BAYERNLIGA-HERREN: TSV FRIEDBERG – VFL GÜNZBURG 27:24 (11:10)

DERBYNIEDERLAGE GEGEN DEN TSV FRIEDBERG

In einem packenden Spiel, das ohne Zweifel alle Anforderungen an ein Derby erfüllt hat, zieht am Ende der VfL Günzburg den Kürzeren, verliert 24:27 und schenkt zu billig zwei Punkte im Kampf um die Tabellenführung her.

Die Vorzeichen standen schon vor dem Spiel eher für die TSV´ler positiv. Während die Friedberger Trainerin Seidel aus einem vollständigen und schlagkräftigen Kader ihre Startformation auswählen durfte, beschränkte sich die Auswahl von Trainer Czakó eigentlich nur darauf, welcher Torhüter anfängt und wer von den beiden übrig gebliebenen Rückraummittespieler auf dem Feld steht. Umso größer war das mit Nico Jensen erweiterte Trainerteam allerdings auf der taktischen Seite eingespannt. Sowohl vorne, als auch hinten musste an ein paar Stellschrauben gedreht werden, um nach dem knappen Sieg gegen München gegen Friedberg mithalten zu können.
Die ersten 15 Minuten des Spiels wurden von beiden Mannschaften ausgeglichen bestritten. Zweimal führten die Herzogstädter, zweimal die Donaustädter. Danach sollte sich der VfL durch die Tore von Frieder Bandlow und Stephan Jahn – die beide mit einer guten Leistung an diesem Tag überzeugen konnten – das erste Mal ein klein wenig absetzen können (9:6) und Seidel war gezwungen, den Günzburger Lauf mit einer Auszeit zu unterbrechen. Rückblickend eine der Ausfahrten für einen Günzburger Sieg, die im Anschluss fahrlässig verpasst wurde. Bis zum Halbzeitpfiff spielten die Gastgeber deutlich cleverer und warfen sich sukzessive wieder in Führung, während die Donaustädter durch teils unnötige Einzelaktionen sich selbst das Leben schwer machten. Anstatt mit einem kleinen Polster in die Kabine zu gehen, schenkten die Spieler von Czakó dem Gegner die knappe Halbzeitführung (10:11).

In der Pause konnten die rauchenden Köpfe der Weinroten ein klein wenig abgekühlt werden und das Hirn bekam die nötige Portion Sauerstoff. Gleich nach Wiederanpfiff wurde der Ausgleich erworfen und dank Patrick Bieber, der in der ersten zehn Minuten der zweiten Hälfte der herausragende Spieler auf dem Feld gewesen sein dürfte, konnte sich der VfL (15:13, 39. Minute) wieder ein klein wenig absetzen. Was dann folgte, ist die zweite Ausfahrt, die der VfL-Bus auf dem Weg zum Sieg einfach übersehen hat. Anstatt das Spiel nun endgültig zu Gunsten der Gäste zu entscheiden, ließ der VfL sowohl in der Abwehr, als auch im Angriff merklich nach. Ganz anders Karlo Tomic bei der Heimmannschaft, der nun so richtig aufdrehen durfte. Bis zum Schlusspfiff sollte er das klebrige Rund erst Patrick Bieber, dann Patrick Rösch insgesamt 7 Mal um die Ohren pfeffern. Viel konnten beide Torhüter da nicht machen. Wenn ein Spieler sich heiß wirft, muss die Abwehr halt darauf reagieren und zumindest von diesem Spieler die Würfe komplett verhindern. Tomic alleine hätte aber an diesem Tag nicht zum Sieg für den TSV gereicht.

Beim Stand von 19:19 in der 48 Minute war das Letzte mal so wirklich alles offen. Danach war der Friedberger Torhüter Benjamin von Petersdorff anscheinend so angetan von der Spitzenleistung seines Vordermanns, dass er es ihm nachmachen wollte. Sehr zum Leidwesen der vielen mitgereisten Günzburgfans nagelte „VP“ seinen Kasten nun einfach zu. Bis zum Spielende sollte er viele – am Ende zu viele für den VfL – Rückraumwürfe und komplett freie Dinger halten. In Verbindung mit einem ungezügelten Tomic im Angriff besiegelte spätestens das die Niederlage im Derby. Allerdings darf sich nur kurz nach der 24:27 Niederlage im Günzburger Lager gegrämt werden, dann müssen alle Beteiligten aber auch realisieren, dass erneut ein hervorragender Kampf gezeigt wurde, die Günzburger alles gegeben haben und mit 4:2 Punkten einen Start in das neue Jahr hingelegt haben, der aufgrund der aktuellen Verletztenliste immer noch überraschend positiv ist.
Dadurch, dass die TG Heidingsfeld zur Rückrunde nicht mehr angetreten ist, haben die Spieler endlich die bitter notwendige Spielpause nächstes Wochenende und beim nächsten Spiel in Regensburg dürfen vorsichtige Prognosen gewagt werden, dass der Kader wieder ein klein wenig voller ist.

Hier geht’s zur Statistik:

https://bhv-handball.liga.nu/cgi-bin/WebObjects/nuLigaDokumentHBDE.woa/wa/nuDokument?dokument=meetingReportHB&meeting=6507733&etag=8b7b8ad3-ef02-4acf-91a0-2be9733e37b9

Für den VfL spielten: Bieber, Rösch (beide Tor), Bandlow (6/3), Pfetsch (3), M. Jahn (5), S. Jahn (3), Leix, Ruckdäschel (2), Meye, Grabher, Jäger (5)

BAYERNLIGA-HERREN: TSV FRIEDBERG – VFL GÜNZBURG

SCHWABENDERBY IN FRIEDBERG

Am kommenden Samstag um 20:00 Uhr wartet mit dem Schwabenderby ein weiterer Saisonhöhepunkt auf die Günzburger Bayernligahandballer. Auch wenn vergangene Woche gegen München gewonnen wurde, müssen die Spieler um Yannick Meye am Wochenende eine deutliche Leistungssteigerung zeigen, um gegen gut aufgelegte Friedberger gewinnen zu können.

Der TSV Friedberg hat einen denkbar schlechten Start in die Saison erwischt. Kurz vor Rundenbeginn trennten sich die Verantwortlichen des TSV von ihrem bisherigen Trainer und beauftragten die hochqualifizierte BHV-Trainerin Christina Seidel mit der undankbaren Aufgabe, ein Bayernligateam zwei Wochen vor dem ersten Spiel für die Saison fit zu machen. Es kam, wie es fast zwingend kommen musste. Obwohl die Mannschaft um die ehemaligen Günzburger Scholz und Knittl seit vielen Jahren bestens eingespielt ist, hinterließ der Wechsel deutliche Spuren an den ersten Ergebnissen. Bis auf Teams, die aktuell zum Teil deutlich hinter den Herzogstädtern stehen, wurden alle Begegnungen am Anfang teils klar verloren. Auch das erste Schwabenderby der Saison war relativ früh zugunsten der Günzburger entschieden und die Zuschauer in der Rebayhalle konnten einen Gegner sehen, der insbesondere in der ersten Halbzeit den Angriffswellen des VfL wenig entgegenzusetzen hatte.
Spätestens aber nach dem Spiel gegen Anzing Anfang November überwanden die Herzogstädter ihre anfänglichen Probleme und spielen seitdem wieder wie eine Bayernligaspitzenmannschaft, die sie ja auch sind. Der bislang letzte Höhepunkt der beginnenden Aufholjagd war ein 5 Tore Sieg bei der SG Regensburg, die bis zu diesem Zeitpunkt daheim noch ungeschlagen war.

Trainer Czakó dürfte wohl mit gemischten Gefühlen an das einzige noch ausstehende Derby der Saison denken. Auf der einen Seite steht der VfL aktuell so gut in Bayern da, wie seit dem Bundesligarückzug nicht mehr und seine Jungs haben am Samstag erneut die Möglichkeit, die Tabellenführung zu verteidigen. Auf der anderen Seite hat er aufgrund des gut gefüllten Lazaretts am kommenden Wochenende erneut nur einen stark dezimierten Kader zu Verfügung. Gegen Bayreuth hat dieser Kader seine Aufgabe bestmöglichst erfüllt, aber schon in der darauffolgenden Woche beim Spiel gegen München wurde Czakó schmerzlich aufgezeigt, welche Auswirkungen mangelnde Wechselmöglichkeiten insbesondere im Angriff auf die Mannschaft haben können. Auch wenn die Weinroten am Ende siegreich aus der Halle gingen – über lange Strecken war das nicht selbstverständlich. Gegen Friedberg wird lediglich eine Sache sicher nicht der Fall sein: ein leichter Sieg der Günzburger. Individuell liegt diesmal der Vorteil ganz klar auf Seiten der Friedberger. Neben Fabian Abstreiter und Luca Kaulitz sind es vor allem die beiden ehemaligen Günzburger Scholz und Knittl, die den Kader des TSV zu einem der besten der Liga machen. Die VfL´er haben zwar schon gezeigt, dass sie auch mit einem dünnen Kader gegen Topteams und eigentliche Favoriten gewinnen können, hierfür muss allerdings jeder einzelne der übrig gebliebenen Feldspieler wieder ein paar Prozentpunkte über seiner besten Leistung im Angriff spielen und gleichzeitig in der Abwehr über sich hinauswachsen. Bislang lebte das Günzburger Spiel von der enorm hohen Lauf- und Kampfbereitschaft in der Verteidigung. Diesmal dürfte alleine die Einstellung nicht ausreichen. Logisch – sie ist die Grundvoraussetzung, allerdings muss gegen den höchst effektiven Rückraum der Friedberger sowohl taktisch clever als auch hart verteidigt werden, um am Samstag auch nur den Ansatz einer Chance gegen starke Gegner zu haben. Bislang stachen die Schwabenderbys vor allem wegen dem hohen Zuschauerinteresse und der guten Stimmung auf beiden Seiten aus dem Ligaalltag heraus. Diesmal sind die Weinroten stärker als sonst auf die tolle und lautstarke Unterstützung ihrer mitgereisten Fans angewiesen. Das Spiel gegen Bayreuth bewies auch im neuen Jahr, dass unser tatkräftiges Publikum in der Lage ist über Sieg oder Niederlage zu entscheiden. Helft uns auch diesmal und macht das Spiel zu einem Heimspiel!

Diesmal wird kein Fanbus eingesetzt. Die Halle ist aber sowohl mit dem Auto, als auch mit der Bahn mehr als gut zu erreichen. Spielbeginn ist am Samstag, den 25.01.2020 um 20:00 Uhr in der Sporthalle des TSV Friedberg.

BAYERNLIGA-HERREN: VFL GÜNZBURG – HT MÜNCHEN

RÜCKRUNDENAUFTAKT GEGEN DEN HT MÜNCHEN

Nachdem die Weinroten in der vergangenen Woche das spektakuläre und erfolgreiche Ende der Hinrunde feiern durften, kommt mit dem HT München ein Gegner zum Auftakt der Rückrunde am kommenden Samstag um 19:30 an die Donau, den die Spieler von Trainer Czakó keinesfalls unterschätzen dürfen.

Schon das Hinspiel gegen die Mannschaft aus dem Hachinger Tal zeigte eindrucksvoll, zu welcher Leistung die altbekannten Gäste in der Lage sind. Von Beginn an dominierten auf beiden Seiten die Abwehrreihen und fast bis ganz zum Schluss stand das Spiel auf Messers Schneide. Am Ende konnten die Weinroten nur aufgrund reiner Willenskraft mit lediglich 19 geworfenen Toren siegreich die Heimfahrt antreten. Obwohl beide Teams komplett auf Augenhöhe spielten, entwickelte sich die weitere Saison höchst unterschiedlich. Während die Spieler um Abwehrchef Daniel Jäger sukzessive an die Tabellenspitze herankamen, rangieren die Gäste aus Haching mit nur 9 Punkten mittlerweile im unteren Drittel der Liga.
Ein wenig überraschend ist das Ergebnis aus München allerdings schon. In insgesamt fünf Spielen ließen die Spieler um Philipp Heinle in der Schlussphase Punkte liegen. Meistens führten sie gegen fast jedes Topteam über größere Strecken, konnten die gute Leistung aber dann nie über 60 Minuten aufrechterhalten. Lediglich im letzten Spiel im vergangenen Jahr konnten sie gegen die SG Regensburg ein über 50 Minuten enges Spiel in den letzten zehn Minuten dann doch deutlich gewinnen.

Genau so eng, wie im Kampf um die Tabellenführung der Bayernliga, ist es aktuell auf der Kehrseite der Tabelle. Da zu erwarten ist, dass diese Runde bis zu vier Mannschaften auf den ungeliebten Abstiegsrängen landen könnten, sind alle Teams bis zum 9. Platz im beginnenden Abstiegskampf mehr oder weniger involviert. Als aktuell 10. müssen die Hachinger alles in die Waagschale werfen, um an Ende ein weiteres Jahr in der höchsten bayerischen Liga spielen zu können. Die erste Chance, sich ein wenig in sichere Gefilde abzusetzen, haben die Gäste am kommenden Samstag mit einem Sieg gegen die Weinroten.

Nach dem spektakulären Sieg vergangenes Wochenende, überwiegte an der Donau zu Wochenbeginn noch die Freude über das Geleistete. Schneller, als ihm lieb sein dürfte, muss Trainer Czakó die Seinen allerdings wieder auf den harten Boden der Handballrealität holen. Der Sieg gegen Bayreuth war nur möglich, da jeder einzelne Spieler ein klein wenig über seiner körperlichen und handballerischen Leistungsgrenze spielte. Glücklicherweise war der Tribut, der dafür gezollt werden musste kaum höher, als ein paar müde Knochen zu Wochenbeginn. Am grundlegenden Problem wird sich aber auch am kommenden Samstag nicht viel ändern. Der Kader der Weinroten ist vor allem im Rückraum erneut auf Kante genäht. Dies erfordert nicht nur ein paar taktische Angleichungen im Angriff, vielmehr ist es auch gegen die Münchner zwingend notwendig, dass jeder einzelne Spieler über 60 Minuten wieder nahe an seiner Leistungsgrenze spielt.

Gegen Bayreuth trug die Euphorie eines engen Spitzenspiels die Weinroten ganz am Ende zum Sieg. Gegen den HT München muss hingegen wieder „dreckig“ gewonnen werden. Die meisten sehen den VfL in der gefährlichen Favoritenrolle, wohingegen München alles geben wird, um am Ende die zwei Punkte ins Tal mitzunehmen. In Verbindung mit dem dünnen Kader des VfL sind die Rollen vor dem Spiel dann wohl doch nicht so eindeutig verteilt, wie gemeint werden könnte und die VfL´er können nur mit einer erneuten Topleistung und mit tatkräftiger Unterstützung des tollen Günzburger Publikums die zwei Punkte an der Donau halten.

BAYERNLIGA-HERREN: DJK WALDBÜTTELBRUNN – VFL GÜNZBURG 27:23 (14:8)

VERDIENTE NIEDERLAGE IN WALDBÜTTELBRUNN

Die Bayernligahandballer des VfL Günzburg verlieren nach einer katastrophalen ersten Hälfte verdient mit 23:27 gegen die DjK Waldbüttelbrunn.

Selten verschliefen die Spieler aus Günzburg den Beginn eines Spiels so, wie vergangenen Samstag. Gegen taktisch erneut überragend eingestellte Gastgeber wurde in den ersten fünf Minuten so ziemlich alles versemmelt, was möglich ist. Im Angriff wurden die Günzburger von einer ungewöhnlich offensiven Abwehr komplett überrumpelt und anstatt sich dafür umso mehr in der Abwehr reinzuhängen, blieben die Spieler bis auf Julian Ruckdäschel bestenfalls teilnahmslos. Beim Stand von 1:5 nach sieben Spielminuten war Trainer Czakó so früh, wie noch nie gezwungen, das Spiel durch eine Auszeit zu unterbrechen. Kurz schienen die VfL´er sich gefangen zu haben. Bis zum 5:8 schien die Anfangsphase noch in Halbzeit eins ausgleichbar. Leider stellte sich das als Trugschluss heraus. Erneut wurde im Angriff wenn überhaupt der Weg zur Mitte gesucht, anstatt den Gegner zu attackieren wurde ohne Druck weitergespielt und falls mal ein Angriff besser lief, wurde er meist durch einen technischen Fehler beendet. Lediglich den Torhütern war es zu verdanken, dass es bei einem noch dankbaren Rückstand von sechs Toren beim Stand von 8:14 in die Kabine ging.

Erfreulich an diesem Tag war, dass aus der Kabine eine Mannschaft kam, die wie ausgewechselt schien. In der Abwehr wurde endlich wieder gelaufen und gekämpft und im Angriff ließ Czakó mit sieben Feldspielern spielen. Die Hauptprobleme aus den ersten 30 Minuten waren damit gelöst und der Günzburger Angriff spielte wieder nahe an den vergangenen Leistungen. Schon nach 13 Minuten war die Aufholjagd so gut wie abgeschlossen, als Nico Jensen den Anschlusstreffer zum 17:18 erzielte.
Das so wertvolle Momentum war nun komplett auf Günzburger Seite. Leider ist es auch ein launisches Wesen, welches kaum Fehler verzeiht. Nur mit Blick auf das teilweise noch sehr junge Alter der Mannschaft würde sich die folgende Fehlerorgie erklären lassen. Reihenweise wurde der Ausgleich durch teilweise kopflose Fehler vergeben. Beide Torhütern, die besten Spielern an diesem Tag, hielten die ihren oben und verschafften Chance um Chance zum Gleichstand. Genutzt hat es nichts, es wurden einfach zu viele Fehler gemacht. Die DjK-Spieler konnten nun ein paar Tore erzielen und das Momentum war wieder vollständig auf der Gegenseite.

Gekämpft wurde im Folgenden noch aufopferungsvoll. Wenigstens die Einstellung passte ohne Einschränkungen, allerdings sollten die Weinroten nicht mehr rankommen. Über das 19:23 in der 50. Minute ging das Spiel dann dahin. Am Ende trennten sich die beiden Mannschaften gerecht mit 23:27. Mehr war rückblickend an diesem Tag einfach nicht drin.

Für den VfL spielten: Bieber, Rösch (beide Tor), Bandlow (6/3), Pfetsch (1), M.Jahn (2), S.Jahn (3), Buck (2), Ruckdäschel (1), Meye, Jensen (5), Hermann, Jäger (3)

Hier geht es zur Statistik:

https://bhv-handball.liga.nu/cgi-bin/WebObjects/nuLigaDokumentHBDE.woa/wa/nuDokument?dokument=meetingReportHB&meeting=6507647&etag=9e2db590-ea12-495d-ac86-f804b8dd78bc

BAYERNLIGA-HERREN: DJK Waldbüttelbrunn – VFL GÜNZBURG

LETZTES SPIEL IN EINEM ERFOLGREICHEN HANDBALLJAHR

Saisonübergreifend gesehen, war das Jahr 2019 das erfolgreichste seit dem Bundesligarückzug des VfL Günzburg. Lediglich drei Spiele wurden bislang verloren und ein Mal gab es ein Unentschieden. Am kommenden Samstag geht es für die Spieler von Trainer Czakó ein letztes Mal in diesem Jahr in den fernen Würzburger Raum. Gegen die DjK Waldbüttelbrunn kann das junge Erfolgsteam seine Spitzenposition verteidigen und so den Grundstein für ein Topspiel als Auftakt in das neue Jahr legen.

Die „Sumpfler“ aus dem Norden Würzburgs sind ein wahres Urgestein in der Bayernliga. Lange Jahr spielten sie immer ganz oben mit und insbesondere die taktische Finesse gepaart mit schnellen Angriffsspielern und einer stabilen Abwehr brachte am Ende der Saison meist einen Spitzenplatz. So auch in der letzten Saison, als die DjK Waldbüttelbrunn lange Zeit der einzige ernstzunehmende Verfolger von Meister Bad Neustadt war und die in der Bayernliga so wertlose Vizemeisterschaft gewinnen konnte.
In der aktuellen Saison sind die Gastgeber vom Samstag personell genauso gut aufgestellt, wie die Jahre davor. Trotzdem stehen sie mit einem ausgeglichenen Punktekonto nur im Mittelfeld der Liga. Ein Blick auf die bisherigen Spiele offenbart dann auch, wie unverdient diese Position eigentlich ist. Gegen Tabellenführer Bayreuth und gegen Erlangen-Bruck konnten die Sumpfler jeweils Unentschieden erzielen, während andere Spiele gegen Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte mit einem oder zwei Toren Unterschied verloren worden. Die Gastgeber am Samstag dürfen wohl zurecht mit ihrer aktuellen Position hadern, allerdings nicht mit ihrer Spielweise. Auch dieses Jahr überzeugen die Franken mit taktisch ausgeklügeltem Handball, einer massiven Abwehr und tollen Angriffsspielern.

Anders auf der Günzburger Seite. Mittlerweile kann gesagt werden, dass der Trainerwechsel von Stephan Hofmeister auf Gábor Czakó erfolgreich vollzogen wurde. Insbesondere von der merkwürdigen Schwäche des Angriffs zu Beginn der Saison ist mittlerweile nichts mehr zu sehen. In den letzten drei Spielen wurde eher sogar jedes Mal ein Angriffsfeuerwerk abgefeuert. Auch führt ein Trainerwechsel oftmals zu Turbulenzen innerhalb einer eingespielten und erfolgreichen Mannschaft. Neue Vorgaben müssen umgesetzt werden, neue taktische Systeme verstanden und erlernt werden und teilweise muss sich auch eine neue Philosophie angeeignet werden. Auch diesbezüglich kann Abteilungsleiter Armin Spengler durchaus zufrieden sein. Auch wenn es für manchen Beteiligten zu Beginn noch ungewohnt war, mittlerweile wurde alles angenommen und das spiegelt sich auch in den Ergebnissen wieder. Darüberhinaus kann fast jeden Samstag eine Mannschaft beobachtet werden, deren Akteure fast ausschließlich aus der eigenen Jugend kommen und die freundschaftliche Bande verbinden, die teilweise über 20 Jahre wachsen konnten. Eine solche Teamdynamik ist an der Grenze zwischen Amateur- und Leistungssport doch eine absolute Rarität und Czakó hat diese Besonderheit gekonnt eingesetzt, um jeden Samstag eine Einheit auf dem Hallenboden kämpfen zu sehen, in der jeder für seinen Nebenmann einsteht.

Am kommenden Samstag haben die Spieler um Torwart Dennis Mendle nun die Chance, ein herausragendes Kalenderjahr mit einem Sieg abzuschließen und damit punktgleich an der Spitze der Tabelle zu überwintern. Gegen die taktisch vielleicht beste Mannschaft der Liga dürfte das allerdings nur gelingen, wenn an die Leistung der vergangenen Wochen angeknüpft werden kann und jeder einzelne Spieler ein letztes Mal vor der Pause alle Reserven mobilisiert, damit seine Farben am Ende ein Tor mehr haben, als die sympathischen Gastgeber aus Franken.
Hierfür ist auch wieder jede Unterstützung durch unsere Fans notwendig. Einfach war es noch nie, im Frankenland zu siegen.

BAYERNLIGA-HERREN: VFL GÜNZBURG – SV ANZING 36:25 (14:8)

KLARER SIEG GEGEN DIE ANZINGER LÖWEN

Auch gegen den bisherigen Angstgegner SV Anzing gewinnen die VfL-Handballer am Ende deutlich. Obschon ein paar Ausfällen kompensiert werden mussten, zeigten die Spieler von Trainer Czakó erneut eine Leistung an der oberen Grenze, gewinnen mit 36:25 und stehen damit punktgleich mit HaSpo Bayreuth der TG Landshut an der Tabellenspitze.

Sowohl der VfL Günzburg, als auch der Sportverein aus Anzing gewinnen Spiele meist aus einer starken Abwehrleistung heraus. Von Anfang an machten beide Mannschaften auch an diesem Tag klar, dass der Angriff des Gegners einiges leisten muss, um zum Torerfolg zu kommen. Dies schlug sich dann auch direkt im Spielbericht nieder. Bevor die Gäste mit dem ersten Tor der Partie das einzige Mal in Führung gehen sollten, waren schon vier gelbe Karten und eine Zwei-Minutenstrafe verteilt und Linksaußen David Pfetsch fiel mit einer Gehirnerschütterung schon jetzt für das restliche Spiel aus. Das insgesamt sehr gut pfeifende Schiedsrichtergespann Langner/Liebsch schaffte es dann im Folgenden, die Härte des Spiels auch durch weitere progressive Strafen auf ein erträgliches Maß von beiden Seiten zu reduzieren. Handballerisch war das Team um Nico Jensen erneut top eingestellt. In der Abwehr wurde nun zwar nicht mehr so hart gespielt, dafür umso mehr gelaufen. Insbesondere Julian Ruckdäschel wuselte auf der offensiven Position nur so umher und trieb seine alte Mannschaft oft zur Verzweiflung. Sollte dann doch mal ein Ball den Weg Richtung Tor finden, hielt Torwart Patrick Bieber das ein ums andere Mal teils spektakulär seinen Kasten sauber. Im Gegenzug lief der Angriff das zweite Mal in Folge auf Hochtouren. Enorm viel wurde von allen Spielern investiert, um die Abwehrreihen der Löwen zu durchbrechen und fast jedes Mal nach den ersten zehn Minuten war das Unterfangen von Erfolg gekrönt. Der stärkste Spieler an diesem Tag – Pascal Buck – feuerte aus allen Kanonen in Richtung des gegnerischen Torwarts und konnte in der 18. Minute das Tor zum ersten größeren Abstand beim Stand von 10:5 erzielen. Der Trainer der Gäste Hubert Müller sah sich nun gezwungen, die Abwehr der Seinen deutlich offensiver einzustellen. Taktikfuchs Nico Jensen ließ sich davon aber überhaupt nicht beirren und ließ dann halt seine Kreisläufer die Tore werfen. Niko Hermann und Daniel Jäger noch drei Tore für den VfL in Halbzeit eins und die beiden Mannschaften wechselten beim Stand von 14:8 die Seiten.

Taktisch musste Czakó kaum nachjustieren. Er musste allerdings ein Auge darauf haben, dass die Last auf mehr Schultern verteilt wird. Viel wurde folglich in Halbzeit zwei gewechselt und ohne Ausnahme jeder Spieler konnte an diesem Tag zum Teil auf ungewohnten Positionen eine bayernligataugliche Leistung zeigen. Den Brüdern Stephan und Michael Jahn sollte der Auftakt zu den letzten 30 Minuten gehören. Fast schon die Vorentscheidung war beim 19:10 in der 38. Minute gefallen, als Stephan Jahn blitzsauber von Linksaußen einnetzte. Im Anschluss wurde, auch aufgrund der nun nachlassenden Kräfte ein klein wenig die Abwehr vernachlässigt. Für den Spielverlauf war das nicht weiter schlimm, aber Patrick Rösch war nun öfter zu Paraden gezwungen und musste dementsprechend auch häufiger hinter sich greifen. Trotzdem hielt Röschi, was zu halten ging und ermöglichte den ersten zehn Tore Abstand beim Stand von 24:14 in der 44. Minute. Glücklicherweise war damit auch die anfängliche Härte nun komplett aus dem Spiel heraus und die letzten 15 Minuten wurde von beiden Seiten guter Handball gezeigt. Auf Günzburger Seite konnte nun Abwehrrecke Yannick Meye seine Talente auch im Angriff unter Beweis stellen und die Gegenseite zeigte noch einige schöne Aktionen, bevor die Schiedsrichter das Spiel beim Stand von 36:25 abpfiffen. Dadurch, dass sich zeitgleich die SG Regensburg und HaSpo Bayreuth unentschieden getrennt haben, stehen die Bayernligahandballer das erste Mal seit Ewigkeiten an der Spitze der bayerischen Liga und teilen sich den ersten Rang mit 18:4 Punkten mit Landshut und Bayreuth. Gegen Landshut wurde schon gewonnen und das Spiel gegen Bayreuth ist das erste Spiel in der Rebayhalle nach der Weihnachtspause. Aufgrund einiger Fußballturniere muss nun länger auf das nächste Heimspiel gewartet werden, allerdings kann dann auch ein echter Kracher präsentiert werden.

Hier geht’s zur Statistik:

https://bhv-handball.liga.nu/cgi-bin/WebObjects/nuLigaDokumentHBDE.woa/wa/nuDokument?dokument=meetingReportHB&meeting=6507601&etag=18ddc584-e443-4903-8fe6-02a24568a63c

Für den VfL spielten: Bieber, Rösch (beide Tor), Pfetsch, M. Jahn (5), S. Jahn (3/1), Buck (10/2), Ruckdäschel (2), Meye (1), Jensen (4), Hermann (6), Jäger (5)

BAYERNLIGA-HERREN: VFL GÜNZBURG – SV Anzing

HEIMSPIEL GEGEN DIE ANZINGER LÖWEN

Am kommenden Samstag um 19:39 empfangen die Günzburger Bayernligahandballer das Löwenrudel des SV Anzing. Obwohl sich die Gäste aktuell auf einem Abstiegsplatz befinden, wird auch das kommende Spiel den Spielern um Stephan Jahn alles abverlangen.

Die Löwen aus dem Münchner Raum sind in der aktuellen Saison wohl das Team mit dem unverständlichsten Tabellenplatz. Nachdem Anzing in der Saison 2017/2018 trotz einiger starker Spiele den Weg in die Landesliga Süd antreten mussten, schafften siein der letzten Saison den direkten Wiederaufstieg in die höchste bayerische Liga. Schon am ersten Spieltag ließen sich ordentlich aufhorchen, als sie in heimischer Halle und verletzten Leistungsträgern gegen den Absteiger und Meisterschaftsfavoriten aus Coburg lediglich mit einem Tor Unterschied verloren. Lange führten sie in diesem Spiel und lagen in der Schlussphase nie mehr als ein Tor hinten. An der Donau wurde dieses Ergebnis dann doch mit Überraschung aufgenommen, ist es doch mehr als unüblich, dass ein Aufsteiger den Favoriten an den Rand einer Niederlage bringt. Verloren wurde allerdings trotzdem. Wie ein roter Faden sollte sich diese Geschichte durch die bisherige Saison ziehen. Gegen einige Topteams der Liga schafften es die Löwen lange, den Gegner zu beherrschen, waren dann aber in der Schlussphase viel zu oft zahnlose Tiger. Lediglich gegen zwei Konkurrenten um den Nichtabstieg gelang es, die tolle Leistung der ersten 40 Minuten über die Zeit zu retten, weswegen der SV Anzing aktuell auf dem unliebsamen ersten Abstiegsplatz rangiert. Der Trainer der Gäste, Hubert Müller, kann mit diesem Zwischenstand absolut nicht zufrieden sein, spielen die kommenden Gäste dann doch qualitativ über sehr lange Strecken am oberen Leistungsniveau der Liga. Insbesondere die offensive und aggressive Abwehr dürfte eine der Besten in der bisherigen Runde sein. Besonders freudig für die Anzinger ist die Rückkehr des absoluten Leistungsträgers und Mannschaftsleaders Matthias Haberthaler im letzten Spiel gegen Lohr. Gegen Günzburg darf dann erwartet werden, dass er nach seiner langen Verletzungspause wieder eine herausragende Leistung abliefert und die Seinen mit aller Gewalt aus den Abstiegsplätzen schießen möchte.

Auch die Günzburger waren froh, nach dem Sieg in Erlangen ein spielfreies Wochenende zu haben. Zum einen konnte den geschundenen Knochen eine kleine Pause gegönnt werden, vor allem aber wurde im Trainingsbetrieb alles darangesetzt, den längeren Ausfall von Jakob Hermann zu kompensieren. Ein Problem für die Mannschaft darf die Verletzung des Sympathieträgers, so schmerzhaft sie dann auch ist, allerdings nicht darstellen. Lange genug spielt das Team an der Donau schon gemeinsam Handball, oft genug ließ Trainer Czakó auch im Spielbetrieb andere Formationen auflaufen und zwei Wochen sind zwar nicht viel aber dann eben doch ausreichend Zeit für eine kleine Systemumstellung.
Insbesondere im Abwehrverbund, dem aktuellen Juwel der Bayernligahandballer, kommt es sowieso nur partiell auf Systeme an. Hier ist vor allem die Einstellung und die Laufbereitschaft von vorrangiger Bedeutung und bislang konnte jeder Spieler bei (fast) jedem Spiel diese zwei grundlegenden Voraussetzungen eindrucksvoll unter Beweis stellen.

Obschon mit Blick auf die Tabelle zwischen Günzburg und Anzing eine relativ große Lücke klafft, ist sich Trainer Czakó der Gefährlichkeit der kommenden Aufgabe mehr als bewusst. Noch nie lag die Spielweise der Gäste dem VfL. Lediglich eines aus vier Spielen in der näheren Vergangenheit konnte gegen die Löwen gewonnen werden, das letzte Spiel auf heimischen Boden ging sogar relativ deutlich verloren und mit Haberthaler und Ball sind zwei Leistungsträger aus dem Lazarett der Gäste wieder zurück auf der Platte. Alles in allem darf am Wochenende ein Spiel erwartet werden, dass viel enger wird, als die aktuelle Tabelle dies vermuten lässt. Zugunsten der Donaustädter wird es wohl nur ausgehen, wenn hinten wieder alles investiert wird und der Angriff taktische Disziplin mit einer guten Wurfquote verbinden kann.

Besonders freuen sich die Günzburger auf den Trainer der Gäste – Hübert Müller – der nicht nur als BHV-Ausbilder immer wieder auf tollen Lehrgängen die Trainer des VfL fortbildet, sondern als Zweitligaspieler für VfL auch Teil der glorreichen Günzburger Vergangenheit ist.

BAYERNLIGA-HERREN: TV ERLANGEN-BRUCK – VFL GÜNZBURG 29:35 (17:18)

TEUER ERKAUFTER SIEG IM ZWEITEN SPITZENSPIEL

Gegen den TV Erlangen-Bruck gewannen die Handballer des VfL Günzburg in einem hochklassigen Spiel um die erste Verfolgerposition hinter dem Spitzenreiter mit 35:29. Grundsätzlich eine mehr als positive Nachricht. Überschattet wurde das Spiel allerdings von einer schweren Verletzung von Publikumsliebling Jakob Hermann und lässt auch die überraschend gute Position, in der sich der VfL aktuell befindet völlig nebensächlich erscheinen.
Von Beginn an spielte in Erlangen eine Mannschaft, der anzumerken war, dass sie mit breiter Brust und voller Selbstbewusstsein auch diesen Gegner schlagen wollte. Trainer Czakó schaffte es hier zudem, jeden Anflug von Überheblichkeit zu verhindern. Somit war der Spielplan vorgegeben. Hinten musste wieder Günzburger Abwehrbeton in die geschichtsträchtige Karl-Heinz-Hiersemann Halle gegossen und gleichzeitig im Angriff an die vergangenen Wochen angeschlossen werden. Dieser Plan ist aufgegangen. Über das 4:2 und 15:11 konnten sich die Donaustädter in den ersten 20 Minuten relativ dominant absetzen. Besonders erfreulich war in dieser Phase, dass die linke Seite um Michael Jahn und David Pfetsch endlich lieferte und an die schon hochklassige rechte Seite Anschluss gefunden hat. Das Spiel schien nun dieselbe Richtung zu nehmen, wie in der Vorwoche gegen Coburg. Dieser Schein trügte leider nicht nur die Zuschauer, vielmehr verfielen die auch die Spieler selbst dieser unverzeihlicher Selbstgewissheit. Fünf Minuten sollten reichen und der Vorsprung aus der Zeit davor war beim 16:16 komplett egalisiert und die Halle wurde aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt. Bis zum Halbzeitpfiff krampfte sich der VfL nun durch die letzten paar Minuten und konnte dankbar mit 18:17 in die Kabine gehen. Nichtsdestotrotz konnte Trainer Czakó in der Kabine größtenteils zufrieden mit der gezeigten Leistung sein. Kleinere Korrekturen wurden vorgenommen, aber im Allgemeinen musste Czakó seine Mannschaft aus der Lethargie reißen und wieder nach vorne peitschen.
Ohne Frage, dies gelang. Zwar schafften die Gastgeber aus Franken noch den Ausgleich zum 18:18, allerdings schalteten die Weinroten im Anschluss zwei Gänge hoch. Nach zehn gespielten Minuten in der zweiten Halbzeit war ein recht sicherer drei Tore Abstand hergestellt. Zu verdanken war das zum einen der erneut überragenden Einstellung der Mannschaft, zum anderen aber auch Patrick Rösch, der an die Leistung von letzter Woche anknüpfen konnte und einige stramm geworfene Würfe der insgesamt sehr gut spielenden Erlanger entschärfen konnte. Jakob Hermann sollte dann noch das 28:25 erzielen können, bevor war das Spiel erstmal drittrangig war. Nachdem „Jaki“ nach einem Ballgewinn das Spiel schnell nach vorne trug, kam es zu einem unglücklichen Kontakt mit einem gegnerischen Spieler in der 52. Minute, infolge dessen unser Shooter schmerzverzerrt zu Boden ging. Lange war das Spiel nun unterbrochen, die Gesundheit der Spieler steht nun mal an absolut oberster Stelle. Glücklicherweise konnte die Erstversorgung fachkundig von HP sichergestellt werden Nachdem Hermann zur weiteren Behandlung in die Kabine gebracht wurde, lief das Spiel weiter. Die Günzburger standen unter Schock, gewannen aber für ihren verletzten Mann schlussendlich 35:29. Zu diesem Zeitpunkt war das aber völlig egal, der erste Weg für alle Spieler ging ohne Umwege zum Verletzten. Wenigstens erfreute der Sieg Jaki ein klein wenig. Eine Diagnose konnte zu Redaktionsschluss noch nicht gestellt werden, es ist allerdings davon auszugehen, dass Hermann nun länger den Weinroten fehlen wird.
Insbesondere in Hinblick auf die bisher gezeigte Leistung ist der Wegfall von Hermann wohl nur schwer zu kompensieren. Alle im VfL wünschen ihrem Jakob von Herzen gute und schnelle Besserung!

Für den VfL spielten:
Bieber, Rösch (beide Tor), Bandlow (5/3), Pfetsch (6), M. Jahn (6), S. Jahn (1), Buck (4), Ruckdäschel, J. Hermann (2), Meye (1), Jensen (5), Jäger (5)

zur Statistik:

https://bhv-handball.liga.nu/cgi-bin/WebObjects/nuLigaDokumentHBDE.woa/wa/nuDokument?dokument=meetingReportHB&meeting=6507622&etag=6ed5aa15-740c-4ef0-ab80-5e878aafe7b6

BAYERNLIGA-HERREN: TV Erlangen-Bruck – VFL GÜNZBURG

AUF ZUM NÄCHSTEN HARTEN BROCKEN

Am kommenden Samstag um 18:00 Uhr geht es für die Bayernligahandballer des VfL Günzburg zum Tabellennachbarn TV Erlangen-Bruck.

Groß war die Freude am vergangenen Samstag nach dem Sieg im Spitzenspiel gegen Coburg. Lang durfte sie allerdings nicht währen. Schon im nächsten Spiel wartet auf die Spieler um Torhüter Dennis Mendle die nächste unglaublich schwer zu Lösende Aufgabe. „Brooklyn United“, wie sich die Erlanger selber nennen, spielte lange Jahre in der höchsten bayerischen Liga. In der Saison 2017/2018 schafften dank einer enorm dominanten Saison ungefährdet den Aufstieg in Liga drei. Unvergessen blieb hier die Machtdemonstration in der Günzburger Rebayhalle, als der VfL sang- und klanglos aus der eigenen Halle geschossen wurde. Nach einem dann doch kurzen Zwischenspiel in der nächsthöheren Klasse, folgte vergangene Runde direkt der Abstieg zurück in die bayerischen Gefilde. Zusätzlich dazu verließ der bis dahin beste Spieler Steffan Meyer „seine“ Mannschaft in Richtung des Ligakonkurrenten Regensburg. Obschon dies ein denkbar harter Schlag für die Gastgeber am Samstag war: ihre gute Laune und Spielfreude ließen sie sich davon nicht verderben. Zudem haben sie genug andere Hochkaräter in ihrem Kader. Ohne Frage profitieren sie dabei von der Nähe zum Bundesligisten HC Erlangen und der Universität in Erlangen selbst. Trotzdem ist der Gegner am Samstag alles andere als ein Söldnerverein. Der TV Erlangen-Bruck überzeugt seine Spieler durch die Freude am Handballspiel selbst. In die aktuelle Runde sind sie stark gestartet, stehen zwei Punkten, aber auch mit einem Spiel weniger direkt hinter den Weinroten und werden alles daransetzen, Günzburg als erster Verfolger des Tabellenführers abzulösen.

Obschon die Leistungen der vergangenen Wochen die Donaustädter ins Rennen um die Tabellenspitze gebracht hat, sieht Trainer Gábor Czakó seine Mannschaft auch am Wochenende wieder als Außenseiter. Aktuell stellen die Günzburger zwar die beste Abwehr der Liga, dies ist allerdings nur zu Teilen der individuellen Klasse zu verdanken. Hauptsächlich lebt der Abwehrverbund von der überragenden kämpferischen Einstellung eines jeden Spielers. Auch nur ein paar Prozente weniger reichen hier oftmals aus, um dem Gegner Tür und vor allem Tor zu öffnen. Das Günzburger Sorgenkind – die Angriffsleistung – scheint nun endlich zu alter Stärke gefunden zu haben. Nach einem holprigen Start überzeugt insbesondere die rechte Angriffsseite um den aktuell besten Torschützen der Liga – Frieder Bandlow – immer mehr. Trainer Czakó sieht allerdings noch einiges an Verbesserungsbedarf. So krankt das Umschaltspiel nach einem Ballgewinn noch immer an vermeidbaren und zu leichten Fehlern und allzu oft schleichen sich Phasen in das Günzburger Spiel ein, in denen „vorne“ nicht viel zusammengeht. Allerdings sind die Fortschritte hier mittlerweile deutlicher zu erkennen. Im Trainingsbetrieb diese Woche liegt der Fokus somit auf der Bewahrung der Qualität des Abwehrverbunds und eine erneute Verbesserung des Angriffs.

Nichtsdestotrotz haben die Günzburger am Samstag eine durchaus realistische Chance, weiterhin im Kampf um die Sonnenseite der Tabelle mitzumischen. Möglich wird das allerdings nur, wenn die Einstellung hinten wieder zu 100% passt und im Angriff an den Fortschritten, die bislang erzielt wurden, konsequent angeknüpft wird.

Abfahrt des Fanbusses ist an der Rebayhalle um 13:45 Uhr

Anmeldungen für an Dieter Pohl: 0171 5853972

BAYERNLIGA-HERREN: VFL GÜNZBURG – HSC 2000 COBURG II

SIEG IM SPITZENSPIEL

Mit der bislang besten Saisonleistung gewinnen die Günzburger Handballer verdient und deutlich im Spitzenspiel gegen den HSC 2000 Coburg II mit 30:23.

Von Anfang an sahen die gut 850 Zuschauer in der altehrwürdigen Rebayhalle eine Günzburger Mannschaft, bei der jeder Spieler bis in die Fingerspitzen motiviert war.
Der clevere Spielmacher Nicolai Jensen eröffnete die Partie für die Seinen direkt im ersten Angriff mit einem schönen Rückraumtor. Zwar schafften die Coburger postwendend den Ausgleichstreffer, was allerdings der Einzige bleiben sollte. Die nächste Viertelstunde dominierte im Günzburger Angriff insbesondere der Rückraum um Pascal Buck, der gleich zu Beginn das Feuer auf den Coburger Torhüter eröffnete. In Kombination mit einer wieder sehr ordentlichen Abwehrleistung in dieser Phase, gelang es, sich gegen die individuell stärkeren Gäste Tor für Tor bis zum 9:6 in der 18. Minuten abzusetzen. Im Folgenden erstarkte der Abwehrverbund immer mehr, konnte den gegnerischen Angriff immer öfter vor nicht lösbare Probleme stellen und wurde so zum Garanten für eine Führung zum Halbzeitpfiff (16:12).

In der Kabine musste eigentlich nicht viel besprochen werden. Hauptsächlich wurden von Trainer Czáko Kleinigkeiten angesprochen und vor der zweiten Halbzeit gewarnt, in der zu erwarten war, dass die Coburger alles daransetzen würden, das Spiel zu ihren Gunsten zu drehen. Diese Befürchtung sollte sich sogleich bestätigen. Coburg stellte die Abwehr deutlich offensiver ein und setzte im Angriff mit tollen Einzelaktionen deutliche Ausrufezeichen. Beim 19:16 in der 40. Minute war der kürzeste Abstand hergestellt. Dass der Abstand nicht geringer war, war zu diesem Zeitpunkt Torhüter Patrick Rösch zu verdanken. Der an diesem Tag stärkste Günzburger lieferte eine seiner bislang besten Leistungen im Günzburger Tor ab und entschärfte einige stark geworfene Bälle. Das Spiel sollte sich in den folgenden zehn Spielminuten zugunsten der Günzburger entscheiden. Abwehrbeton hinten und eine gut aufgelegte rechte Angriffsseite um Frieder Bandlow schafften es sich hier bis zum 24:17 abzusetzen. Spätestens jetzt war Günzburg endgültig die bessere Mannschaft an diesem Tag. Der Trainer der Gäste nahm noch eine Auszeit und versuchte durch taktische Umstellungen doch noch die Wende herbeizuführen, das Unterfangen sollte aber nicht von Erfolg gekrönt sein. Die letzten zehn Spielminuten musste der Erfolg dann nur noch verwaltet werden. Der höchste Abstand war beim 28:20 hergestellt, aber da hat keiner der zahlreichen Günzburger Zuschauer noch am Sieg der Weinroten zweifeln können. Am Ende leuchtete ein nie zu erwartendes 30:23 von der Anzeigetafel auf glückliche Günzburger, die dank des Sieges nun endgültig im Kampf um die Tabellenspitze angekommen sind.

Trainer Czakó zeigte sich nach dem Spiel äußerst zufrieden mit der gezeigten Leistung und sah den Schlüssel zum Sieg rückblickend in der absoluten Geschlossenheit des Günzburger Teams. Czakó sieht die Weinroten aktuell zwar in einer durchaus angenehmen Ausgangslage für die kommenden Spiele, betonte allerdings zugleich, dass das Spiel gegen Coburg nur der Auftakt zu einer Reihe enorm schwerer und wichtiger Spiele bis zur Winterpause war und dass die aktuelle Situation auf keinen Fall von den Spielern überschätzt werden darf. Es ist halt gerade schön, mehr aber auch (noch) nicht.

Für den VfL spielten:

Rösch, Mendle, Bieber (alle Tor), Bandlow (9/3), Pfetsch (2), M. Jahn (3), S. Jahn, Buck (7), Ruckdäschel, J. Hermann (1), Meye (1), Jensen (2), N. Hermann, Jäger (5)

zur Statistik:

https://bhv-handball.liga.nu/cgi-bin/WebObjects/nuLigaDokumentHBDE.woa/wa/nuDokument?dokument=meetingReportHB&meeting=6507603&etag=12cfa43d-5dad-49eb-b536-ab322a0f9bba