem Zeitpunkt das Tempo aus der Partie genommen haben, gewannen sie am Samstagabend verdient beim zuvor vier Mal hintereinander siegreichen Tabellenzweiten VfL Günzburg. Stephan Hofmeister, Cheftrainer des Gastgebers, hakte das Geschehen nach außen hin schnell ab. „Wir sollten uns wegen des Ergebnisses nicht grämen. Es hat schon seine Richtigkeit, denn wir waren diesmal chancenlos“, kommentierte er das 23:29 (11:13).

Von Anfang an machten die Gäste klar, dass es für sie ums nackte sportliche Überleben in der höchsten Liga Bayerns geht. Im Kampf um den Klassenerhalt gelten im Handball, wie in jeder Sportart, eigene Regeln und auf einmal stehen Tugenden wie Kampf, Verbissenheit und Abwehrbereitschaft im Vordergrund. Anders als bei den Gastgebern, die in den Spielen zuvor unbeschwert einen lockeren und schnellen Angriffshandball spielen durften und dies auch im Heimspiel gegen Anzing vor hatten. Da machten sie aber die Rechnung ohne den Wirt. Günzburg stand einem extrem gut vorbereiteten Gegner gegenüber, gegen den die Lockerheit der vergangenen Wochen auf Beton stieß.

In der ersten Halbzeit sahen die vielen Zuschauer, die trotz des schönen Wetters die Halle füllten, ein ausgeglichenes Spiel mit wenigen Toren. Das lag zum einen an der sehr starken Abwehr des Gegners; Anzing stellte die sonst so effiziente linke Angriffsseite des VfL weitestgehend kalt. Und zum anderen lag es am starken Günzburger Torwart Patrick Rösch, der wiederholt freie und schwierige Bälle vom eigenen Netz fernhielt.

Am wirkungsvollsten funktionierte in dieser Phase das Spiel der Gastgeber über Kreisläufer Daniel Jäger, der seine Verletzung voll überstanden hat und den Gegner vor massive Probleme stellte. Ein ums andere Mal wurden Siebenmeter erkämpft, die der beste Schütze des Spiels, Jonas Lehr, sicher verwandelte. Je länger das Spiel lief, desto besser wurde auch die linke Seite um Manuel Scholz von Spielmacher Nico Jensen in Aktion gesetzt. Auch Raphael Groß, der den verletzten Pascal Buck ersetzt, konnte einige schöne Akzente auf der halbrechten Position setzen. In der Defensive hatte man den Gegner im Stellungsspiel auch gut im Griff. Die größten Probleme bereitete noch das relativ schnelle Umschalten der Anzinger Löwen, das ihnen einige einfache Tore ermöglichte.

Der handballkundige Zuschauer war sich bei der Besprechung im Foyer der Rebayhalle sicher, dass die Weinroten wie schon so oft zuvor nach Wiederbeginn eine fulminante Aufholjagd starten würden. Und gleich nach 30 Sekunden setzte Manuel Scholz durch einen Kempa ein dickes Ausrufezeichen. Das sollte sich aber als ein allzu kurzes Strohfeuer erweisen. Stattdessen bekamen die Fans im Anschluss ein Team präsentiert, das in der Abwehr meistens einen Schritt zu spät kam. Lediglich Niko Hermann brachte seine Leistung und verhinderte oftmals Schlimmeres. Da im Angriff auch keine Lücken mehr gefunden wurden und man sich immer öfter festspielte, konnten sich die Anzinger über das 14:16 bis zur Vorentscheidung beim 20:25 (56.) sukzessive absetzen. Danach wurde von den Weinroten noch kurz offensiv gespielt, was aber ebenfalls nicht zum gewünschten Erfolg führte.

Als besonders schade empfanden es die Günzburger, dass Youngster Stephan Jahn sein Debüt in der ersten Mannschaft nicht mit einem Sieg feiern konnte.

Im Rennen um die Vizemeisterschaft zog die im Saisonverlauf immer stärker werdende DJK Waldbüttelbrunn nach Punkten gleich. Allerdings hat der VfL den direkten Vergleich für sich entschieden und behält deshalb die Nase im Augenblick knapp vorn.

Günzburger Damen besiegen Schleißheim klar mit 31:22

Ihrer Favoritenrolle absolut gerecht wurden die Damen des VfL Günzburg am frühen Samstagabend in der Rebayhalle, als sie das Tabellenschlusslicht mit 31:22 klar besiegten.

Schon von Beginn an spielten die Günzburgerinnen ihre Stärken aus mit einer guten offensiven Abwehr und einem beweglichen Angriffsspiel. So gelang es ihnen bereits nach 7 Minuten mit 6:2 in Führung zu gehen. Zur Freude der Zuschauer wurde der Vorsprung bis zur Halbzeitpause auf 16:10 ausgebaut.

Auch in der zweiten Halbzeit kam nie ein Zweifel auf, wer der Herr bzw. die Frau in der Rebayhalle ist und die Partie für sich entscheiden wird. Durch die gute Abwehr wurden die Gegnerinnen immer wieder zu Fehlern gezwungen und am erfolgreichen Abschluss gehindert. Lediglich die große Kreisläuferin aus  Schleißheim brachte immer wieder Gefahr in den gegnerischen Angriff. Wenn es den Gästen gelang, die starke Linksaußen Spielerin ins Spiel zu bringen, dann mussten die Günzburgerinnen immer sehr auf der Hut sein.

Im Angriff lief es nahezu perfekt für die Spielerinnen des VfL, die ihren Schnelligkeitsvorteil immer wieder geschickt ausnutzten und so ein ums andere Mal die gegnerischen Abwehrreihen durcheinander brachten und erfolgreich verwandeln konnten. Es war eine Freude zu erleben, wie der Vorsprung immer weiter ausgebaut wurde und am Ende ein klarer 31:22 Erfolg auf der Anzeigentafel zu lesen war.

Für den VfL spielten:  Lisa Gremmelspacher und Elena Hoffmann im Tor, Alena Harder (8),  Tanja Stoll (5/3), Réka Kovàcs (4), Catherina Harder (3), Martina Jahn (3), Judith Deutschenbauer (3), Evelyn Jorga, (2), Sina Schütte (1/1), Annelie Galgenmüller (1), Isabelle Mengele (1), Selina Schlund