BAYERNLIGA-DAMEN: VFL GÜNZBURG – MTV STADELN 30:29 (14:13)

In einem echten Schwabenkrimi besiegten die Bayernliga-Damen den MTV Stadeln mit 30:29 (14:13). Damit können die Erfolgreichen ganz entspannt am kommenden Wochenende zum letzten Spiel des Jahres nach Zirndorf fahren, denn egal wie die Begegnung im Fränkischen ausgeht: Der vierte Platz ist den Kees-Schützlingen nicht mehr zu nehmen. Mit einem Platz in der unmittelbaren Verfolgergruppe hinter den Meisterschaftsfavoritinnen aus Germering und Erlangen hatten selbst kühnste Optimisten, und davon gibt es beim VfL Günzburg viele, nicht gerechnet.

Bevor jedoch die zahlreichen Zuschauer das Punkte-Happy-End feiern durften, durchlebten sie ein dramatisches Hin- und Her. Der MTV Stadeln war auf die offensive VfL-Deckung bestens eingestellt und riss immer wieder gewaltige Lücken. Dahinter agierte Selina Schlund in der ersten Halbzeit stark, während in der zweiten den Torfrauen das Quäntchen Glück fehlte.

Das 0.1 erzielte Sandra Wild, die insgesamt sechs Mal treffen sollte und zusammen mit Nikola Dude (9 Tore) erfolgreichste Werferinnen der Fürtherinnen wurde. Kein Zuschauer ahnte zu diesem Zeitpunkt was für ein nervenaufreibendes Spiel dadurch eröffnet wurde. Beim 3:4 schaffte die zehnfache Torschützin Lena Götz noch den Anschluss. Dann sah das Drehbuch fränkische Spielvorteile. Beim 5:10 sahen besorgte schwäbischen Handballmamas weinrote Felle auf der Donau langsam davon schwimmen. Überall schienen Störche, kompakt hinten, schnell vorne, stolz und entschlossen schritten sie über den fremden Hallenboden in der Rebayhalle. Die VfL-Abwehr konnte den frechen Schwarm in dieser Phase überhaupt nicht aufhalten. Gut, dass die Relegation den VfL-Damen das Kämpfen lehrte. Die Mannschaft rückte zusammen, es wurde enger für die Störche. Zwei Zwischenspurts von 7:11 auf 9:11 und von 9:12 auf 11:13 stoppten den Höhenflug der großen weißen Vögel. Entschlossen wurde die eigene Halle nun verteidigt. Martina Jahn erzielte den zwölften Treffer, die spielstarke Sonja Christel den dreizehnten. Und kurz vor dem Halbzeitpfiff kippte Alena Harder, die jede noch so kleine Lücke entschlossen nützte die Begegnung zum 14:13.

War das schon die Siegerstraße?

Im Nachhinein wissen wir. Noch lange nicht, der Weg zu “Zwei Punkten” war noch weit, steinig und voller unnötiger Umwege. Verbissen wurde gerungen. Lena Götz knallte zum 15:13. Der MTV schlug zurück, viermal trafen die Stadelner Damen hintereinander: 15:17. Keine Spaßvögel: Die Störche. Der Krimi war nachfolgend an Spannung kaum zu überbieten. Zehn Mal sollte es noch unentschieden stehen. Heftig wurde jeder Millimeter Hallenboden bearbeitet. Nach dem 24:25 durch Tassja Retsch trafen Martina Jahn, Hannah Sperandio und Alena Harder dreimal hintereinander. Sollte das 27:25 in der 57. Minute die Vorentscheidung sein? Noch nicht! Der mitreißende Kampf tobte weiter. Es war allerdings die Auffahrt zur Siegerstraße. Die kleine Führung wurde über die Zeit gebracht. Am Ende stand ein hauchdünnes 30:29 auf der Anzeigetafel. Vielleicht wäre ein Unentschieden gerechter gewesen? Umso größer war die Freude. So ist der Sport manchmal, bitter für die einen, zuckersüß für die anderen.

Die VfL-Damen haben so im gesamten Jahr 2019 gerade zweimal verloren: Einmal gegen die Übermannschaft aus Erlangen und einmal gegen die bärenstarke Reserve des ESV Regensburg zu Landesligazeiten. Das begeistert das Günzburger Handballpublikum. Schade, dass nun wieder Hallenfußball gespielt wird. Die Fans werden diese Heimspiele vermissen.

zur Statistik:

http://bhv-handball.liga.nu/cgi-bin/WebObjects/nuLigaDokumentHBDE.woa/wa/nuDokument?dokument=meetingReportHB&meeting=6508193&etag=e9ae51ad-241d-466b-8bb0-d2219a770747

JBLH-MA: VFL GÜNZBURG – FRISCH-AUF GÖPPINGEN 22:34 (9:16)

Mit 22:34 (9:16) verloren die Günzburger A-Jugendhandballer auch in der Höhe verdient gegen Frisch-Auf Göppingen. Immerhin 250 Zuschauer waren zum ewigen Derby gekommen. Viele junge Zuschauer übrigens vom TV Gerhausen, wo Lukas Bär nicht nur in der Württembergliga ein Doppelspielrecht hat, sondern auch beliebter FSJler ist. Sein Fanclub konnte die gewohnt engagierte Abwehrleistung des quirligen Rückraumspielers bestaunen.

Nach den starken Ergebnissen zum Ende der Hinrunde hatten sich die VfL-Talente eigentlich ein gutes Abschneiden in der Pokalrunde zum Ziel gesetzt, zumal mit Adam Czako und Marius Waldmann zwei wichtige Spieler nach überstandenen Verletzungen ins Team zurückkehrten. Doch das Zusammenspiel muss nun wieder neu gefunden werden. Schmerzlich wurden Beide wegen ihrer Dynamik und Durchbruchsfreude vermisst. Der verbliebene Rest löste den Angriff umgekehrt und am Ende erfolgreich: Sehr lange wurde gespielt, bis sich endlich eine kleine Wurfchance ergab, die dann beherzt mit hohem Risiko genommen wurde. Beides passt nun noch nicht zusammen, den einen kann es nicht schnell genug gehen und die anderen kommen nicht ins Spiel, weil sie länger vorbereiten müssen bis die Wurfchance endlich da ist. Eine ungewohnt hohe Anzahl an technischen Fehlern war wie schon in Oftersheim die Folge. Durch die nun lange Weihnachtspause wird sich das so schnell auch leider nicht bessern. Am Einsatz der Spieler lag die hohe Niederlage nicht.

Das 1:0 erzielte der beste Günzburger an diesem Tag Alex Jahn trotz einer hartnäckigen Adduktorenverletzunge. Bis zum 3:1 wieder durch Alex Jahn und Adam Czako führten die Einheimischen. Sechs Göppinger Tore in Folge kippten das Spiel schnell. Gefällig war der VfL-Angriff in dieser Phase schon anzuschauen, doch allzu oft scheiterte man am Firsch-Auf-Keeper. Er kooperierte aus der Distanz vorbildlich mit seinem Block und wartete aus der Nahwurfzone lange, ehe er etliche “Freie” nach erfolgreichem Videostudium entschärfte.

Durch Lukas Bär und Rückraumwerfer Alexander Jahn kamen die Weinroten wieder auf 8:10 heran. Positiv hatte sich die Hereinnahme von Sebastian Grabher in die Innenverteidigung ausgewirkt. Beim 9:13 fiel die Vorentscheidung als den Württembergern noch drei weitere Torerfolge bis zum 9:16 gelangen. Torwart Motitz Fieger hatte bis zur Halbzeit einen noch höheren Rückstand verhindert. Bei ihm sind Fortschritte zu erkennen.

Trotz bester Vorsätze drückten der Erstliganachwuchs über ein 13:21 und 15:25 dem Spiel nun seinen Stempel auf. Im Angriff spielte der VfL zu oft aneinander vorbei. In der Schlussviertelstunde wurde eifrig gewechselt. Marius Waldmann zeigte in seinem ersten Spiel nach langer Verletzungspause, dass er in der richtigen Liga spielt und erzielte vier Treffer. Mit Ihm wird nach Weihnachten zu rechnen sein.

Frisch-Auf-Trainer Gerd Römer war mit dem Spiel seiner Mannschaft sehr zufrieden. Auch er hatte zuvor ähnliche Probleme wie Stephan Hofmeister. Klappte es in der Vorrunde auch wegen vieler Verletzter nicht mit der Meisterrunde, war der Kader am vergangenen Wochenende gegen den TV Hochdorf endlich einmal wieder halbwegs vollzählig. Nur die Räder griffen noch nicht in einander und so blieb nur ein Unentschieden gegen den Außenseiter. In Günzburg lief es bereits deutlich flüssiger. Das macht Hoffnung.

zur Statistik:

https://dhbdata.fmp.sportradar.com/match/34763/pressReport.pdf

AUS DER RESERVE

Herren 2 – Bezirkliga

Zweite siegt souverän im Spitzenspiel in Meitingen 28:33 (15:17)

Mit einem kleineren Kader wie gewohnt, trat die zweite Mannschaft am vergangenen Sonntag in Meitingen zum Spitzenspiel Zweiter vs. Erster an.

Von Anfang an, merkte man den Weinroten den Willen an, weiter verlustpunktfrei zu bleiben. In der Abwehr stand man zu Beginn sehr sicher und konnte so beim 5:8 Zwischenstand bereits ein kleines Polster erarbeiten. Julian Körner hatte die Spielfäden im Angriff fest in der Hand und war selbst immer brandgefährlich. Nach 15 Minuten bestanden bereits mehrmals die Möglichkeiten für eine Vorentscheidung zu sorgen. Allerdings fand der Gastgeber letztlich zu oft doch eine Lücke, die meist in einem siebenmeterwürdigen Vergehen endete. Die Überlegenheit spiegelte sich somit in der Halbzeitführung 15:17 nur bedingt.

Im zweiten Durchgang zeigte der VFL, warum er an der Tabellenspitze steht. Die Abwehr und auch Tizian Schmid im Tor, konnten nochmal enorm zulegen. Bis zur 45. Spielminute kassierte man nur noch 4 Gegentore und spielte vorne weiter konsequent – dass 19:29 folgerichtig. Bis zum Endstand von 28:33 konnten die Meitinger nur noch Ergebniskosmetik betreiben. Coach Tobias Hartmann war froh über die geschlossene Mannschaftsleistung mit dezimiertem Kader. Für den VFL ist damit bereits Weihnachtspause. Mit Platz 1 und 18:0 Punkten hat man eine sehr gute Ausgangsposition für die Rückrunde und den angepeilten Aufstieg geschaffen. Die Rückrunde startet dann bereits am 12.01.2020 mit einem Heimspiel.

Damen 2 – Bezirksoberliga

Hammer Spiel der Damen 2 zum Jahresende

Am vergangen Samstag gastierte Haunstetten III, der aktuelle Tabellenführer und Absteiger aus der Landesliga in der Rebayhalle.
Der Respekt vor dem Gegner war auf Seiten der Günzburgerinnen durchaus gegeben aber klar war:
„Wir haben hier, heute nichts zu verlieren.“
so Sandra Feik noch vor dem Spiel und klar war auch: Respekt heißt nicht klein beigeben.
Die Haunstetterinnen dagegen hatten mit einem einfachen Durchmarsch gerechnet.
Nach gut 11 Minuten sah auch alles danach aus, als würde ihnen das auch gelingen. Zu diesem Zeitpunkt gingen die Gäste mit 4:9 in Führung.
Dann aber viel die Anspannung bei unseren Damen ab, von da an trifft kein Zitat wohl besser zu als:
„Ein von unbeugsamen Galliern bevölkertes Dorf hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten“.
Wie der kleine Haufen Gallier gegen die mächtigen Römer so stemmte sich auch die Mannschaft um Trainier Philipp Rembold und Bernd Rieger mit aller Macht gegen die drohende Niederlage. Rembold lies die Spielerinnen häufig rotieren und konnte so das Tempo im Spiel hochhalten. Jede Spielerinn passte sich aber nahtlos in die bestehende Formation ein. Tor um Tor kämpfte man sich wieder ins Spiel zurück und zwang ein ums andere mal die Gäste in ein Zeitspiel, Abspielfehler und überhastete Abschlüsse. Eileen Beck im Tor des VfL vereitelte so manchen Durchbruch der Haunstetterinnen, was bei diesen zunehmend für Unmut sorgte. Judith Deutschenbauer formierte die Abwehr um sich herum und stellte mit Annika Betzler, Daniela Stoll oder Ines Leix und der vorgezogen agierenden Sandra Feik einen starken Mittelblock. Die Außenspielerinnen Lea Geiger, Karolina Eisenkolb, Elke Geifert und Jennifer Letka nahmen abwechselnd den Begriff des Flügelflitzers ernst und zwangen die Gäste ständig in eine schnelle Abwehr zurück ohne Zeit zu verschnaufen. Bis zum Halbzeitpfiff gelang es der Mannschaft sich auf 12:14 heran zu arbeiten.
Auch nach dem Seitenwechsel konnten die Gäste aus Haunstetten nicht ihr gewohntes Spiel abrufen. Spielmacherin Svea Turner lief sich häufig an Michaela Grimm fest und fand selten ihre Mitspielerinnen um diese in Szene zu setzen. Insgesamt gelang es den Gästen nur durch Einzelaktionen den Vorsprung aufrecht zu halten.
Nach 40 Minuten gelang Judith Deutschenbauer der 17:18 Anschlusstreffer und die Stimmung in der Halle kochte richtig auf. Doch einmal mehr kippte die Situation gegen unsere Mädels und die Gegnerinnen schafften es sich wieder mit 2 Toren abzusetzen.
In der 53 Minute gelang Sandra Feik mit ihrem sechsten Treffer erneut der Anschluss zum 22:23. Im folgenden Angriff der Haunstetterinenn musste sich Judith Deutschenbauer die dritte 2-Minutenstrafe nehmen und damit das Spielfeld, nach einem hervorragendem Spiel von ihr, frühzeitig verlassen. Den daraus resultierende 7 Meter verwarf Svea Turner und Ines Leix gelang in der 55 Minute der ersehnte Ausgleich zum 23:23.
Schon im folgenden Angriff erhielten die Gäste erneut einen 7-Meter und diesmal nutzten sie diesen auch um 4 Minuten vor Schluss mit 23:24 in Führung zu gehen. Zudem mussten unsere Damen 2 Minuten auf Daniela Stoll verzichten und standen nun mit nur noch 4 Spielerinnen auf dem Parket. Aber die gesamte Mannschaft blieb ruhig, konzentriert und schaffte es die Situation ohne weiteren Treffer zu überstehen. In der 59 Minute hatte man den Ball und stand vor dem Tor der Gäste. Doch der Treffer zum, mehr als verdienten, Unentschieden wollte einfach nicht fallen. Und so erklang die Schlusssirene beim Stand von 23:24.
Kurz nach Spielende war die Endtäuschen nach diesem Spiel so ganz ohne Punkt vom Spielfeld gehen zu müssen förmlich greifbar, zum Glück jedoch kehrte bald die Zuversicht in die Köpfe der Mannschaft zurück und man sah die großartige Leistung die heute von der gesamten Mannschaft abgeliefert wurde.
Mit dem Versprechen in der Rückrunde so manche Rechnung noch zu begleichen verabschieden sich die Damen 2 in die Winterpause.
Ein herzliches Dankeschön an alle treuen Fans, fröhliche Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Wir sehen uns am Samstag den 18.01 um 15:30 Uhr in der Rebayhalle zum Spiel gegen die TSG Augsburg.

BAYERNLIGA-DAMEN: VFL GÜNZBURG – MTV Stadeln

Für das Heimpublikum neigt sich am Wochenende ein erneut sehr erfolgreiches Günzburger Handballjahr dem Ende zu, wenn die Damen um 17.30 Uhr den MTV Stadeln empfangen. Es ist der letzte große Heimspieltag im Jahre 2019. Die Handballhochburg Günzburg präsentiert noch einmal kompakt wie nur an ganz wenigen Spielorten: Samstags Bayernliga-Handball der Damen und Herren und am Sonntag A-Jugendbundesliga. Wer kann das neben dem Hallenfußball bieten?

Stadeln ist ein Stadtteil der kreisfreien Stadt Fürth in Mittelfranken; vier Kilometer nördlich vom historischen Altstadtkern entfernt. Die Region um Nürnberg, Erlangen und Fürth ist Fußball-, vor allem aber auch Handballland, und so verwundert es nicht, dass der MTV gleich drei Männermannschaften, zwei Damenteams und vielen Jugendmannschaften Handballspielbetrieb bietet. Aushängeschild sind die Damen, die am Samstag die Reise ins südbayrische Schwaben antreten. Stolz nennen sie sich die Störche, eine schöne Abwechslung zu den ganzen Adlern und Falken, die sonst immer so in den Hallen herumschwirren. Stolz und erhaben werden sie in Rebayhalle hereinschreiten, vermutlich in schwarz und weiß wie der große Vogel, den wir von den heimischen Kirchtürmen gut kennen. Im Gegensatz zu den fleischfresssenden Vögeln mit den langen Beinen und Schnäbeln, gehen die Stadelner Störche ausschließlich auf faire Punktjagd.

Die Schützlinge von Trainer Carsten Peine sind mit 8.12-Punkten Neunter. Davor mit 10:10-Punkten die HG Zirndorf und HaSpO Bayreuth. Da fliegt der listige Storch bestimmt sehr motiviert an, kann er doch aus der Höhe in der Ferne den siebten
Platz bereits gut sehen. Am vergangenen Wochenende waren die MTV-Damen wie der VfL spielfrei. Davor gelang gegen den TSV Winkelhaid ein 34:29-Sieg. Klingt locker, fast “vogelfrei”; doch die Punkte waren alles andere als leicht zu erbeuten. 28:28 stand es in der 54. Minute. Erst in einem entschlossenen Zielflug gelang der doppelte Punkte-Fang. Die Jagd hatte sich gelohnt.

Der VfL Günzburg wartet als Vierter mit 14:6-Punkten. Von der Tabellensituation gehen die weinroten Schönen als Favorit in die Begegnung. “Doch das hilft überhaupt nicht”, wissen die Kees-Brüder,” die Spiellklasse bleibt eine immer noch neue Herausforderung”. Überall lauern Gefahren, an der Würm waren es zu große “Wildkatzen” und diesmal sind es nimmer Punkte-satte Störche. Da muss man höllisch aufpassen, je nach Fressfeind immer genau die richtige Taktik ausrufen. Das haben sich die VfL-Damen fest vorgenommen.

Das Training war wie immer erfreulich unaufgeregt und optimistisch vorausblickend.

JBLH-MA: VFL GÜNZBURG – Frisch-Auf Göppingen

Am Sonntag um 17.00 Uhr empfangen die VfL-Handballer in der JBLH ihren Lieblingsgegner Frisch-Auf Göppingen. Kein A-Jugend-Bundesligaspiel hat über die Jahre bundesweit so viele Zuschauer in den Bann gezogen wie diese Begegnung. Unvergessen die ersten JBLH-Jahre als diese Paarung an die 1000 Zuschauer in die Rebayhalle lockte. Nach dem demütigenden Bundesligarückzug in die damals niedrigste Klasse die Kreisliga tat es der nur mehr schlummernden Handballbegeisterung in Günzburg einfach gut, den Namen des vormaligen Erstliga-Konkurrenten “Frisch-Auf Göppingen” wieder auf Plakaten und in der Zeitung zu lesen. Der unerwartete Aufstieg in die JBLH versöhnte die Zuschauer aus der fast vergessenen Handballhochzeit mit der Handball-Gegenwart. Viele alte VfL-Fans kamen wieder in die Halle. Walter Gutmann, der großartige Hallensprecher der Bundesligazeit ist heute wieder ganz selbstverständlich JBLH-Hallenmoderator. Nach den Spielen wird plötzlich wie selbstverständlich über die gute alte Zeit und die neu begeisternde VfL-Handball-Gegenwart gefachsimpelt.

Zwar hat Frisch-Auf Göppingen keine so starke Mannschaft wie in der vergangenen Saison als sie sich für das deutsche Viertelfinale qualifizierten, viele hatten den Schützlingen von Gerd Römer allerdings schon den Aufstieg in die Meisterrunde zugetraut. Dort hat der DHB nun endlich seine zweit geteilte Eliteliga. Auf einen Verein wie den TSV Allach kommen dort nun ebenso erlebnisreiche wie weite Fahrten nach Bremen, zu den Berliner Füchsen, nach Minden oder Gummersbach zu. Ein Traum für einen Jugendhandballer – Kosten hin, Aufwand her. Am ersten Spieltag verloren die Münchner übrigens hauchdünn mit 31:33 gegen die HSG Dutenhofen, während der JSG Balingen mit 29:28 ein Sieg gegen den VfL Gummersbach gelang.

Die Göppinger starteten wie der VfL Günzburg enttäuschend in die Pokalrunde. Wieder wurde der TV Hochdorf zur Stolperfalle. Gelang den Pfälzern schon in der Vorrunde gegen die württembergischen Schwaben der einzige doppelte Punktgewinn, so trotzte der TV am vergangenen Wochenende den Göppingern beim 33:33 in der EWS-Arena immerhin eine Punkt ab. Schon eine faustdicke Überraschung, besonders wenn man weiß, dass der Favorit noch in der 32. Minute mit 21:18 führte. Danach nahm der Gast mehr und mehr das Heft des Handballhandelns in die Wurfhand.

Im Vorspiel geht es ab 15.00 Uhr für die VfL-B-Jugend in der ÜBOL gegen die JSG Ottobeuren-Memmingen um Platz 1, davor spielt um 13.00 Uhr die Bayernliga-C-Jugend gegen den HC Sulzbach-Rosenberg. Jugendhandball ist in beim Verein für Leibesübungen.

VORBERICHTE AUS DER RESERVE

Damen 2 empfangen Tabellenführer

Einmal noch, in diesem Jahr, erklingt der Anpfiff für unsere Damen 2 in der heimischen Rebayhalle.
Am Samstag um 15:30 Uhr gasteiert die dritte Mannschaft der Haunstetter Damen in Günzburg. Die aktuellen Tabellenführerinnen mussten sich bisher nur dem TSV Aichach beugen, dort verloren sie, denkbar knapp, mit 26 zu 25.
Es wird demnach eine harte Nuss für unser Mädels, die zudem in den letzten 2-3 Wochen ordentlich von der Erkältungswelle erwischt wurden.
Ob daher am Samstag der gesamte Kader auf dem Parkett stehen wird ist unklar.
Wie aber schon vor einem Jahr beim überraschenden Unentschieden gegen den späteren Aufsteiger aus Schwabmünchen klar wurde: Gegen die besten Mannschaften liefert man die besten Spiele.
Die Gäste sollten sich der zwei Punkte also nicht zu sicher sein.
Bisher konnte keine Mannschaft mühelos gegen unsere Damen 2 gewinnen und das wird auch so bleiben, da sind sich die Spielerinnen einig.
Direkt im Anschluss spielen sowohl die Damen I also auch die erste Herrenmannschaft. Wer also einen spannenden Handballsamstag schätz und danach noch auf dem Weihnachtsmarkt zur Spielanalyse möchte kann sich auf einen perfekten Tag freuen.

JUGENDHANDBALL VOM WOCHENENDE (30.11/01.12)

MÄNNLICHE C1-JUGEND

Nur ein Punkt im Schwabenderby

Ohne den verletzten Jonathan Cremer musste die Günzburger C-Jugend in der Bayernliga zum Schwabenderby nach Friedberg reisen. Trotz dieses Handicaps gingen die VfL- Talente taktisch bestens eingestellt und hochmotiviert ins Spiel und überraschten Friedberg durch Tore von Bennet Bosch, Leo Spengler und Paul Lewe gleich durch eine schnelle 3:0- Führung. Bis zum 13:13 blieb das Spiel vor den zahlreichen Zuschauern völlig offen. Da auch die kreativen Angriffsvarianten zielsicher abgeschlossen wurden, konnte Leo Spengler mit dem Halbzeitpfiff völlig verdient zur 15:13- Führung einnetzen.
Auch zu Beginn der zweiten Hälfte zeigten die Schützlinge von Dieter Schiele und Stefan Albrecht schönen Kombinationshandball und bauten so ihren Vorsprung kontinuierlich aus. Als Bennet Bosch bis 6 Minuten vor Schluss den Treffer zum 29:24 erzielte, schien der Derbysieg greifbar nah. Doch nun vernagelte der starke Friedberger Torwart sein Gehäuse und ließ nur noch einen 7m Treffer durch Lukas Albrecht zum 30:27 zu. Zwei weitere Paraden und ein Pfostenkracher von Paul Würtele brachten die Friedberger wieder zurück ins Spiel, die im Gegenzug dann nicht nur den kaum für möglich gehaltenen 30:30- Ausgleichstreffer erzielen konnten, sondern in den letzten Sekunden mit dem finalen Wurf sogar noch die Siegchance hatte- doch Lukas Hoffman konnte den letzten Ball entschärfen.
So hielt sich die Günzburger Freude über den gewonnenen Auswärtspunkt im Derby doch in engen Grenzen, den bei mehr Cleverness in den Schlussminuten wäre ein Sieg durchaus möglich gewesen.

Für den VfL spielten: Felix Zöllner, Lukas Hoffmann; Bennet Bosch (6), Paul Würtele (5), Patrick Mrsic (5), Lukas Albrecht (5), Paul Lewe (4), Leo Spengler (4), Tino Jensen (1) und Simon Rampp.

MÄNNLICHE D1-JUGEND

D1 siegt zweimal

Im ersten Spiel in der rutschigen Halle trafen die weinroten Kämpfer auf den Gastgeber. Offensichtlich gibt es bei jungen Spielern auch so etwas wie Sekundenwachsamkeit, dieses Malheur erlitten die Günzburger in den ersten 4 Minuten des Spiels, urplötzlich und wie aus dem Nichts heraus führten sie 4:1. Doch dieses medizinische Phänomen hielt nicht lange an, dann schlug die Natur oder der Biorhthmus wieder zu, es kam wieder zum Normalzustand an einem Samstag Morgen um 10:05 Uhr. Dies führte zu einem 6:6 zur Pause. Der TSV Weimer(beide Torschützen des Gegners in diesem Spiel hießen so)l bzw. Neusäß umkurvte die sicher stehende Abwehr(leider lag die Betonung auf stehend) ein ums andere Mal und zeigte hierbei sehenswerte koordinative Aktionen mit dem Ball machte. Nach dem Wiederanpfiff versuchten die Günzburger Trainer von der einen Seite, die Eltern der VfL-Spieler von der anderen her, diesen Wachzustand aufrecht zu erhalten, dies gelang auch recht gut, die Legostädter fingen an, zu laufen und trafen ein paar kluge Entscheidungen, die zu Toren führten, über 10:7 und 14:9 brachte man das Spiel gekonnt über die Zeit, die unsicheren Schiedsrichter beendeten die Begegnung beim 15:11. im zweiten Spiel des Tages traf die D-Jugend auf den BHC Königsbrunn. Auch hier lief die Partie sehr zäh, allerdings konnten die Königsbrunner den Günzburgern nicht wirklich gefährlich werden, bis zum 5:5 konnten sie noch mithalten. Dann zeigte sich ein zarter Aktionsprozess in Form von Laufen aufs Tor und der ein oder andere Pass auf freie Mitspieler mischte sich auch darunter. Beim 9:7 wechselte man die Seiten, die Bemühungen des Gegners wurden meist im Keim erstickt, selber trafen die VfL-Spieler nun besser und so endete dieses Spiel glanzlos, aber verdient mit 19:13.
Für den VfL spielten: Christoph Wiedemann im Tor, Leon Rembold 7, Tobias Hilberer 3, Marco Lipp 5, Quirin Dück 3, Luca Christl 1, Lukas Lerner 6, Nils Stohl 1, Tim Dippold 8/1

MÄNNLICHE D2-JUGEND

D2 zeigt gute Leistung

In der Auftaktpartie trafen die Günzburger auf die Nachbarn vom TV Gundelfingen. Hier hatten die Spieler noch eine Rechnung offen, und so starteten sie voller guter Vorsätze ins Spiel. die Begegnung war über weite Strecken der ersten Halbzeit ein zähes Ringen, Günzburg legte vor, Gundelfingen glich aus, erst kurz vor der Pause konnten die Weinroten auf 11:8 davonziehen, doch die Gundelfinger verringerten diesen Rückstand mit hohem Einsatz und viel Kampfkraft. In der zweiten Hälfte schafften es die Günzburger, den Vorsprung auf zwei bis drei Tore auszubauen, eine Minute vor dem Ende führten die D2-Spieler mit 15:12 und ließen den TV Gundelfingen noch mit einer Ergebniskorrektur auf 15:14 herankommen, doch dann war die Freude über den ersten Sieg des Tages riesig. Riesig waren auch die Gegenspieler des VfL´im nächsten Spiel. Wacker hielten die Gastgeber dem körperlichen Druck des TSV Meitingenin den ersten Minuten stand, bis zum 3:3 zur Mitte der ersten Halbzeit war man ergebnismäßig auf Augenhöhe. Dann jedoch zogen die Gäste unaufhaltsam davon, über 3:7 und 7:15 war die Messe schnell gelesen, der Abpfiff erfolgte bim 10:19. Doch auch hier ist anzumerken, das gegenüber dem Hinspiel eine klare Leistungssteigerung erkennbar war, die Jungs konnten deutlich mehr Tore erzielen, da geht der Daumen klar nach oben. Für den VfL traen an: Albert Tempel im Tor, auf dem Feld:Ricardo Murr, Felix Maier, Paul Riggenmann 4, Henning Zofka 2, Lukas Riggenmann, Jonas Löffler 3, Mateo Christl, Theo Reiter 10, Constantin Merdian 6

WEIBLICHE C-JUGEND

Am vergangen Sonntag unterlag unsere weibliche c Jugend dem TSV Schwabmünchen (24:18)

Zu Beginn des Spieles war die Abwehr unsere Stärke. Die Mädels standen gut und die Schwabmünchner Mädels fanden keinen Weg, die rote Mauer zu durchbrechen. Wenn die Schwabmünchner mal eine Lücke entdeckten, war Torhüterin Sophie Hertle zur Stelle. Die Partie begann gut.
Im Angriff jedoch war es schwer Lücken zu finden, denn die Schwabmünchner hatten ebenfalls eine starke Abwehr. Jeder kleine Fehler im Angriff bestraften die SWM Mädchen mit schnellen Gegenstoßtoren. Das verunsicherte unsere Mädels sehr.
Nun lies die Abwehr nach. Die Anzeigetafel zeigte in der 15. Minute einen Spielstand von 7:5. die Trainer nahmen eine Auszeit um die Hektik der Spielerinnen zu reduzieren.
Die VfL Mädels gaben wieder Gas und versuchten den Rückstand aufzuholen. Das ließen sich die SWM Spieler nicht gefallen und ziehten mit 3 Toren vorne in die Halbzeit (12:9).

In der Halbzeit wurden die richtigen Worte gefunden und die Mädels starteten wieder gut in die Partie.
So stand es in der 40. Minute 18:15.
Viele technische Fehler, Ballverluste und Fehlwürfe waren in dieser Phase hoch. Dies nutzten die bissigen Gegner aus und erhöhten den Spielstand auf 21:15.
Die Günzburgerinnen gaben nochmal alles um das Spiel zu drehen, doch die Schwabmünchner Spielerinnen waren nicht zu bremsen. Am Ende stand ein 24:18 auf der Anzeige.

BAYERNLIGA-HERREN: VFL GÜNZBURG – SV Anzing

HEIMSPIEL GEGEN DIE ANZINGER LÖWEN

Am kommenden Samstag um 19:39 empfangen die Günzburger Bayernligahandballer das Löwenrudel des SV Anzing. Obwohl sich die Gäste aktuell auf einem Abstiegsplatz befinden, wird auch das kommende Spiel den Spielern um Stephan Jahn alles abverlangen.

Die Löwen aus dem Münchner Raum sind in der aktuellen Saison wohl das Team mit dem unverständlichsten Tabellenplatz. Nachdem Anzing in der Saison 2017/2018 trotz einiger starker Spiele den Weg in die Landesliga Süd antreten mussten, schafften siein der letzten Saison den direkten Wiederaufstieg in die höchste bayerische Liga. Schon am ersten Spieltag ließen sich ordentlich aufhorchen, als sie in heimischer Halle und verletzten Leistungsträgern gegen den Absteiger und Meisterschaftsfavoriten aus Coburg lediglich mit einem Tor Unterschied verloren. Lange führten sie in diesem Spiel und lagen in der Schlussphase nie mehr als ein Tor hinten. An der Donau wurde dieses Ergebnis dann doch mit Überraschung aufgenommen, ist es doch mehr als unüblich, dass ein Aufsteiger den Favoriten an den Rand einer Niederlage bringt. Verloren wurde allerdings trotzdem. Wie ein roter Faden sollte sich diese Geschichte durch die bisherige Saison ziehen. Gegen einige Topteams der Liga schafften es die Löwen lange, den Gegner zu beherrschen, waren dann aber in der Schlussphase viel zu oft zahnlose Tiger. Lediglich gegen zwei Konkurrenten um den Nichtabstieg gelang es, die tolle Leistung der ersten 40 Minuten über die Zeit zu retten, weswegen der SV Anzing aktuell auf dem unliebsamen ersten Abstiegsplatz rangiert. Der Trainer der Gäste, Hubert Müller, kann mit diesem Zwischenstand absolut nicht zufrieden sein, spielen die kommenden Gäste dann doch qualitativ über sehr lange Strecken am oberen Leistungsniveau der Liga. Insbesondere die offensive und aggressive Abwehr dürfte eine der Besten in der bisherigen Runde sein. Besonders freudig für die Anzinger ist die Rückkehr des absoluten Leistungsträgers und Mannschaftsleaders Matthias Haberthaler im letzten Spiel gegen Lohr. Gegen Günzburg darf dann erwartet werden, dass er nach seiner langen Verletzungspause wieder eine herausragende Leistung abliefert und die Seinen mit aller Gewalt aus den Abstiegsplätzen schießen möchte.

Auch die Günzburger waren froh, nach dem Sieg in Erlangen ein spielfreies Wochenende zu haben. Zum einen konnte den geschundenen Knochen eine kleine Pause gegönnt werden, vor allem aber wurde im Trainingsbetrieb alles darangesetzt, den längeren Ausfall von Jakob Hermann zu kompensieren. Ein Problem für die Mannschaft darf die Verletzung des Sympathieträgers, so schmerzhaft sie dann auch ist, allerdings nicht darstellen. Lange genug spielt das Team an der Donau schon gemeinsam Handball, oft genug ließ Trainer Czakó auch im Spielbetrieb andere Formationen auflaufen und zwei Wochen sind zwar nicht viel aber dann eben doch ausreichend Zeit für eine kleine Systemumstellung.
Insbesondere im Abwehrverbund, dem aktuellen Juwel der Bayernligahandballer, kommt es sowieso nur partiell auf Systeme an. Hier ist vor allem die Einstellung und die Laufbereitschaft von vorrangiger Bedeutung und bislang konnte jeder Spieler bei (fast) jedem Spiel diese zwei grundlegenden Voraussetzungen eindrucksvoll unter Beweis stellen.

Obschon mit Blick auf die Tabelle zwischen Günzburg und Anzing eine relativ große Lücke klafft, ist sich Trainer Czakó der Gefährlichkeit der kommenden Aufgabe mehr als bewusst. Noch nie lag die Spielweise der Gäste dem VfL. Lediglich eines aus vier Spielen in der näheren Vergangenheit konnte gegen die Löwen gewonnen werden, das letzte Spiel auf heimischen Boden ging sogar relativ deutlich verloren und mit Haberthaler und Ball sind zwei Leistungsträger aus dem Lazarett der Gäste wieder zurück auf der Platte. Alles in allem darf am Wochenende ein Spiel erwartet werden, dass viel enger wird, als die aktuelle Tabelle dies vermuten lässt. Zugunsten der Donaustädter wird es wohl nur ausgehen, wenn hinten wieder alles investiert wird und der Angriff taktische Disziplin mit einer guten Wurfquote verbinden kann.

Besonders freuen sich die Günzburger auf den Trainer der Gäste – Hübert Müller – der nicht nur als BHV-Ausbilder immer wieder auf tollen Lehrgängen die Trainer des VfL fortbildet, sondern als Zweitligaspieler für VfL auch Teil der glorreichen Günzburger Vergangenheit ist.

JBLH-MA: HG OFTERSHEIM/SCHWETZINGEN – VFL GÜNZBURG 30:21 (15:9)

Eigentlich standen die Voraussetzungen für die Begegnung günstig: Der Aufwärtstrend vor der Spielplanungsspause war klar erkenntlich, Frieder Bandlow hatte am Samstag Bayernliga-frei, endlich konnte Adam Czako wieder mitwirken und Lukas Bär hatte seine Schulterverletzung gerade noch rechtzeitig auskuriert. Die HG Oftersheim/Schwetzingen hingegen musste das knappe Scheitern an der Meisterrunde verdauen und die Mannschaftsaufstellung begann formell erst einmal mit einem Streichkonzert.

Die Wahrheit liegt dann aber auf dem Spielfeld. Schon die Einwärumg klappte nicht, viel zu früh waren die unnötig selbst sicheren VfL-A-Jugendlichen fertig. Wenn schon die Wettkampfroutine nicht stimmt, ist nichts Gutes zu erwarten. Spielerisch war anfangs alles in Ordnung. Jede Menge beherrschbare Wurfsituationen wurden herausgespielt. Doch der Gastgeberkeeper hatte vorher viel Video geschaut. Er kannte die “Hausecken” der Günzburger Rückraumwerfer und entschärfte gleich reihenweise Großchancen. Immerhin erzielte Alexander Jahn in der dritten Minute den 2:1-Anschlusstreffer. Da viele Fehlwürfe naturgemäß in die Gegenstoßfalle führen, stand es in der 11. Minute bereits 6:1.

Die überheblichen VfL-Spieler wurden dadurch unzufrieden und haderten mit ihrem Handballschicksal. Viel wurde sich mit den Schiedsrichtern beschäftigt, die für die vielen “Fahrkarten”, dem einzigen Anfangsprobelm, wirklich wenig konnten. Bis zur 15. Minute schien sich die Begegnung beim 8:4 durch Frieder Bandlow zu normalisieren, in dieser Phase war es ein Hin- und Her auf Augenhöhe. Doch die viele Ablenkung hatte ein Opfer, die eigene Abwehr. Plötzlich stand nicht mehr nur der HG-Torwart mittlerweile auch von Außen und vom Kreis im Weg, sondern hinten wurde die Abwehr zum schwäbischen Scheunentor. Der Spielfaden ging schon da komplett verloren. Ein kleiner Hoffnungsschimmer kam auf als der starke Gästespielmacher Steven Beck in der 23. Minute eine Rote Karte durch die unsicheren Schiedsrichter erhielt. Bereits 11:4 war es zu dem Zeitpunkt gestanden. Torwartwechsel und zwei Auszeiten konnten die sichtlich übermüdeten Günzburger Sonntagmittags nicht wecken. Über ein schwaches Zwischenhoch beim 11:6, als immerhin einmal zwei Treffer hintereinander gelangen, ging es mit 15:9 in die Halbzeit.

Wieder wurde viel geredet, Handballtaten folgten keine. Die Nordbadener bestimmten gegen “keine Abwehr” und einen individualisierten Angriff weiterhin das Spielgeschehen und lösten ihre Personalprobleme vorbildlichst über das Team. Beim 24:14 durch Aslan Onur bahnte sich vor sechs tapferen Zuschauern ein Debakel an. Trainer Hofmeister nutzte das Spiel ab diesem Zeitpunkt um auch den Spielern, die nicht in der Anfangsformation standen, verdiente Spielanteile zu gewähren. Ein wenig besser wurde es dann, auch weil der Oftersheimer Trainer im Gefühl des sicheren Sieges ebenfalls fleißig Spieler tauschte. Leon Guckler setzte mit vollen Körpereinsatz bei einem Wurf von Linksaußen den Schlusspunkt zum 30:21 in einem chancenlosen Spiel.

Die VfL-A-Jugend ist an diesem Sonntag ihrer Vorbildsituation für die anderen Kinder- und Jugendmannschaften der Weinroten nicht gerecht geworden. Sonntagmittagsspiele werden auch in der Nacht davor entschieden. Genügend Schlaf und ein gesundes Frühstück bestimmen Ergebnisse im Leistungssport mit, besonders am Sonntagmittag.

Die Trainingswoche wird unangenehm

JBLH-MA: HG Oftersheim/Schwetzingen – VFL GÜNZBURG

Am Sonntag um 13.00 Uhr startet die Günzburger A-Jugend in der neu geschaffenen Pokalrunde bei der HG Oftersheim/Schwetzingen. Allein die exotische Anspielzeit, wenn der durchschnittliche Nord-Badener gerne beim Sonntagsbraten schwelgt, zeigt, dass es die Spielplaner nicht leicht hatten. Ab Ende November, wenn der Fußball in den Hallen längst sein Unwesen treibt, eine ganze Handball-Spielrunde unterzubringen, ist schon ein Kunststück. Und so verwundert es auch nicht, dass immer noch nicht alle Spiele fixiert sind.

In der Vorrunde setzte es eine 25:28-Heimniederlage gegen den Drittliganachwuchs, der eigentlich zum JBLH-Inventar gehört, allerdings meist nicht in der Südstaffel. Der VfL wirkte damals uneingespielt. Taktische Abläufe, die im Vorjahr gut passten, misslangen mehrfach. Die Sonntag-Mittag-Gastgeber beeindruckten mit Höchstgeschwindigkeit und zwingendem Umschaltspiel. Die robuste 6:0-Deckung hatte das Günzburger Spiel über die Kreisläufer gut im Griff. Vorne im Angriff glänzten der wurfgewaltige Jacob Clarius auf Rückraumlinks und Steven Beck auf Rückraummitte, der auch schon in der Dritten Liga zum Einsatz kam. Den Auftaktsieg in Günzburg nützte die Spielgemeinschaft aus Oftersheim und Schwetzingen zu einem längeren Höhenflug. Bis kurz vor Schluss bedeutete das Platz 4, der zur Teilnahme an der Meisterrunde berechtigt hätte. Im Finish wurden sie noch von der SG Pforzheim/Eutingen abgefangen. Ein wenig enttäuscht waren die HG-Spieler deswegen schon.

Beim VfL Günzburg musste man die Vorrunde zum Einspielen benützen. Nach und nach fand sich die Mannschaft und egal in welcher Besetzung am Ende konnte das trainingsfleißige Team selbst mit Spitzenmannschaften mit halten und gewann auf der Zielgeraden immerhin noch zwei Spiele. Diesen Aufwärtstrend will die Mannschaft um Alexander Jahn nun nützen um auch im Nordbadischen zu zeigen, dass man sich gesteigert hat. Personell kann Trainer Hofmeister aus dem Vollen und Ausgeruhten schöpfen. Louis Dück hatte am vergangenen Wochenende Dritt- und JBLH-Liga-frei. Die Terminfreiheit war für den Vielspieler in dieser Saison etwas ganz was Neues. Und auch Frieder Bandlow dürfte es genießen, dass an diesem Wochenende Bayernliga-Pause ist. “Hoffentlich bringt es seinen Bio-Rhythmus nicht durcheinander”, scherzt Manager Siggi Walburger gewohnt gut gelaunt.

Der Modus sieht vor, dass am Ende die beiden Tabellenersten um den Deutschen A-Jugendpokal weiter spielen. Favoriten auf die begehrten Plätze sind der TV Bittenfeld und Frisch-Auf Göppingen.