BAYERNLIGA-HANDBALL: DJK WALDBÜTTELBRUNN -VFL GÜNZBURG 25:26 (14:14)

Der Sonntags-Tatort spielte an diesem Wochenende in Dortmund. Dabei ging es 90 Minuten um die Frage “tragischer Sexunfall oder Mord”; der Bayernliga-Krimi wurde schon tags zuvor in der Ballsporthalle zu Waldbüttlelbrunn aufgeführt. Kompakte 60 Minuten dauerte er, ein Höllentempo sah das Drehbuch vor, mal führten die einen dann die anderen, mit Manuel Scholz wurde gar ein Spieler durch schwarze Männer kalt gestellt (kein Mord, sondern eine Rote Karte) und ganz am Ende hieß die Frage zwar nicht “Sein oder nicht sein””; aber immerhin “Ein oder zwei Punkte”: Stefan Knittl löste den letzten Konflikt der Aufführung mit einem Schuss aus Siebenmetern. Lässig, zwar nicht aus der Hüfte, aber immerhin aus dem ganzen Arm. Genau das war zwei Punkte wert.

Auf der Anzeigentafel stand nüchtern wie im Abspann: 25:26. Der Star war die VfL-Mannschaft, alle Spieler waren an dem Coup mit wichtigen Entscheidungen beteiligt und wurden zu Krimi-Helden. Die Waldbüttelbrunner Akteuere fühlten sich nach einer phasenweise phantastischen Leistung wie so oft bei Ein-Tore-Entscheidungen wie gedemütigte Anti-Helden. Verdient hatten sie es nach dieser Leistung nicht.

Daniel Jäger, hinten wie vorne ein Eckpfeiler im Spiel der Schwaben erzielte das 0:1. Ein Tor von Lukas Tendera und zwei typische Scholz-Treffer und es stand 1:3. Beide Abwehrreihen gaben alles, hatten aber gegen den sehenswerten Offensivgeist zunächst keine Zugriffsmöglichkeit. Angriffstaktisch war einiges geboten, die DJK Waldbüttelbrunn spielt unglaublich durchdacht, gerade die linke Angriffsseite hatte richtige “Gemeinheiten” parat für die VfL-Abwehr. Kein Zuschauer brauchte dieses Spiel zu bereuen, es sein denn er hatte schwache Nerven. Clever, dass die mitgereisten VfL-Mamas diesmal schon auf der Hinfahrt ein Proseccochen wagten, das macht nicht nur fröhlich, sondern senkt auch noch den Blutdruck. Nico Jensen zog das VfL-Spiel klug auf und Patrick Rösch bekam im Offensivspektakel deutlich mehr Bälle an die Hand als seine Gegenüber, so führten in der Anfangsviertelstunde meist die Günzburger u.a. mit 3:6 und 4:7. Der sechsfache fränkische Torschütze Nils Kwiatkowski glich die Begegnung dann zweimal zum 9:9 und 10:10 aus. Jonas Lehr traf per Siebenmeter zum 13:14. Einer der Abwehrchefs Michael Jahn erhielt in dieser Phase ein Zeitstrafe. Ein arges Problem gegen solch einen Angriff. Gut, dass Patrick Rösch in dieser Phase einen Siebenmeter hielt. Den 14:14-Ausgleich durch Jannik Renz konnte aber auch nicht verhindern. Es sollte ein gerechter Pausenstand sein.

In der Kabine gab es wenig zu besprechen, das Günzburger Spielsystem ist für die Spieler mittlerweile auch unter Stress jeder Zeit abrufbar.. So ging es voll Spiel-Vorfreude wieder auf das Parkett. Lukas Mayer erzielte das 15:14. Gleich in der 33. Minute erwischte Manuel Scholz seinen Gegenspieler am Arm, dafür erhielt der einzige echte Routinier im Team der Schwaben eine rote Karte. Michael Jahn, der seit Wochen starke Leistungen im Angriff bringt übernahm. Überhaupt war das Auswechseln nie ein Problem an diesem Tag, jeder fügte sich nahtlos ins Konzept. Wieder hielt der Zerberus Patrick Rösch einen wichtigen Siebenmeter, Stefan Knittl machte es zum 15:15 besser. Heute weiß man, das gab Selbstvertrauen für spätere Aufgaben.

Der Spielschwerpunkt wandte sich. Die Akteure wurden ein wenig müder, die Abwehrreihen bestimmten den neuen Rhythmus. Es wurde beidseits viel schwieriger Tore zu erzielen. Groß und breit genug sind die Franken ja. Erst 17.15, dann 20:17 und 21:18. Der feine weinrote Spielfaden war ein wenig verloren gegangen. Chefrainer Hofmeister setzte in dieser wichtigen Phase auf die Günzburger Handballjugend. Jakob Hermann, Stephan Jahn und Frieder Bandlow zeigten Mut und Übersicht. Dennoch führten die Gastgeber, die zu Hause noch ohne Niederlage waren in der 51. Minute mit 23:21. Man spürte, dass das Team von Trainer Dusan Suchy nach zuletzt 1:5-Punkten unbedingt gewinnen wollte. In einer Auszeit verdeutlichte Stephan Hofmeister seiner Mannschaft noch einmal, dass zu einem ordentlichen Günzburger Samstagabend ein Sieg gehörte. Das saß. Jakob Hermann, Jonas Lehr, Nico Jensen und Stefan Knittl kippten die Begegnung jäh, aus dem Nichts. 23:25! Ganz stark in dieser Phase Jakob Hermann, endlich – so wird er gedacht haben – auf der Königsposition Rückraumlinks. Zwei Treffer erzielte er, einmal schoss er fast das Kreuzeck aus dem erstaunlich stabilen Torgebälk, dann wackelte er seinen Gegner derart aus, dass ihm richtig schwindlig wurde. Sollte die Weinroten auch die schier unüberwindliche grüne Festung nehmen. Es sah danach aus, doch das Drehbuch hatte noch eine böse Überraschung parat:Eine Zeitstrafe gegen Daniel Jäger drei Minuten vor Schluss vor. Die schwäbische Handballhochburg ohne ihr einziges “Industriegebiet” – das musste schwierig werden. Patrick Bieber hielt durch eine Glanzparade gegen einen Siebenmeter den 23:25-Abstand. Das war so wichtig. Denn in Überzahl glichen Tobias Glogger und Nils Kwiatkowski für ihre Farben aus. Letzter Angriff: Siebenmeter. Da stand nun Stefan Knittl bei 59:58 vor den kleinen Sechs-Quadratmetern und dem riesigen Torwart ausgestattet mit dem Vertrauen seines Trainers und den Hoffnungen seiner Mitspieler. Er traf. Himmelhoch jauchzend die einen – zu Tode betrübt die anderen.

Der VfL ist nun dem Zweiten Waldbüttelbrunn bis auf einen Punkt auf die Pelle gerückt.

Die Restprogramme:

Waldbüttelbrunn muss noch nach Eichenau und empfängt zum Saisonfinale HSC Bad Neustadt. Der VfL spielt erst daheim gegen HT München und darf dann noch zum Schwaben-Derby nach Friedberg. Schwierig, aber nichts ist unmöglich.

zur Statistik:

https://bhv-handball.liga.nu/cgi-bin/WebObjects/nuLigaDokumentHBDE.woa/wa/nuDokument?dokument=meetingReportHB&meeting=6277150&etag=4c57de83-1bb9-472a-a297-f3318b7a3ee9

Bayernliga-Handball: DJK Waldbüttelbrunn -VfL Günzburg

Am Samstag um 19.30 Uhr treten die VfL Handballer als Dritter beim Tabellenzweiten der DJK Waldbüttelbrunn an. Ganz sicher ein Spitzenspiel, ein Verfolgerduell ist es schon lange nicht mehr, zu einsam ziehen die Rotmilane aus Bad Neustadt an der Tabellenspitze ihre Kreise.

Lange waren die Samstagsgastgeber, die in der Bayernliga als der ewige Zweite bekannt sind (nur letztes Jahr sicherte sich der TSV Friedberg die Vizemeisterschaft) der einzige Ernst zu nehmende Konkurrent der Bad Neustädter, immerhin gelang ihnen ein Punktgewinn beim designierten Dritt-Liga-Aufsteiger, doch in der Rückrunde gab es ein paar leichtfertige Punktverluste. Richtig schlecht lief es für die Schützlinge von Trainer-Routinier Dusan Suchy dann in den letzten drei Wochen. Auf eine Derby-Niederlage bei der DJK-Rimpar, folgte ein Heimpunktverlust gegen die Regensburger Adler (26:26) und am letzten Wochenende wurde sensationell beim TSV Haunstetten verloren. Und so geschah es, dass der lange einsame Zweite urplötzlich nur noch drei Punkt vor dem VfL Günzburg steht.

Das Prunkstück der Franken sind eine sehr hohe und zupackende Abwehr und der Rückraum. Waren es in den letzten Jahren vor allem die Rückraumwerfer Stumpf und Tendera um einen umsichtigen Spielmacher Manuel Feitz, so hat sich mittlerweile auch die jüngere, zweite Rückraumgarde gut entwickelt; was den aktuellen Leistungseinbruch eher noch unverständlicher macht. Vielleicht ist es ja der Frust mal wieder gegen einen übermächtigen Gegner, der diesmal halt Bad Neustadt heißt, keine Chance zu haben.

Beim VfL Günzburg freut man sich auf das vorletzte Heimspiel. Da es in den letzten Wochen wirklich prachtvoll lief, hat so eine weite Anreise mit Option auf eine lange Party auf der Rückreise auch ihre eigenen Reize. Das Hinspiel ging nach einer tollen ersten Halbzeit ganz unglücklich mit 28:29 für die DJK aus. Zwar hängen die Trauben im bayrischen Norden immer besonders hoch, vielleicht gelingt aber auch der nächste Auswärtscoup. Dann würden die Schützlinge von Trainer Stephan Hofmeister dem Vizemeisterschafts-Favoriten zwei Spieltage vor Schluss noch bis auf einen Punkt auf die Pelle rücken.

Wie immer wird ein Fanbus eingesetzt – Anmeldungen bitte an Iris Groß oder Dieter Pohl. Abfahrt des Buses ist am Samstag um 14.30 Uhr vor der Günzburger Rebayhalle.

BAYERNLIGA-HANDBALL: VFL GÜNZBURG – HASPO BAYREUTH 30:17 (12:7)

Der VfL Günzburg bestätigt seine gute Form und besiegt den Tabellensechsten HaSpo Bayreuth deutlich mit 30:17 (12:7). Wohl wegen des schönen Wetters, vor allem aber wegen des Fußball-Spitzenspieles Bayern München gegen Borussia Dortmund fanden diesmal nur knapp 400 Zuschauer den Weg in die Günzburger Sporthalle Sie wurden mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung und “High-Speed-Handball” entlohnt.

Am Ende der Saison mag man es eigentlich gar nicht mehr lesen. Jede Bayernligamannschaft jammert über eine lange kräftezehrende Saison und beklagt seine Verletzten. Die Samstagsgäste taten das allerdings zu Recht. Gleich sieben Stammkräfte fehlten und kurzfristig kam nach dem letzten Spiel in einer typischen “Haunstetten-Schlacht” noch der Ausfall des Spielmachers und von Rechtsaußen Soborowski, dem besten Torschützen der Franken dazu. Die Angriffsmaschinerie der Wagner-Städter stockte so verständlich und erheblich.

Da Bayernligaspieler, gestandene und sehr stolze Mannsbilder sind, gaben die HaSpo-Spieler dennoch alles. Zumindest in der ersten Halbzeit stellte ihre ungewöhnlich offensive Deckung den VfL auch vor die erwartet kniffligen Aufgaben. Erst als in der zweiten Halbzeit die Kräfte schwanden und auf eine defensivere Deckung umgestellt werden musste, zogen die VfL-Spieler um einen erneut sehr starken Torwart Patrick Rösch auf und davon.

Bis zum 3:4 wurde lagen die Schützlinge des Trainergespannes Marc Brückner und Michael Werner auch durch zwei Treffer von Stefan Wopperer insgesamt viermal mit einem Tor in Front. Beider Angriffsreihen gelang es nur schwer zum Erfolg zu kommen. Stefan Knittl gelang die erste Führung zum 5:4. Bis zum 6:6 war das Bayernliga-Spitzenspiel komplett ausgeglichen. Ohne jeden spielerischen Verlust konnte Trainer Hofmeister nach etwa 15 Minuten wechseln. Es waren die Youngster Jakob Hermann, Frieder Bandlow und Stephan Jahn, die den ersten größeren Vorsprung zum 9:6 herauswarfen. Die Abwehrreihen dominierten weiter das Spiel. Der VfL stand sehr sicher, kannte jeden einzelnen Gegenspieler gut, was immer wieder zu Ballgewinnen führte, die erbarmungslos zu Schnellangriffen genutzt wurden. Den letzten der ersten Halbzeit nützte der unermüdliche Dauer-Turbo Raphael Groß zum 12:7-Halbzeitstand.

Der Günzburger Torhunger war noch längst nicht gestillt. Ein 7:1-Lauf gleich nach dem Wiederanpfiff stellte die Verhältnisse an diesem Tag klar. Das Spiel war vorentschieden. Nun war auch die HaSpo-Deckung besiegt. Die Gästetrainer hatten mit ihrer ausgezehrten Mannschaft ein Einsehen und stellten auf eine weniger laufintensive, defensivere Abwehrformation um. Das machte den Weinroten das Torewerfen allerdings noch einfacher. Beim 26:11 durch einen trickreichen Siebenmeter von Stefan Knittl war der höchste Tore-Abstand erreicht. Bis zum 30:15 konnte der Vorsprung gut verwaltet werden. Ganz am Ende gelang HaSpo Bayreuth noch ein wenig Ergebniskosmetik zum 30:17. Das hohe Ergebnis wird dem aufopferungsvollen Kampf der Gäste nicht gerecht, beschreibt aber gut die Günzburger Handballlust und ungebrochene Fitness.

Während Bad Neustadt die Meisterschaft mit einem weiteren Sieg feiert und feiert, hat der TSV Haunstetten mit einem Kampfsieg gegen die DJK Waldbüttelbrunn die Abstiegsplätze wieder knapp verlassen, wird aber in den verbleibenden drei Spielen noch punkten müssen, damit es auch in der kommenden Saison das Schwabenderby gegen den VfL geben wird. Die Günzburger sind mittlerweile bis auf drei Punkte an den Tabellenzweiten DJK Waldbüttelbrunn herangerückt. Bei der Deutschen Jugendkraft steht das nächste Auswärtsspiel an. Zwar hängen dort die Trauben sehr hoch, allerdings ist nichts unmöglich. Nach der unendlichen “Bodenlosigkeit”; einer unwissenschaftlichen Vorbereitung und einer verspielten Hinrunde bietet sich ganz am Ende noch die erfreuliche Chance sich mit der Saison 18/19 zu versöhnen. Das wurde unter schwierigen Bedingungen hart erarbeitet.

zur Statistik:

https://bhv-handball.liga.nu/cgi-bin/WebObjects/nuLigaDokumentHBDE.woa/wa/nuDokument?dokument=meetingReportHB&meeting=6277180&etag=b49f68a5-310f-4660-82d0-292d574b93e2

Bayernliga-Handball: VfL Günzburg – HaSpo Bayreuth

Am Samstag um 19.30 Uhr kommt es in der Günzburger Sporthalle an der Rebaystraße zum Spitzenspiel der Bayernliga, wenn der heimische VfL als aktueller Dritter HaSpo Bayreuth als Sechsten empfängt. Um die Meisterschaft geht es zwar nicht mehr, die konnte Chrischa Hannawald am vergangenen Wochenende in Bad Neustadt vorzeitig und ausgiebig feiern, aber um die Ehre von Mannschaft und Vereinsfarbe.

Der Bayreuther Handball, der schon Nationalspieler herausbrachte und eine Vergangenheit in der dritten Liga vorweisen kann, muss sich in Franken gegen die Bayrischen Handballschwergewichte aus Erlangen; Coburg und Rimpar behaupten. Selbst engagierte Jugendarbeit wird einem im bayrischen Norden schwer gemacht, weil die Bundesligisten die Talente immer früher für sich zu gewinnen suchen. Dennoch schaffen es die Wagnerstädter immer wieder tollte Jugendmannschaften auszubilden. Viele interessante Gefechte bis zur JBLH-Quali gab es in den letzten Jahren mit den Günzburgern. Neben der eigenen Jugendarbeit profitieren die Bayreuther von einem sehr attraktiven Studienstandort. Viele der Spieler sind Studenten. Markenzeichen des HaSpo-Handballes ist eine ungewöhnliche, sehr offensive Deckung. Während die sportliche Maxime der anderen fränkischen Viertligisiten zumeist lautet: “Groß (in Höhe und Menge) einkaufen und sich dann hinten reinstellen”, greifen die Bayreuther Ballwerfer ihre Gegner oftmals schon bei 15 Metern an und können so zu Recht als “Angreifer-Angreifer” bezeichnet werden, viel Zeit gibt es da nicht für eine freie Entfaltung der oft verdutzten Offensiv-Reihen.

Erfreulich, dass man selbst im Krafthandball der bayrischen Eliteliga mit solch einer guten Abwehridee für Furore sorgen kann. Der Respekt geht sogar soweit, dass die Schützlinge von Trainer Michael Werner Jahr für Jahr zum erweiterten Kreis der Titelaspiranten gerechnet werden. Nach Abschluss der Vorrundentabelle wurden die Spieler aus der Wagnerstadt den Vorschusslorbeeren als guter Vierter auch gerecht. Danach schlug das Verletzungspech erbarmungslos zu. 2:10-Punkte waren die eiskalte Bilanz im Januar und Februar. Ein harter Winter! Selbst einer der Trainer spielte mit, was VfL-Trainer Hofmeister für sich im übrigens auch in Notsituationen ausschließt. Mittlerweile hat sich das Lazarett gelichtet. Die Ergebnisse werden wieder zur Erfolgsgeschichte. Zwar wurde vor zwei Spieltagen in Regensburg verloren, davor gelang aber ein enger Derbysieg gegen Rimpar, das tut immer gut und am vergangenen Wochenende konnten die anderen Defensivspezialisten aus Haunstetten knapp mit 32:29 gewinnen. Leider verletzte sich auch dabei wieder ein Spieler. Diesmal erwischte es Spielmacher Fabio Nicola am Fuß. Doch die Bank war voll, sehr voll.

Die Gäste werden also mit Alternativen anreisen. Die Fans dürfen sich auf ein spannendes Spiel freuen. Beim VfL gibt es bei Pascal Buck immer noch keine genaue Diagnose. Physio Hans-Peter Beer hofft allerdings, dass es keine sehr schwere Verletzung ist. Fast immer hat der Erfahrene recht. Seit Donnerstag ist immerhin Axel Leix wieder im Aufbautraining. Er hofft, dass er die letzten Rundenspiele noch bestreiten kann.

Die Mannschaft freut sich auf die harte Abwehrnuss. Nach vielen JBLH-Jahren, in denen Sonder-Deckungsformationen auf der Tagesordnung standen und der dritten Bayernliga-Saison kommt immerhin nichts Überraschendes, wobei man sich vielleciht auch da nicht zu sicher sein sollte.

Bayernliga-Handball: TSV Rothenburg – VfL Günzburg 22:33 (13:14)

Ungewohnt gut gelaunt erlebte man Cheftrainer Hofmeister nach dem 22:33 (13:14)-Auswärtscoup bei den stark abstiegsgefährdeten Rothenburger Ballwerfern. Er schien ernstlich zufrieden. Vor allem zwei Dinge scheinen seine Schützlinge verstanden zu haben. Zum einen ist handballerische Überlegenheit keine zwingende Funktion des reinen Tabellenstandes, sondern eines engagierten Auftrittes und zum anderen haben die VfL-Spieler begriffen, dass ihre Probleme fast immer im Angriff beginnen, wenn das vielfältige technische Rüstzeug taktisch undiszipliniert zu zu frühen und räumlich ungünstigen Abschlüssen missbraucht wird. Erst das eröffnet dem Gegner die einfachen Tore über den Gegenstoß.

Es war herrlich angerichtet in der Rothenburger Sporthalle, die wunderschön an der mittelalterlichen Stadtmauer liegt. Viele, sehr engagierte Zuschauer freuten sich auf einen aufopferungsvollen Nichtabstiegskampf. Vieles erinnerte an VfL-Heimspiele, schade dass es kein Frisbee-Spiel gab. Die Gastgeber konnten jedoch nur in der ersten Halbzeit Bayernliga-Ansprüchen gerecht werden, zu stark war der VfL auf den erwarteten Abstiegskampf focussiert..

Das 1:0 erzielte Andreas Kistler. Nicolai Jensen, der als cleverer Spielorganisator und Torjäger überzeugte, erzielte für seine Farben den ersten Ausgleich zum 2:2. Die VfL-Deckung war gut eingestellt, wusste welche Art Rückraumspieler auf sie zustürmte. Und dahinter zeigte sich Torwart Patrick Bieber aufmerksam, insgesamt drei Siebenmeter sollte er halten. Stefan Knittl erzielte das 2:3. Doch Absetzen war noch nicht. Laut angefeuert geben die HSG Spieler alles. Stark individualisiert ist ihr Handball, jeder rennt und kämpft, der taktische Leitfaden schien an diesem Tag allerdings zu fehlen. Zu oft wurde sich quasi mit dem Ball unterm Arm in der fleißigen VfL-Defensive fest gerannt. Das reichte erst. Bis zum 6:6 war die Begegnung ausgeglichen. Dann führten die Schützlinge von Csaba Szücs meist mit ein, zwei Toren, ehe sich das VfL-System mehr und mehr durchsetzte. Plötzlich fielen die Tore leichter und es stand 10:13.Jakob Hermann drückte in dieser Phase dem Spiel seinen Stempel auf. Leider verletzte sich in dieser Phase Pascal Buck am Knie. Eine Schrecksekunde für sein Team und vor allem seinen Vater, der wie immer engagiert unter den Zuschauern mit fieberte. Zuerst sah es nicht so schlimm aus, dann schwoll das Gelenk aber doch stark an, so dass eine genaue Diagnose abgewartet werden muss. Da es sich der Angriff in dieser Phase zu leicht machte, wurde der erste Vorsprung wieder verspielt und es ging knapp und schiedlich mit 13:14 in die Kabinen.

Nach Wiederanpfiff der ausgezeichneten Schiedsrichterinnen Sabrina Kleinheinz und Lisa Wenzke veränderte sich das Spiel. Ein immens cleverer Youngster Frieder Bandlow erzielte nicht nur den 15., 16. und 17. Treffer, sondern schaltete auch den starken Gastgeber-Rückraumlinks, immerhin zweiter der Torjägerliste komplett aus. Nur kämpfen reichte nicht mehr, die Franken bissen sich komplett fest und so stand es in der 40 Minute 17:22. Kein Aufbäumen der Abstiegskandidaten. Das VfL-System, das breit auf alle sechs Feldspieler gleichermaßen setzt, griff voll. Jeder Weinrote konnte sich in die Torschützenlisten eintragen. Nach 50 Minuten hieß es uneinholbar 18:28. Daniel Jäger machte hinten wie vorne ein bomben Spiel. Beim 20:32 war ein 12-Tore-Vorsprung heraus gespielt. Das 22:33 war ein auch in der Höhe verdienter Auswärtssieg, der so souverän ganz selten gelingt.

Da der TSV Friedberg verlor, ist der Verein für Leibesübungen nun alleiniger Dritter. HSC Bad Neustadt konnte gegen die HSG Würm-Mitte eine überlegene, vorzeitige Meisterschaft feiern. Dazu die herzlichsten Glückwünsche aus der schwäbischen Handballhochburg Günzburg. Im harten Abstiegskampf scheinen die Adler aus Regensburg mit 21:23-Punkten auf einem guten Weg. Der Eichenauer SV und die HSG Würm-Mitte sind schon ein wenig abgeschlagen, einen dritten und vermutlich vierten Absteiger werden HT München, der TSV Haunstetten und Rothenburg 2000 unter sich ausmachen. Dabei scheint Rothenburg trotz des kommenden fast aussichtslosen Duell gegen den Meister Bad Neustadt das “einfachste” Restprogramm zu haben.

Der VfL ist sorgenfrei.

zur Statistik:

https://bhv-handball.liga.nu/cgi-bin/WebObjects/nuLigaDokumentHBDE.woa/wa/nuDokument?dokument=meetingReportHB&meeting=6277142&etag=4e26d80f-d75a-47da-a3bc-34e4560b3968

Bayernliga-Handball: TSV Rothenburg – VfL Günzburg

Am Samstag um 19.30 Uhr reisen die VfL-Handballer ins romantische Rothenburg ob der Tauber. Unvergessen der letztjähre VfL-Ausflug in das mittelalterliche Städtchen. Für die Spieler wird das Ganze alles andere als beschaulich, es wartet nämlich eine Fahrt in den harten Abstiegskampf. Aktuell scheinen vier Absteiger aus der Bayrischen Eliteliga wahrscheinlich. Die Rothenburger sind trotz eines bunt zusammengewürfelten Star-Ensemble aktuell nur Drittletzter. Wissen aber nach einer verkorksten Hinrunde was sie ihren begeisterungsfähigen Fans schulden und kämpfen entschlossen. Nichts bleibt ob der Tauber unversucht. Als sich ihr etatmäßiger Keeper verletzte, wurde mit Bartek Pawlak, der zuletzt in der 1. Schweizer Liga spielte und davor in der polnischen Super League Tore verhindert, nachverpflichtet. Das wäre beim VfL undenkbar, da muss in akuter Torwartnot eben Martin Frey aus der gefürchteten Günzburger Reserve oder ein A-Jugendtorwart zwischen die Pfosten. Und auch so kann man mit viel Trainingsfleiß und hoher Vereinsidentifikation im oberen Drittel spielen – fast erstaunlich, wenn man das Personal vergleicht.

Die Franken haben den Nicht-Abstiegskampf voll angenommen – besonders zu Hause. Gegen den ewigen Zweiten Waldbüttelbrunn gelang ein sensationeller 24:23-Sieg und selbst den Friedberger Riesen wurde ein Punkt abgeknöpft. Einfach hinfahren bringt also gar nichts, die Kampfbereitschaft muss gegen ein Team, das mit dem Rücken zu Wand steht stimmen. Letzte Woche gelang den Schützlingen vom international erfahrenen vielfachen früheren slowakischen Nationalspieler Scaba Szücs ein Befreiungsschlag mit einem hart umkämpften 21:23-Auswärtssieg bei den Haunstettener Defensivkünstlern, die nun selbst im aller ärgsten Abstiegsschlamassel stecken. Ein wenig geht es am Samstag also auch um das herrliche Schwaben-Derby. Der VfL kann einem seiner “Lieblingsgegner” in der Bayernliga Schützenhilfe leisten. Trainer Hofmeister bedeutet der schwäbische Handball etwas.

Gefährlichster Werfer bei den Gastgebern ist der kroatische Rückraumhüne Ivan Skaramuca. Er steht auf Rang zwei der Torwerferliste mit statistischen 6,35 Toren. Nur Fabian Abstreiter aus Friedberg bombt noch gieriger. Seine Kreise gilt es wie im Hinspiel zu beschränken als ein deutlicher Heimsieg gelang.

Die Schwaben fahren mit breiter Brust hoch auf der A 7. In der Rückrunde gelang es bislang bestens die Herausforderungen gegen Teams aus dem Tabellenkeller anzunehmen. Es geht um die Einstellung, in diesen Spielen ist man Teil des harten Abstiegskampfes, wenn auch passiv. Man muss dem unbedingten Nichtabstiegswillen den eigenen Siegeswillen entgegenstehen, der Handballspaß kommt dann von alleine. Als Aushängeschild der bayrischen Handballhochburg Günzburg weiß das Bayernligateam. was es seinen Fans und der eigenen Vorbildfunktion für die vielen VfL-Handball-Jugendlichen und -Kindern schuldet. Die kleine Chance auf den dritten Platz ist vor diesem Hintergrund keine “goldene Ananas”. Außerdem winkt ganz am Ende einer langsam auslaufenden Saison das Schwaben-Derby in Friedberg. Ging es letzte Saison um Platz zwei, könnte es diesmal um Platz drei gehen. Die hochklassige Begegnung war damals ein unvergessenes Fest für den schwäbischen Handball, das nach Wiederholung schreit auch deswegen kann das Ziel nur Aus-, Aus- Auswärtssieg lauten.

Bayernliga-Handball: VfL Günzburg – TSV Lohr 29:25 (12:9)

Die Niederlagen der letzten Jahre gegen Mannschaften, die in der Tabelle deutlich schlechter standen waren offensichtlich lehrreich. Abstiegskandidat TSV Lohr wurde zu keinen Zeitpunkt unterschätzt, im Gegenteil “Daniel Jäger & Co:” wussten, dass Lohr nicht nur eine erfahrene Europaauswahl, sondern auch das unbeliebte Abstiegsgespenst im Gepäck hat. Der erbarmungslose Ungeist bewirkt bei Betroffenen zum Saisonende höchste Konzentration und mobilisiert aller letzte Kräfte. Wenn man sich da auf tabellarischen Vorteilen ausruht, dann droht der Außenseitersieg. Die VfL-Fans erinnern sich ungern an die letztjährigen Überraschungsniederlagen im Saisonfinale gegen die vormaligen Abstiegskandidaten aus Anzing und Unterhaching.

Am Ende stand ein verdienter 29:25-Erfolg auf dem Spielbericht (Halbzeit:12:9)  Unterschätzt wurde an diesem Tag gar niemand, nicht einmal die ausgezeichneten Schiedsrichter, unter deren Leitung der VfL bislang noch kein Spiel gewinnen konnte. Den Torrreigen eröffneten die Gäste mit zwei Treffern von Jonathan Born und Jvan Majic. Die Anfangsprobleme lagen weniger in der Abwehr als im Angriff, wo man auf eine sehr robuste und hohe Innenverteidigung stieß, die so gar nicht nach Abstiegsproblemen aussah, zumal dahinter auch noch ein wahrer Torwart-Hüne und echter Könner  steht, an dem die VfL-Youngster im ersten Bayernligajahr noch verzweifelten. Mittlerweile wird deutlich schlauer geworfen.

Die erfolgreichsten VfL-Torschützen an diesem Tag Daniel Jäger und Pascal Buck, beiden gelang ein riesen Spiel, glichen den Anfangsrückstand schnell aus. Die Zuschauer erkannten, dass die Günzburger Abwehr auf ihre Gegenspieler bestens eingestellt war und wenn Würfe auf das Tor kamen, dann war Patrick Rösch da und entschärfte selbst schwierigste Bälle wie einen Siebenmeter beim Stande von 3:3. Da kein Mensch absteigen will und der TSV Lohr in der Landesliga rein gar nichts zu suchen hätte, blieb es bis zum 6:6 ausgeglichen.

Danach wurde im Angriff besser die gesamte Spielfeldbreite genützt. Pascal Buck, Jakob Hermann und zweimal Michael Jahn sorgten mit einem energischen Zwischenspurt zur ersten deutlichen Führung (10:6). Michael Jahn zeigte in dieser Phase, dass er nicht nur top verteidigen und werfen kann, sondern überzeugte auch als Anspieler und beim Einleiten von Gegenstößen. Weil der Angriff wieder zu oft den Erfolg gegen das zupackende Lohrer Abwehrzentrum suchte, gelang den Mainfranken bis zum 12:9-Pausenpfiff eine Resultatsverbesserung. So ein Abstiegsgespenst treibt halt an.

Nur Kleinigkeiten mussten in der Halbzeit besprochen werden. Es war zu spüren, dass sich keiner wie weiland Goliat zum Deppen (bayrische Auslegung des Alten Testamentes) machen lassen wollte. Die Schwaben drückten nun auf das Tempo. Jonas Lehr, der an diesem Tag mit seinen Kunstwürfen ein wenig Pech hatte, erzielte beim 19:13 den ersten Sechs-Tore-Vorsprung. Raphael Groß gelang das mit einem raffinierten Leger später noch einmal zum 23:17. Weiter weg ging es aber nicht. Die Defensive verlor ihre Sattelfestigkeit, viele Innenverteidiger mussten durchspielen. Axel Leix wurde zur Entlastung schmerzlich vermisst. Immerhin ist bei ihm keine OP nötig, so dass er nach Ostern im Saisonfinale vermutlich wieder mitkämpfen darf. Beim Spielstand von 29:25 wurde dann ein Spiel abgepfiffen, bei dem auch zwei Handballwelten aufeinander getroffen waren. Weil den Lohrern ein Kreisläufer fehlte, wurde zum Jahreswechsel nachgerüstet und der Kroate Jvan Majic, der zuletzt bei einem slowenischen Erstligisten spielte, verpflichtet. Beim VfL läuft das anders weil Kapitän Axel Leix fehlt, stand erstmals der A-Jugendliche Sebastian Grabher im Kader. Zu einem Einsatz hat es zwar noch nicht gereicht, der wird aber auch noch kommen.

Der VfL kämpft weiter munter um Platz 3, DJK Waldbüttelbrunn hat sich mit einer Niederlage in Rimpar endgültig als Bad-Neustadt-Verfolger verabschiedet und ansonsten wird viel gegen den Abstieg gespielt. Selbst der Siebte SG Regensburg mit einem fast ausgeglichenen Punkteverhältnis von 20:22 dürfte noch unangenehmen Landesliga-Geruch wahrnehmen.

Am Montag ist trainingsfrei.

zur Statistik:

https://bhv-handball.liga.nu/cgi-bin/WebObjects/nuLigaDokumentHBDE.woa/wa/nuDokument?dokument=meetingReportHB&meeting=6277193&etag=06dbb175-76c7-4721-affc-83b88bdce818

Bayernliga-Handball: VfL Günzburg – TSV Lohr

Am Samstag um 19.30 Uhr empfangen die Günzburger Handballer den TSV Lohr. Die Mainfranken sind mit dem VfL vor drei Jahren in die bayrische Eliteliga aufgestiegen. Zunächst waren sie aufgrund ihrer vielen erfahrenen ausländischen Spielern den Günzburger Youngstern arg überlegen. Letzte Saison wandte sich das Blatt. Der TSV, der vor etlichen Jahren zum Inventar der Regionalliga gehörte, spielt seither hart gegen den Abstieg, während sich der VfL im oberen Tabellendrittel zu etablieren scheint.

So hart wie nie ist der Abstiegskampf in der Bayernliga. Da TV Erlangen/Bruck und HSC Coburg II in der Schicksalsliga Dritte Liga Ost arg schwächeln, könnte es dieses Jahr vier Absteiger in die Landesligen geben. Die HSG Würm-Mitte, der Eichenauer SV und TV Rothenburg 2000 sind schon ein wenig abgeschlagen. Auf dem viertletzten Platz dann punktgleich der TSV Haunstetten und der Samstagsgast aus Lohr. Selbst ein “guter Siebter” wie die Regensburger Adler dürfen nicht zufrieden kreisen, bei gerade einmal zwei Pluspunkten Vorsprung auf den Viertletzten besteht selbst für Könige der Lüfte akute Absturzgefahr.

Doch Vorsicht die Tabelle täuscht, zumindest was die Lohrer angeht. Da kommt kein nervenschwacher Abstiegskandidat, der körperlich am Ende ist. Im Gegenteil:Seit der Verpflichtung von Mirko Pesic, der schon letzte Saison beim TSV Friedberg hervorragende Arbeit leistete, ging es nach verkorkster Hinrunde steil bergauf. Mit 10:4-Punkten steht man auf Platz drei der Rückrundentabelle. Während Bad Neustadt eh schon in einer anderen Liga spielt, hat gerade einmal der VfL noch einen Pluspunkt mehr erkämpft als der stärkste Abstiegskandidat seit Jahren. Da kommt ein Gegner auf Augenhöhe, zuletzt wurden “very big Points” gegen die Nichtabstiegskonkurrenten aus Regensburg und Haunstetten errungen, kein Spieler ist verletzt und beim Personal wurde aufgestockt. Neu im Team, Ivan Majic; ein 1.97 hoher kroatischer Kreisläufer, der zuletzt beim slowenischen Erstligisten Rk Dobova auf Torjagd ging und von einer Profi-Karriere im deutschen Spitzenhandball träumt. Auf so eine Idee würde Stephan Hofmeister gar nicht kommen, sondern einfach ein paar A-Jugendliche aufstellen, wenn Not am Team ist.

Die Günzburger sind also gewarnt, die Teams aus Eichenau und Würm, gegen die zuletzt souverän gewinnen konnte, waren bei allem Wollen schlicht körperlich unterlegen. Aus Lohr reisen breite, sehr erfahrene Hünen an, die an der Erfolgslunte gerochen haben und die Mission Klassenerhalt im Herzen tragen. Äußerlich, in Höhe und Breite, kommen da Riesen, von denen es im Fränkischen viele zu geben scheint, auch in Waldbüttelbrunn, Bad Neustadt und Rothenburg tummeln sie sich bekanntermaßen: Nicht nur vom Main kommen sie daher, sondern aus ganz Europa. Während der Schwabe, außer in Friedberg eher auf kleine, einheimische Lösungen setzt..

Abteilungsleiter Armin Spengler freute sich sehr, dass die Mannschaft nach dem schwachen Auftritt gegen Bad Neustadt gleich wieder auf die Erfolgsspur zurück kehrte. Keine leichte Übung für ein junges, arg ehrgeiziges Team. Für den Fall des Heimsieges hat Trainer Hofmeister einen freien Trainings-Montag ausgelobt. Die Saison ist lang und der Kader trotz einer JBLH-Jugend im Rücken dünn, das merkt man aktuell. Da täte ein Tag Pause gut, vorher muss aber noch einmal Alles rausgehauen werden.

Die Mannschaft hofft auf lautstarke und zahlreiche Unterstützung, schließlich geht es nicht nur gegen den TSV Lohr, sondern nach guter Rückrunde auch um Platz drei in der Abschlusstabelle.

Bayernliga-Handball: HSG Würm-Mitte -VfL Günzburg 26:34 (6:14)

Beim 26:34-Auswärtssieg (Halbzeit: 6:14)  bei der HSG Würm-Mitte spielte die junge VfL-Mannschaft 45 Minuten wie aus einem Guss und zeigte dass sie auch eine unschöne Heimpackung wie die Bad-Neustadt-Packung wegstecken kann. Der Wunsch jedes einzelnen Spielers den zahlreichen mitgereisten Fans die Rückkehr auf die Erfolgsspur zu präsentieren war deutlich zu spüren. Natürlich verbietet sich jeder Vergleich zwischen der HSG und den Halbprofis” aus Bad Neustadt, die einen sind viel größer, breiter, viel erfahrener, weit professioneller und bezahlt, dennoch war es eine Leistungssteigerung. Ausgangspunkt dafür war auch eine Videoanalyse des Heimdebakels. Unaufgeregt konnte Trainer Hofmeister der Mannschaft etliche kleine, rein räumliche Fehler aufzeigen, mit der sich der VfL das Leben oft selbst schwer macht. Diese erfolgsmindernden Kleinigkeiten wurden in Gaimersheim tunlichst vermieden, ein hoher Sieg wurde dadurch einfach.

Wie die freiwillige Feuerwehr Günzburg legten die Weinroten los. Der optimale VfL-Start ist etwas Seltenes, durch einen Viererpack von Michael Jahn, zweimal Jonas Lehr und Pascal Buck, der mit packenden Aktionen der ersten Viertelstunde den Stempel aufdrückte, bescherten ein 0:4. Die Abwehr griff entschlossen zu und dahinter stand der freundliche Herr von der Sparkasse Günzburg, Patrick Rösch, der im Tor so gar keinen Spaß versteht und die sechs Quadratmeter, die gegen Bad Neustadt so riesig erschienen, vernagelte.

Die Gastgeber mühten sich arg und in der siebten Minute erzielte Alexander Tinz mit dem 2:5 einen Treffer zur Schlagdistanz.

Pascal Buck und Michael Jahn verschafften mit den nächsten zwei Treffern der spielerischen Überlegenheit Ergebnis-Deutlichkeit. Egal wie ausgewechselt wurde, der Spielfluss litt nie. In der 29. Minute erzielte Stephan Jahn den gerechten 6:14-Halbzeitstand. Das Halbzeitbier schmeckte den Fans, die Handballmamas freuten sich schon auf den Partybus nach Hause. Vorsorglich waren ein paar kleine Proseccochen kalt gestellt. Erfahrene Mütter halt.

Anders zunächst die Mannschaft. Sie blieb konzentriert, man hatte aus vielen Fehlern der Vergangenheit gelernt. Der Angriffsturbo lief auf Hochtouren. Manuel Scholz, der in der ersten Halbzeit das schöne Spiel aus ungewohnter Bankperspektive verfolgte, gelang jetzt das seltene “Perfekte Spiel”:  In elf Minuten erzielte der filigrane Wurfkünstler fünf Treffer bei fünf Versuchen. Diese Quote wollte Trainer Hofmeister wohl nicht riskieren und so nahm er seinen Handball-begeisterten Routinier wieder vom Feld. 12:24 stand es zu diesem Zeitpunkt. Endlich gelang dem mannschaftsdienlichsten VfL-Spieler und Dauerläufer Raphael Groß sein Tor zur höchsten VfL-Führung dem 12:25.

Das sah gar nicht gut aus für den Abstiegskandidaten. Doch die VfL-Abwehr ließ nach, Patrick Rösch wurde allein gelassen. Nun kam der Bieber. Die Kreisläufer der Spielgemeinschaft hatten plötzlich mehr Freiräume und so gelang Alexander Tinz beim 18:28 wieder ein Zehn-Tore-Abstand. Viel wurde nun gewechselt, zum einen um den Vielspielern der letzten Wochen Pausen zu geben und zum anderen um den Jüngeren Spielanteile zu gewähren. In der ersten Halbzeit tat dies keinen Abbruch, weil immer nur ein oder zwei Positionen verändert wurden. Bei zu vielen Umstellungen, die der Spielstand einfach hergab, leidet hingegen der Grad des Eingespieiltseins, so kamen die Spieler vom Flüsschen Würm nach einem 23:33 in den letzten drei Minuten noch zu einer Resultatsverbesserung bis zum 26:34. Am Ende bekam selbst der starke Kreisläufer Daniel Jäger eine Pause. Da Axel Leix verletzt ist, muss auch hier nach neuen Alternativen gesucht werden. Michael Jahn wurde so zum Kreisläufer-Joker, damit konnten die Oberbayern nicht rechnen. Sein erster Treffer auf der ungewohnten Position war daher kein Wunder. Es gelang viel an diesem lockeren Handball-Abend.

Die Rückfahrt war großartig.

zur Statistik:

https://bhv-handball.liga.nu/cgi-bin/WebObjects/nuLigaDokumentHBDE.woa/wa/nuDokument?dokument=meetingReportHB&meeting=6277188&etag=f7360e3c-94de-42a7-a975-671d790ce57e

Bayernliga-Handball: HSG Würm-Mitte – VfL Günzburg

Am Samstag um 19.30 Uhr treten die VfL Handballer beim Tabellenletzten; der HSG Würm-Mitte an. Jahrelange engagierte ehrenamtliche Arbeit für die gute Handballsache wurde letztes Jahr an der Würm belohnt. Die Männer stiegen als Landesligameister direkt in die Bayernliga auf und die Damen, die sich Würmtaler Wildkatzen nennen, in die Dritte Liga. Ein riesen Erfolg rund um das kleine Flüsschen Würm. Die Saison 17/18 wird ohne Zweifel einen Ehrenplatz in den Annalen der Vereinsgeschichte finden.

Mittlerweile ist der harte Handballalltag eingekehrt. Groß ist überall die Freude, wenn ein Aufstieg realisiert wird – hart der Boden der Realität in den neuen Ligen. Alles ist größer, schwerer und schneller. Die Günzburger Männermannschaft kennt das Lied. Uns so kam es wie es in Bayern nur allzu oft Alltag ist, die vormals leichtfüßigen Aufsteiger, tragen urplötzlich schwer an den höheren Aufgaben- sowohl Würmer Damen als auch Männer zusätzlich mit der ungeliebten Roten Laterne des Tabellenletzten in der Hand.

Nach dem die Aufstiegsfeiern beendet waren, begannen die HSG-Verantwortlichen an der Bayernligasaison zu basteln. Team-Manager Wolfgang SImnacher, ein echte Günzburger Handballkind, das in der Jugend mit solchen Könnern wie Armin Spengler, Stephan Hofmeister und Lothar Buck in einem Team spielte, hatte dabei genügend Baustellen zu bearbeiten. Erst einmal entschloss sich Meistertrainer Fadil Kqiku zum TSV Friedberg zu entfleuchen. Alexander Kuttig, ein Handball-Urgestein das schon viele schöne HSG-Geschichten schrieb und Markus Wuttke, ein erfahrener Münchner Trainer übernahmen die früheren Aufstiegshelden. Dann sollte der Kader vergrößert werden, fast unmöglich vor den Toren des Drittligisten TuS Fürstenfeldbruck. An Günz und Würm wird reiner Amateurhandball hoch gehalten, einkaufen geht nicht.. Uns so tat sich personell wenig. Die Mannschaft ist zu dünn besetzt.

Wie im VfL-Aufstiegsjahr kam es nach der Hinrunde zu körperlich Anpassungen, auch die harte Schule von “Versuch und Irrtum” entwickelte die HSG. Im Münchner Derby gegen HT München gelang ein 18:18 und gegen den Extrainer Kqiku und “seine” Friedberger eine 27:26-Sensation, selbst die Niederlagen wurden knapper. Leise träumte man von der Aufholjagd. Doch die beiden letzten Ergebnisse nordeten weit in den Tabellensüden ein: 23:28 zu Hause gegen die Regensburger Adler und dann die bittere 29:23-Niederlage in Haunstetten. 5:33-Punkte lassen keine Hoffnung mehr zu.

Dennoch wissen die VfL-Spieler, dass das Spiel vor München nicht einfach wird. Für die Gastgeber geht es um die Ehre, dieses letzte Hemd wird die 1. Männermannschaften einer stolzen Spielgemeinschaft bis zur 60. Minute verteidigen. Die Mannschaft um Patrick Bieber kennt das, beim Landesliga-Durchmarsch wäre gegen den vormaligen vermeintlichen Landesliga-Absteiger HSG Würm-Mitte mit einer deftigen Überraschungsniederlage fast die Meisterschaft verspielt worden. Außerdem müssen die Weinroten ihren schwachen Auftritt vor 950 Zuschauern gegen den HSC Bad Neustadt verarbeiten. Dabei könnte eine engagierte körperliche Betätigung genau das Richtige sein.

Nicht dabei sein kann Kapitän Axel Leix. Seine Schulterverletzung ist mittelschwer. Ein Band ist gerissen, zwei sind lädiert. Ruhigstellung sollte genügen, eine OP dürfte nicht notwendig werden. Dennoch wird der Abwehr-Aktivposten, der zuletzt auch im Rückraum von sich reden machte, wochenlang ausfallen. Auf die wenigen VfL-Innenverteidiger kommt in naher Zukunft also noch mehr Arbeit zu.

Wie immer wird ein Fanbus eingesetzt. Abfahrt ist am Samstag um 16.30 Uhr vor der Rebyhalle. Anmeldungen bitte an Iris Groß oder Dieter Pohl.