JBLH-Handball: VfL Günzburg – HABO Bottwar JSG 35:28 (17:15)

Am Ende eines flotten A-Jugendspieles stand ein hohes 35:28 (17:15) auf dem Spielbericht. Das Ergebnis spiegelt nicht kämpferischen Aufwand der notwendig war. Groß war der Respekt des VfL Günzburg vor HABO Bottwartal JSG. Zum einen überraschten die Gäste mit zuletzt drei Punkten, darunter einem Remis gegen die starke HSG Konstanz und zum anderen wollten die weinroten Talente unbedingt ihren zweiten Bundesligasieg feiern. Die Voraussetzungen waren wirklich prima. Erstmals seit dem Auftaktspiel konnte die Mannschaft vollzählig antreten.

Den Auftakttreffer erzielte Philipp Storz. Keiner der 300 gut gelaunten Zuschauer, darunter etliche Fans aus dem Bottwartal und die weibliche C-Jugend des FC Burlafingen als Ehrengäste konnte zu diesem Zeitpunkt ahnen, dass das die einzige JSG-Führung bleiben sollte. Beim 4:3 durch einen sehr starken Devin Ugur, der sich mit dieser Leistung nachhaltig für das Bayernligateam empfohlen hat ging der VfL erstmals in Führung. Louis Dück, einen Tag vorher gewaltige 17 Jahre alt geworden und schon ganz schön groß für sein Alter merkte man an, dass er auch um ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk kämpfte. Hinten wie vorne wirklich hui. Leider erhielt das Kreisläufertalent bereits in der 19. Minute seine zweite Zeitstrafe, so dass er aus Sicherheitsgründen zunächst einmal sein Geburtstagsspiel von außen anschauen musste. Sebastian Grabher, Typ “Tier”, seine Vertretung, machte seine Handballsache ebenfalls gut und so führten die Schwaben in der 23. Minute durch Handball-Sprinter Lukas Bär mit 16:10. Dann zog sich Bruder Leichtfuß ein weinrotes Trikot über und schmuggelte sich frech ins Team. Die nächsten vier Treffer gehörten den kampfstarken Württembergern. Ade; Du deutliche Führung. Jonathan Stegmann und Luithardt Nick stellten den 17:15-Halbzeitstand her.

Größere taktische Problem sah Sandro Jooß beim Pausengespräch nicht. Die starke Achse Rückraum-Kreis war ganz gut im Griff und den Hobby-Handballer Leichtfuß kann man ja auch wieder in den Geräteraum stellen. Nur die Gäste machten nicht so richtig mit. Allzu gerne hätte sie ihren vierten und fünften Punkt ausgerechnet aus der Rebayhalle mitgenommen, was zu Sandro Jooß Spielplan nun überhaupt nicht passen. Frieder Bandlow, der sehr mannschaftsdienlich begann; übernahm nun Wurfverantwortung und ließ es ordentlich krachen. Auch Johannes Rosenberger taute auf. Das war auch dringend notwendig. Bis zum 23:22 stand das Spiel auf Messers Schneide. Zwar gelang dem einzigen Handballprofi im VfL-Team, FSJler Johannes Rosenberger das wichtige 24:22; doch zwei überlappende Zeitstrafen gegen Frieder Bandlow und Sebastian Grabher erforderten höchste Laufbereitschaft und Nerven wie Stahlseil. Es kam die stärkste VfL-Phase. Torwart Fabio Laurin Bruno machte seinen Kasten minutenlang komplett zu, dabei half ihm weniger seine Ausbildung zum Gerüstbauer als schnellste Reaktion. Und parallel gelang im Angriff fünf Buden. 29:23 in der 52. Minute. Das war die Vorentscheidung, Handball ist blitzschnell. Für die guten Gäste in dieser Phase unerbittlich und hart. Den ersten Acht-Tore-Vorsprung erzielte Michael Stoldt Den Schlusspunkt setzte Frieder Bandlow mit einem Siebenmeter zum 35:28.

zur Statistik:

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JBLH-Handball: VfL Günzburg – HABO Bottwar JSG

Am Sonntag um 17.00 Uhr, zur allerbesten Jugendhandballzeit, empfängt das Günzburger JBLH-Team die HABO Bottwar JSG. Während es in Südbayern Handball flächendeckend überhaupt nicht mehr gibt, ist Handball in Württemberg nach wie vor In-Sportart. Dies künden nicht nur viele Erst-, Zweit- und Drittligisten, sondern auch eine weit verbreitete Kinder- und Jugendhandballbegeisterung. Während in Bayern Spielgemeinschaften häufig ein weiteres Ausdünnen nach sich ziehen, wird dieses Modell im Nachbarbundesland zur Konzentration der Kräfte erfolgreich angewandt. Dabei wird sowohl an Spitze als auch an Breite gedacht, besonders die Chance zum Erhalt der “schwächeren” Spieler in Reserveteams wird oftmals verkannt.

Ein erfolgreiches Beispiel ist der Sonntagsgast: Vier Vereine der TV Großbottwar, der SKV Oberstenfeld, der GSV Kleinbottwar und die TSG Steinheim haben zur Optimierung ihre Nachwuchshandballer unter ein Dach: Die “Handballregion Bottwar”, kurz “HABO Bottwar”; gestellt. Gegründet wurde die Erfolgsgemeinschaft 2014 und nur ein paar Jahre später konnte der Bundesligaaufstieg gefeiert werden. Das bestätigt die Gedanken der JSG-Gründer an der Bottwar, einem Flüsschen im Landkreis Ludwigsburg.

Mit 3:7-Punkten sind die Nord-Württemberger gut in die Runde gestartet. Nach zwei Auftaktniederlagen wurde bei JANO Filder überraschend deutlich mit 40:25 gewonnen und im letzten Spiel wurde den Konstanzer Tempobolzern beim 33:33 ein Punkt abgenommen. Es läuft also im malerischen Bottwartal.

Der VfL hat an die dortige Kulisse allerbeste Erinnerungen, gelang doch gegen die HABO mit einem 16:14-Erfolg der Grundstock in der allerletzten süddeutschen Quali der erstmalige vorzeitige Aufstieg in die Jugend-Eltieliga. In einem hart umkämpften Spiel musste damals bei “Rosenberger&Co.” schon alles passen um den Erfolg sicher zu stellen.

Nun darf der Bayernliga-Nachwuchs die Jugendspielgemeinschaft zu Hause im schwäbischen Barockwinkel empfangen. Es ist mit einer ganz engen Kiste zu rechnen, denn Beide sind Tabellennachbarn. Den Günzburgern gelang bislang nur ein Sieg, allerdings zeigte die Formkurve zuletzt steil nach oben, so wurde nur ganz unglücklich gegen den Mitfavoriten TV Bittenfeld verloren. Als gutes Omen wertet Trainer Sandro Jooß überdies, dass die Mannschaft erstmals seit dem Auftaktsieg gegen JANO Filder keinerlei Personalprobleme vermelden muss. Es ist also angerichtet für ein fetziges Jugendhandballspiel auf hohem Niveau.

Jugendhandball vom Wochenende (13./14.10)

Weibliche B-Jugend, ÜBOL
Beim Spiel gegen den TSF Ludwigsfeld reichte es letztendlich nur zu einem Unentschieden für die weibliche B- Jugend in der ÜBOL. Die Günzburgerinnen mussten zwar mit einem Minimalkader von 6 Feldspielerinnen nach Ludwigsfeld fahren, trotzdem hatten sich die Mädchen einen Sieg fest vorgenommen. Bis zur Halbzeit konnte die Mannschaft das auch gut umsetzen und so gingen sie mit einer 12:14 Führung in die Pause. In der 2. Halbzeit wollte man diese eigentlich ausbauen. Doch leider konnte das nicht umgesetzt werden. Es war doch ein sehr kräftezehrendes Spiel für die VFL Mädchen, da man ja nicht auswechseln konnte. Immer wieder konnte sich die Spielerin mit der Nr.15 des Gastgebers durchsetzen und so 15 Tore erzielen. Beim VFL erzielten mit Pia Konrad und Laura Hübner zwar auch 2 Spielerinnen jeweils 13 und 11 Tore, doch das reichte am Ende leider nicht zu einem Sieg. Mit letzter Kraft konnte am Ende ein Unentschieden erkämpft werden. Der Ärger über einen verlorenen Punkt war allerdings größer, als die Freude noch einen Punkt errungen zu haben. Für den VFL spielten: Lämmerhirt Antonia und Schmitt Katharina im Tor, Konrad Pia(13), Abmayr Gracia, Hübner Laura(11), Grimm Claudia(3), Hahn Emma, Stegherr Ramona.

 

Männliche C-Jugend, Bayernliga
Männliche C-Jugend verliert in der Bayernliga an einem völlig gebrauchten Tag bei einem guten Team aus Bayreuth mit 31:21.
Lediglich in der Anfangsphase konnte der VfL in Führung gehen. Ab dem 3:4 in der sechsten Minute fehlte jedoch die Laufbereitschaft im Angriff und auch in der Abwehr kam man nicht zum Zugriff. Dadurch konnte die HaSpo Bayreuth ihre individuelle Klasse, gepaart mit Kampf und Einsatz als Team, einsetzen, um die Günzburger niederzuringen. Das letztendlich sehr deutliche Ergebnis war auf jeden Fall verdient und die Weinroten müssen nun versuchen, dieses Spiel zu vergessen, um im nächsten Spiel wieder ihre Fähigkeiten voll abzurufen.
Für den VfL spielten: Kretschmer im Tor, Spengler (2), Würtele, Siegert, Dyatlov (12/3), Albrecht, Eberl, Telalovic N., Telalovic B.

 

Männliche C-Jugend 2, ÜBL
Einen ungefährdeten Sieg in der ÜBL konnte die männliche C2 am Samstag in der heimischen Rebayhalle erzielen. Am Ende gewannen sie 23:16 gegen die SG Kempten/Kottern 2. Die Günzburger zeigten von Anfang an, wer Herr im Hause ist. Zwar begann man eher unkonzentriert, doch von Zeit zu Zeit konnte die individuelle Überlegenheit der wendigen Günzburger ausgespielt werden. Beim Stand von 13:7 für die Einheimischen wurden die Seiten gewechselt. Die Legostädter wechselten munter durch, um auch die D-Jugend-Talente an die rauhe C-Jugend-Luft zu gewöhnen. Die Youngstars machten ihre Sache in dieser Phase sehr gut.
Mit einer insgesamt geschlossenen Mannschaftsleistung konnte man sich am Ende über einen deutlichen Sieg freuen, welcher für die C2 den dritten Sieg im dritten Spiel bedeutet.
Für den VfL traten an: Johannes Reichel und Christoph Wiedemann im Tor, Simon Rampp (4), Jamie Berkmüller (1), Tino Jensen (3), David Cosic (6), Jakub Siegert, Janko Laumer (2), Leon Rembold, Marlon Castaldo, Aleksa Polovina (3), Laszlo Leics (3), Felix Zöllner (1) und Theo Winckel-Garnier

 

Weibliche C-Jugend, Landesliga
Weibliche C-Jugend veliert in der Landesliga unnötig mit 28-24 gegen Allach.
Unnötige 28-24Niederlage gegen Allach.
Aufgrund einer zu hohen Nervosität schafften es die Mädels nicht, gut ins Spiel zu kommen. Doch nach einer Auszeit konnte man den vier Tore Rückstand bis zur Halbzeit auf 12:13 verkürzen.
Bis zum Stand von 16:16 zeigten die Günzburgerinnen eine tolle zweite Hälfte, jedoch sollte es ab diesem Zeitpunkt nicht mehr sein. Ballverluste und viele Treffer an den Pfosten brachte Allach voll ins Spiel. Der unglückliche Rückstand von acht Toren konnte bis zum Abpfiff durch einen tollen Kampf wenigstens noch ein wenig abgebaut werden.
Für den VFL spielten: Hertle im Tor, Bandlow (1), Pfetsch (7), Miftari (2), Müller, Wimmer (7), Rösch (1), Makles, Hoser (3), Meier, Schreinert (3).

 

E-Jugend 2
E2 mit zwei deutlichen Niederlagen in Krumbach.
Am Sonntag reisten die Kids vom Trainer-Duo Alex Jahn und Johannes Rosenberger nach Krumbach zum TSV Niederraunau. Für letzteren, ehemaligen “Raunauer” war es die erste Begegnung mit seinem alten Club.
Doch an diesem Tag war leider keine Chance gegen die zwei Derby-Gegner.
Im ersten Spiel ging es gegen Leipheim/Silheim 1.
Hier hatte man von Anfang an große Schwierigkeiten mit dem starken Torhüter und konnte die Bälle leider einfach nicht im Netz unterbringen. Leipheim gelang dies besser und so stand es am Ende 14:1. Doch mit der zweiten Halbzeit konnte man definitiv zufrieden sein. Diese ging nur mit 4:1 an den Gegner.
Das Problem der Chancenverwertung zeigte sich gegen den Landkreisrivalen Niederraunau im zweiten Spiel noch klarer. Jedes Mal wieder scheiterte man am Torwart oder dem Aluminium. So wurde wieder nur ein einziges Tor untergebracht und man verlor mit 16:1.
Trotzdem war eine Steigerung der Kleinen im Zusammenspiel und der Manndeckung erfreulich und der Spieltag war ein schönes Erlebnis.
Immerhin musste man als zweite Mannschaft mit jüngeren Spielern, die zum Teil noch aus der F-Jugend kommen, gegen die Großen ran.
Nach den Quali-Spieltagen werden dann Gegner auf Augenhöhe kommen, gegen die man dann gewinnen will.
Für den VfL spielten: Andre Ehrhart, Kyrill Fedoseev, Stefan Balko, Alexander Freund, Paul Riggenmann, Isabell Gröger, Luka Dedic, Henning Zofka, Felix Maret, Mateo Christel

JBLH-Handball: TV Bittenfeld – VfL Günzburg 28:25 (13:13)

VfL A-Jugend verlangt Tabellenführer Bittenfeld alles ab – Ein Punkt wäre durchaus verdient gewesen

Stark präsentiert hat sich die VfL A-Jugend um Trainer Sandro Jooß am Samstagabend zur Prime Time um 19:30 Uhr beim letztjährigen Viertelfinalist um die deutsche Meisterschaft, dem TVB Stuttgart. Doch schon am Mittag vor dem Spiel ereilte Trainer und Mannschaft die ungute Botschaft, dass Frieder Bandlow gesundheitlich pausieren musste. Dieser schwerwiegende Ausfall wurde aber als Kollektiv mit Bravour von allen gemeinsam geschultert und an diesem Tag durch Disziplin und Wille gut kompensiert.

Taktisch gut vorbereitet und mit einer deutlich verbesserten Bereitschaft Zweikämpfe zu gewinnen startete man ins Spiel. Aus einer soliden Abwehr mit einem wachen Fabio Bruno dahinter ging der VfL mit 2:1 durch den starken Spielmacher Devin Ugur nach 5 Minuten in Führung. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch bis zum 5:4 für den VfL durch Jonathan Stegmann von der Rechtsaußen Position nach knapp 15 gespielten Minuten. TVB Trainer Ebermann legte bereits früh die Auszeitkarte. Der Tabellenführer legte nun Schritt für Schritt zu und konnte beim 10:7 durch den am Ende 14-fachen Torschützen Kuhnle erstmals auf 10:7 davon ziehen. Der VfL stemmte sich aber aus einer guten Abwehr gegen einen höheren Rückstand und nutzte durch Adam Czako eine Überzahl und war beim 12:11 von Tim Hafner aus dem Rückraum wieder im Geschäft. Der körperlich starke TVB legte nochmals vor durch Maier, aber ein Doppelschlag durch Hafner und Grabher des VfL kurz vor der Halbzeit ließ ein vor dem Spiel nicht unbedingt erwartetes 13:13 auf der Anzeigetafel läuchten.

Mit viel Mut kam der VfL aus der Kabine und ging direkt nach starkem 1/1 auf der halbrechten Position mit 14:13 durch Adam Czako in Führung. Eine Zweitstrafe gegen Grabher nutzte der TVB dann gnadenlos aus und ging mit 16:14 in Front durch Kuhnle. Nun folgte die stärkste Phase des VfL mit einem 5:0 Lauf der auch durch 2 Auszeiten des TVB bis zum 20:17 für den VfL nach 45 Minuten nicht gestoppt wurde. Es entwickelte sich nun ein intensives Spiel mit einigen Zeitstrafen auf beiden Seiten und vielen Emotionen. Der TVB nutzte diese Phase zum 20:21 Anschluss durch Spielmacher Oehler. Im folgenden VfL Angriff wurden gleich 3 Zeitstrafen gegen nun sehr hart verteidigende Bittenfelder verteilt. Diese knapp 2 minütige 6:3 Überzahl konnte der VfL leider nicht konsequent nutzen und ging aus dieser lediglich mit 2:2 heraus. In dieser Phase zeigte Devin Ugur Nervenstärke im Angriff durch 2 wichtige Treffer zur 23:22 Führung. Im Angriff kam der VfL immer noch zu ordentlichen bis guten Chancen. Doch nun lief der kroatische U19 Nationaltorhüter Rica-Kovac zur Hochform auf und glänzte mit starken Paraden. Eine zudem zeitig ungünstige Zeitstrafe 4 Minuten vor dem Ende schwächte den VfL zudem. In Unterzahl kam man trotzdem nach gut gespielten Angriff frei vom Kreis zum Abschluss und verpasste den möglichen Ausgleich in der 57. Minute. Der TVB blieb in Überzahl nervenstark und erhöhte auf 26:24 in der 59. Minute. Am Ende stand ein glücklicher 28:25 Sieg des TVB in einem hochklassigen A-Jugend Bundesliga Spiel bei dem Kleinigkeiten wie die verpassten Überzahlsituationen und Chancenverwertung in der entscheidenden Phase den Unterschied ausmachten. Auf die gezeigte Leistung kann das gesamte Team stolz sein und freut sich in 2 Wochen auf das Heimspiel gegen Bottwar in dem es endlich wieder Punkten will.

zur Statistik:

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JBLH-Handball: VfL Günzburg – TV Bittenfeld

Am Samstag um 19.30 Uhr treten die Günzburger JBLH-Handballer beim TV Bittenfeld an. Die VfL-Spieler werden es kaum glauben können, dass in der Gemeindehalle des total verrückten Handballdorfes einmal ein Bundesliga-Aufstieg gelang und schon Erstliga-
Spiele ausgetragen wurden. Alles ging dort rasend schnell, noch vor weniger als 20 Jahren spielten die Bittenfelder mit dem SC Vöhringen in der Württembergliga. Heute sind sie als TVB 1898 Stuttgart stolzer Erstligist. Das schnelle Wachstum bereitete auch Schwierigkeiten: Der Umzug nach Stuttgart, es fehlte der leistungsorientierte Unterbau. Mal gelang der Sprung in die Jugendbundesliga, mal scheiterte man.

Doch auch hier kann Vollzug gemeldet werden. Die “Young-Boys” spielten letzte Saison als Vizemeister der Süd-Bundesliga im Viertelfinale der Deutschen A-Jugendmeisterschaft. Zwar scheiterten sie an den “Füchsen”,hielten aber glänzend mit. Damit war erstmals die Direktqualifikation geschafft. Sieben starke Spieler verließen die Mannschaft in den Aktivenbereich. Doch der TV Bittenfeld hat sich mittlerweile einen Namen gemacht. Spieler aus der ganzen Region wollen in die Jugend eines Erstligisten Neben der ersten A-Jugendmannschaft spielt eine zweite in der Württembergliga. Was für ein Unterbau? Die Zielsetzung “Klassenerhalt” liest
sich angesichts der bisherigen Ergebnisse arg untertrieben. Besonders der spektakuläre 22:37-Coup in Göppingen, schreckte die Konkurrenz auf. Viele Handballexperten glauben mittlerweile wieder, dass die Meisterschaft zwischen den Rhein-Neckar-Löwen und dem Samstagsgastgeber ausgespielt wird. Jörg Ebermann, der dortige Trainer, leistet ausgezeichnete Arbeit.

Arg hoch werden die Trauben also für die Schützlinge von Trainer Sandro Jooß hängen. Doch Bange machen gilt nicht, man muss sich trauen. Mut wird überall belohnt. Außerdem tun sich Günzburg als David leichter als als Goliat, wie wir von der 1. Männermannschaft wissen. Die Mannschaft konnte diese Woche ungestört trainieren, keine Verletzten und keine Krankmeldungen. Lediglich Youngster Adam Czako – als Noch-B-Jugendlicher ein echtes Riesentalent – weilte unter der Woche auf einem BHV-Lehrgang. Und so freut sich die Mannschaft auf die Fahrt Richtung Stuttgart um gegen eine der besten süddeutschen Mannschaften zu spielen. Genau das ist der Reiz der Liga.

JBLH-Handball: VfL Günzburg – Rhein-Neckar-Löwen 27:38 (14:23)

Der VfL Günzburg unterliegt haushoch überlegenen Rhein-Neckar-Löwen mit 27:38 (14:23)

Sonntagabend 17.00 Uhr ist offensichtlich eine attraktive Zeit um Jugendhandball zu schauen und so fanden sich 400 Zuschauer zum Kampf David gegen einen wahrhaft riesigen Goliat aus der Handballmetropol-Region um Kronau und Östringen. Die hohen Zuschauerzahlen kommen immer auch dadurch zustande, weil JBLH-Spiele für VfL-Jugendspieler stolze Pflichttermin im Handballkalender sind – schließlich will da jeder mal hin – aber auch weil der VfL selten Kinder-freundliche Eintrittspreise hat, nämlich keine. Bis zum 17.Lebensjahr kann man in Günzburg bayrischen Spitzenhandball komplett umsonst anschauen.

Nicht Höhe und Breite machten beim Einlaufen Eindruck, sondern auch die Begrüßung durch den informativen Hallensprecher. Wusste er doch zu berichten, dass mehrere Nationalspieler, zwei Spieler mit Champions-League-Erfahrung (“Skandalspiel” von Kielce) angereist waren und dass ein Teil am Vortag noch ein Drittliga-Spiel in Balingen bestritt. Klar muss man da ein “Brocken” und so verwunderte das Äußerliche schon weniger.:

Die Gäste erzielten durch Benedikt Meiser und Martin Schmidt schnell das 0:2, ehe Louis Dück am Kreis zum Anschlusstreffer traf.Schon zu diesem Zeitpunkt zeigte sich die VfL-Abwehr viel zu unentschlossen. Gerade wenn man gegen einen übermächtigen Gegner ein ehrenvolles Ergebnis erzielen möchte, muss die Initialzündung von der Abwehr ausgehen.

Dennoch hielt der VfL die ersten 20 Minuten ganz gut mit, wenigstens im Angriff wurden zunächst genügend Chancen herausgearbeitet um gegen den starken Löwen-Torwart einzunetzen Beim 9:10 sorgte ein Dreierpack für einen ersten Vier-Tore-Rückstand. Unter- und Überzahlverhältnisse erhöhten den Komplexitätsdruck des Spieles, die Abwehr blieb löchrig wie irgend ein billiger schwäbischer Käse, das Torwartduell war schon zu diesem Zeitpunkt deutlich verloren und die Gelben hatte vorübergehend keine Gnade, so marschierten die VfL-Talente mit einem 14:23-Rückstand in die Kabine. Immerhin zeigte Tim Hafner mit kernigen Würfen sein Potential vor dem Halbzeitpfiff. Außerdem war David Pfetsch ein umjubelter Weitwurf ins Torwart-leere Tor gelungen. Wie wir aus der Bayernliga wissen, ist das nicht immer so einfach.

Trainer Sandro Jooß machte den Jungs in der Kabine Mut. “Vielleicht lässt der Goliat ja nach oder die zweite Besetzung schwächelt”; hoffte manch engagierter Zuschauer. Doch im “Eins gegen Eins” komplett unterlegen, zogen die Badener auf und davon. Bereits in der 36. Minute beim 15:37 nahmen die Weinroten ein Team-Time-Out. Die Günzburger Jungs hielten danach wieder besser mit. Der größte Torhunger war nach dem 23:37 durch Maximillian Hejny gestillt. Sein Vater Günther saß unter den Zuschauern. Als gefürchteter Torjäger des früheren Zweitligisten VfL Pfullingen kannte er die Rebayhalle noch gut. In der Schlussphase deutete Torwart Martin Freund mit einigen Paraden sein Können an. Die letzte beiden Treffer erzielten Devin Ugur und Frieder Bandlow, die zusammen mit Tim Hafner und David Pfetsch beste VfL-Akteure waren. Eines konnte man den Günzburgern nicht vorwerfen, gekämpft und gerannt sind sie bis zum Schluss. Das wurde von den Zuschauern auch zu recht mit Applaus belohnt. Am kommenden Wochenende geht es zum nächsten Ligen-Krösus nach Bittenfeld. Dann weiß man über die Liga richtig Bescheid. Wenn man als David die richtigen Schlüsse daraus zieht, profitiert man von genau solchen Spielen.

Die Statistik:

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JBLH-Handball: VfL Günzburg – Rhein-Neckar-Löwen

Zur allerbesten Jugendhandballzeit, am Sonntag um 17.00 Uhr, empfangen die VfL Handballer mit den Rhein-Neckar-Löwen einen Hochkaräter des Deutschen Jugendhandballs. Klassische Internatsstrukturen gelingen nicht bei allen deutschen Spitzenclubs. In Kronau, neben Östringen, der Ursprungsort des nordbadischen Handballmärchens schon. Wie selbstverständlich wird Jahr für Jahr das Jugendzertifikat der HBL erworben, nur allzu oft spielen B- und A-Jugend um die Deutsche Jugendmeisterschaft. Regelmäßig werden A-Jugendspieler in der Dritten Liga eingesetzt. Die aktuelle A-Jugend besteht aus Jugendlichen, die letzte Saison JBLH-Meister bzw. in der B-Jugend die Deutsche Vizemeisterschaft errang. Da kommt also ein richtiger Brocken.

Auch im wahrsten Sinne des Wortes. Selbst Junglöwen sind nämlich schon riesig und breit. Man merkt, dass neben handballspezifischen Inhalten, besonders auf die Entwicklung der Körperlichkeit großer Wert gelegt wird. Dazu passt es, dass für den Nachwuchsbereich ein eigener Athletiktrainer eingestellt wurde. Selbst die Idee klingt für einen kleinen bayrischen Verein wie Günzburg nach Utopia. Auch der Trainer ist mit Daniel Haase neu. Er kam vom ehemaligen deutschen Meister TUSEM Essen, wo er in der Nachwuchs- und Anschlussförderung tätig war.

Für diese Saison ist das Erreichen des Deutschen Viertelfinales das erste Ziel, dazu muss man Erster oder Zweiter in der Liga werden. Das nicht zu schaffen, wäre schon eine faustdicke Überraschung. Denn der Junglöwe faucht nicht nur, er ist schon richtig gefährlich. Und so lief die Runde auch an: 6:0-Punkte lautet die makellose Bilanz. Dem ebenfalls ungeschlagenen TV Bittenfeld wird am ehesten noch zu getraut die “kleinen” Rhein-Neckar-Löwen in die Bredouille zu bringen, falls die kleine Raubkatze mal leichtsinnig spielt.

Beim VfL Günzburg freut man sich sehr auf die Begegnung. “Fressen” lassen will man sich nicht. Phasenweise Mithalten reicht diesmal aber leicht. In den ersten Spielen haben sich die Jungs um Frieder Bandlow selbst zu viel Druck gemacht, außerdem waren die Personalsituationen schwierig. Den notwendigen Verzicht auf Stammkräfte durch Krankheit oder Schule kann ein einfacher Bayernliganachwuchs vielleicht eine Halbzeit kompensieren, danach sehen die Spiele einfach nicht so aus wie man sich das in der Idealvorstellung wünscht. Man verliert. Einen Grund zur Unzufriedenheit mit sich selbst darf das nicht bieten, der Günzburger Handballer an sich gibt immer alles, mehr geht nicht.

Diesmal ist David gegen Goliath, da hat man nichts zu verlieren.. Kein Druck, nur Handballbegeisterung. Und wenn der Schuss wie damals im Alten Testament genau den richtigen Punkt erwischt, da kann selbst ein Riese mal ins Wanken geraten; zumindest vorübergehend.

Das Schöne an der JBLH ist, dass auch ehemalige Bundesligavereine wenigstens im Jugendbereich Spitzensport präsentieren können. Schon das rechtfertigt alle Quali-Qualen. Manchmal ist auch ein Blick in die Zukunft, selbst Uwe Gensheimer begann als Talent und Junglöwe..

Die Jungs würden sich über zahlreiche Unterstützung sehr freuen. Sie haben es an einem solchen Tag verdient.

Jugendhandball auf Verbandsebene

Männliche B-Jugend ÜBOL

Erfolgreicher Saisonstart für die männliche B-Jugend in der ÜBOL.
Mit einem verdienten 29:25- Auswärtssieg beim TSV Göggingen startete die B-Jugend in ihre Saison.
Trotz der klaren Überlegenheit sah das Trainergespann Dieter Schiele und Heinz Schweiger insbesondere in der Abwehrarbeit noch erhebliches Steigerungspotenzial. Bis zur Halbzeitführung von 13:12 blieben die Gastgeber auf Tuchfühlung, aber unter der klugen Regie von Tim Seiler und dank 12 Toren von Leon Guckler ließ der VfL in der zweiten Hälfte nichts mehr anbrennen und sicherte sich die ersten beiden Punkte.
Für den VfL spielten: Julian Lohner und Paul Wiedemann im Tor; Leon Guckler (12), Kilian Grimm (4), Tim Seiler (3), Jacob Sperandio (3), Artus Eisenlauer (2), Lars Fischer (2), Louis Berkmüller (1), Philipp Grabher (1) und Niklas Hämmerle (1).

Weibliche C-Jugend Landesliga

Die weibliche C-Jugend verliert trotz einer guten Leistung gegen den favorisierten SC Vöhringen mit 17-18.
Von Anfang an war es eine enge Partie, in der sich bis zum 5-5 nach 15 Minuten kein Team absetzen konnte. Danach gelang es jedoch Vöhringen, einen Lauf zu starten und mit 10-6 gegen dezimierte Günzburgerinnen in die Halbzeit zu gehen.
Nach dem Seitenwechsel waren eine starke Abwehr und eine gut aufgelegte Sophie Hertle im Tor der Schlüssel zur Aufholjagd. Da auch im Angriff immer mehr Lösungen gefunden wurden, war das Spiel bis zum letzten Angriff offen. Doch leider gelang es den Mädels vom VfL nicht, den Ausgleich noch zu schaffen. Coach Laumer ist dennoch zufrieden mit der Leistungssteigerung im Vergleich zum letzten Spiel und blickt positiv aufs nächste Spiel.
Für den VfL spielten: Hertle im Tor, Pfetsch (2), Wimmer (4/1), Bandlow (2), Müller (2), Schreinert (6), Rösch, Makles, Hoser (1)

Männliche C-Jugend Bayernliga

Die männliche C-Jugend erkämpft sich zwei Punkte zum Heimauftakt mit einem 24:19 gegen den TSV EBE Forst United.
Trotz dem Ausfall von gleich drei Akteuren waren die Jungs vom VfL von Anfang an mit vollem Einsatz entschlossen, die ersten beiden Punkte der Saison zu holen. Dies war deutlich zu spüren, so konnte man durch einen Blitzstart mit 8:2 in Führung gehen. Dieser Abstand konnte souverän zum Halbzeitstand von 15:9 gehalten werden.
In der zweiten Halbzeit war zwar zu spüren, dass die Wechselmöglichkeiten fehlten, trotzdem ließ man die Oberbayern nie weiter als auf vier Tore heran kommen.
Überragende 15 Tore von Danil Dyatlov und eine tolle Leistung von Lukas Albrecht im Tor, der auf dieser für ihn ungewohnten Position einsprang, sind bei einem verdienten Sieg hervorzuheben.

Für den VfL spielten: Lukas Albrecht im Tor, Laszlo Leics, Leo Spengler (1), Paul Würtele (3), Danil Dyatlov (15/2), Christoph Eberl (2), Aleksa Polovina, Beni Telalovic (3) und Noa Telalovic.

JBLH-Handball: TuS Schutterwald – VfL Günzburg 30:24 (11:12)

In einem nervenaufreibenden Spiel unterlag die A-Jugend des VfL Günzburg nach schwacher Leistung in der Schutterwälder Mörburg-Halle mit 24:30 (12:11). Trainer Sandro Jooß hatte wieder ganze Arbeit geleistet. Mit einem aufwendigen Zusammenschnitt aus drei Spielen war die Mannschaft gut eingestellt. Da auch die Südbadener ihre Hausaufgaben pflichtbewusst erledigt hatten, wusste man gegenseitig, was auf einen zukommt. Vielleicht auch eine Erklärung für einen kampfbetonten, sehr zähen Gesamtauftritt.

Nur am Anfang gelang es den sieben Schwaben auf dem Feld irgendein Tempospiel auf die Platte zu bringen, danach begann ein “Stellungskrieg”, in dem der VfL durch ständiges Prellen die Geschwindigkeit noch zusätzlich verschleppte. Außerdem wurde der bedauernswerte Kreisläufer Louis Dück ständig in unmöglichen Situationen angespielt. Spielfluss wie am Vortag bei der 1. Männermannschaft konnte bei diesem einzigen taktischen Missverständnis nie entstehen. Beim 5:5 in der 13. Minute, dann der Höhepunkt des Spieles. Das System fiel aus, eine zusätzliche Pause war notwendig, denn alles musste plötzlich auf gutes altes Papier geschrieben werden. Erfreulich, dass die über 50jährigen immer noch einen Kugelschreiber dabei haben.

Nervösen, beidseits ersatzgeschwächten Mannschaften tun diese Unterbrechungen nicht gut. Das 6:5 erzielten die Roten Teufel. Dann entwickelten sich Günzburger Kleinstvorteile über ein 9:11 auf der Anzeigentafel, ging es mit 11:12 in die Pause. Dorthin hatte die Mannschaft eine Hypothek mitgenommen: Frieder Bandlow hatte bereits seine zweite Zeitstrafe. Um kein Disqualifikationsrisiko einzugehen wurde der Günzburger Dreh- und Angelpunkt in Angriff und Abwehr hin- und hergewechselt. Das gab dem “Tempospiel” den Rest. Die Abwehr war nun doppelt geschwächt, da mit dem erkrankten Johannes Rosenberger ja ein weiterer Eckpfeiler der Deckung fehlte. Die zweikampfstarken TuS-Spieler kamen plötzlich zu viel einfacheren Toren.

Beidseits waren viele neue, ungewohnte Lösungen am schwierigen Handballwerk. Da auch Schutterwald große Personalprobleme bekam, führte der VfL meist ganz knapp bis zum 19:18. Jetzt kamen viele Zeitstrafen dazu. Das junge Schiedsrichtergespann unter strenger Beobachtung wollte der Handballwelt zur Gerechtigkeit verhelfen. Zumindest die Günzburger meinten, dass das bei den Bestrafungen und Schrittfehlern nicht immer gelang. So riss der Spielfaden immer öfter. Um dem ganzen ein wenig Halt zu geben, ging Trainer Hofmeister das Risiko ein Frieder Bandlow doch in der Abwehr zu lassen. An einem solchen Tag musste auch das schief gehen.

Kurz darauf bei einem unglücklichen Antizipationsversuch handelte sich der Linkshänder seine dritte Zeitstrafe und damit die Disqualifikation ein. Schon zu diesem Zeitpunkt waren die Einheimischen mittlerweile in einem reinen Nervenspiel knapp vorne. Sie wirkten entschlossener und zuversichtlicher, während die VfL-Jungs mit dem Handballschicksal haderten. Beim 23:22 auf dem guten, alten Papierspielberichtsbogen war dann Entscheidungsreife. Ein 5:0-Lauf zum 28:22 brachte die Heuberger-Schützlinge auf die Siegerstraße. Fabio Bruno im Tor konnte einem leid tun. Er war noch der beste Günzburger Spieler an diesem Tag und hatte am Ende nur noch einen aufgeschreckten Hühnerhaufen als “Abwehr” vor sich. Über den gesamten Spielverlauf mag das 30:24 vielleicht ein wenig hoch sein. In diesem Nervenkrieg wirkten die Südbadener insgesamt einfach deutlich reifer.

Der VfL kommt nun nacheinander gegen die beiden Meisterschaftsfavoriten Rhein-Neckar-Löwen und TV Bittenfeld dran. Da gibt es wenigstens nichts zu verlieren. Und vielleicht kommt die Mannschaft dann endlich einmal zur notwendigen inneren Ruhe und Lockerheit.

Es spielten.

Bruno, Freund; Pröbstle, Stegmann (1), Stoldt (2), Jahn (1), Czako, Bär, Grabher, Dück (4), Hafner (3), Ugur (6/3), Pfetsch (4) und Bandlow (4).

JBLH-Handball: TuS Schutterwald – VfL Günzburg

Am Sonntag um 16.30 Uhr treten die Günzburger JBLH-Handballer beim TuS Schutterwald an. Beide Mannschaften sind mit 2:2-Punkten in die Runde gestartet und mussten sich jeweils der HSG Konstanz geschlagen geben. Am vergangenen Wochenende gelang den Roten Teufeln, wie sich die Südbadener schon seit ihren Erstliga-Zeiten nennen, ein überraschend hoher 32:24-Auswärtssieg bei der Handballakademie Bayern.

Die Reise in die Ortenau wird für Trainer Hofmeister auch eine Reise in die Vergangenheit, denn zur Günzburger Handball-Hochzeit hätte eine solche Begegnung auch jeder Zeit in der Männer-Bundesliga stattfinden können. Es war die Zeit der stolzen Handball-Dörfer: Schutterwald und der Nachbarort Hofweier standen dafür. Die Region strotzte nur so vor Handballwissen: Simon Schobel, Arno Ehret, Armin Emrich und Martin Heuberger waren Spieler, Spielertrainer und Trainer der Region und bekleideten allesamt das Amt des Deutschen Bundestrainers. Als die Handballdörfer fielen und der Sport den Sponsoren in die Zentren nachfolgte, blieb die Handballtradition.

Und diese wird am Sonntag in der Schutterwälder Mörburghalle, durch die viele Jahre Erst- und Zweitligaluft wehte, genau so zu spüren sein wie bei der alt ehrwürdigen Hallen-Dame Rebay. Auch dort ist alles schön renoviert und herrlich modern, doch “Rote Teufel” und “Weinrote” haben dort schon vor drei Jahrzehnten um Punkte gerungen. Trainiert werden die Einheimischen von Martin Heuberger, einem Handballkind der Region, der seiner Heimat als Spieler, Spielertrainer und Trainer immer treu blieb, von 2011 bis 2014 Trainer der A-Nationalmannschaft wurde und sich von 220 bis 2011 größte Verdienste um den deutschen Jugendhandball erwarb. Lange waren deutsche Jugend- und Juniorenauswahlteams vernachlässigte Stiefmütterchen und einfach nur dabei, unter ihm feierten sie nach und nach riesen Erfolge. 2009 und 2011 wurden die Junioren unter seiner Ägide zweimal Weltmeister. Das war wirklich wichtig für den Deutschen Handball.

Die Trauben hängen also arg hoch unter dem historischen Hallendach. Die Punkte-Lese setzt hohe Aufmerksamkeit, bedingungslosen Handballsport, Ausdauer und wohl-dosierten Krafteinsatz voraus, nur dann ist vielleicht etwas möglich. Diese kleine Chance wollen die VfL-Handballer nutzen. Immerhin kann das Team wieder vollständig antreten: Jonathan Stegmann und Frieder Bandlow sind mit ihren Schulkameraden von erfolgreichen Alpenüberquerungen zurück. Man kann sich vorstellen wie Handball-freudig sie in den Startlöchern stehen, und das mit gestärkter Beinmuskulatur und gestähltem Hintern.

Ganz wie früher die Günzburger Bundesligastars, dürfen sonntags die VfL-Talente mit dem großen Bus anreisen. Schon vor Jahrzehnten war die Firma Mindelreisen großzügiger und zuverlässiger Partner. Sie blieb es auch in schweren Zeiten. Vergleiche mit der Vergangenheit verbieten sich: Heute ist der VfL ein Aushängeschild des Bayrischen Handballes, damals gehörte er zu den besten deutschen Teams. Nur der Bus sieht heute schon phänomenal aus. Das verpflichtet! Abfahrt des Fanbusses ist am Sonntag um 11.30 Uhr vor der Rebayhalle. Anmeldungen sind bei Siegfried Walburger ([email protected].) noch möglich.