Bayernliga-Handball: VfL Günzburg – HSC Bad Neustadt

Zum Ende der Faschingsferien freut man sich sehr beim VfL Günzburg am Samstag um 19.30 Uhr ausgerechnet den ungeschlagenen Tabellenführer der Bayernliga den HSC Bad Neustadt begrüßen zu dürfen. Einsam ziehen die Franken ihre Kreise, stolze 37:1 Punkte stehen auf der fast makellosen Bilanz. Weit dahinter die “Dauerzweiten” der DJK Waldbüttelbrunn mit 29:7-Zählern. 162 Plustore hat sich der Drittliga-Absteiger erworfen, der VfL immer hin 62. Weil es so gut läuft, hat der Verein mittlerweile einen Vogel. Rotmilane, majestetisch, selten in Absturzgefahr, nennt der Handballsportclub seine Handballlieblinge. Das erhöht den Wiedererkennungswert und hinter den ganzen Löwen und Adlern braucht man sich mit diesem schönen Vogel ganz bestimmt nicht zu verstecken.

Bekanntester Mann ist das langjährige Günzburger Handballkind, der spätere Nationaltorhüter Chrischa Hannawalt, der den Gast nach dem bitteren Abstieg aus der Dritten Liga übernahm und mit neuen Selbstvertrauen ausstattete. Mit seiner Amtsübernahme war der Absturz in die Bayernliga als Betriebsunfall abgetan. Markenzeichen der Überlegenen ist ein sehr kleiner Kader. Da spielt ein US-Amerikaner, ein Kroate und ein Ungar. In Nordbayern wird viel gewechselt und auch gut bezahlt, trotzdem ist es bei der Konkurrenz aus Rimpar, Coburg, Erlangen, Bayreuth, Waldbüttelbrunn (…) nicht einfach genau den passenden Mann zu finden. Bis aus dem Potsdamer Handballinternat kommt einer der Akteure. Die Rotmilane haben sich für Qualität entschieden. Jeder der Akteure ist Drittliga-tauglich. Nur der Kader viel zu dünn, man darf gespannt sein, wer in der nächsten Saison so alles im roten Gefieder durch die Dritte Liga Ost schwirrt.

Zum kleine Kader gesellt sich naturgemäß gerne Verletzungs-Malaise. Auch davon können die Neustädter ein Lied singen. Doch Chrischa Hannawald findet immer das richtige taktische Mittel, gleich welcher Flügel gestutzt ist. Mal wird ein Kreisläufer im Rückraum eingesetzt, mal tritt Linksaußen Hines als umsichtiger Rückraum-Allrounder die Fäden. Die Ergebnisse sind zwar knapper geworden, auch der Rotmilan fliegt halt nur so hoch wie er muss, doch auch in der Rückrundentabelle stehen 12:0-Punkte. Besser geht es nicht.

Chancenlos verlor der VfL Günzburg seiner Zeit das Hinrunden-Spiel mit 32:24. Und auch am Samstag ist das junge, komplett schwäbische Team, krasser Außenseiter. Nicht mal einen Vogel hat der VfL, nur den Günzel, Zielwasser und jede Menge Pfiff. Enger soll es diesmal aber schon in der Halle zugehen, den auch der Verein für Leibesübungen ist prächtig drauf. Mit 9:1-Punkten stehen die Schützlinge von Betreuer Pohl auf dem zweiten Platz der Rückrundentabelle. 35 Plustore haben sich “Pascal Buck & Co” erworfen, 40 die Franken. Leise hofft man auf die Außenseiterchance.

Eng könnte es auch auf der Tribüne werden. Chrischa Hannawald hat viele Freunde in der Region. Viele fragen sich, ob er in seinen legendären kurzen Hosen auch coacht. Wie immer in den Faschingsferien wurde eine Freikartenaktion für die Günzburger Schulen und Vereine geschaltet. Spieltagspartner ist die “Lauinger Messe”, sie findet am 27./28. April statt und stiftet die Preise für das beliebte Frisbeespiel: Organisiert hat das Alois Jäger, in Personalunion engagierter schwäbischer Bezirksrat, begeisterter Lauinger und Vater der “Günzburger Industriegebietes”.

Eigentlich sollte es DER große Aktivenspieltag werden. Damen 1, Damen 2, Herren 1 und Herren 2 erstmals an einem Samstag.. Mittlerweile sind aber die Damenspiele leider abgesagt, bitte informieren Sie sich kurzfristig, wann das Vorspiel genau stattfindet.

Fielmann-Cup

Haben es die Verantwortlichen des VfL Günzburg in dieser Saison mit der Bodenrenovierung der Rebayhalle schon schwer genug, so machte ihnen am Wochenende auch noch Petrus einen roten Strich durch die Fielmann-Cup-Rechnung. Das Programm war eh abgespeckt, gehörten in den letzten Jahren Hallenturniere der Männer- und JBLH-Teams oder Demonstrationsspiele von Jugend- und Juniorennationalmannschaften zum schicken Beiprogramm, so wollten sich diesmal immerhin 84 Teams auf den Plätzen des Dossenberger Gymnasiums messen. Da es Freitagnacht zu regnen begann, entschlossen sich die Turnier-Macher um Jürgen Kees am Samstag in aller Herrgottsfrüh die Veranstaltung abzusagen, auch um den Vereinen einen unnötige Anreise zu ersparen.

Lediglich die männliche C-Jugend und die weibliche B-Jugend spielten in verkürzter Version in der Bruno-Merk-Halle. Bei den Jungs gewann ein wenig überraschend der TSV Wertingen nach ganz starker Leistung gegen den Bayernligisten VfL Günzburg. Und auch bei den Mädchen konnte der SC Vöhringen einen Auswärtserfolg feiern. Auch hier schienen die Schützlinge von Gina Hartmann und Raphael Groß vorab die besseren Karten in der Wurfhand zu haben, gewannen sie doch in der Vorrunde das Duell.

Immerhin erwies sich der VfL als Meister der Improvisation. Dem Versorgungsteam um Iris Groß gelang der Umzug zur Maria-Theresia-Schule in Rekordzeit. Für Essen und Getränke war bestens gesorgt. Auch das Schiedsrichterproblem war vorbildlich gelöst. Neben VfL-Referees, entsandte auch der Bezirk Schiedsrichteranwärter und nahm ihnen die praktische Prüfung ab. Einer der Kandidaten war übrigens der 234fache ehemalige Nationalspieler Holger Winselmann. Der vierfache DDR-Meister (SC Magdeburg) verlegte bereits vor einigen Jahren seinen Lebensmittelpunkt nach Schwaben, wo er u.a. den TSV Friedberg und den TSV Gersthofen trainierte. So gab es zwar wenig Handball, aber dafür einen echten Handball-Promi.

Da Sonntag nicht einmal die Bruno-Merk-Halle genutzt werden konnte, fiel der Kinderhandballtag komplett ins Wasser.

Neuer VfL-Trainer

Sandro Jooß wird neuer Trainer beim VfL Günzburg, zusammen mit Stephan Hofmeister wird der erfahrene Trainer in der kommenden Runde das Aushängeschild der schwäbischen Jugendhandballes die Günzburger A-Jugend trainieren.

Stephan Hofmeister war überhaupt nicht glücklich über das Ausscheiden des erfolgreichen Trainertrios Rudi Jahn, Volker Schmidt und Markus Guckler. Auf Dauer konnte die Lücke nicht mit der Doppelbelastung Männer-Bayernliga und VfL-A-Jugend geschlossen werden, zumal Schreibtisch-, Verbands- und Öffentlichkeitsarbeit jährlich erheblich zunehmen. Es musste ein hoch qualifizierter Trainer von auswärts her, der sowohl im Jugendbereich als auch im höherklassigen Aktivenbereich Erfahrung und Erfolge vorzuweisen hat.

Früh kam der Gedanke auf Sandro Jooß. Er beendete kürzlich seine Spielerkarriere als Rückraumrechts beim damaligen Württemberligisten SC Vöhringen, wo er vor vielen Jahren den Durchbruch beim damaligen Trainer Hofmeister schaffte. Außerdem war er 19 Jahre bei der SG Herbrechtingen-Bolheim als Trainer tätig. 2012 wurde er dort mit dem damals noch unbekannten Verein württembergischer Meister der A-Jugend. Dieses Team war dann, Vergleiche mit dem VfL Günzburg bieten sich an, die Basis für ein Männerteam, dass schließlich bis in die Württembergliga aufstieg. Aus eigenem Wunsch schied der Chemiker mit dem Klassenerhalt nach dieser Saison aus.

Da sich im Ulmer Raum das Trainerkarussell wild drehte, lagen ihm viele höherklassige Angebote von Aktivenmannschaften vor. Die Gespräche mit Stephan Hofmeister liefen seit Februar und früh wurde klar, dass das nach einer kleinen Handballpause etwas werden konnte. Wenn man perspektivisch etwas im Handball bewegen kann, dann vor allem in der Handballhochburg Günzburg. Diese Woche hielt es den Vollbluthandballer nicht mehr in der eigenen Wohnung und er sagte zu. Bereits am Freitag wird er teilweise das A-Jugendtraining leiten und am Samstag Aufgaben bei der JBLH-Quali übernehmen.

Der VfL Günzburg freut sich sehr über die Zusage, rechnet mit einer ganzen Reihe von neuen Impulsen durch den Work-Aholic und bleibt damit seinem Weg treu, VfL-Spieler möglichst gut zu schulen. Da im Aktivenbereich auch weiterhin in Günzburg ausgebildete Spieler zum Einsatz kommen sollen, wir man in den nächsten Jahren immer wieder den Trainerstab von auswärts erweitern müssen.

BAYERNLIGA-MÄNNER: TSV FRIEDBERG – VFL GÜNZBURG

Sternstunde mit Schönheitsfehler

Bericht der Günzburger Zeitung

Spielern und Fans gelingt zum Saisonfinale eine überragende Leistung. Die Vizemeisterschaft schnappt sich Friedberg. Günzburg ist stolz auf das Erreichte.

Großartige Stimmung herrschte in der Friedberger Halle, es war eine Sternstunde des Handball-Amateursports. Die TSV-Jugend, ein Erfolgsmodell, trommelte eifrig und feuerte ihre Farben begeistert an. Aus Günzburg waren zwei Busse vorgefahren. Die Reservemannschaft und engste Handballfreunde kamen mit dem Zug, andere mit dem Auto. Es war ein auffälliges Plädoyer für den Günzburger Weg.

Das 0:1 erzielte ein entfesselt spielender Stefan Knittl. Als echtes Friedberger Handball-Kind erlebte er das komplette Derby als super-besonderes Spiel.

Der Auftakt gehörte allerdings den Torhütern Patrick Bieber und Benjamin von Petersdorff, später wurde es zu einem Spiel der Angriffsreihen. Zunächst erarbeitete sich der Günzburger Jugendstil Vorteile. 3:7 konnten lautstarke Fangruppen von der Tribüne lesen, verstehen konnte man den engagierten Hallensprecher kaum, so laut war es. Bis zum 5:10 – das Tor erzielte der erneut überragende Raphael Groß, der hinten wie vorne die schwierigsten Aufgaben zu absolvieren hatte und dabei ohne Zeitstrafen blieb – feierten die Gäste besten Jugendstil. Eine Auszeit und eine Zeitstrafe später stand es ruckzuck 8:10 und bis zum Seitenwechsel hatten die Friedberger, die mehrfach von Überzahl-Situationen profitierten, den Rückstand komplett egalisiert. Überhaupt war die erste Hälfte von erfolgreichem Überzahl-Spiel geprägt, denn auch die frühe und deutliche Günzburger Führung war bereits so zustande gekommen.

Der von erwartungsvoll-lautstarken Anfeuerungen begleitete Wiederbeginn war ein Spiegelbild der ersten Halbzeit. Bis zum 18:19 wurde hart gerungen. Dann erarbeiteten sich die VfL-Spieler Vorteile. Das 19:23 (41.) war der deutlichste Spielstand zu ihren Gunsten nach der Pause. Jetzt aber veränderte sich das Spiel. Fabian Abstreiter mischte die VfL-Deckung nun auf und musste teilweise in Manndeckung genommen werden. Der VfL bekam in einem Abwehrbereich Probleme, in dem sie zuletzt eher selten auftraten, nämlich bei den Vorne-Verteidigern. Das 26:25 durch Abstreiter (49.) bedeutete die erste TSV-Führung überhaupt.

Jetzt wurde es dramatisch, minutenlang stand das Spiel auf des Messers scharfer Schneide. Der VfL glich aus, die Friedberger legten vor. Nico Jensen schaffte noch einmal das Tor zum 29:29. Dann schlugen innerhalb von 100 Sekunden Felix Augner, Paul Thiel und Andreas Dittiger nach Angriffsfehlern der Gäste erbarmungslos zu. Es waren die entscheidenden Würfe zum Derby-Heimsieg – und zur Vizemeisterschaft.

Ein siegreicher Abschluss einer tollen Saison – Damen gewinnen in Gröbenzell

Genauso hatten sich Stephan Volmering und die erste Damenmannschaft des VfL Günzburg den Saisonabschluss gewünscht. Ein überzeugendes Spiel mit einem doppelten Punktgewinn  – das war das Geschenk, das sie sich selbst zum großen Zapfenstreich bereitet hatten.

Ein begeisterter Trainer lobte seine Mannschaft ein letztes Mal aus ganzem Herzen: „Wir haben toll gespielt, mit voller Konzentration gekämpft und den Sieg mit unserer fantastischen Abwehrarbeit  wirklich verdient!“ Das waren die Worte des strahlenden Coachs nach Spielende.

Getreu dem Motto „man kann auch ohne Harz Abwehr spielen“,  hatten die Mädels sich die ganze Woche über auf das harzlose Spiel in Gröbenzell eingestellt. Als nun die Gastgeber vor dem Spiel anboten, die Partie doch mit Harz bestreiten zu wollen, lehnten es die Günzburger ab, waren sie doch auf die harzlose Variante bestens vorbereitet. Diese Entscheidung sollte ihnen dann schlussendlich auch den Sieg bescheren. Eine sehr aggressive und kompakt aufgestellte Abwehr, in der sich vor allem die super stark spielende Martina Jahn ein Sonderlob ihres Trainers verdiente, war der Schlüssel zum  Erfolg an diesem Sonntagnachmittag. Den Damen des HCD Gröbenzell  wollte einfach kein Durchkommen gelingen und so waren sie zu Würfen aus der zweiten Reihe gezwungen, die häufig daneben gingen oder auch von den beiden sehr gut aufgelegten Günzburger Torhüterinnen Lisa Gremmelspacher und Elena Hoffmann abgewehrt wurden. Nur 20 Gegentore kassiert zu haben, das ist ein Faktor, der besonders zur guten Laune des Günzburger Trainers beitrug.

Gleich zu Beginn dieses letzten Saisonspiels zeigten die Weinroten, dass sie sich mit einem Sieg den dritten Tabellenplatz sichern wollten. Dieser hat zwar nur statistischen Wert, setzt aber ein Zeichen für die tolle Saison und vor allem für die fantastische Rückrunde. So führten die Günzburgerinnen nach nur 16 Spielminuten mit 7:2 durch einen verwandelten Siebenmeter von Sina Schütte, die auch eine sehr überzeugende Leistung im Rückraum zeigte. Dann hatten sich die Spielerinnen des HCD  auf die Günzburger Abwehr eingestellt. Da auch auf Günzburger Seite sich das harzlose Spiel beim Torwurf als nicht ganz problemfrei zeigte, gelang den Gastgeberinnen kurz vor der Pause der Ausgleich zum 10:10. Es war dann die vor allem auch in der Abwehr stark spielende Patricia Kubasta, die  kurz vor Seitenwechsel  den Führungstreffer zum 12:11 erzielte.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit erlaubten sich die Günzburgerinnen einen leichten Hänger und brauchten knapp 10 Minuten, bis sie den Faden wieder gefunden hatten – das Spiel gestaltete sich zunächst auf Augenhöhe – zumal Günzburg auch zwei Zeitstrafen zu verkraften hatte. Als dann gegen die Gröbenzellerinnen kurz hintereinander ebenfalls zwei Zeitstrafen verhängt wurden, nutzten die Gäste die Überzahl und zogen davon. 5 Minuten vor Spielende kam nochmals kurz Spannung auf, als es den Gastgeberinnen gelang,  erneut einen Anschlusstreffer zum 20:19 zu erzielen. Jetzt war der Günzburger Teamgeist gefragt, die Abwehr formierte sich wieder als uneinnehmbarer Block und der Angriff demoralisierte die gegnerische Defensive durch einen wunderschönen Lauf zum 25:19. Am Ende stand ein verdienter 26:20 Sieg auf der Anzeigetafel.

Strahlende Gesichter über diesen Sieg versüßten ein wenig die Wehmut, die dann doch am Schluss aufkam, als es hieß Abschied zu nehmen. Catherina Harder und Isabelle Mengele werden ihre Karriere als aktive Spielerinnen beenden. Und Coach Stephan Volmering, der die Günzburger Damenmannschaft die letzten beiden Jahre betreut und geformt hatte, wird sich nun neuen Aufgaben widmen. Es ist soll aber kein Abschied für immer sein, sondern nur ein Abschied von der Trainerbank. Stephan Volmering versprach auch künftig immer wieder in der Günzburger Rebayhalle von der Tribüne aus den sportlichen Erfolg seiner Mädels weiterzuverfolgen und den Kontakt nicht abreißen zu lassen.

Für den VfL spielten: Lisa Gremmelspacher und Elena Hoffmann im Tor, Alena Harder (7), Sina Schütte (4/4), Catherina Harder (3), Judith Deutschenbauer (3), Réka Kovàcs (3), Martina Jahn (2), Patricia Kubasta (2), Evelyn Jorga (1), Isabell Mengele (1), Daniela Stoll

Saisonende in Gröbenzell für die Landesligadamen des VfL

Nach ihrem überzeugenden Sieg am letzten Wochenende zuhause gegen die starke Spielgemeinschaft Biessenhofen-Marktoberdorf treten die Günzburger Landesligadamen nun zum letzten Spiel der laufenden Saison in Gröbenzell an. Auch für dieses Spiel sinnen die Günzburgerinnen auf Revange, mussten sie sich doch beim Hinspiel gleich nach der Weihnachtspause mit einer mehr als enttäuschenden klaren Niederlage den Gästen geschlagen geben. Der HCD Gröbenzell  trat an diesem Abend überhaupt nicht wie eine Mannschaft aus der Tabellenmitte auf,  sondern wie eine stolze Bundesligareserve. Immer einen Tick schneller, voller Handball- und Lauffreude. Ob sich die Spielerinnen des HCDG  diese Spritzigkeit für das Saisonende bewahrt haben, wird sich am Sonntagnachmittag herausstellen, wenn sie gegen den VfL Flagge zeigen müssen. Dass  die Halle im Gröbenzeller Wildmoos keine uneinnehmbare Festung ist, haben die Spielerinnen des TV Gundelfingen mit ihrem 29:25 Sieg unter Beweis gestellt.

Trainer Stephan Volmering wünscht sich von seinen Mädels nicht nur ein schönes Spiel zum Abschied, sondern auch den doppelten Punktgewinn. Damit würde die Rückrunde mit 21:5 Punkten eine genauso hervorragende Bilanz vorweisen wie die im vergangenen Jahr. Ein ganz besonders schöner Nebeneffekt eines Sieges wäre, dass sich die Damen des VfL damit auch den dritten Platz an der Tabellenspitze sichern könnten. Da Günzburg beide Spiele gegen den punktgleichen TSV Simbach während der Saison gewonnen hat, zählt der direkte Vergleich für die endgültige Platzierung in der Tabelle und somit hat Günzburg hier die besseren Karten.

Ein weiterer Wunsch des Trainerteams Volmering und Müller ist für diesen Spieltag, dass alle viel Spaß und Freude haben werden.  Dieses Spiel markiert den Abschluss einer äußerst erfolgreichen und vor allem sehr harmonischen Zusammenarbeit dieses Teams während der letzten beiden Jahre. Eine Zeit, an die sich alle sehr gerne erinnern werden.

Anpfiff ist am Sonntag um 14 Uhr in der Halle am Wildmoos in Gröbenzell            

Bayernliga-Männer: TSV Friedberg – VfL Günzburg

Am Samstag um 20.00 Uhr treten die VfL-Handballer zu ihrer letzten Ausfahrt einer stimmungsvollen Saison 2017/2018 bei den schwäbischen Handballfreunden in der Herzogstadt Friedberg an. Mütterchen Zufall wollte es, dass an diesem aller letzten Spieltag nicht nur die zwei besten Rückrundenmannschaften (Friedberg mit fünf, der VfL mit sechs Minuspunkten) aufeinandertreffen, sondern dass es trotz zweier unerwarteter Niederlagen gegen den Anzinger SV und den TSV Unterhaching doch noch um die Bayrische Vizemeisterschaft geht. Das ist zwar bei einem Verein wie dem VfL Günzburg, der schon im Europapokal für Furore sorgte kaum Briefkopf-fähig, es wäre aber stolzes Symbol einer phänomenalen Entwicklung. Vor kurzem noch chancenlos gegen Friedberg III in der Bezirksoberliga, letztes Jahr fast schon im Kleid der grauen Abstiegsmaus und am Sonntag (…)?

Außerdem Grundlage für eine weitere Party könnte so ein 2. Platz schon auch sein und es berechtigt zur Teilnahme an der Sportlerehrung der Stadt Günzburg. Oft dürfen Männermannschaften daran nicht teilnehmen. “Eventuell würde dadurch endlich einmal ein Training ausfallen”, so Kapitän Axel Leix süffisant.

Nicht nur dieses Spiel demonstriert neue schwäbische Handballstärke, denn nur einen Punkt dahinter rangiert der TSV Haunstetten. Eigentlich fehlt aktuell nur ein schwäbischer Drittligist, zumindest auch dazu ist in Friedberg und Günzburg die Bereitschaft da.

Konzeptionell sind sich beide Samstagsgegner nicht unähnlich. Auch der TSV Friedberg ist zu seinem ursprünglichem Konzept zurückgekehrt und hat nach einer Phase auswärtiger Handballkönner die eigene Jugendarbeit wieder intensiviert. Viele Jugendmannschaft sind wieder in den höchsten Spielklassen und feiern Meisterschaften. Das verbreitert nicht nur die Basis, sondern sorgt auch für gute Stimmung im Verein.

Sportlich treffen Gegensätze aufeinander. Der VfL Günzburg setzt auf Jugendstil, dazu gehört eine offensive Deckung. Die Gastgeber hingegen sind einfach “riesig”; besonders Paul Thiel und Andreas Dittiger bilden einen optisch imposanten Innenblock. Der Spielaufbau ist ruhiger.Es kann auf Routine gesetzt werden, einige der Akteure waren früher Drittliga-Helden. Gewinnen wird das Spiel das Team, welches seinen Kontrahenten in der Abwehr noch mehr nervt und dann aus Ballgewinnen mehr einfache Gegenstoßtore erzielt. Im Hinspiel gelang das den Schützlingen von Mirko Pesic als sie mit einem 23:26 beide Punkte aus der alt-ehrwürdigen Rebayhalle entführten. Und auch diesmal sehen viele die Friedberger in der Favoritenrolle, zumal die Unterhaching- und Anzingniederlagen nicht so richtig einzuordnen sind. Dass es ganz anders geht bewies die neue Generation Günzburger Handballhelden am vergangenen Samstag als der TSV Ottobeuren famos überrannt wurde.

Den Fans fällt der Abschied von dieser tollen Saison sichtlich schwer. Noch einmal wurde von der AH ein zweiter Bus organisiert. Einige Fans hatten schon vor Wochen die Anreise mit dem Zug organisiert. Der Traum vom zweiten Platz, das Zauberwort “Freibier”, vor allem aber begeisternder Handball mobilisieren bis zum aller letzten “Pfiff”; so Bundesliga-Hausmeister Ali Widmann.

Ein ganz besonderes Spiel wird es für Patrick Bieber, Manuel Scholz und Stefan Knittl, die alle schon das schwarze TSV-Trikot trugen und aus dem VfL-Team nicht mehr wegzudenken sind.

Im Fanbus sind noch einzelne Restplätze frei. Anmeldungen bitte bei Familie Groß und Dieter Pohl. Im Zug ist hingegen noch jede Menge Platz, so DB-Kenner Hofmeister.

Bayernliga-Handball: VfL Günzburg – TSV Ottobeuren

Trotz des sehr Sommer-launigen Aprils kamen gut 500 Zuschauer zum letzten Heimauftritt ihrer VfL-Handballer. Sie brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen, denn es war Handball-Schaulaufen angesagt. Erleichtert wurde die sehenswerte Schönspielerei freilich durch die Gäste aus Ottobeuren. Nach vielen zähen Handballkämpfen, in denen die Allgäuer zu oft ganz knapp und schon verunglückt unterlagen, waren die Gäste einfach ausgezehrt, am Ende ihrer Kräfte. Der Abstieg war schon vor der Begegnung besiegelt und mit Patrick Kofler und dem Ungarn György Szouszki fehlten überdies zwei Führungsspieler.

Die Leistung der jungen Günzburger soll das nicht schmälern. Nach zuletzt zwei Niederlagen gegen Abstiegskandidaten rannten die VfL-Spieler für jeden einzelnen Zuschauer um die Ehre des Teams und gewannen diesmal arg überlegen mit 38:23 (20:10).

Das 1:0 erzielte ein bestens aufgelegter Daniel Jäger, der nach seiner Kreuzbandverletzung und kurzen, ganz normalen Anlaufschwierigkeiten sehr schnell wieder zum berüchtigten Günzburger Handball-Industriegebiet geworden ist. Dann glichen die Gäste durch ihren Torjäger Dusko Trifunovic aus, keiner der sangesfreudigen VfL-Zuschauer konnte zu diesem Zeitpunkt ahnen, dass es der einzige Ausgleich sein sollte. Der VfL zündete den Turbo, angetrieben durch seinen unermüdlichen Tempobolzer Raphal Groß, der deutlich mehr rennt als ein Fußballmittelfeldspieler stand es schnell 10:3 und 14:9. An der Körpersprache der TSV-Abwehrspieler erkannte der fachkundige Zuschauer, und davon gibt es in Günzburg viele, dass den Gästen der aller letzte Biss an diesem Tag fehlte, jeder Akku ist einmal leer. Da die Weinroten aber richtig Lust auf Handball und einen tollen Saisonabschluss hatten, bahnte sich in den nächsten Minuten ein ordentlicher Kantersieg ab. Ein seltener Handball-Six-Pack besorgte eine 20:9-Führung. Immer wieder erzielte der VfL herrliche Tore über seine wurfvariablen Außen Knittl, Lehr und Guckler. Bei einem kaum übertriebenen 20:10 wurde gewechselt.

Die Lust auf Tempohandball war auch nach der Halbzeitpause ungestillt. Jetzt schien es richtig los zu gehen. Stephan Jahn, aktuell im Abis-Stress und trotzdem in jedem Training, erzielte seinen ersten Aktiventreffer zum 30:11 und überzeugte auf der ungeliebten Rückraumrechtsposition durch disziplinierte Spielweise. Überhaupt war es ein guter Tag für die Jahns, denn auch Bruder Michael spielte auf der anderen Halbposition so stark, dass der einzige Routinier beim VfL Manuel Scholz für eine Ausdauereinheit am kommenden Montag geschont werden konnte. Ganz stark im Spiel Torwart Dennis Mendle. in der Hinrunde überzeugte das Talent bereits als Patrick Rösch verletzt zum Zuschauen verurteilt war. Nach langer Spielpause, anfangs noch ein wenig zögerlich bei Gegenstoßpässen, erwies er sich als voll Bayernliga-tauglich. Damit er zum Saisonschluss noch wichtige Spielanteile bekommen konnte, ging Patrick Bieber auf die Tribüne um nach überstandenem Prüfungsstress seine Freunde, die “VfL-Hools”, zu pushen. Auch hier bewies er Extraklasse: Bis zur Auswechselbank auf der anderen Seite war er deutlich herauszuhören.

Der größte Torhunger war nun gestillt. Die Ottobeurer, die bemüht waren ihre gelb-schwarzen Farben irgendwie hoch zu halten, verbesserten das Resultat nun leise. Am Ende stand ein auch in der Höhe verdienter 38:23-Sieg. Der TSV Ottobeuren bleibt größtenteils zusammen. Das ist eine wirklich gute Nachricht, denn eigentlich gehört die Mannschaft um Daniel Berkessel als das Allgäuer Handball-Aushängeschild in die bayrische Eliteliga. Die dortige Heimspielatmosphäre wird fehlen.

Da der TSV Friedberg bei der der DJK Waldbüttelbrunn unentschieden spielte, sind Beide nun mit dem VfL Günzburg punktgleich auf Rang 2, einen Punkt dahinter der TSV Haunstetten. Egal was die anderen machen, wenn der VfL die Festung Herzogstadt Friedberg nimmt, dann würde man eine phänomenale Saison mit der Vizemeisterschaft abschließen. Da der dortige TSV irgendwie gleich, aber komplett umgekehrt denkt, ist ein herrliches Handball-Gemetzel zu erwarten. Da freut sich nicht nur der Knittl. 100 Liter Freibier und ein feines Buffet soll es dort zum Saisonabschluss geben.

Zum dritten Mal in dieser Saison wird deswegen mit einem zweiten Fanbus angereist, schließlich geht es um Bier, Essen und Punkte, das mobilisiert den gemeinen Günzburger Handballfreund. Vor allem aber geht es um den endgültigen Abschied des Bayernligaspieljahres 2017/2018. Ein Heimspiel wäre dafür vermutlich zu wenig gewesen.

Anmeldungen zur Fahrt nach Friedberg bitte bei Familie Groß oder Dieter Pohl.

Es spielten: Mendle, Rösch; Knittl (6/1), Guckler (5), M. Jahn (4), Leix (1), S. Jahn (2), J. Hermann, Groß (1), Jensen (3), Lehr (8/1), Jäger (6), N. Hermann (2) und Scholz.

Landesligadamen: Revanche geglückt

Landesligadamen siegen klar bei ihrem letzten Heimspiel in dieser Saison 33:27 (16:13) gegen Biessenhofen-Marktoberdorf

Das war ein richtiges schönes Abschiedsgeschenk der Günzburger Damen für ihr Publikum und ihren Trainer. Ein nie gefährdeter Sieg mit wunderschönen Aktionen im Angriff begeisterten die Fans und die Aktiven in der Rebayhalle am frühen Samstagabend.

Für Reini Müller hatte es nicht gereicht, beim letzten Heimspiel seiner Damenmannschaft dabei zu sein. Er hat sich wohl rechtzeitig auf den Weg gemacht von einer Geschäftsreise in Budapest, aber der dichte Verkehr Richtung Deutschland verhinderte eine rechtzeitige Ankunft in seiner Heimatstadt Günzburg. So war es Stephan Volmering alleine vorbehalten, dieses schöne Abschiedsgeschenk seiner Spielerinnen entgegenzunehmen.

Den gehörigen Respekt, mit dem die Weinroten in dieses Spiel gegangen sind, konnte man förmlich erfühlen i n den ersten Spielminuten, in denen das Spiel immer auf Augenhöhe hin und her pendelte. Kaum hatten die Günzburgerinnen ein Tor erzielt, mussten sie schon den Gegentreffer hinnehmen. Es dauerte eine ganze Weile, bis sich die Günzburger Abwehr in dieser für ein Damenspiel doch recht harten Partie richtig eingestellt hatte. Danach lief es aber wie am Schnürchen und ganz nach Wunsch des Trainers Stephan Volmering, dem seine offensichtliche Freude über dieses Spiel ins Gesicht geschrieben war. Beim Stand von 9:6 versuchten die Gäste mit einer Auszeit vergeblich das Ruder herumzureißen. Unbeeindruckt trumpften die Günzburgerinnen ein ums andere Mal auf und bauten ihren Vorsprung auf 4 Tore aus. Kurz vor Seitenwechsel verwandelten die Allgäuerinnen noch einen Siebenmeter zum Pausenstand von 16:13.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit entwickelte sich das Spielgeschehen ähnlich wie zum Ende der ersten Spielhälfte. Günzburg hielt die Gäste auf Abstand und spielte wunderschöne Kombinationen im Angriff. Dann erlebten die Anwesenden in der Rebayhalle etwas, das es im Günzburger Damenhandball noch nie gegeben hat: Die recht harte Abwehrarbeit der Spielerinnen aus dem Allgäu wurde immer angespannter. Eine sehr ungeschickte Aktion hatte dann eine doppelte Zeitstrafe gegen die Gäste zur Folge. Als dann aufgrund der nun auftretenden Hektik nach knapp einer Minute eine weitere Spielerin vom Platz gestellt wurde und der gegnerische Trainer diese Strafe in Frage stellte, kassierte er auch noch eine zwei Minutenstrafe. Diese Strafe mussten die Spielerinnen ausgleichen und so standen unversehens nur noch zwei Allgäuerinnen auf dem Spielfeld.  Das war dann das absolute Highlight des Abends. 6 Günzburgerinnen gegen zwei Allgäuerinnen auf dem Spielfeld. Dass sich die Gastgeberinnen diese einmalige Gelegenheit  zunutze machten, war die logische Folge. Innerhalb von nur 5 Minuten zogen sie zum 25:16 davon. Damit war das Spiel entschieden und Günzburg konnte die restliche Spielzeit locker zum verdienten 33:27 zu Ende spielen.

Strahlende Gesichter auf der ganzen Linie – ein perfektes Abschiedsgeschenk für Stephan Volmering, der seinen Mädels schon jetzt versprach, auch in Zukunft regen Anteil an der Weiterentwicklung dieser Mannschaft zu nehmen und  das ein oder andere Spiel  von der Tribüne zu verfolgen.

Für den VfL spielten: Lisa Gremmelspacher und  Elena Hoffmann im Tor,  Alena Harder (6), Martina Jahn (5), Lea Walter (4), Judith Deutschenbauer (4), Tanja Stoll (4/2), Catherina Harder (3), Patricia Kubasta (2), Réka Kovàcs (2), Sina Schütte (2/2), Daniela Stoll (1),  Isabelle Mengele, Ines Leix

Letztes Heimspielwochenende: Schwabenderby

Am Samstag um 19.30 Uhr empfangen die VfL-Handballer als Höhepunkt des aller letzten Heimspielwochenendes den TSV Ottobeuren zum Schwabenderby. Damit endet eine grandiose Saison mit einer nie für möglich gehaltenen Leistungssteigerung. Letzte Saison noch ganz knapp am Abstieg vorbeigeschrammt, steht die Mannschaft selbst nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge nicht nur auf einem ausgezeichneten vierten Platz, sondern klopft mit einem Punkt Rückstand immer noch – wenn auch viel leiser als noch vor vierzehn Tagen – an das Tor zur Vizemeisterschaft.

Das Publikum ist mit der jüngsten Mannschaft der Liga in den letzten Jahren stetig mitgewachsen. Auch wenn der Ausschlag nach ganz oben  in der Runde durch das fehlende Raunau-Derby ausblieb und man dafür schon ersatzweise die Füchse Berlin einladen musste, auch diese Saison blieben die VfL-Handballer Zuschauer-Krösus in der Bayrischen Eliteliga. Die Abteilungsleitung ist unendlich stolz auf die Leistungsexplosion der neuen Generation “Günzburger Handballlieblinge”. Was die meisten nämlich nicht wissen, die Mannschaft war nicht nur am jüngsten, sondern litt auch unter dem mit Abstand dünnsten Kader ohne jeden Unterbau. Bis kurz vor Weihnachten dachte Trainer Hofmeister vor allem an Nichtabstieg. Dazu kam der monatelange Ausfall von Leistungsträgern: In der Hinrunde Patrick Rösch und ein ganzes “Industriegebiet” und in der Rückrunde, dann die Haupttorschützen der ersten Halbserie: Stefan Knittl und Pascal Buck. Bedingungsloses Nicht-Jammern und die stete Suche nach der kleinsten funktionierenden taktischen Einheit waren das Rezept von Trainer Hofmeister. Ein unauffälliger Held war dabei Youngster Jacob Hermann, der seinem Team im Rückraum, am Kreis und auf Außen wertvollen Ersatzdienst leistete und im ersten Aktivenjahr Leistungsträger  ohne feste Position wurde.

Nun soll die Mannschaft gebührend zu Hause verabschiedet werden. Die Spieler haben das verdient, sie sind Helden des Amateursportes und der  personifizierte Günzburger Weg.

Eine dritte mobile Theke mit frischem Fassbier wird aufgestellt. Und ab 19.00 Uhr lautet das Motto “Happy Hour”. Alle Getränke für 1 Euro. “Aber nur solange der Vorrat reicht”, wie Verkaufs-Managerin Iris Groß eifrig, gewissenhaft und fachkundig betont, da auch etliche VfL-Kanuten und befreundete Fußballvereine erwartet werden und gerade Fässer gerne Luft bekommen, wenn der Durst groß und das Bier billig ist.

Zu Gast ist der TSV Ottobeuren. Arme Handballritter, denn ihnen erging es umgekehrt: Immer alles gegeben und allzu oft punktlos da gestanden. Als Vorletzter mit vier Punkten Rückstand bei Höchstwahrscheinlichkeit, dass wenigstens drei Teams absteigen, ist der berühmte Strohhalm im quälenden Abstiegssumpf fast komplett zerrissen, das Fünkchen Hoffnung, das ihn zusammenhält fast erloschen. Oft waren die Niederlagen knapp, so auch beim unvergessenen 29:26-Auswärtssieg der Günzburger als zwei Fanbusse zum Fest der Weinroten ins Allgäu aufbrachen und neben dem Sieg auch Parkplatz-Party gefeiert wurde. Der Ottobeurer Aufschwung kam in der Rückrunde mit den Neuverpflichtungen von Dusko Trifunovic (mehr als 6 Treffer im Schnitt) und Filip Matijevic, insgesamt wurden die Ergebnisse auch noch enger. Doch wirklich Zählbares kam leider zu selten dabei heraus.

Um den Handball in der Region hoch zu halten, müssen die TSV-Verantwortlichen einen eigenen Weg mit sehr vielen Spielern aus dem Süd-Osten Europas gehen, denn im Allgäu fehlt es an leistungswilligen Talenten. Einigen bösen Hohn müssen sich die engagierten TSVO-Verantwortlichen dafür anhören. In dieses Horn bläst man beim VfL nicht. Schließlich weiß man aus alten Handballgeschichten wie aufwendig die Suche nach  Wohnungen und Arbeitsplätzen, überhaupt wirkliche Integrationsarbeit ist. Da leistet der TSV Ottobeuren Vorbildliches, das ein Recht auf Anerkennung verdient.

Die VfL-Spieler wollen sich unbedingt mit einem Sieg von der Nordtribüne verabschieden. Leicht wird das – wie schon die ganze Saison – nicht. Schon weiland in Ottobeuren war es ein Tanz auf der Rasierklinge, ganz am Schluss auch durch das Torwarttalent Dennis Mendle in aller Schärfe mitentschieden. Die Fans hatten wie so oft ihren Erfolgsanteil.Viel glückte in diese langen Runde, auch wenn ganz am Ende Phänomene des Überspielt-Seins der wenigen, ewig Rennenden zu beobachten waren. “Alles normal”, so Trainer Hofmeister, der am Samstag mit bestem Günzburger Turbo-Handball rechnet.

Danach soll nämlich ordentlich gefeiert werden, falls von der Happy-Hour noch etwas übrig ist. Und später geht es erst richtig los. Mannschaftskapitän Axel Leix lädt Freunde, Fans und Gönner zum Apres-Handball ins “Große Vereinszimmer”. Wie immer wird dann die Büste des Namenspatrons der Jahnturnhalle in die Küche gestellt (nur zu Vorsicht; auch wegen der anderen Jahns, die immer kräftiger werden und dem Denkmalschutz).