Bayernliga-Handball: VfL Günzburg – TV Erlangen-Bruck

Das Spitzenspiel als Momentum nach sechs Spieltagen zwischen dem Dritten VfL Günzburg und dem verlustpunktfreien Tabellenführer TV Erlangen -Bruck ist nur der Höhepunkt eines imposanten Günzburger Heimspielwochenendes. Welch ein Angebot am Samstag: Zuerst Damen-Landesliga (15.30 Uhr), dann kommen die Jung-Löwen in der JBLH (15.30 Uhr) und zum Abschluss: Das Spiel der Spiele in der Bayernliga. Und Sonntag? Geht es hoch attraktiv weiter u.a. das B-Jugend-Bayernliga-Derby gegen den TSV Niederraunau vor zwei BOL-Spielen. Wer kann so ein Programm schon bieten? Die Rebayhalle ist nicht mehr nur Ort schönster Europapokal-Vergangenheit, sondern auch eine ganz aktuelle, stolze Handballhochburg..

An so einem Handball-Wochenende muss natürlich auch das Drum-Herum passen. Schon traditionell zu den Herbstferien wurde eine Freikarten-Aktion gestartet. 500 Billets gingen an Günzburger Vereine und Schulen, quasi als Ferienevent. Damit es beim Bayern-Liga-Kracher ordentlich scheppert, kommen erstmals nagelneue Klatschen zum Einsatz. Gleich 5000 Stück stellten großzügige Team-Sponsoren zur Verfügung. Pünktlich zum drohenden Wintereinbruch wird erstmals in der Saison der VfL-Schal verkauft und für die Galerie soll es eine rote Wand werden, die den Spitzenreiter empfängt. Die Fans werden gebeten in Rot, der knalligen Vereinsfarbe zu kommen. Farbe bekennen ist wichtig, wenn der mittelfränkische Brocken in die Halle dringt.

TV Erlangen-Bruck gehörte schon letzte Saison zum Besten der bayrischen Eliteliga. Jäh und unvorbereitet wurden dem Traditionsverein im Schatten des alles auffressenden Erstligisten HC Erlangen 2017 Punkte abgezogen. Rein formal kam es bei den ausufernden Sonderspielberechtigungen zu einem Lapsus, Unsportlichkeit und Vorteilsnahme unterstellte niemand. Da derartige Mängel leider nicht nachträglich heilbar sind und der BHV unbedingt recht haben wollte, blieb es nach einigen Rechtsinstanzen und vielen Anwaltsschreiben bei den Punktabzügen. Urplötzlich befand sich ein Spitzenteam in Abstiegsgefahr. Erst ganz am Saisonende war alles wieder gut.

Ein Glücksfall für die Liga. Denn mittlerweile haben sich die Brucker zum Favoriten gemausert. In einer so ausgeglichenen Liga muss man noch abwarten wohin die Reise der Vereine wirklich geht. Der Gesamtauftritt der Mittelfranken ist allerdings jetzt schon spitzenmäßig. Hintereinander wurden die beiden Top-Meisterschaftsfavoriten DJK Waldbüttelbrunn und TSV Friedberg in die Schranken verwiesen und davor der starke Aufsteiger TSV Ottobeuren mir sage und schreibe 47:27 gedemütigt. Die Geheimnisse liegen vor allem im besten Umschaltspiel der Liga; mit Philipp Hirning verfügen sie über einen wahren Antreiber. Etliche Akteure verfügen über eine HC-Erlangen-Vergangenheit, wo man das Handball-ABC seit Jahrzehnten mit am besten lernt. Auf der Königsposition verfügen sie mit Steffan Mayer über den Führenden der Torschützenliste: Acht Tore im Schnitt, wobei viele Siebenmeter darunter sind, weist die Statistik aus. Insgesamt kein typischer Torjäger, sondern eher ein feinsinniger Techniker, der seine Nebenleute, davon hat er viele gute, geschickt in Wurfposition bringt.

Der VfL Günzburg freut sich arg nach der letztjährigen Zittersaison das Spitzenspiel der Bayernliga an diesem Wochenende ausrichten zu dürfen. Alles war im Nachhinein lehrreich und es wurden ganz offensichtlich die richtigen Schlüsse gezogen. Trainer Hofmeister sieht seine Schützlinge nicht einmal als Außenseiter: „An der Niederlage in Lohr waren wir selbst schuld. Sie war unnötig“. Alle anderen Spiele waren ergebnis-orientiert in Ordnung, besonders die Krisenresistenz in schwierigen Situationen war beeindruckend. Pünktlich zum schönen Handballwochenende kehrt mit Niko Hermann ein wichtiger Abwehr- und Gegenstoßspieler ins Team zurück. Das erhöht die taktischen Möglichkeiten. Auch die Verletzung von Pascal Buck stellte sich als nicht so schwerwiegend wie vermutet heraus. Der wurfgewaltige Linkshänder läuft schon wieder. Die Handballhochburg soll erfolgreich verteidigt werden. Schließlich sieht der Drei-Jahres-Plan in der zweiten Bayernliga-Saison u.a. keine Heimniederlage vor.

Jugendhandball vom Wochenende (21./22.10.2017)

männliche C-Jugend, Landesliga

Bei der starken SG Kempten/Kottern entführten die VfL-Talente mit einem 29:29 (12:16) einen Punkt. Lange sah es sogar nach einem Sieg aus. In der 41. Minute führten die Schützlinge von Matthias Dück und Christian Geiger mit 20:25. Doch trotz eines überragenden Jacob Sperandio, der sein bestes Saisonspiel ablieferte, kamen die Allgäuer näher und näher. Ehe sie in einer dramatischen Schlussphase gerade noch das Remis erzielen konnten.

 

Es spielten: Paul Wiedemann; Louis Berkmüller, Levi Stern, Aleksa Polovina, Lars Fischer 7, Danil Dyatlov 9/2, Lukas Albrecht, Christoph Eberl, Beni Telalovic, Artus Eisenlauer, Noa Telalovic 2, Jacob Sperandio 9.

 

männliche D-Jugend, BOL

Beim Heimspieltag präsentierte sich die D-Jugend in Top-Form. Diesmal gab es auch keinerlei kulturelle Missverständnisse zwischen der strengen Erwachsenenwelt und dem locker-flockigen Kinderdasein. Auch wenn L. und T. (Namen sind der Redaktion bekannt) es schon ein wenig kritisierten, dass sie am Vorabend nicht nach Lohr mit durften.
Der Konzentration tat dies auf alle Fälle gut. Gegen einen durchaus starken TSV Schwabmünchen wurde 28:9 gewonnen. Reihenweise wurden Bälle herausgefangen und zu schnellen Gegenstößen genützt. Edelfan Franz Spengler, diesmal vor allem als begeisterter Opa unterwegs, erinnerte das hohe Tempo sehr an seine Jugendzeit als er noch selbst dem runden Leder hinterher jagte. Im zweiten Spiel gewannen die stets Fröhlichen dann in 30 Minuten (!) mit 40:7 gegen die HSG Lauingen-Wittislingen. Alles Kinder kamen zum Einsatz und wegen der Überlegenheit wurde freiwillig teilweise in Unterzahl agiert.

Die Coaches Armin Spengler und Stefan Albrecht waren mit dem Auftritt zurecht sehr zufrieden. Spieler L. (Name ist der Redaktion) war da noch ein wenig zurückhaltend und ist jetzt schon auf das Dienstagstraining gespannt, was Herr Hofmeister diesmal wieder auszusetzen hat.

 

weibliche D-Jugend, BL

Am Wochenende fuhr die weibliche D-Jugend mit Ihrer Siegesserie fort. Nachdem Sofie und Anoush leider ausfielen, bekam die Mannschaft Verstärkung von Elisa, Leni und Julia aus der E-Jugend. Unsere Wiederkehrerin Elona war auch wieder mit von der Partie.

Das Spiel gegen den Gastgeber Ludwigsfeld gewannen die Mädels deutlich mit 5:10 (4:9). Gegen die punktgleichen Aichacher sah das

schon ganz anders aus. Zu Beginn war das Spiel noch sehr ausgeglichen. Doch gegen Ende der ersten Halbzeit setzten sich die Günzburgerinnen mit einem 4:0 Lauf ab und konnten in der zweiten Halbzeit die Führung weiterhin halten (15:8). Somit fuhren die Mädels mit 4:0 Punkten wieder nach Hause und sicherten sich den zweiten Tabellenplatz.

Es spielten:Sophie Hertle, Kim Makles (4), Elisa Büscher (2), Mia Hoser (6/2), Vanessa Meier (2), Kardelen Dülger (2), Leni Hoser (2),

Julia Dyatlov (6), Elona Miftari (1)

 

E-Jugend

Erstmals durfte die erste E-Jugendmannschaft ran. Sage und schreibe 56 Tor warfen die Schützlinge des dienstälteten Jugendtrainers Schwabens, Karl-Heinz Schweiger, gegen den TSV Wertingen und den VSC Donauwörth. Dabei bekamen die VfL-Kids keinen einzigen Gegentreffer, obwohl fleißig durchgewechselt wurde und man phasenweise freiwillig mit ein oder zwei Spielern weniger agierte. Die vielen mitgereisten Eltern waren von den sportlichen Fortschritten ihrer Kinder ganz begeistert.

 

Minis

Natürlich waren vor dem ersten Mini-Spieltag alle ein wenig aufgeregt, besonders die Eltern. Doch Trainerin Pia Geiger hatte wie immer alles bestens im Griff. Gleich mit zwei Teams war der Bayernliga-Nachwuchs nach Dinkelscherben gereist und hatte mächtig Handballspaß. Handball-Papa und Jugendleiter Jürgen Kees war komplett von den Sportsocken. Der Fachmann berichtete von gleich mehreren kernigen Würfen und schönen Anspielen. Selbst das ein oder andere kleine Foul gelang schon. Besonders stolz waren die Verantwortlichen, dass immer alle Schuhe gebunden waren und es keine einzige gelbe Karte wegen Meckerns gab.

Kämpferische Leistung der A-Junioren wird nicht belohnt

Die Vorzeichen für das zweite Auswärtsspiel der A-Junioren in Wolfschlugen waren alles andere als positiv. Einige Spieler konnten gar nicht, andere nur angeschlagen ins Spiel gehen. Noch am Samstag stand die Einsatzfähigkeit einiger Spieler immer noch in Frage.

Aber Jammern vor dem Spiel gab es nicht. HP Beer bot wieder einmal seine ganze Kunst auf, damit dennoch ein schlagkräftiges Team auflaufen konnte und so gestaltete sich die Anfangsphase in Wolfschlugen zur Freude der Trainer und der vielen mitgereisten Eltern und Fans ausgeglichen. Bis zum 5:5 konnte sich keine der beiden Mannschaften absetzen.  Dann gelang es den Wolfschlügenern sich mit ihrer körperlichen Robustheit vor allem im Zweikampf Mann gegen Mann durchzusetzen. In der Günzburger Abwehr fehlte die Kompaktheit und ohne die Hilfe der Nebenspieler waren die Gegner kaum zu stoppen. Auch der Günzburger Angriff kam ins Stocken. Ein erstes Timeout blieb leider ohne große Wirkung und die Folge war ein unschöner 6:10 Rückstand für die Weinroten.  Glücklicherweise brachte ein zweites Timeout 10 Minuten vor der Halbzeitpause durch eine Neujustierung der Abwehr den gegnerischen Lauf zum Stoppen. Die Umstellung auf eine 5:1 Deckung mit David Pfetsch als offensiven Störfaktor bremste endlich die Wucht der Gegner. Tor um Tor konnte aufgeholt werden, bis zu einer 13:14 Führung. Mit 14:14 ging es dann in die Halbzeit.

Das Selbstvertrauen war bei den jungen Günzburger Spielern wieder da. Es war zu spüren, dass auch dieser Gegner durchaus zu schlagen ist.

Und so begann mit der entsprechenden Einstellung der zweite Durchgang entsprechend positiv. Die Abwehr stand jetzt wieder gut und einige schöne Aktionen im Angriff brachten die Günzburger nach nur 8 Spielminuten zu einem 3-Tore Vorsprung beim 15:18. Optimismus fing an zu keimen. Leider versäumte es das Team in dieser Phase den Deckel zu schließen. Vergebene Torchancen und technische Fehler verhinderten einen weiteren Ausbau der Führung. Dies sollte sich im Laufe des weiteren Spiels noch schmerzhaft bemerkbar machen. Denn nach und nach ließen nun erwartungsgemäß die Kräfte der Weinroten nach. Das hatte zur Folge, dass sie in der Abwehr das eine oder andere Mal zu spät kamen und auch im Angriff die letzte Konzentration fehlte. Es gelang noch bis zur 50. Spielminute das Unentschieden (25:25) zu halten, bevor es leider rapide bergab ging.

Am Ende stand dann bedauerlicherweise eine zu deutliche 32:27 Niederlage auf der Anzeigetafel. Wieder wäre bei diesem tollen Team mehr drin gewesen, wobei diesmal die Umstände deutlich dagegen gesprochen haben. In der Endphase verfügte der Gegner einfach über die größeren Kraftreserven und kann sich deshalb zu Recht über seinen Sieg freuen.

Trotzdem ist es immer wieder beeindruckend wie sich das Team des VfL Günzburg trotzt der vielen gesundheitlichen Rückschläge nicht hängen lässt und alle starken Gegner vor Probleme stellt.

Interessant und schön wäre es zu erleben, dass diese starken Bundesligateams auch zu schlagen sind, wenn einmal mit dem vollen und gesunden Kader das Spiel angetreten werden könnte.

Für den VfL spielten: Masin Chikh und Martin Freund im Tor, Stephan Jahn (8), Frieder Bandlow (5), Johannes Rosenberger (3), Jonathan Stegmann (3), David Pfetsch (2), Nico Ruchti (2), Lukas Rembold (2), Heiko Seel-Mayer (2), Tobias Pröbstle, Alexander Jahn, Jonas Hämmerle, Niclas Buck

Damen unterliegen klar mit 21:26 in Vaterstetten

Unter keinem guten Vorzeichen stand schon im Vorfeld das Auswärtsspiel der Damen beim starken Aufsteiger in Vaterstetten. Zu viele Spielerinnen waren verletzt oder krankheitsbedingt angeschlagen. Dennoch kämpfte die Mannschaft von Stephan Volmering und gab ihr Bestes so lange die Kräfte reichten. Die erste Halbzeit war so ein Spiel auf Augenhöhe und endete mit einem Pausenstand von 9:8.

In der zweiten Spielhälfte hatten die Weinroten trotz einer erneut tollen mannschaftlichen Geschlossenheit und einer vorbildlichen kämpferischen Einstellung den Gastgebern nur wenig entgegen zu setzen. Ehe sie sich versahen, lagen sie nach 10 Minuten mit sechs Toren im Rückstand. Diesen Rückstand konnten sie trotz Auferbietung aller Kräfte an diesem Sonntag nicht mehr aufholen und mussten sich so mit 26:21 klar einem an diesem Tag besseren Gegner geschlagen geben.

Am kommenden Samstag beim großen Heimspieltag werden die Karten neu gemischt und dann wird hoffentlich wieder die ganze Mannschaft fit und schlagkräftig gegen Taufkirchen die Punkte gewinnen.

Für den VfL spielten: Lisa Gremmelspacher und Elena Hoffmann im Tor, Martina Jahn (8/2), Alena Harder (6), Judith Deutschenbauer(3), Annelie Galgenmüller (3), Evelyn Jorga (1), Réka Kovàcs , Catherina Harder, Patricia Kubasta, Isabelle Mengele

BOL-Handball vom Wochenende

BOL-HERREN

Knappe Niederlage im Abstiegskampf

Die Reserve des VfL trat am vergangenen Sonntag beim VSC Donauwörth an, einem direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt.

Nach einer deutlichen Niederlage gegen den Landkreisrivalen aus Niederraunau hatten die Günzburger einiges wieder gut zu machen. Dies schien zu Beginn der Partie auch zu gelingen. Bis Mitte der ersten Halbzeit führten fast ausschließlich die Gäste und konnten sich einen kleinen Vorsprung erarbeiten. Die Deckung agierte wesentlich stabiler als noch vergangene Woche und Andreas Konopa konnte im Angriff sein Können unter Beweis stellen. Die Donauwörther zeigten aber auch ihrerseits, dass sie sich nicht so einfach geschlagen geben und lagen nach einem 5:0 Lauf 13:10 in Führung. Zur Halbzeit sollte es 14:12 stehen.

Die zweite Hälfte begannen die Günzburger ähnlich engagiert wie schon die erste und konnten den Rückstand umgehend aufholen, sodass es schnell 14:14 stand. Bei doppelter Überzahl schafften es dann allerdings die Hausherren sich bis zur 40. Minute auf 19:15 abzusetzen. Doch auch dieser Rückstand sollte nicht lange währen und erneut schafften es die Günzburger diesen aufzuholen. Insbesondere durch die Umstellung auf eine defensivere Deckungsvariante wurde das Spiel erneut eng und es entwickelte sich ein wahrer Handballkrimi, in dem die Entscheidung in der letzten Minute mit dem Tor der Donauwörther zum 26:24  fiel.
Die Günzburger Torhüter waren der gewohnt sichere Rückhalt und speziell Dominik Ziegler zeigte in der zweiten Hälfte einige starke Paraden. Auch Matthias Kögl setzte starke Akzente als Halbverteidiger.

Spieler: Tizian Schmid, Dominik Ziegler, Matthias Kögl (4), Danny Röllig (3), Christian Geiger (1), Marius Schmid (6/3), Daniel Schildwächter, Manfred Grimm, Gerhard Förg, Andreas Konopa (8), Reinhard Müller (2), Nils Ahrens

Bayernliga-Handball: TSV Lohr – VfL Günzburg

Nach einem kampfbetonten Spiel verlor der VfL Günzburg beim TSV Lohr mit 22:24 (10:12). Damit steht am sechsten Spieltag auch die erste Niederlage für die Schwaben in der noch jungen Saison 2017/2018 fest.

Obwohl beim TSV Lohr mit seinem begeisterungsfähigen Publikum eine tolle und sehr freundliche Atmosphäre herrscht, gab es noch vor dem Spiel einige Aufregung. Zuerst drohte der engagierte Hausmeister damit die Begegnung platzen zu lassen, weil sich die VfL-Spieler nach der langen Busfahrt traditionsgemäß im Freien einliefen um frische Luft zu tanken. Eine lückenlose Beweisführung, dass dies in Jogging- und nicht in Hallenschuhen geschah, trug sehr zur Deeskalation der Gesamtsituation bei. Als nächstes meinten die Schiedsrichter, dass Harzverbot herrsche. Da wird der VfL-Handballer schnell kreidebleich. Aber auch das stellte sich Sturm in der Harzdose dar.

Dann ging es in den richtigen Schuhen und mit viel Harz endlich los. Den besseren Start erwischten die Gastgeber. Gestützt auf ihren überragenden Torwart Tamas Szabo führten die Unterfranken mit 3:0 in der gut gefüllten Spessarttorhalle. Erst in der achten Minute gelang Spielmacher Nico Jensen der erste VfL-Treffer. Der zähe Auftakt zeigte die Tendenz. Die Defensivreihen sollten das Spiel bestimmen. Günzburg mit großem Laufaufwand, die TSV Spieler stoisch und einfach riesig. Optisch macht die Innenverteidigung einiges her.

Günzburg kämpfte sehr, wohlwissend dass eine sehr lange Heimfahrt nur mit Punkten so richtig Spaß macht. In der 21. Minute schaffte Pascal Buck den ersten Ausgleich zum 8:8. Gute Laune verbreitete sich da bei den mitgereisten VfL-Fans. Leider schied der Linkshänder danach verletzt aus. Einiges musste umgestellte werden. Hinzu kamen zwei Zeitstrafen – unnötig, außerhalb der Innenverteidigung. Unruhe kam im VfL-Plan auf, die engagierten Gastgeber nützen die inneren Unstimmigkeiten und gingen mit 12:10 in die Halbzeit.

Die Pause tat gut, manches konnte neu justiert werden.

Ausgeglichen wog das Geschehen nach der Pause  hin und her. Beim 14:12 auf der Anzeigentafel sollte das Spiel kippen. Dennis Mendle gab in dieser Phase seiner Mannschaft großen Rückhalt. Ein schwäbischer Viererpack besorgte das 14:16. Die Auszeit von Trainer Bernd Becker half noch nicht. 14:17 – mucksmäuschenstill wurde es in der Halle. Alles sprach nun für die Weinroten, selbst die gegnerische Körpersprache. Doch sie hatten einen Trumpf, Torwart Tamas Szabo, der beste Mann auf dem Platz. Nichts ging vorübergehend im Lohrer Angriff. Noch zweimal kamen die Spieler aus der Legostadt frei zum Wurf. Doch der Ungar hielt. Anstelle den Vorsprung zu vergrößern, kam der TSV kampfeslustig und abwehrstark zurück. Viele Zeitstrafen gegen „Axel Leix & Co“ erschwerten die innere Spielordnung, Geneigt waren die Schiedsrichter einer offensiven Deckung nicht; was zu ertragen ist. Bei all der Balgerei muss dann eben  noch sauberer verteidigt werden, das gelang nicht. Das Spiel kippte erneut. Nico Jensen, der sehr die körperliche Auseinandersetzung gegen die Hünen suchte erzielte beim 18:19 die letzte Führung. Zweimal traf der achtfache Torschütze Bohuslav Zeleny; einmal Ferdinand Schmitt. Harter Männerhandball: Jähes  21:19. Michael Jahn konterte auf 21:20-Tuchfühlung in der 52. Minute. Noch drei VfL-Zeitstrafen, eine für Lohr. Beide Teams gaben nun alles für ihre Farben. Der Rhythmus blieb: Die Lohrer gaben zwei vor, die Günzburger kamen auf eines heran. Sollte es wieder ein Happy-End wie in allen Spielen davor geben. Nein!

Entscheidungsreife war 32 Sekunden vor Schluss. Es stand 23:22. Der beste Lohrer Angreifer Zeleny trat zum Siebenmeter an und traf sicher. Der VfL musste nach einer erneut aufopferungsvollen Leistung mit einer 22:24-Niederlage im Gepäck die Heimreise antreten.

Es spielten: Bieber, Mendle; Knittl (5), Guckler, Jahn (3), Buck (3), Leix, Hermann J., Groß (2), Jensen (3), Lehr (3/1); Scholz (3) und Hermann N..

BOL-HANDBALL BEIM VFL GÜNZBURG

BOL-DAMEN

Am kommenden Sonntag (22.10 um 14 Uhr) treten die Spielerinnen der Damen II zu ihrem ersten Auswärtsspiel dieser Saison an.

Auf der ohne hin geschwächten Ersatzbank fehlt bei diesem Spiel auch Trainer Phillipp Rembold. Ebenso wie Spielerin Juliane Rembold, die auf Grund der Verletzungsproblematik, der Mannschaft im letzten Spiel wieder zur Verfügung stand. Trotz eigentlich geplantem Karriereende.

Die Gegnerinnen aus Donauwörth haben bisher zwei Niederlage und ein Unentschieden für sich verbuchen können. Daher rechnet man sich im Umfeld der Günzburger reale Chancen aus die zwei Punkte aus Donauwörth mit nach Hause nehmen zu können.

Doch unterschätzen werde man den Gegner nicht, da einzelne Spielerinnen in den Reihen der Donauwörther mit sehr guten Trefferquoten aufwarten können. Hier wird man sich vor allem auf die Abwehrarbeit konzentrieren müssen um den entgegentreten zu können.

Trainer Bernd Rieger erwartet auch bei diesem Spiel volle Konzentration von seiner Mannschaft.

Wer von den Fans gerne vor Ort die Daumen drücken möchte ist in der Neudegger Allee in Donauwörth gerne gesehen. Zumal direkt im Anschluss die Herren II das Parkett betreten.

 

BOL-HERREN

Nächstes Abstiegsduell der Günzburger Zweiten in Donauwörth

Am Sonntag um 16:00 ist die Günzburger Bayernligareserve zu Gast beim VSC Donauwörth. Die deutliche Niederlage letztes Wochenende im Derby gegen den TSV Niederraunau stimmte die Verantwortlichen doch nachdenklich, zumal die Günzburger nun im unteren Tabellendrittel unter Zugzwang stehen.

Mit dem VSC Donauwörth wartet ein weiterer direkter Konkurrent um den Klassenerhalt, gegen den am Sonntag unbedingt gepunktet werden sollte. Der Aufsteiger konnte letzte Woche seinen ersten Sieg gegen Augsburg 1871 holen und befindet sich nun punktgleich mit dem VfL auf dem drittletzten Tabellenplatz.
Leider nicht helfen können in diesem wichtigen Spiel die A-Jugendlichen, die am Sonntag in der Bundesliga in Wolfschlugen antreten. Unterstützt werden die Männer um Trainer Nico Schmid durch Rückraum Shooter Andi Konopa, der zu diesem wichtigen Spiel extra aus Erlangen anreist sowie Reini Müller, welcher sich nach längerer Regenerationspause wieder voll im Trainingsbetrieb befindet.

Bayernliga: TSV Lohr – VfL Günzburg

Am Samstag um 19.30 Uhr treten die Günzburger Bayernligahandballer in der Lohrer Spessarttorhalle an. Da dürften bei Trainer Hofmeister gleich einige Erinnerungen wach werden. Noch zur VfL-Zweitligazeit gehörte der TSV Lohr zu den besten bayrischen Jugendhandball-Adressen, dort wurde um die Kees-Brüder auch die letzte Günzburger Bayrische A-Jugendmeisterschaft errungen. Später spielte der TSV jahrelang um die ungarisch-fränkische Handballlegende Janos Wagenbach in der 3. Liga, der damaligen Regionalliga, in der Stephan Hofmeister fünf Jahre lang den TSV Langenau betreute.

Mit den Vereinen der Vergangenheit hat beiderlei Werfen nichts mehr tun. Arge Durststrecken, besonders beim Zwangsabsteiger VfL Günzburg liegen dazwischen. Hinüber gerettet ist jedoch die stolze Tradition. Das wirkt sich positiv auf das Publikum aus: Jung und Alt bilden hier wie dort eine lautstarke Kulisse, Dankbarkeit ist zu spüren, dass endlich wieder was los ist. Vor diesem Wissenshintergrund wundert es auch nicht, dass letzte Saison just in der Rebay- und in der Spessarttorhalle mit Abstand die meisten Zuschauer das muntere Ball-Treiben verfolgten.

Personell könnten die Wege nicht unterschiedlicher sein. Bei den Schwaben hat vieles mit der ersten JBLH-Euphorie zu tun als endlich  wieder das „Zauberwort“ Bundesliga im schwäbischen Barockwinkel fiel und dem gelungenen Zusammenführen mit einem BOL-Kader, von dem Kapitän Axel Leix der letzte Handball-Mohikaner ist. In Unterfranken wurde geduldige, sehr aufwendige Personalpolitik in eine ganz andere Richtung betrieben. Am Main sieht man, dass Europa zusammen wächst: Zwei Tschechen, zwei Ungarn, ein Slowake und ein Lette gehören zum festen Inventar der Mannschaft. Das klingt einfach, ist es aber nicht: Arbeitsplätze, Wohnungen müssen gefunden werden. Mit jedem Neuzugang muss sich die Gruppe neu finden. Schon äußerlich macht „Team Lohr“ einen gewaltigen Eindruck. Breit und vor allem hoch ist die Mannschaft. Höhe könnte ein Auswahlkriterium gewesen sein. Dem eher klein gewachsenem VfL-Rückraum dürfte es samstags am Durchblick bis zum Tor fehlen, lediglich Pascal Buck und Michael Jahn sind über Abwehr-Brusthöhe und können zwischen den Köpfen den Riesen dahinter, nämlich Torwart Tamas Szabo, sehen.

Womit wir aber wieder zu den Gemeinsamkeiten kommen. Letzte Saison spielten beide Teams sehr lange gegen den Abstieg. Die „lohrerhandballer“, wie sie sich auf ihrer Homepage nennen, befreiten sich mit einem hohen Heimsieg gegen den VfL aus dem Ärgsten. Nervös war der VfL Günzburg damals nicht, die Jungs haben Nerven aus weinrotem Stahlseil. Oft genug haben sie das bewiesen. Übermotiviert wollte man damals das Abstiegsgespenst vertreiben. Nach dem Spiel blieb nur noch die Hoffnung auf Coburg II.

2017/2018 läuft es in beiden Handballhochburgen gut. Der Mannschaft um Trainer Becker klebte letzte Runde ein unglaubliches Verletzungspech nicht nur an den Händen, besonders Kniee waren betroffen. Schon als gegen Rundenende einige Verletzte zurückkehrten, wurde wieder gewonnen. Das junge VfL-Team brauchte nach dem Landesliga-Durchmarsch ein Jahr der Anpassung an die neue Handball-Höhe.

Beide Teams befinden sich in Top-Form. Der Gastgeber holte im Unterfranken-Derby beim hohen Meisterschaftsfavoriten DJK Waldbüttelbrunn einen Punkt und zwang davor den TSV Friedberg am Ende des Mains in die Knie. Der VfL verlor gar dank ausdauernder Kampfeslust noch gar kein Spiel. Viel Selbstvertrauen trifft da samstags aufeinander.

Erfreuliches gibt es von den Verletzten zu berichten. Niko Hermann wird aktuell ins Mannschaftstraining reintegriert, während Patrick Rösch und Daniel Jäger vorsichtig dosiert parallel Aufbautraining betreiben.

Zur Unterstützung der Mannschaft wird ein Fanbus eingesetzt. Abfahrt ist um 14.30 Uhr vor der Rebayhalle. Es sind nur noch wenige Plätze frei, deswegen unbedingt bei Familie Groß oder Dieter Pohl anmelden.

Landesligadamen gastieren bei starkem Aufsteiger TSV Vaterstetten

Ein Auftaktprogramm, das es in sich hatte, brachten die Neulinge in der Landesliga aus Oberbayern souverän hinter sich. Gegen starke Teams konnten sie immerhin schon 7 Punkte auf der Habenseite verbuchen und belegen nun einen guten vierten Platz in der Tabelle. Die Wundertüte aus Günzburg, die immer für eine Überraschung gut ist, muss am kommenden Sonntag wirklich eine Topleistung abrufen, um hier etwas Zählbares zu erreichen. Aber bekanntermaßen hat das junge Team der ebenfalls noch jungen Trainer Stephan Volmering und Reinhard Müller schon öfters unter Beweis gestellt, dass sogar unmöglich scheinende Situationen gemeistert werden können. Gestärkt durch die Erinnerung an die fulminante Aufholjagd vom letzten Wochenende gehen die Spielerinnen nun hochmotiviert in dieses schwere Spiel und hoffen wieder auf zahlreiche Fans, die sie lautstark unterstützen werden.

Anpfiff ist am Sonntag  um 15.30 Uhr in der Schulsporthalle in Vaterstetten

Günzburger A-Junioren auswärts beim TSV Wolfschlugen

Der TSV Wolfschlugen, der seit Jahren eine hervorragende Jugendarbeit leistet, ist das positive Überraschungsteam der starken diesjährigen Jugendbundesliga Süd. Mitten unter den Schwergewichten sind sie mit 8:2 Punkten ganz vorne mit dabei. Ein erfrischender Tempohandball mit offensiver 3:2:1 Abwehr, blitzschnellen Gegenstößten und beweglichem Positionsspiel zeichnet die Wolfschlügener aus. Vor allem der Sieg gegen die bis dahin ungeschlagenen Rhein-Neckar-Löwen ließ aufhorchen.

Auf die Günzburger Jungs wartet eine tolle Atmosphäre in der Sporthalle beim Sportzentrum in Wolfschlugen. Aber solch eine Stimmung sind sie ja von der Rebayhalle gewohnt und sollte kein Nachteil sein. Alle freuen sich schon auf diese Aufgabe und den nächsten Test, den sie hoffentlich positiv bestehen möchten. Wenn dabei Punkte herausspringen, wäre dies zwar eine Überraschung, aber nicht im Bereich des Unmöglichen.

Anpfiff ist am Sonntag um 15.00 Uhr  im Sportzentrum in Wolfschlugen