BAYERNLIGA-DAMEN: VFL GÜNZBURG – HSV BERGTHEIM 31:29 (13:15)

Bericht der Günzburger Zeitung

Mit welchen Stilmitteln die Günzburgerinnen ihr erstes Bayernliga-Heimspiel gewinnen. Lena Götz wirft acht Tore.

Es war Kopfsache, wie so häufig im Handball, und umso stolzer dürfen die Bayernliga-Aufsteigerinnen aus Günzburg sein, dass sie diese schwere Heimpremiere mit Bravour bestanden haben. 31:29 (13:15) schlugen sie vor 200 Zuschauern den favorisierten HSV Bergtheim.

Den Sieg brachten die Weinroten zustande, obwohl sie auf Schlüsselspielerin Alena Harder verzichten mussten, obwohl sie fast die gesamte erste Halbzeit zurücklagen und obwohl die Gäste die gefährlichste Günzburger Werferin, Lena Götz, durch eine extrem aggressive Deckung in den letzten 20 Minuten der Partie weit weg vom Tor hielten. VfL-Trainer Jürgen Kees reagierte mit einer taktischen Meisterleistung und war hinterher entsprechend stolz auf seine Mädels, weil sie auf alle Wendungen eine Antwort gefunden hatten. „Zur Halbzeit wussten wir, dass wir auf Augenhöhe sind. Und am Ende einer solchen Partie entscheidet dann, wer weniger Fehler macht“, sagte er.

Schlüsselphase nach dem Seitenwechsel
Die Schlüsselphase war die Zeit unmittelbar nach dem Seitenwechsel. Innerhalb von zehn Minuten machten die Gastgeberinnen aus dem Zwei-Tore-Rückstand einen Drei-Tore-Vorsprung. Zunächst stellten Lena Götz mit zwei Treffern und Martina Jahn mit einem Siebenmeter-Tor das 16:16 her. Kurz danach ergab sich die Chance zur erstmaligen Führung, Jahn nutzte sie aus dem Rückraum eiskalt (35.). Schon waren auf der zuvor so selbstsicher wirkenden Bank der Gäste zweifelnde Mienen zu erkennen. Die sollten sich in der Folge noch verfinstern, denn plötzlich mussten die Unterfränkinnen einem Rückstand hinterher rennen, was sie erkennbar nervös machte. Zwei Pfostenwürfe in Folge verzeichneten sie, während auf der anderen Seite des Spielfeldes Wurfparty angesagt war. Neuzugang Sonja Christel und Lena Götz trafen, es stand 20:17 (40.).

Gäste-Trainerin Gerlinde Lichtlein hatte genug gesehen, doch ihre Auszeit-Ansprache wendete das Blatt nicht mehr. Tatsächlich wurde es aus Günzburger Sicht kurzzeitig noch besser, denn Jahn traf zum 24:20 (47.).

Eine Zeitstrafe und ein paar starke Bergtheimer Szenen später war der schöne Vorsprung beinahe weg. 25:24 stand es nurmehr (53.), alles war wieder total offen. Doch Günzburg kämpfte, wollte diesen Heimsieg unbedingt. Gut fünf Minuten vor Schluss warf Götz in Überzahl das 28:25. Es war ihr achter Treffer, es war die Entscheidung und die Schützin sagte wenige Minuten später lächelnd: „Wir als Aufsteiger hatten uns vor der Partie gar nicht so viel ausgerechnet. Umso schöner ist das Gefühl jetzt.“

Zu Beginn noch ohne Abwehr gespielt
In der ersten Halbzeit hatte tatsächlich noch recht wenig für einen Sieg der Weinroten gesprochen. Beim 6:9 (13.) zückte Jürgen Kees erstmals das Auszeit-Kärtchen und monierte gegenüber seiner Mannschaft: „Wir spielen ohne Abwehr“. Die HSV-Rückraumwerferinnen, allen voran Ronja Schwalbe (ihr sollten insgesamt neun Treffer gelingen), hatten diese Schwäche des Aufsteigers bis dahin scheinbar mühelos zu Torerfolgen genutzt.

Aber es wurde ja besser. Es wurde so gut, dass Kees in Sachen Einstellung von einer „Super-Teamleistung“ sprach.

JBLH-MA-JUGEND: VFL GÜNZBURG – HSG KONSTANZ 30:30 (13:12)

Der VfL Günzburg spielt dank einer einwandfreien kämpferischen Leistung gegen die HSG Konstanz 30:30 (13:12). Eigentlich in zweierlei Hinsicht ein Grund zur Freude: Zum einen war es im dritten Spiel der erste ersehnte Punktgewinn in der JBLH-Saison 19/20 und zum anderen sind Heimspiele gegen Konstanz immer etwas Besonderes gewesen, an denen am Ende der VfL teils unter spektakulären Umständen immer mit leeren Händen da stand. Freude wollte dennoch keine aufkommen. Erstmals boten die Günzburger über weite Strecken der zweiten Halbzeit eine taktisch starke Leistung und führten mit 22:16, ehe sie völlig die Übersicht verloren und einen sicheren Sieg noch aus den Händen gaben.

Am Anfang blieb nur der Kampfeswille, der aufrichtige Wunsch sich nach dem Derby-Debakel in Allach vor immerhin 300 Zuschauern zu rehabilitieren, denn den besseren Start erwischen die Südbadener. Mit 2:0 gingen sie schnell in Führung. Die Unterstützung durch das Publikum passte, auch Hallensprecher Markus Waldmann fand immer die richtigen aufmunternden und einfühlsamen Worte und so wurden mit viel Einsatz die ersten Unentschieden zum 2:2 und zum 3:3 errungen. Die Spieler vom Bodensee legten immer ein, zwei Treffer vor, besonders weil ihre rechte Angriffsseite mehr Schwierigkeiten machte als erhofft. Beim 7:7 wurde dann der Bann gebrochen, erstmals gingen die Weinroten mit 8:7 in Vorlage und behielten den knappen Vorsprung bis zur Pause (13:12). Ein überragender Fabio Bruno im Tor war dabei der große Rückhalt. Auch seine Gegenstoßpässe auf den lauffreudigen Konstatin Pinkl waren ein kleiner Handballtraum.

Fest hatte sich die Mannschaft vorgenommen hellwach in den zweiten Durchgang zu gehen, geriet man doch in den vorausgegangenen beiden Partien hier immer gleich spielentscheidend in Rückstande. Vornehmen kann man sich einiges, man muss im Sport seine Wünsche auch hart gegen Widerstand des Gegners durchsetzen, das sollte diesmal gelingen. Dem VfL traf gleich dreimal hintereinander. 16:12 glänzte es auf der Anzeigentafel. Die HSG-Akteure wirkten müder, der VfL spielte viel “sauberer” als in der ersten Hälfte. Besonders Spielmacher Alexander Jahn erwischte sowohl als Werfer als auch als Anspieler auf seinen Freund Louis Dück einen Sahnetag.

Das Spiel war urplötzlich herrlich anzuschauen, die Abwehr stand sicher. Zwischenzeitlich hieß es 22:16. Dann ging es Niederschlag auf Niederschlag. Es begann mit einer Spielunterbrechung in Unterzahl, wie üblich war der Torwart herausgenommen. Die Absprachen sind eindeutig, eigentlich risikolos. Bei Wiederanpfiff standen aber urplötzlich alle sieben Spieler auf dem Feld. Das bedeutet eine zusätzliche Zeitstrafe und dann doppelte Unterzahlzahl. Beim Vier gegen Sechs ging dann die Herausnahme des Torwartes erneut schief, es lief kein Spieler heraus – ein Treffer ins leere Günzburger Tor. Alles natürlich ein Abspracheprobleme, vielleicht liegt es an den sehr wenigen gemeinsamen Trainingseinheiten, vermutlich hätte Trainer Hofmeister im Kenntnis des Mankos einfach besser aufpassen müssen. Die Schuld für Hektik trägt immer die Bank, weiß der Leidende. Konstanz näherte sich leise. Beim 29:25 war der Vorsprung noch deutlich. Längst hatten die Gäste auf Manndeckung gegen Frieder Bandlow umgestellt. In Unterzahl ein riesen Problem, in Gleichzahl jahrelang machbar, nur fehlte es an diesem Tag an der taktischen Klarheit. Viele eigene Ideen wurden ins Spiel gebracht. Das Ergebnis war ein Handball-Wirrwarr. Erste Verunsicherung griff Platz Zwei Auszeiten nur zur Beruhigung verfehlte ihre sedative Wirkung. Da ein Abwehrfehler, wieder in Unterzahl, immer offensivere Konstanzer Deckungsformationen und schließlich eine Zeitstrafe gegen den ruhenden Pol im Angriff Frieder Bandlow taten arg weh. Das schöne VfL-Spiel zerriss. Vier HSG-Treffer in Folge. 29:29 – der Vorsprung war verbraucht, die gesamte Spielübersicht längst verloren. Noch einmal klaute Adam Czako einen Ball. 30:29 – die mitleidenden Fans hofften auf den Heimsieg. Doch es gab noch einen Siebenmeter wegen einer Spielverzögerung. Der Gast glich aus und durfte sich nach einer fast verlorenen Partie am Ende als gefühlter Sieger feiern lassen.

Es spielten: Bruno, Fieger, Freund; Pinkl (3), Czako (7/4), Guckler, Reiner, Bär (1), Jahn (7), Bandlow (4), Dück (5), Grabher (3), Schuller und Grimm.

BAYERNLIGA-HERREN: VFL GÜNZBURG – TSV FRIEDBERG 29:24 (16:8)

DERBYSIEG GEGEN FRIEDBERG

In einem überraschend deutlichen Spiel gewinnt der VfL Günzburg gegen die Handballer des TSV Friedberg.

Nach einem denkbar knappen Sieg die Woche davor in München, ging es direkt mit einem kleinen sportlichen Höhepunkt auch in der altehrwürdigen Rebayhalle los. Als ersten Gast durften die Spieler um Rückraumshooter Pascal Buck die Nachbarn aus Friedberg zum einzigen Derby auf heimischen Boden diese Runde begrüßen. So groß die Freude der Günzburger zu Wochenanfang über den ersten Auftaktsieg seit gefühlt einer Ewigkeit auch war, sie wich schnell dem Respekt vor der anstehenden Aufgabe. Mit dem TSV Friedberg wurde eine Mannschaft erwartet, die trotz Trainerwechsel kurz vor Rundenbeginn nur so vor Kraft zu strotzen schien, hatten sie doch neben dem letztjährigen Torschützenkönig auch zwei Spieler in ihren Reihen, die in Günzburg die letzten Jahre unglaublich wichtige Stützen und Garanten für viele Tore waren. Jedem Spieler war klar, dass ein Sieg nur über maximalen Einsatz zu holen ist. Trainer Czakó legte in der Spielvorbereitung viel Wert darauf, dass keiner seiner Spieler diese grundlegende Voraussetzung vergisst, auch indem mal ein Training so lange überzogen wurde, bis von jedem voller Einsatz gezeigt wurde. Es scheint sich ausgezahlt zu haben.

Die knapp 600 Zuschauer sahen über weite Teile ein Spiel, in dem die Heimmannschaft mit absolutem Willen verhindern wollte, dass der Angriff der Gäste ins Rollen kommt und gleichzeitig die Startschwierigkeiten im Angriff überwunden hatten. Beim 9:3 war die Friedberger Trainerin das erste Mal gezwungen mit einer Auszeit den Lauf der Günzburger zu unterbrechen. Viel hatte Coach Czakó seinerseits nicht zu korrigieren. In der Abwehr wurde gekämpft und der Angriff lief so richtig rund. Insbesondere die rechte Angriffsseite konnte von der Friedberger Abwehr kaum gestoppt werden. Auch nach der kurzen Pause büßten Daniel Jäger und Co. nichts von ihrer Überlegenheit ein und konnten sich bis zum Halbzeitstand von 16:8 kontinuierlich absetzen. Das anschließende Halbzeitgespräch der Zuschauer war vor allem geprägt von dem dann doch überraschend deutlichen Vorsprung, den so eigentlich niemand erwartet haben konnte.

Zu Beginn der zweiten Hälfte legten die Gastgeber los wie die freiwillige Feuerwehr Günzburg. Es sollte nichts an diesem Handballtag anbrennen dürfen. Insbesondere Frieder Bandlow schien sich das zu Herzen genommen haben, so erzielte er alleine drei seiner insgesamt neun Toren in den ersten vier Minuten der zweiten Hälfte. Bis auf elf Tore sollten sich die Weinroten noch absetzen können, toller Handball wurde gezeigt. Das letzte Mal wurde diese Differenz beim 26:15 in der 46. Minuten erreicht, was auch die Vorentscheidung war. Viel ging dann nicht mehr und das Spiel begann – für ein Derby ungewöhnlich – vor sich hinzuplätschern. Einiges wurde gewechselt und jeder Spieler bekam seine Einsatzzeiten. Dem TSV gelang noch ein bisschen Ergebniskosmetik und beide Mannschaften trennten sich in einem durchgehend fairem Spiel 29:24.

Viel Gutes wurde an diesem Tag von Günzburger Seite gezeigt, aber insbesondere die letzte Viertelstunde sollte auch als Warnung dienen, dass ohne eine vergleichbare Einstellung in dieser Liga nicht viel gewonnen werden kann. Schön aber, dass man das bei einem ungefährdeten Sieg erfahren konnte.
Nichtsdestotrotz zeigten die Handballer des VfL an diesem Tag eine überragende Leistung, auf die man bis Montag stolz sein kann. Dann fängt allerdings die Vorbereitung auf den nächsten Gegner schon an und Coach Czakó wird alles daransetzen, dass seine Jungs sich nicht auf dem gelungenen Saisonauftakt ausruhen werden. Zur Not auch mal mit längeren Trainingseinheiten.

Es spielten für den VfL: Bieber, Rösch, Mendle (alle Tor), Bandlow (9), Pfetsch (2), Guckler, Jahn M. (3), Jahn S. (1), Buck (5), Hermann J. (2), Jensen (1), Hermann N. (1) Jäger (5)

JBLH-MA-JUGEND: VFL GÜNZBURG – HSG Konstanz

Am Sonntag um 17.00 Uhr empfängt die Günzburger A-Jugend die HSG Konstanz zum zweiten Heimspiel. Die HSG ist ein Baden-Württembergischer Vorzeigeverein. Die 1. Männermannschaft spielt in der 2. Bundesliga, längst eingleisig und für einen Verein am Bodensee eine gewaltige logistische Herausforderung. Die zweite Männermannschaft spielt in der 4. Liga, alle männlichen Jugendmannschaften sind mehrfach besetzt. Die A-Jugend gehört zum Inventar der JBLH. Seit neun Jahren gibt es die A-Jugend-Bundesliga – acht Mal konnten sich die Südbadener dafür qualifizieren.

Der Verein bietet eine tolle sportliche Perspektive, hohe Lebensqualität in traumhafter Umgebung und eine einmalige Kooperation zwischen der dortigen Universität und dem Verein. Kaderspielern können begehrte Studienplätze vermittelt werden. Kein Wunder, dass die Talente gleich nach dem Abitur zur HSG strömen. Für die umliegenden Vereinen wie den TuS Schutterwald, selbst eine unermüdliche Talentschmiede, nicht immer einfach.

Über die Jahre hat sich auch die Konstanzer A-Jugend zu einer starken Mannschaft mit bester Struktur entwickelt. Zu den Günzburger JBLH-Anfängen standen noch die Quali-Duelle gegen die Südbadener an der Tagesordnung. Dann schafften die Schützlinge des erfahrenen Trainergespannes Thomas Zilm und Christian Korb Jahr für Jahr den Klassenerhalt. Und mittlerweile suchen die Ehrgeizigen auch Spieler aus der weiteren Umgebung um starke Kader zu präsentieren. Aus Balingen kam Florian Wangler, der im letzten Spiel gleich 13 Treffer erzielte. Von Pfadi Winterthur wurde Leandro Lioi, ein quirliger Außen verpflichtet. Damit ist er bereits der zweite Schweizer Jugendnationalspieler im Team. Aus Ungarn kam das Torwarttalent Benedek Kovacs, der übrigens mit Aaron Czako (Linksaußen im Konstanzer Zweitliga-Team), dem älteren Bruder von Adam Czako eine Wohngemeinschaft bildet. Sieben Spieler kamen aus der eigenen bärenstarken B-Jugend in den Kader, dazu noch ein Talent vom TV St Georgen und eines von der SG Allensbach/Dettingen. Das sind deutlich andere Verhältnisse als in der kleinen schwäbischen Handballhochburg Günzburg und sie sind in der Liga, nur anders strukturiert, kein Einzelfall.

Jedes einzelne JBLH-Jahr beim VfL bleibt ein Handballwunder.

Am Sonntag möchten die Schützlinge von Manager Siggi Walburger an die gute Leistung gegen HG Oftersheim beim ersten Heimspiel anknüpfen als zwei Schwächephasen eine komplett offene Begegnung verhinderten. Außerdem geht es um Rehabilitierung für die Packung beim Bayernderby in Allach. Die Probleme, die das Günzburger Team hat, haben alle A-Jugendbundesligamannschaften. Es geht nicht nur um die schöne, locker A-Jugendzeit, sondern auch um den planvollen Übergang in Aktivenmannschaften und dazu gehören eben Doppeleinsätze. Das darf keine Ausrede sein, auch wenn es in den Vorjahren weitest gehend vermieden wurde. Eine Hiobsbotschaft muss die Mannschaft allerdings verkraften. Marius Waldmann blieb bei einer gewohnt engagierten Abwehraktion mit einem Finger in einem Trikot hängen und brach sich dabei ein Gelenk. Eine Finger-OP ist unvermeidlich, so dass ein längerer Ausfall zu befürchten ist. Im Tor wird erstmals Fabio Bruno zum Einsatz kommen, der berufsbedingt leider kürzer treten muss. Zuletzt aber trainieren konnte.Im Vorspiel steht die Günzburger Reservemannschaft vor ihrem Rundendebüt. Auch hier wird die A-Jugend helfen müssen. Die “VfL-Zweite” muss hoch. Auch zu diesem Auftrag steht die Mannschaft.

Die A-Jugend freut sich auf das Spiel und hofft als Aushängschild des schwäbischen Jugendhandballes auf lautstarke Unterstützung. Nur so ist eine Sensation im Bereich des Möglichen.

BAYERNLIGA-DAMEN: VFL GÜNZBURG – HSV Bergtheim

Am Samstag um 17.00 Uhr ist es endlich so weit. Nach einer phänomenalen Relegation, monatelangem Training und einem gelungenen Saisonauftakt in der Ferne dürfen die VfL-Damen sich endlich wieder ihrem Heimpublikum vorstellen. Nicht nur schön spielen, sondern diesmal auch punkten, lautet der kühne Handballtraum. Außenseiter ist man zu Saisonbeginn als Aufsteiger immer, aus der Rolle lässt sich aber etwas machen. Viel hat man da in Günzburg in den letzten Jahren erlebt. Begrüßt wird mit dem HSV Bergtheim eine gestandene Bayernligamannschaft.

Bergtheim ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Würzburg. Für die Auswärtsfahrt liegt es verkehrstechnisch günstig zwischen den fränkischen Metropolen Würzburg und Schweinfurt. Der Handball ist dort überwiegend in Frauenhand. Zwar gibt es ein Männermannschaft in der Bezirksklasse und auch gemischte Kindermannschaften. Ansonsten wird der Ball aber überwiegend von Frauen und Mädchen geworfen: Drei Damenteams, zwei weibliche B-Jugend- und eine weibliche D-Jugend sind für den Spielbetrieb angemeldet. Zumindest handballerisch ist da das starke Geschlecht ein wenig ins Hintertreffen geraten.

In der letzten Saison wurden die HSV-Spielerinnen mit 25:23 Punkten Sechster, ein Sieg mehr und es hätte für Platz 4 gereicht. Da kommt also ein Hochkaräter des Bayrischen Damenhandballs, schwaches Geschlecht darf sich die Günzburger Abwehr da nicht vorstellen. Interne Torschützenkönigin wurde in der letzten Saison Lisa Seibert mit 127 Treffern. In dieser Saison schieden die Samstagsgäste im Pokal aus, wegen der ohnehin starken Belastung freut einen das in Bayern fast ausnahmslos und ist kein Maßstab..

Am ersten Spieltag zeigten die Handball-Amazonen dann aber, was sie drauf haben. Mit 34:16 fegten sie den hoch gehandelten Wiederaufsteiger aus Winkelhaid aus der prächtig gefüllten Halle. Das war der höchste Tagessieg und eine Ansage an die Konkurrenz. Die Winkelhaiderinnen konnten in etwa bis zum 8:6-Rückstand mithalten, dann fegte der HSV-Express treffsüchtig durch die Halle. Zur Halbzeit stand es 16:10. Und als gleich nach Wiederanpfiff die nächsten beiden Torerfolge gelangen, war die Handball-Messe noch vor dem Sonntag gelesen. Gnadenlos, fast undamenhaft wurde zu Ende gespielt. Kein schönes Wochenende für die Gäste. Beste Torschützinnen waren Lisa Seibert (7), sowie Svenja Winheim und Tina Hartl mit je fünf Treffern. Die Torhüterinnen Pia Kunzmann und Jenny Mathan waren ein starker Rückhalt und auch die Neuzugänge Julia Albert und Anna Winkler schienen für das erste Mal gut integriert. Man war rundum zufrieden in Bergtheim.

Während es in der Männer-Bayernliga ein Videoportal für alle Spiele gibt, das von den Trainern zur Analyse verwendet werden kann. Geht es bei den Damen in dieser Hinsicht ein wenig unprofessioneller zu. Die meisten Infos werden vom Hören-Sagen sein. Insgesamt treffen zwei gegenseitig Unbekannte in der Rebayhalle aufeinander. Am vergangenen Wochenende haben die Günzburgerinnen gezeigt, dass sie damit gut umgehen können. Zuviel Detailwissen lähmt oft. Ein Spiel ist schließlich keine geistige Auseinandersetzung, sondern da geht es primär um Kampf und Emotionen. Die Konzentration auf die eigenen Stärken macht die Aufgabe leichter als unnötiges Halbwissen, was die Gegenspielerin so alles tun könnte.

Die Mannschaft tritt nahezu vollzählig an. Im Gegensatz zur letzten Saison bietet der Kader mittlerweile etliche Variationsmöglichkeiten, wenn mal jemand ausfällt. “Die Neuzugänge Sonja Christel und Svenja Engelmann, sowie Rückkehrerin Sina Schütte”; tun in jeder Hinsicht gut”, betont ein zuversichtlicher Sportlicher Leiter Wolfgang Behm. Im Abschlusstraining wurde noch ein paar Kleinigkeiten angesprochen, die am Ende die Punkte im Auftaktspiel kosteten. Es war guter VfL-Handball, es geht aber noch besser. Die Mannschaft ist top-fit, alles andere würde bei einem Fitness-Experten wie Jürgen Kees als Trainer auch überraschen. Aus der fulminanten Entwicklung der letzten Saison kann die Mannschaft mentale Kraft schöpfen. Die Mannschaft hofft auf zahlreiche und laustarke Fans. Die Punkte sollen an der Donau bleiben. Es herrscht große Vorfreude.

Bayernliga-Herren: VfL Günzburg – TSV Friedberg

ERSTES HEIMSPIEL UND GLEICH DAS DERBY

Am kommenden Samstag um 19:30 empfangen die Bayernligahandballer des VfL Günzburg zum ersten Heimspiel den TSV Friedberg. Endlich geht die Saison auch in Günzburg so richtig los. Nach dem Auswärtssieg vergangene Woche brennen die Spieler um Kraftpaket Niko Hermann förmlich auf das einzige Derby auf heimischen Boden in dieser Saison.

Bestand die schwäbische Spitze seit dem Bayernligaaufstieg der Günzburger immer aus einem Dreigespann, so ist die neue Runde die Erste ohne den TSV Haunstetten und damit die Erste, in der es nur ein schwäbisches Derby gibt. Viele Jahre stand der TSV Friedberg unangefochten an der schwäbischen Spitze. Der VfL hatte da nicht viel mitzureden. Auch das hat sich die letzten Jahre geändert, mittlerweile stellen die Spiele um die schwäbische Vorherrschaft im Handballkalender absolute Höhepunkte für die jeweiligen Mannschaften dar und der Samstagabend ist für die handballgeneigten Günzburger endlich wieder zu einem Fest geworden.

Die Vorbereitung für die Herzogenstädter verlief die meiste Zeit erwartbar. Größtenteils wurden zufriedenstellende Ergebnisse eingefahren und auch sonst ließ nichts auf Ungewöhnliches schließen, bis vor gut einer Woche der Friedberger Abteilungsleiter Kreutzburg bekannt gab, dass der bisherige Trainer Fadil Kqiku durch die BHV-Trainerin Christina Seidel ersetzt wird. In dieser Liga dann doch ein Novum. Mit Seidel trainiert das erste Mal eine Frau eine Mannschaft in der höchsten Liga Bayerns. Eine leichte Aufgabe hat sie nicht übernommen. Hat es für die Günzburger drei Monate gebraucht, bis das Spielsystem von Trainer Czakó annähernd fehlerfrei verstanden wurde, so hatte Seidel deutlich weniger Zeit, um die Handballer des TSV auf die neue Runde einzustimmen. Einen Vorteil für Günzburg ist das mitnichten. Der Kern der Gäste spielt seit dem Abstieg aus der dritten Liga weitestgehend unverändert zusammen, mit Fabian Abstreiter haben sie zudem den letztjährigen Torschützenkönig in ihren Reihen und mit Manuel Scholz und Stefan Knittl sind zwei Spieler zurückgekehrt, die in Günzburg die letzten Jahre mit die meisten Tore erzielt haben. Viel muss da ein neuer Trainer nicht mehr justieren und es wäre ein fataler Trugschluss, wenn irgendein Günzburger Spieler erwartet, dass eine geschwächte Mannschaft an die Donau kommt.

Nach dem Auftaktsieg in München wollen die Spieler um Youngster Frieder Bandlow die positiven Erfahrungen und Emotionen in das Derby mitnehmen. Insbesondere im Angriff wird im Lauf dieser Woche von Trainer Czakó noch an der ein oder anderen Stellschraube gedreht werden, obschon viele gute Ansätze von den Spielern um „Mannschaftshirn“ Nico Jensen gezeigt wurden. Diese gilt es nun vor allem im Angriff weiter zu festigen, um gegen die hoch gewachsene und stabile 6:0 Abwehr der Gäste Schlupflöcher zwischen den Reihen zu finden und Durchbrüche zu schaffen. Tore waren gegen den TSV noch nie einfach zu erzielen.

Der Schlüssel zum Sieg wird am Samstag die Einstellung sein, mit der jeder Spieler auf dem 40×20 steht. Gegen München war man am Ende nur siegreich, weil man eine sehr gute Abwehrleistung gezeigt hat. Eine ausgezeichnete Verteidigung ist aber immer mit dem Willen verbunden, mehr zu laufen und härter zu spielen, als der Gegner. Dafür muss jeder Spieler alles geben.

Auf jeden Fall freut sich der gesamte Verein auf den ersten Höhepunkt der Saison.
Derbys waren in Günzburg schon immer toll!

Bayernliga-Herren: HT München – VfL Günzburg 18:19 (9:12)

AUFTAKTSIEG GEGEN DEN HT MÜNCHEN

In einem nervenaufreibenden Spiel sicherten sich die Herren des VfL Günzburg gleich zu Beginn der Saison die ersten zwei Auswärtspunkte. Sportlich ist das ein Einstand nach Maß für Coach Czakó, insbesondere, da es der erste Sieg der Günzburger in der Hachinga-Halle überhaupt ist.

Normalerweise bereitet man sich auf jeden Gegner intensiv mit Videos vor. Gerade am ersten Spieltag gibt es diese noch nicht und man fährt ein wenig ins Blaue hinein. Noch wichtiger, als sonst, ist es hier, sich auf die eigenen Stärken zu konzentrieren.
Das erste Tor gehörte dem Gastgeber. Das sollte aber auch die einzige Führung für den HT München sein. Direkt im nächsten Angriff konnte der beste Günzburger Werfer an diesem Tag, Pascal Buck, ausgleichen. Bis zum 5:5 ging es munter hin und her, danach fand die Abwehr um Torwart Patrick Bieber zum ersten Mal gut in das Spiel hinein und ließ bis zum Ende der ersten Halbzeit lediglich vier weitere Tore zu.
Auch im Stellungsspiel im Angriff dominierte die Abwehr, leider die des Gegners. Kaum gelang es, Lücken in die Reihen der engagiert verteidigenden Münchner zu reißen und wenn mal ein Ball reinging, dann aus dem Rückraum oder von Außen. Aber Handball kann manchmal so einfach sein. Es reicht, wenn man nicht mehr Tore als der Gegner wirft, sondern einfach weniger als der Gegner bekommt. Einige gute Torwartparaden und eine insgesamt gute Abwehr genügten und die Abwehrreihen des Gegners konnten durch durch Schnelligkeit überlaufen werden. Mit einem verdienten drei Tore Vorsprung ging es in die Kabine.

Wie die letzten Jahre auch, kamen die Gastgeber hochmotiviert aus der Kabine und wollten das Blatt zu ihren Gunsten wenden. Lautstark unterstützt von ihren Fans, schafften sie kurz nach Wiederanpfiff den Anschlusstreffer zum 12:13. Für die Fans des VfL schien alles so zu laufen, wie halt die letzten Jahre auch. Eine super erste Halbzeit und dann kommt in der zweiten Hälfte der Einbruch.
Dieses Mal wollten die Günzbruger das um jeden Preis verhindern. Lediglich drei Tore wurden zwischen der 41. Und 55. Minute zugelassen. Großen Anteil hatte daran Patrick Rösch, der sich ebenfalls mit einigen Paraden auszeichnen konnte. In dieser Phase betrug die Führung immer zwei oder drei Tore. Weiterhin konnten im Angriff Tore lediglich mit höchsten Einsatz erzielt werden und auch die Gastgeber gaben jetzt alles. Das letzte Tor für seine Farben erzielte David Pfetsch in der 57. Minute. Danach ging vorne nichts mehr. Hinten lief die Abwehrmaschinerie nun auf Vollgas. Zu diesem Zeitpunkt war es komplett offen, wer am Ende siegreich aus dieser Materialschlacht herausgehen würde. Den Körpern wurde auf beiden Seiten alles abverlangt. Selten kann in einem Spiel eine Szene herausgepickt werden, ein Sieg ist von viel zu vielen Faktoren abhängig. Nicht spielentscheidend, aber an diesem Tag unglaublich wichtig war der Ballgewinn von Jakob Hermann, ohne den der Gastgeber noch die Chance zum Ausgleich gehabt hätte. Der insgesamt stark verteidigenden Michael Jahn konnte ein Kreisanspiel verhindern. Er schaffte es allerdings nur, den Ball vom eigenen Tor wegzuschlagen. Fast war der Ball wieder beim Gegner, damit war aber Jakob Hermann nicht einverstanden. Mit vollem Einsatz hechtete er dem Ball hinterher und schaffte es, seine Fingerspitzen vor dem Gegner an den Ball zu bekommen. In dem anschließenden Gerangel behielt der Weinrote die Oberhand, womit zugleich der Sieg gesichert war. Oft wurde dieses Hechten in den vergangenen Monaten geübt. Für manchen Spieler war das auch eine harte Erfahrung. Nun hat das Training sich ausgezahlt. Der Sieg wurde im wahrsten Sinne des Wortes in den eigenen Händen festgehalten. 18:19!

Nun war Nico Jensen an der Reihe, der routiniert die verbliebene Zeit von der Uhr nahm. Endlich kann der erste Sieg im ersten Spiel und gleichzeitig der erste Auswärtssieg gegen den HT München gefeiert werden. Die Jungs haben sich diesen Freudentaumel nach der dann doch schweren letzten Woche mehr als verdient. Gefreut werden darf sich allerdings nur kurz, direkt muss sich das Augenmerk auf das nächste Spiel richten, das Derby gegen den TSV Friedberg steht vor der Tür. Hier gibt es für die Spieler dann auch ein Video zur Vorbereitung.

zur Statistik:

https://bhv-handball.liga.nu/cgi-bin/WebObjects/nuLigaDokumentHBDE.woa/wa/nuDokument?dokument=meetingReportHB&meeting=6507630&etag=fbbcf5a1-efa7-4ed4-9390-4b77cc1731da

Es spielten für den VfL: Bieber, Rösch (beide Tor), Bandlow (4), Pfetsch (1), Guckler, Jahn M. (2), Jahn S., Buck (5), Hermann J. (3), Jensen, Hermann N. (1), Jäger (3), Leix, Körner

JBLH-MA-JUGEND: TSV ALLACH – VFL GÜNZBURG 33:23 (16:10)

Nach einer ziemlich blutleeren Vorstellung, die emotional stark an Schulhandball erinnerte, kam die A-Jugend des VfL Günzburg beim TSV Allach mit 33:23 (16:10)-gehörig unter die Räder. Für die Fußball-Stadt München war es wirklich ein tolles Jugendhandball-Event. 400 Zuschauer säumten die Tribüne in der alt-ehrwürdigen Eversbusch-Halle. Ein temperamentvoller Hallensprecher heizte die Stimmung an. Neben viel Lokalprominenz war mit dem ehemaligen Nationalspieler Dominik Klein auch der Welthandball ein wenig vertreten. Und es wurde – ähnlich wie weiland in Günzburg – an die Vergangenheit erinnert, denn der TSV Allach spielte vor über 60 Jahren in der Männer-Bundesliga. Die JBLH schafft nun auch in der oberbayrischen Handballhochburg die Brücke zur großen Vergangenheit.

Der TSV hat in den letzten Jahren sehr für die JBLH gekämpft, scheiterte auch schon Man spürt nach erfolgreicher Aufstiegsmission, dass da clevere Leute an den Hebeln sitzen, die nun auch die Ernte des Erfolges einfahren wollen. Die Stimmung in der Halle war prächtig. Die Heimmannschaft war heiß wie “Fritten-Fett”, das spürte man beim Betreten der Halle.

Der VfL spielte im Angriff anfangs unterkühlt und sehr geduldig. In dieser Saison, wo regelmäßiges Miteinander-Trainieren nicht möglich ist, vorne vermutlich die einzige Erfolgsmöglichkeit. Ein sehr gut aufgelegter Lukas Bär, der endlich einmal im Rückraum zum Einsatz kam, erzielte den ersten Treffer der Partie. Louis Dück erhöhte auf 0:2. Nur in dieser Anfangsphase wirkten die Münchner ein wenig nervös. Hohe Abwehr- und Laufbereitschaft der Gastgeber brachten die Wende, schnell stand es 4:4 und spätestens beim 6:4 fuhr man auf der Erfolgsspur.

Günzburg litt in der Deckung ein wenig unter Unerfahrenheit, viel zu leicht fielen die Tore von Außen. Natürlich waren die VfL-Jugendlichen froh, dass sie keine Quali spielen mussten. Es ist aber auch die härteste Schule der Welt. Gerade die Neuzugänge hätten dort einiges an Erfahrung sammeln können.. Die vielen Turniere, wenn auch gegen Top-Mannschaften ersetzen das nicht, viel wird da probiert, gewechselt und alles ist arg freundschaftlich. Das Spiel war es nicht. Zu den Abwehr- gesellten sich Angriffsprobleme. Die Deckung bekam Zugriff. Der verletzte Adam Czako wurde arg vermisst, was keine Ausrede für den nachfolgenden Zusammenbruch des Günzburger Angriffsspieles sein soll. Anstatt den Kampf anzunehmen, wurde das Risiko erhöht. Wie schon gegen Oftersheim wurde Louis Dück viel zu oft angespielt. Oft von zwei, manchmal drei Spielern gedeckt, hilft das halt nicht. Uns so kam zu leichten Abwehrfehlern auch noch die Gegenstoßfalle. Nach dem 6:5 durch Alexander Jahn ging es ruck-zuck zum 10:5.

Dann hat der TSV noch einen Trumpf. Ein großer, ausgeglichener Kader. Spieler können nicht nur Eins zu Eins ersetzt werden, jeder hat auch noch ganz eigene Stärken Das stellte die VfL-Abwehr zusätzlich vor schwer lösbare Probleme. All das nahm dann beim 16:10-Halbzeitrückstand den Optimismus. Zu offen stellten sich die Allacher Vorteile dar.

Gleich nach der Halbzeit dann ein Dreierpack von Schimpf, Wöhler und Hlawatsch. Das Spiel war hier beim 19:10 sehr früh vorentschieden. Ein Debakel drohte. Da direkt nach dem Spiel Louis Dück, Likas Bär und Marius Waldmann noch zu auswärtigen Männerspielen mussten, spielten genauso wie bei Frieder Bandlow für den Sonntag Schonungsaspekte eine zusätzliche Auswechselrolle. Das VfL-Spiel zerriss völlig. Auch die Roten Karten gegen Lukas Bär und Leon Guckler für eher harmlose Fouls taten dem Spielrhythmus gar nicht gut. Selten war ein VfL-Auftritt in der JBLH so desolat. Der TSV Allach errannte sich beim 32:20 einen Zwölf-Tore-Vorsprung. Dann war der Torhunger befriedigt. Ganz am Ende gelang zweimal Alexander Jahn und Marius Waldmann noch ein wenig Ergebniskosmetik zum 33:23.

zur Statistik:

https://www.dhb.de/de/wettbewerbe/jblh-maennlich/staffel-sued/spieltag—tabelle/

BAYERNLIGA-DAMEN: SG FC MINTRACHING/TSV NEUTRAUBLING – VFL GÜNZBURG 27:24 (13:12)

Trotz der 27:24-Niederlage (Halbzeit: 13:12) in Mintraching fühlen sie die Günzburger Damen in der Bayernliga gut angekommen. Zwar ist alles größer, schneller, weiter und lauter, aber das Spiel zeigte auch, dass man in der Bayrischen Eliteliga mithalten kann. Schließlich war nach einem umkämpften Hin und Her auch ein Punktgewinn in Reichweite. Stand es doch kurz vor Schluss 23:24 durch ein Tor des spielstarken Günzburger Neuzuganges Sonja Christel.

Das erste Tor in der jüngeren Günzburger Damen-Bayernliga- Geschichte gelang Nina Porkert. 0:1 stand auf der Anzeigentafel. Trotz eines Gegentreffer von Mintraching/Neutraubling blieb der VfL am Drücker. Durch zwei Tore der sechsfachen Torschützin Lena Götz hieß es 1:3. Die VfL-Spielerinnen waren heiß. Danach wurde zäh gerungen. Damen-Bayernliga ist eine fast undamenhafte, knallhart körperliche Auseinandersetzung. Erfreulich, dass die Schützlinge von Jürgen und Peter Kees da nicht landesligahaft klein beigaben. Die wichtigste Erkenntnis aus dem Spiel überhaupt. Fünfmal stand es bis zum 6:6 unentschieden. Die Oberpfälzerinnen um ihre stärksten Werferinnen Ramona Völkl-Simbeck (7Treffer)und Jasmin Lehner (6) erspielten sich dann Vorteile und gingen 9:6 in Führung. Eine starke Lisa Gremmelspacher im Tor und verlässliche weinrote Kampfkraft waren die Trümpfe für das nächste Remis beim Stande von 10:10. Bis zur Halbzeit blieb es eng. Beim 13:12 ging es in die Kabinen.

Die Stimmung war gut. Das Team spürte: Die lange und harte Vorbereitung hatte sich gelohnt. Da geht was.

Im dritten Jahr spielt Mintraching/Neutraubling mittlerweile in der Liga. Der Aufsteiger war auf gleichem Niveau. Trefflich dokumentiert in einem 14:14-Zwischenstand. Mehr “gleiche Augenhöhe” geht nicht. Angespornt von der Heim-Atmosphäre hatte die Spielgemeinschaft nun ihre stärkste Phase. Auf 19:16 zogen sie davon. Jetzt erhielt Martina Jahn, die mit acht Treffern beste Torschützin des Spieles werden sollte auch noch eine Zeitstrafe. Gerade diese Spielkrise wurde aber bewältigt. Auch die Manndeckung gegen Lena Götz war nicht das taktische Aus, gute Antworten fand die Schwäbinnen darauf. Das spielt kippte wieder. Der kühne Traum von Auswärtspunkten beim Bayernliga-Debut erhielt beim 23:24 schönen Auftrieb. Die Chance zur Zweit-Tore-Führung bestand und wurde dieses Mal leider vergeben. Arg wackelte das Heimteam in dieser Phase, doch es fiel nicht. Die Heimstarken kamen zurück, der VfL verlor jetzt ein wenig die Geduld. Schnell wurde aus der knappsten aller Führungen ein kleiner Rückstand und ganz am Ende konnten die Spielerinnen aus Mintraching und Neutraubling doch noch einen 27:24-Heimsieg erringen. Nicht unverdient, wenn man in der entscheidenden Phase den etwas kühleren Kopf behält ” Vielleicht spürte man in dieser Phase eine Spur Unerfahrenheit in der neuen Liga”, orakelte Trainer Jürgen Kees danach. Nachdem die erste Enttäuschung über die Niederlage verflogen war, verschaffte sich Stolz über die gezeigte Leistung Platz. Die Stimmung auf der weiten Rückfahrt war prächtig. Die Vorfreude auf den ersten Heimauftritt am kommenden Wochenende gegen den HSV Bergtheim (Samstag 17.00 Uhr) begann bereits.

zur Statistik:

https://bhv-handball.liga.nu/cgi-bin/WebObjects/nuLigaDokumentHBDE.woa/wa/nuDokument?dokument=meetingReportHB&meeting=6508171&etag=a189bf85-1c1a-4775-ae57-619643b46b7f

Günzburgs neuer Handball-Trainer Gábor Czakó: „Ich habe jetzt 14 weitere Söhne“

Interview der Günzburger Zeitung

Was der 48-Jährige kurz vor dem Saisonstart über Neuzugänge im Bayernliga-Kader, mutige und bescheidene Ziele, Probleme in der Vorbereitung und sein Verhältnis zu den Spielern sagt

Ihr Vorgänger in Günzburg, Stephan Hofmeister, hat Sie schon vor Ihrem ersten Training hier über den Schellenkönig gelobt und immer wieder betont, wie glücklich er sei, den VfL in guten Händen zu wissen. Woher kennen Sie sich eigentlich so gut, Herr Czakó?

Czakó: Das fing an über kleine sportliche Kontakte. Ich war immer als Spieler in der gegnerischen Mannschaft, danach waren wir Trainerkollegen. Wir haben uns immer geschätzt, das liegt ja in der Natur der Dinge. Die Verbindung wurde dann enger, da unser jüngerer Sohn jetzt seit zwei Jahren bei ihm in der Günzburger A-Jugend spielt. Danach kam unsere Beziehung auf eine andere Basis und so hat sich das entwickelt.

Vorfreude auf eine junge Günzburger Mannschaft

Und irgendwann kam seitens des VfL jemand auf Sie zu und hat Sie gefragt, ob Sie das Bayernliga-Team coachen möchten. Wie fühlte sich das im ersten Moment an?

Czakó: Ich habe natürlich die Hintergründe mitbekommen, warum Hofmeister das nicht mehr machen wollte. Zuerst reagierte ich so, dass ich gesagt habe: Stephan, Du musst das weitermachen, auch wenn vergangene Saison nicht alles so gelaufen ist, wie Du es Dir vorgestellt hast. Ich habe also versucht, ihn zum Weitermachen zu überreden. Als das ausgeschlossen war, ergab sich eine Entwicklung, die von mir unabhängig ihren Lauf genommen hat. Sandro Jooß wechselte als Cheftrainer nach Blaustein, Stephan Hofmeister ist letztlich doch hiergeblieben als A-Jugendtrainer. Als das alles klar war, habe ich mich darauf gefreut, hier mit einer jungen Mannschaft arbeiten zu dürfen.

Einer Ihrer Spieler hat uns erzählt, Sie seien als Trainer der Gegenentwurf zu Stephan Hofmeister. Erklären Sie uns bitte, was er damit gemeint hat.

Czakó: Da müsste man fast den Spieler fragen, wie er das gemeint hat. Ich war kein direkter Kollege von Hofmeister, deshalb kann nicht richtig beurteilen, was uns zu zwei entgegengesetzten Polen machen könnte. Das kann ich schlecht erklären.

Dann fragen wir anders: Wie sind Sie denn als Trainer?

Czakó: Meine Philosophie ist: Ich muss meine Spieler, hm, lieben ist in der deutschen Sprache zu viel vielleicht, aber ich muss sie sehr mögen. Ich habe jetzt halt 14 weitere Söhne, so betrachte ich das Verhältnis.

Die Handball-Bayernliga ist Neuland für Sie. Wenn man als Trainer einer Mannschaft eine Liga nicht in- und auswendig kennt, vertraut man dann eher auf die eigenen Stärken oder studiert man hauptsächlich Videos von Spielen der Gegner?

Czakó: Man schaut sich selbstverständlich den Gegner auf Video an. Aber ich halte den Weg für besser, auf dem man sich in Relation mehr mit dem eigenen Spiel als mit dem des anderen beschäftigt. Wir müssen an uns glauben, unser Spiel verbessern, uns an den Plan halten – und dann werden wir versuchen, dem Gegner immer ein, zwei Törchen wegzunehmen.

Entwicklung eher in kleinen Schritten

Aus der Mannschaft wurde als Ziel formuliert, besser abzuschneiden als vergangene Saison. Da war der VfL Günzburg immerhin Dritter. Entsprechend optimistisch hört sich der Plan an.

Czakó: Ja, das musste ich auch mit der Mannschaft besprechen. Das war wirklich ein mannschaftsintern formuliertes Ziel, das in die Öffentlichkeit gelangt ist. Dass die Spieler intern so ehrgeizig sind, sich so ein hohes Ziel zu setzen, sehe ich natürlich als mutig und vorbildlich an, aber ich bin doch eher einer, der Entwicklung in kleineren Schritten betrachtet.

Was konkret heißt?

Czakó: Mein Ziel war nie an einen Tabellenplatz gebunden. Schon deshalb, weil ich die Liga und die Konkurrenten noch nicht kenne. Da soll sich vieles bewegt haben. Und auch aus dem Grund nicht, weil wir auf mehreren Positionen ganz junge Spieler haben, die in der vergangenen Saison noch nicht in Führungsrollen waren und jetzt erst hineinwachsen sollen. Da ist sicher großes Potenzial vorhanden. Aber wenn ich verlange, dass jeder 18-Jährige immer sein volles Potenzial abruft, bin ich nicht sicher, ob diese Forderung bei jungen Menschen Positives herauskitzelt. Mein Ziel ist es erst mal, die Mannschaft Spiel für Spiel weiterzuentwickeln und natürlich so viele Punkte wie möglich zu holen.

Uros Krasovec fällt auf unbestimmte Zeit aus

Der VfL ist dem Günzburger Weg der vergangenen Jahre treu geblieben und hat lediglich einen Neuzugang von außen geholt. Und nun heißt es, Uros Krasovec sei gar nicht einsetzbar. Was ist passiert?

Czakó: Leider Gottes ist im Moment krankheitsbedingt tatsächlich nicht absehbar, wann er wieder spielen kann.

Das hat die Vorbereitung sicher nachhaltig negativ beeinflusst.

Czakó: Er war als Abwehrchef eingeplant, darauf war die erste Phase der Vorbereitung zugeschnitten. Nach seinem Ausfall musste man neue Wege suchen. Das hat vieles auf den Kopf gestellt. Wir mussten nach fünf Wochen Vorbereitung eigentlich von vorne anfangen. Aber das Wichtigste ist, dass er inzwischen wieder bei der Mannschaft sein kann und wohl langsam gesund wird.

Hinzu kommt als Neuer im Männerbereich das Eigengewächs David Pfetsch. Ist er schon so weit?

Czakó: Er ist ein sehr schneller, cleverer Spieler und er hat auf jeden Fall das Potenzial, schon im ersten Aktiven-Jahr als wichtige Säule in die Mannschaft reinzuwachsen. Er sollte vielleicht noch ein paar Kilo draufpacken. Gut für uns ist auch, dass Jonas Guckler nach langer Verletzung wieder ins Training eingestiegen ist. Er soll zusammen mit Pfetsch auf Linksaußen den Verlust von Stefan Knittel wettmachen, der zurück nach Friedberg ging.

Werden auch in dieser Runde wieder A-Jugendspieler ins Männer-Team eingebaut?

Czakó: Fürs Erste müssen wir damit leben, dass es einen kleineren Kader gibt und dass jeder Spieler ein paar Prozent mehr übernehmen muss als zuvor. In diesem Jahr ist die Konstellation nämlich nicht ganz so einfach, was die A-Jugendlichen angeht. Es gibt nicht so viele Spieler, die überhaupt infrage kommen. Viele haben ein Doppelspielrecht und dürfen gar nicht bei uns in der Ersten eingesetzt werden. Andere, die aktuell von der Spielstärke her infrage kämen, sind noch keine 17 Jahre alt und dürfen deshalb nicht im Erwachsenenbereich ran. Dann bleiben vielleicht ein oder zwei Jugendhandballer übrig – und die spielen leider nicht auf Positionen, auf denen wir den größten Bedarf haben.

Enge Verbindungen sind entstanden

Beinahe drei Monate Vorbereitung liegen jetzt hinter Ihnen und der Mannschaft. Zuletzt ging es noch ins Trainingslager nach Ottobeuren. Waren Sie zufrieden damit?

Czakó: Das grundsätzliche Ziel des Trainingslagers in Ottobeuren war aus meiner Sicht, dass die Spieler mal nicht nur im Training zusammen sind, sondern zweieinhalb Tage wirklich miteinander verbringen. Dadurch entstehen noch engere Verbindungen. Das ist für mich ein sehr wichtiger Faktor.

Und jetzt ist die Mannschaft bereit für die Bayernliga?

Czakó: Ja. Die genannten Handicaps sind da. Ich hoffe, mehr passiert jetzt nicht mehr. Und dann können wir starten.

Das Gespräch führte Jan Kubica