BAYERNLIGA-DAMEN: VFL GÜNZBURG – HASPO BAYREUTH 30:21 (13:8)

Die zweite Hälfte bringt die Wende für den VfL Günzburg

Bericht der Günzburger Zeitung

Nach einer zähen Anfangsphase gelingt dem VfL Günzburg noch der Heimsieg gegen HaSpo Bayreuth. Jetzt stehen die Günzburgerinnen auf Platz drei der Bayernliga.

Vielleicht einen Platz in der Bayernliga vorrücken, aber auf jeden Fall ein Heimsieg: Das war das Ziel von Trainer Jürgen Kees für seine Günzburger Handballerinnen vor dem abschließenden Vorrunden-Spiel gegen HaSpo Bayreuth. Und der Coach wurde nicht enttäuscht. Der VfL Günzburg siegte gestern dank einer guten zweiten Halbzeit 30:21 und rückte damit von Platz vier auf drei in der Bayernliga vor.

Das Spiel gegen den Tabellen-Achten fing für die Günzburgerinnen vielsprechend an: Bereits nach 35 Sekunden traf Lena Götz zum 1:0, knapp eine Minute später legte sie zum 2:0 nach.

Doch das flotte Spiel hielt nicht lange an: Die erste Halbzeit verlief überwiegend zäh. Das merkten auch die knapp 400 Zuschauer in der Günzburger Rebayhalle, deren Jubel und Anfeuerungsrufe in dieser Zeit zurückhaltend wirkten.

Die Günzburgerinnen taten sich im Angriff zunächst schwer

Die Gastgeberinnen taten sich im Angriff gegen die offensive Abwehr der Bayreutherinnen schwer. Die Günzburgerin Svenja Engelmann fasste das nach dem Spiel in die Worte: „Wir müssen den Angriff ruhiger spielen. Wir haben zu schnell den Abschluss gesucht.“

Zwar blieben die Gastgeberinnen in Führung, doch die Fränkinnen waren oft nur ein Tor vom Ausgleich entfernt, der in der 22. Minute mit dem 7:7 auch erfolgte. Allein die laut Trainer Kees „überragend“ haltende Torhüterin Lisa Gremmelspacher verhinderte in dieser Schlimmeres. Bis zur Halbzeit bauten die Günzburgerinnen den Vorsprung dann auch dank eines verwandelten sieben Meters durch Tanja Stoll und verpasster Torchancen der Gäste auf ein 13:8 aus.

Die zweite Halbzeit bringt die Wende

In der zweiten Halbzeit änderte der Coach die Taktik: Torhüterin beim Angriff auf das gegnerische Tor raus und stattdessen eine siebte Feldspielerin rein, sodass die Bayreutherinnen ihre bisherige offensive Abwehr aufgeben mussten. Zudem agierten die Günzburgerinnen nun deutlich dynamischer und schneller. „Wir haben die Lücken besser genutzt“, erklärte Alena Harder. Das Spiel war im Fluss, Angriff und Gegenangriff folgten rasch aufeinander, ebenso die Tore.

Lena Götz war aufseiten des VfL die Torjägerin des Spiels: Zwölf Treffer, davon sieben in der zweiten Halbzeit inklusive des Treffers zum Endstand, den sie mit der Schlusssirene erzielte. Trainer Kees war mit dem Ergebnis zufrieden: „Das war eine gute Vorrunde. Jetzt können wir positiv in die Rückrunde starten.“

VfL Günzburg: Schlund, Gremmelspacher, Hoffmann; Götz (12), Harder, Kubasta (1), Leis, Stoll (4/1), Engelmann (1), Schütte (2), Sperandio (2), Christel (1), Jahn (5/1), Porkert (2)

AUS DER RESERVE

Zweite mit schwachem Auftritt und verdienter Niederlage 32:33(16:18)

Am vergangenen Sonntagabend gastierte in der Rebayhalle der TSV Neusäß.
Die Partie war die letzte Begegnung des Tages und auch gleichzeitig der Abschluss der Vorrunde.

Die große Euphorie der Vorsiege von der ersten Damen – und Herrenmannschaft bekam den Weinroten allerdings überhaupt nicht gut.
Von Anfang an, fehlte es gewaltig an Laufbereitschaft. Dies zog sich duch die komplette Partie.

Während man vorne vergleichsweise einfach zu Torerfolgen kam, war das Rückzugsverhalten und die anschließende Abwehrarbeit einfach nicht ausreichend.
Die Neusäßer spielten im gebundenen Spiel sehr lange Angriffe, die kaum einmal durch ein Zeitspiel in Gefahr kamen. Axel Leix und Co. konnten immer wieder durch Stoppfouls unterbrechen, im entscheidenen Moment dann aber eben doch nicht. So schaffte es der TSV nach ausgegelichener erster Hälfte doch mit einem Zweitore Vorsprung in die Halbzeit zu gehen – 16:18. Allein die 18 Gegentore zeigen die eklatante Abwerschwäche an diesem Tage.

Im zweiten Abschnitt konnte der VFL schnell ausgleichen und in der Folge auch immer wieder in Führung gehen(23:22). Völlig unnötig vergab man anschließend immer wieder die Chance, das Spiel endgültig zu kippen und auf die Siegstraße einzubiegen. Die VFLer luden die Gäste aus Augsburg jetzt wieder regelmäßig zu einfachsten Torerfolgen ein. Zusätzlich erhielt die Heimsieben insgesamt zehn Zeitstrafen, einige davon völlig überzogen. Dies hemmte in den letzten sieben Minuten gewaltig. Erst jetzt wurde das Kämpferherz der Gastgeber geweckt. Trotz dauerhafter Unterzahl schaffte man zwei Minuten vor Ende den Anschluss zum 31:32.
Auch der folgende Angriff der Gäste konnte von Tizi Schmid pariert werden. Die große Chance zum Ausgleich blieb ungenutzt, die Neusäßer ließen sich nicht zweimal bitten und erzielten mit dem 31:33 die Entscheidung.

Die Weinroten sind weiter an der Tabellenspitze, müssen sich aber wieder deutlich steigern.
Am kommenden Samstag gastiert der VFL in Gersthofen. Dort ist wieder eine andere Herangehensweise nötig – von Anfang an.

JBLH-MA: VFL GÜNZBURG – HSG Konstanz

Zur Unzeit, am Sonntag um 12.30 Uhr, wenn sich schwäbische Familien eigentlich den traditonellen Sonntagsbraten oder seine vegetarischen Alternativen schmecken lassen, empfangen die Günzburger A-Jugendhandballer die HSG Konstanz. Der Hallenfußball ließ einfach keinen anderen Platz in der Halle, kein einziges Training war zwischen Weihnachten und Drei-König möglich.

Mit den Südbadenern kommt ein alter Rviale an die Donau. Der Zweitliganachwuchs war in den unendlichen Qualifikationen und in jedem einzelnen JBLH-Jahr Gegner. Fast immer zogen die Schwaben den Kürzeren, lediglich in der Vorrunde gelang ein Punktgewinn. Die Schützlinge von Trainer Christian Korb beklagen in dieser Runde immenses Verletzungspech. In die Pokalrunde sind sie dennoch mit 2:2 gut gestartet. Zuletzt gelang den Konstanzern in einem phänomenalen Spiel ein 30:23-Heimsieg gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen. Dabei täuscht das klare Ergebnis über den tatsächlichen Spielverlauf. Noch acht Minuten vor Schluss stand es 20:20; ehe das Team vom Bodensee den Turbo zündete, das Spiel auf den Kopf stellte und auf und davon zog. Bester Werfer war mal wieder Florian Wangler, der insgesamt 12 Mal traf. Solche Erlebnisse euphorisieren und schon wird als neues Ziel einer der ersten beiden Plätze ausgegeben, die zur weiteren Teilnahme am Deutschen Pokal berechtigen. Besonders der TV Bittenfeld und Frisch-Auf Göppingen, die haushohen Favoriten dieser Runde, die auch die Tabelle ungeschlagen anführen, werden da rein sportlich einiges dagegen haben.

Die Günzburger waren zum Jahresabschluss durch viele Doppeleinsätze ein wenig überspielt und konnten nicht mehr ihr wahres Leistungsvermögen erreichen. Die Hallenzwangspause half immerhin die vielen kleinen Wehwehchen und Überlastungen verheilen zu lassen. Bis auf Spielmacher Alexander Jahn, der über Ellenbogenprobleme klagte, sind alle Spieler top-fit und voller Handball-Tatendrang. Die personell gute Ausgangslage wollen die VfL-Talente nützen um auf die Erffolgsspur zurückzukehren.

Irgendwie werden die JBLH-Spiele der Pokalrunde auch zu einer Abschiedstour aus der Bundesliga. Ein Verein wie der VfL Günzburg hat nicht in jedem Jahr Auswahlspieler, um die eine Bundesligamannschaft über Jahre aufgebaut werden kann. In den nächsten beiden Jahren werden die A-Jugendkader auch dünner besetzt sein, so dass man vorübergehend mit niedrigeren Klassen Vorlieb nehmen muss. Für einen bayrischen Viertligisten ist das kein Beinbruch, sondern der Normalfall. Jede einzelne JBLH-Runde war ein Glücksfall, die Teilnahmehäufigkeit der letzten Jahre eine Sensation.

Vielleicht mobilisiert auch dieser Umstand ein paar Zuschauer das Sonntagsessen vorzuverlegen um Jugend-Bundesliga anzuschauen. Es lohnt sich immer.

BAYERNLIGA-DAMEN: VFL GÜNZBURG – HaSpo Bayreuth

Am Sonntag zur ungewohnten Zeit um 14.30 Uhr empfangen die Günzburger Bayernliga-Handballerinnen den HaSpO Bayreuth. Grund für die zuschauerfeindliche Zeit ist der Hallenfußball, der für die VfL-Handballer die Rebayhalle praktisch die gesamten Weihnachtsferien versperrte. Da noch am Samstag gekickt wird, müssen die Fußballer Samstagnacht die Halle Futsal-frei räumen und die Handballer am Sonntag in aller Herrgottsfrüh Handballtauglichkeit herstellen. Allein das ist eine erstaunliche ehrenamtliche Herausforderung, die sowohl die Verantwortlichen des SC Bubesheim als auch die des VfL Günzburg Jahr für Jahr mit Bravour bewältigen.

Wenn alles gut erledigt ist, folgt eine Demonstartion Günzburger Handballstärke: Um 12.30 Uhr ein JBLH-Spiel, danach Bayernliga-Festpiele von Damen und Herren gegen HaSpo Bayreuth und quasi als Derniere ab 18.30 Uhr das Spiel der Männerreserve gegen den TSV Neusäss. Da geht es immerhin um den Aufstieg.Mehr bayrischer Spitzenhandball geht kaum. Das wäre eine herrliche Samstagabendveranstaltung gewesen.

Die VfL-Schönen freuen sich als Vierter auf den Tabellenachten. Die Fränkinnen haben bislang 12:12-Punkte errungen, damit rangiert man im Haifischbecken “Damen-Bayernliga” im Mittelfeld. Bar der aller größten Sorgen, da die Abstiegsregion erst beim Viertletzten, dem TSV EBE Forst United, los geht, der bislang ganze 6:18-Punkte zustande brachte. Ein Puffer zum Abstiegskampf ist also bereits geschaffen. Die Spielerinnen aus der Wagnerstadt zeichnen bislang eine klare Ergebnislinie: Alle Auswärtsspiele wurden verloren und alle Heimspiele gewonnen, so auch die letzte Begegnung am 14.12.2019 als die Schützlinge von Trainer Udo Prediger, den TSV Winkelhaid knapp mit 31:30 ohne Punkte auf die Heimfahrt schickten. Das weist den Günzburgerinnen natürlich zu Hause als Vierter das Schild der Favoritinnen zu, doch die HaSpo-Spielerinnen werden gleich einige gute Neujahresvorsätze gefasst haben. Einer der beliebtesten dürfte dabei heißen: Endlich auswärts punkten. Da Neujahrsvorsätze besonders im Januar Ernst genommen werden, sind die VfL-Spielerinnen also vorgewarnt. Besonders wichtig wird es sein die Kreise der Top-Torjägerinnen der Gäste einzuschränken. Mit Elena Kerling (67 Treffer) auf Platz 7 und Kim Koppold (64 Treffer) auf Platz 8 stehen gleich zwei Werferinnen unter den Top-Ten der aktuellen Torjägerinnenliste.

Auch wenn praktisch kein Mannschaftstraining wegen Futsal möglich war, kommt das VfL-Team stark aus der Fußball- und Weihnachtspause. Keine Spielerin ist verletzt, ein selten glücklicher Traum eines jeden Handballtrainers. Außerdem tat nach einem derart nervenaufreibenden Handballjahr eine Verschnaufpause gut. Nun ist der Akku wieder voll aufgeladen und die Spielerinnen freuen sich sehr auf den Neustart. Trotz der frühen Anspielzeit hoffen die Damen um Martina Jahn auf ihre mittlerweile zahlreichen Fans, schließlich hat die Mannschaft ein ganzes Jahrl lang tolle Werbung für den eigenen Sport betrieben. 18:6-Punkte für einen Aufsteiger in der höchsten bayrsichen Liga sind eine eindrucksvolle Selbstvermarktung. So soll es weiter gehen.

JUGENDHANDBALL VOM WOCHENENDE (14./15.12)

MÄNNLICHE D2-JUGEND

zweite D-Jugend besticht durch viel Spielfreude

Beim sonntäglichen Spieltag in Wertingen, der extra etwas nach hinten geschoben wurde, um auch die Ministranten im Team dabei zuhaben, traf man im ersten Spiel auf die Nachbarn von der HSG Leipheim/Silheim, aktuell das Topteam in der Liga. Und wie ein solches traten sie auch auf, die ersten zehn Minuten waren nur durch Aktionen der Spielgemeinschaft geprägt, diese ging mit 7:0 in Führung, doch bis zur Halbzeit startete die VfL-Truppe die Aufholjagd, als beim 8:2 die Seiten gewechselt wurden, war die Freude beim VfL schon zurück gekehrt, der Frust des hohen Rückstandes hielt nicht lange an, und das weinrote Trikot verleiht dem einen oder anderen doch mehr Kampfkraft, als man denkt. Das führte dazu, das die zweite Halbzeit dem VfL gehörte, zwar knapp, aber nicht unverdient wurde dieser Abschnitt mit 7:8 gewonnen. Das im Schnitt über ein Jahr jüngere Team zeigte hier unverzagt, was in ihm steckt, die Hälfte der Tore wurde von den Unterstützern aus der E-Jugend erzielt, und auch ohne den man of the match, Albert Tempel im Tor, hätte es deutlich anders ausgesehen. Im zweiten Spiel gegen den den TSV Wertingen wurden die Vorzeichen dann gedreht, der VfL war in den ersten zehn Minuten das bessere Team, führte souverän mit 5:2, ehe die Heimmannschaft den Turbo einschaltete und aus diesem Rückstand binnen fünf Zeigerumdrehungen bis zur Pause einen Zwei-Tore-Vorscprung machte. in der zweiten Halbzeit erhöhten die Wertinger auf 8:13, doch dann fingen die Weinroten an, sich wieder ins Spiel zu kämpfen. Eiskalt verwandelte Henning Zofka vier Siebenmeter in diesem Spiel(insgesamt sechs), hier wächst ein echter Konkurrent für Frieder Bandlow heran. Und auch der nun gut aufgelegte Constantin Merdian zeigte was in ihm steckt, ein ums andere Mal brillierte er mit sehenswerten Einzelaktionen oder klugen Anspielen. Leider war die Zeit dann zu kurz, um auszugleichen, doch mit dem Abpfiff wurde das 14:15 erzielt, ohne den Hänger in der Mitte des Spiels wären hier ein oder gar zwei Punkte drin gewesen. In Wertingen waren dabei: Albert Tempel im Tor, Feldspieler: Constantin Merdian 6 Tore, Felix Maier, Andre Ehrhardt, Paul Riggenmann, Henning Zofka 9/6, Jonas Löffler 4, Mateo Christl 2, Ricardo Murr, Lukas Riggenmann, Yanis Pistol und Theo Reiter 3

MÄNNLICHE D1-JUGEND

D1 bricht auf der Zielgeraden ein

Der Start ins Spiel war prächtig, die Günzburger erzielten das erste Tor, ein paar Abstimmungsprobleme in der Abwehr sorgten aber dafür, das die Raunauer dran blieben, vorallem das Zusammenspiel des Mittespielers mit dem Kreisläufer wurde schlecht gelöst, man machte genau das, was die Schützlinge von Karl Weindl wolten. Doch mit zunehmender Spieldauer stellte sich das Team besser auf die Herausforderung ein, über 4:3 und 7:4 gingen die Kreisstädter mit einer 11:8-Führung in die Pause. Was dann passierte, ist allerdings ein Rätsel, die gut spielenden Günzburger stellten im Angriff die Aktivität vollends ein, es wurde, keinerlei Druck auf die Krumbacher mehr ausgeübtr, das zuvor gut laufende Zusammenspiel wurde völlig aufgegeben, was dazu führte, das der TSV Niederraunau mit leichtem Spiel die Partie kippte und letztendlich mit 14:16 als Sieger vom Platz ging. Das Raunauer-Team steht nicht umsonst ungeschlagen auf Platz 1, das untermauern auch drei Spieler in den Top Ten der Toschützenliste (der beste Günzburger steht gerade auf dem 10.Platz), es dem Gegner so leicht zu machen und einzuknicken, das ist nicht nachvollziehbar, sehr schade, weil erneut eine große Chance auf einen big point vergeben wurde. Im zweiten Spiel gegen die HSG Lauingen/Wittislingen war dann leider die Luft raus, teilweise eher lustloses Auftreten zeugte nicht vom Willen, unbedingt einen Sieg zu holen, in dieser Partie wurde viel gewechselt, der Gegner konnte aber trotzdem der schwächeren Vorstellung nur am Anfang mit halten, im Laufe der Begegnung zogen die Günzburger davon und gewannen das Spiel klar, aber glanzlos mit 22:13. Für den VfL traten an: Christoph Wiedemann im Tor, auf dem Feld: Constantin Merdian, Leon Rembold 2, Tobias Hilberer 2, Marlon Castaldo 2, Marco Lipp 3, Quirin Dück 5, Luca Christl 4, Lukas Lerner 9/2, Nils Stohl 3 und Tim Dippold 6/1

MÄNNLICHE C2-JUGEND

C2 verliert beim Spitzenreiter

Ohne ihren Kapitän Tino Jensen musste die C2 am Sonntag zu ihrem Auswärtsspiel beim verlustpunktfreien Spitzenreiter TSV Neusäß antreten. Das von Coach Dieter Schiele ausgegebene Ziel, den körperlich deutlich überlegenen Klassenprimus solange wie möglich zu ärgern, setzten die Günzburger zunächst glänzend um. Im Angriff schlüpfte Leon Rembold in die Rolle des Spielgestalters, der seine Mitspieler geschickt einsetzte und mitunter auch selbst seinen großen Gegenspieler narrte und unter dem Jubel der zahlreichen mitgereisten Eltern einnetzte. So hielt der VfL gegen die sichtlich überraschten Gastgeber das Spiel lange offen. Der knappe 9:11- Pausenrückstand war nach einer spielerisch hervorragenden Leistung aber nicht mehr als ein schönes Zwischenergebnis.
Leider stellte der Favorit nach der Pause seine Taktik um und ließ durch seine recht defensive Abwehr den kleinen Günzburgern kaum mehr Chancen zum Torwurf. Die in der Abwehr hängengebliebenen Bälle nutze Neusäß dann zu einfachen Gegenstoßtoren. Auch in der VfL- Abwehr schwanden nun die Kräfte, zumal die aufopferungsvolle Verteidigung auch noch mit mehreren Zeitstrafen geahndet wurde.
So stand am Ende zwar ein 28:19- Sieg des haushohen Favoriten auf der Anzeigentafel, aber die mit zahlreichen D-Jugendlichen verstärkte C 2 kann stolz auf die gezeigte Leistung sein. Selbst die Neusäßer Zuschauer sparten nicht mit Lob für die jungen Talente, für die jetzt erst mal die Weihnachtspause ansteht.

Für den VfL spielten:
Christoph Wiedemann, Johannes Reichel; Leon Rembold (5) , Ramon Gaschler (5), Luca Bosch (4), Tobias Hilberer (2), Adrian Knop (2), Tim Dippold (1), Marc Ehrhardt und Jacub Siegert.

BAYERNLIGA-DAMEN: HG Zirndorf – VFL GÜNZBURG 32:36 (17:20)

Nach einer starken Leistung entführen die Günzburger Damen mit 32:36 (17:20) beide Punkte aus Zirndorf. Ein wenig Bammel hatte die Weinroten schon. Da waren zum einen die Heimergebnisse der Fränkinnen: 37:25 gegen HaSpO Bayreuth, 37:21 gegen Haunstetten II und 37:25 gegen EBE Forst United und zum anderen wartete in der Halle das ungeliebte Harzverbot. Außerdem war Trainer Jürgen Kees beruflich verhindert, so dass sein Bruder Peter alles alleine machen musste.

Es war wohl auch der Schwere der Aufgabe geschuldet, dass viele Fans die Reise ins Mittelfränkische antraten. Der Fanbus war fast voll. Martina Jahn hatte ihren kleinen Bruder Alexander und ein paar seiner A-Jugendfreunde zum Trommeln bestochen. Lärm kann auswärts nie schaden Engagierrte Handballmamas reisten extra an. Echte Fankultur hat sich bei den Damen entwickelt. In der Halle war alles bestens angerichtet: Glühwein, Fränkische und Steaks vom Grill.

Dann der nächste Schreck: Trommelverbot im Wohngebiet. Gut dass der Chor der A-Jugendlichen stimmgewaltig und sangesfreudig ist!

Die Einwärmung passte zu düsteren Vorahnungen. Bis zur Hallendecke wurde ohne den geliebten Kleber hinauf geworfen.

Dann ging es los: Schnell merkten die Günzburger Schönen warum in Zirndorf so viele Tore fallen. Das Tempospiel der Gastgeberinnen ist nur schwer zu stoppen. Jeder Fehler wird überfallartig bestraft. Da anfangs Abwehrchefin Martina Jahn, die erneut hinten wie vorne eine einwandfreie Leistung ablieferte, gegen eine Angreiferin auf weitem Weg getauscht wurde, ging zusätzlich wertvolle Zeit zum Zurücklaufen verloren. Auch deswegen lagen die Vorteile zunächst bei der HG. 6:3 und 9:6 lauteten die Zwischenstände. Im Angriff wurde noch viel neben und übers Tor gewrofen, nur darunter ging es nicht. Einzig Lena Götz scherte sich nicht um “kein Harz”, eine echte Torjägerin bombt halt auch ohne Klebstoff. Der äußerlich ruhige und hoch Handball-erfahrene Peter Kees justierte taktisch ein wenig nach. Martina Jahn blieb nun auch im Angriff auf dem Feld. Außerdem sind die Weinroten anpassungsfähig. Das gilt nicht nur für die neue Spielklasse, sondern auch für den Umgang mit dem nackten, glatten Ball. Beim 11:11 war der Ausgleich geschafft. Die überragende Alena Harder nütze wie so oft jede noch so kleine Lücke. Und weil die Abwehr stärker wurde, klappte es plötzlich auch mit dem Gegenstoß. Immer wieder wurde Nina Porkert erfolgreich auf die schnelle Reise geschickt. Beim 13:15 stellte der Chor der A-Jugendlichen auf Freudengesang um. Doch es blieb ein hartes Stück Arbeit, auch weil Lisa Gremmspacher die ersten 20 Minuten unglücklich agierte. Trainer Kees dürfte mit sich gerungen haben. Doch seine Entscheidung die Torfrau nicht zu tauschen, erwies sich im Nachhinein als richtig. Erst steigerte sich die Gremmelspacher und in der zweiten Halbzeit wurde sie zur besten Spielerin eines sehr starken Günzburger Teams. Zuerst wurde aber noch beim 17:20 gewechselt.Was für eine Damen-Tore-Jagd!

Die Pause tat den begeisterten Zuschauern gut. Essen und Trinken beruhigt. “Ganz nüchtern betrachtet”, erklärte Sangesfreund Alexander Jahn später in einem Gespräch mit seiner großen Schwester, “macht Anfeuern durstig”: Die Zirndorferinnen hatte die Halbzeit gut genützt und waren zum Tempospiel der Anfangs-Viertelstunde zurück gekehrt. Doch jetzt stand Lisa Gremmelspacher immer wieder goldrichtig im Weg. Ohne diese Leistungssteigerung wäre der fränkische Ansturm nicht so glimpflich ausgegangen. zwar kamen die HG-Spielerinnen beim 21:22 und 23:24 bedrohlich nah, doch der VfL blieb nervenstark. Vom Harzverbot war nichts mehr zu sehen. Beim 23:26 war erneut ein Drei-Tore-Vorsprung herausgeworfen. Tenor Jan Schüller, im A-Jugendchor auch für die Technik zuständig, spielte nun Weihnachtslieder aus der Box ein. Das war neben Harz und Trommeln aber auch verboten und so blieb alles im Rahmen, auch wenn ihm das auf den empfindlichen Magen schlug.

Auf dem Spielfeld fiel die Vorentscheidung in Günzburger Überzahl. 25:30 war der erste größere Vorsprung gegen einen Gegner, der alles gab. In der 51. Minute setzte der Zirndorfer Coach mit doppelter Manndeckung gegen Alena Harder und Lena Götz alles auf eine Karte. Über das ganze Feld erzielte Lisa Gremmeslpacher nun ein Tor. Das schien den Willen zu brechen. In der 54. Minute stand es 26:33. Der freundliche Busfahrer ging hinaus und baute den VfL-Bus auf Party-Modus um. Das Spiel begann zu plätschern: Torhunger und Tempolust schienen endlich gestillt. Am Ende stand ein 32:36 auf der Anzeigentafel.Jürgen Kees bange Blicke auf seinen persönlichen Liveticker hatten ein Ende. endlich konnte der Vielbeschäftigte ruhig im Geschäft Weihnacht feiern. Er hat es verdient.

Es war eine fröhliche Heimfahrt, auf der sich Damen- und A-Jugend ein vorweihnachtliches Sangesduell lieferten.

BAYERNLIGA-HERREN: DJK WALDBÜTTELBRUNN – VFL GÜNZBURG 27:23 (14:8)

VERDIENTE NIEDERLAGE IN WALDBÜTTELBRUNN

Die Bayernligahandballer des VfL Günzburg verlieren nach einer katastrophalen ersten Hälfte verdient mit 23:27 gegen die DjK Waldbüttelbrunn.

Selten verschliefen die Spieler aus Günzburg den Beginn eines Spiels so, wie vergangenen Samstag. Gegen taktisch erneut überragend eingestellte Gastgeber wurde in den ersten fünf Minuten so ziemlich alles versemmelt, was möglich ist. Im Angriff wurden die Günzburger von einer ungewöhnlich offensiven Abwehr komplett überrumpelt und anstatt sich dafür umso mehr in der Abwehr reinzuhängen, blieben die Spieler bis auf Julian Ruckdäschel bestenfalls teilnahmslos. Beim Stand von 1:5 nach sieben Spielminuten war Trainer Czakó so früh, wie noch nie gezwungen, das Spiel durch eine Auszeit zu unterbrechen. Kurz schienen die VfL´er sich gefangen zu haben. Bis zum 5:8 schien die Anfangsphase noch in Halbzeit eins ausgleichbar. Leider stellte sich das als Trugschluss heraus. Erneut wurde im Angriff wenn überhaupt der Weg zur Mitte gesucht, anstatt den Gegner zu attackieren wurde ohne Druck weitergespielt und falls mal ein Angriff besser lief, wurde er meist durch einen technischen Fehler beendet. Lediglich den Torhütern war es zu verdanken, dass es bei einem noch dankbaren Rückstand von sechs Toren beim Stand von 8:14 in die Kabine ging.

Erfreulich an diesem Tag war, dass aus der Kabine eine Mannschaft kam, die wie ausgewechselt schien. In der Abwehr wurde endlich wieder gelaufen und gekämpft und im Angriff ließ Czakó mit sieben Feldspielern spielen. Die Hauptprobleme aus den ersten 30 Minuten waren damit gelöst und der Günzburger Angriff spielte wieder nahe an den vergangenen Leistungen. Schon nach 13 Minuten war die Aufholjagd so gut wie abgeschlossen, als Nico Jensen den Anschlusstreffer zum 17:18 erzielte.
Das so wertvolle Momentum war nun komplett auf Günzburger Seite. Leider ist es auch ein launisches Wesen, welches kaum Fehler verzeiht. Nur mit Blick auf das teilweise noch sehr junge Alter der Mannschaft würde sich die folgende Fehlerorgie erklären lassen. Reihenweise wurde der Ausgleich durch teilweise kopflose Fehler vergeben. Beide Torhütern, die besten Spielern an diesem Tag, hielten die ihren oben und verschafften Chance um Chance zum Gleichstand. Genutzt hat es nichts, es wurden einfach zu viele Fehler gemacht. Die DjK-Spieler konnten nun ein paar Tore erzielen und das Momentum war wieder vollständig auf der Gegenseite.

Gekämpft wurde im Folgenden noch aufopferungsvoll. Wenigstens die Einstellung passte ohne Einschränkungen, allerdings sollten die Weinroten nicht mehr rankommen. Über das 19:23 in der 50. Minute ging das Spiel dann dahin. Am Ende trennten sich die beiden Mannschaften gerecht mit 23:27. Mehr war rückblickend an diesem Tag einfach nicht drin.

Für den VfL spielten: Bieber, Rösch (beide Tor), Bandlow (6/3), Pfetsch (1), M.Jahn (2), S.Jahn (3), Buck (2), Ruckdäschel (1), Meye, Jensen (5), Hermann, Jäger (3)

Hier geht es zur Statistik:

https://bhv-handball.liga.nu/cgi-bin/WebObjects/nuLigaDokumentHBDE.woa/wa/nuDokument?dokument=meetingReportHB&meeting=6507647&etag=9e2db590-ea12-495d-ac86-f804b8dd78bc

BAYERNLIGA-DAMEN: HG Zirndorf – VFL GÜNZBURG

Am Samstag spielen die Günzburger Damen ab 19.00 Uhr beim Tabellensechsten der HG Zirndorf. Zirndorf ist ein fränkischer Traditionsverein vor den Toren des Balliungsraumes Nürnberg, Erlangen und Fürth. Jeweils drei Damen- und Männermannschaften pflegen den dortigen Aktivenhandball, dazu gibt es noch diverse Kinderteams. Aushängeschild ist die Bayernliga-Damen-Mannschaft. Da wird zum Jahresabschluss also sicher einiges los sein in der dortigen Biberthalle.

Die HG-Damen gelten als besonders heimstark. Lediglich gegen die Klassenbesten aus Erlangern (25:31) und der Handballspielgemeinschaft rund um das Flüßchen Würm (21:23) verlor man daheim. Um das anvisierte Ziel “oben dabei zu sein” nicht aus den Augen zu verlieren, braucht es mit aktuell zwar beruhigenden 12:10-Punkten schon einen Heimsieg gegen die schwäbischen Samstagsgäste.

Am vergangenen Wochenende gewannen die Zirndorferinnen das Franken-Derby in Winkelhaid mit 20 : 21 trotz vieler krankheitsbedingter Ausfälle.. Das befreiende und Punkte-bestimmende Tor gelang praktisch mit dem Schlusspfiff. Ähnlich wie beim letzten VfL-Sieg durchlebten auch die HG-Damen ein Wechselbad der Gefühle ehe die zwei Punkte eingepackt werden konnten. Gerade solche Siege auf des Messers Schneide stärken das Team-Innere. Ein Erfolgsgeheimnis soll nach dem 14:9-Pausenrückstand ein ordentliches Donnerwetter von Trainer Zeljko Cokesa gewesen sein. Seine Mannschaft ist extrem ausgeglichen, die Torejagd ist breit verteilt. Maren Kammerer taucht mit durchschnittlich 4,18 Treffern als beste Werferin ihres Teams erst auf Platz 21 der Liga-Torschützenliste auf. Auf den Plätzen 31 und 32 folgen dann Lena Wannek und Marina Raab. Es reicht also nicht sich auf ein oder zwei Spielerinnen zu konzentrieren, der Star bei Zirndorf ist die (ausgeglichene) Mannschaft.

Egal wie das Spiel ausgeht, den vierten Platz haben die Schützlinge von Betreuer Gernot Porkert für die Weihnachtspause schon gesichert. Druck gibt es also keinen. Die eigene Erfolgsstory kann aber weiter geschrieben werden. Ein Sieg zum Abschluss eines phänomenalen Handballjahres würde das Jahr 2019 herrlich abrunden. Und er wäre eine stimmungsvolle Grundlage für die lange Rückfahrt aus Mittelfranken. Günzburger Handballerinnen wisssen was Spaß macht. Anstrengen lohnt sicht.

Zur Unterstützung der Mannschaft wird ein Fanbus eingesetzt, der sich auf der Rückfahrt ruck-zuck in einen Partybus verwandeln lässt. Abfahrt ist am Samstag um 14.30 Uhr vor der Rebayhalle. Anmeldungen wir immer an Jürgen Kees ([email protected]).

BAYERNLIGA-HERREN: DJK Waldbüttelbrunn – VFL GÜNZBURG

LETZTES SPIEL IN EINEM ERFOLGREICHEN HANDBALLJAHR

Saisonübergreifend gesehen, war das Jahr 2019 das erfolgreichste seit dem Bundesligarückzug des VfL Günzburg. Lediglich drei Spiele wurden bislang verloren und ein Mal gab es ein Unentschieden. Am kommenden Samstag geht es für die Spieler von Trainer Czakó ein letztes Mal in diesem Jahr in den fernen Würzburger Raum. Gegen die DjK Waldbüttelbrunn kann das junge Erfolgsteam seine Spitzenposition verteidigen und so den Grundstein für ein Topspiel als Auftakt in das neue Jahr legen.

Die „Sumpfler“ aus dem Norden Würzburgs sind ein wahres Urgestein in der Bayernliga. Lange Jahr spielten sie immer ganz oben mit und insbesondere die taktische Finesse gepaart mit schnellen Angriffsspielern und einer stabilen Abwehr brachte am Ende der Saison meist einen Spitzenplatz. So auch in der letzten Saison, als die DjK Waldbüttelbrunn lange Zeit der einzige ernstzunehmende Verfolger von Meister Bad Neustadt war und die in der Bayernliga so wertlose Vizemeisterschaft gewinnen konnte.
In der aktuellen Saison sind die Gastgeber vom Samstag personell genauso gut aufgestellt, wie die Jahre davor. Trotzdem stehen sie mit einem ausgeglichenen Punktekonto nur im Mittelfeld der Liga. Ein Blick auf die bisherigen Spiele offenbart dann auch, wie unverdient diese Position eigentlich ist. Gegen Tabellenführer Bayreuth und gegen Erlangen-Bruck konnten die Sumpfler jeweils Unentschieden erzielen, während andere Spiele gegen Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte mit einem oder zwei Toren Unterschied verloren worden. Die Gastgeber am Samstag dürfen wohl zurecht mit ihrer aktuellen Position hadern, allerdings nicht mit ihrer Spielweise. Auch dieses Jahr überzeugen die Franken mit taktisch ausgeklügeltem Handball, einer massiven Abwehr und tollen Angriffsspielern.

Anders auf der Günzburger Seite. Mittlerweile kann gesagt werden, dass der Trainerwechsel von Stephan Hofmeister auf Gábor Czakó erfolgreich vollzogen wurde. Insbesondere von der merkwürdigen Schwäche des Angriffs zu Beginn der Saison ist mittlerweile nichts mehr zu sehen. In den letzten drei Spielen wurde eher sogar jedes Mal ein Angriffsfeuerwerk abgefeuert. Auch führt ein Trainerwechsel oftmals zu Turbulenzen innerhalb einer eingespielten und erfolgreichen Mannschaft. Neue Vorgaben müssen umgesetzt werden, neue taktische Systeme verstanden und erlernt werden und teilweise muss sich auch eine neue Philosophie angeeignet werden. Auch diesbezüglich kann Abteilungsleiter Armin Spengler durchaus zufrieden sein. Auch wenn es für manchen Beteiligten zu Beginn noch ungewohnt war, mittlerweile wurde alles angenommen und das spiegelt sich auch in den Ergebnissen wieder. Darüberhinaus kann fast jeden Samstag eine Mannschaft beobachtet werden, deren Akteure fast ausschließlich aus der eigenen Jugend kommen und die freundschaftliche Bande verbinden, die teilweise über 20 Jahre wachsen konnten. Eine solche Teamdynamik ist an der Grenze zwischen Amateur- und Leistungssport doch eine absolute Rarität und Czakó hat diese Besonderheit gekonnt eingesetzt, um jeden Samstag eine Einheit auf dem Hallenboden kämpfen zu sehen, in der jeder für seinen Nebenmann einsteht.

Am kommenden Samstag haben die Spieler um Torwart Dennis Mendle nun die Chance, ein herausragendes Kalenderjahr mit einem Sieg abzuschließen und damit punktgleich an der Spitze der Tabelle zu überwintern. Gegen die taktisch vielleicht beste Mannschaft der Liga dürfte das allerdings nur gelingen, wenn an die Leistung der vergangenen Wochen angeknüpft werden kann und jeder einzelne Spieler ein letztes Mal vor der Pause alle Reserven mobilisiert, damit seine Farben am Ende ein Tor mehr haben, als die sympathischen Gastgeber aus Franken.
Hierfür ist auch wieder jede Unterstützung durch unsere Fans notwendig. Einfach war es noch nie, im Frankenland zu siegen.

BAYERNLIGA-HERREN: VFL GÜNZBURG – SV ANZING 36:25 (14:8)

KLARER SIEG GEGEN DIE ANZINGER LÖWEN

Auch gegen den bisherigen Angstgegner SV Anzing gewinnen die VfL-Handballer am Ende deutlich. Obschon ein paar Ausfällen kompensiert werden mussten, zeigten die Spieler von Trainer Czakó erneut eine Leistung an der oberen Grenze, gewinnen mit 36:25 und stehen damit punktgleich mit HaSpo Bayreuth der TG Landshut an der Tabellenspitze.

Sowohl der VfL Günzburg, als auch der Sportverein aus Anzing gewinnen Spiele meist aus einer starken Abwehrleistung heraus. Von Anfang an machten beide Mannschaften auch an diesem Tag klar, dass der Angriff des Gegners einiges leisten muss, um zum Torerfolg zu kommen. Dies schlug sich dann auch direkt im Spielbericht nieder. Bevor die Gäste mit dem ersten Tor der Partie das einzige Mal in Führung gehen sollten, waren schon vier gelbe Karten und eine Zwei-Minutenstrafe verteilt und Linksaußen David Pfetsch fiel mit einer Gehirnerschütterung schon jetzt für das restliche Spiel aus. Das insgesamt sehr gut pfeifende Schiedsrichtergespann Langner/Liebsch schaffte es dann im Folgenden, die Härte des Spiels auch durch weitere progressive Strafen auf ein erträgliches Maß von beiden Seiten zu reduzieren. Handballerisch war das Team um Nico Jensen erneut top eingestellt. In der Abwehr wurde nun zwar nicht mehr so hart gespielt, dafür umso mehr gelaufen. Insbesondere Julian Ruckdäschel wuselte auf der offensiven Position nur so umher und trieb seine alte Mannschaft oft zur Verzweiflung. Sollte dann doch mal ein Ball den Weg Richtung Tor finden, hielt Torwart Patrick Bieber das ein ums andere Mal teils spektakulär seinen Kasten sauber. Im Gegenzug lief der Angriff das zweite Mal in Folge auf Hochtouren. Enorm viel wurde von allen Spielern investiert, um die Abwehrreihen der Löwen zu durchbrechen und fast jedes Mal nach den ersten zehn Minuten war das Unterfangen von Erfolg gekrönt. Der stärkste Spieler an diesem Tag – Pascal Buck – feuerte aus allen Kanonen in Richtung des gegnerischen Torwarts und konnte in der 18. Minute das Tor zum ersten größeren Abstand beim Stand von 10:5 erzielen. Der Trainer der Gäste Hubert Müller sah sich nun gezwungen, die Abwehr der Seinen deutlich offensiver einzustellen. Taktikfuchs Nico Jensen ließ sich davon aber überhaupt nicht beirren und ließ dann halt seine Kreisläufer die Tore werfen. Niko Hermann und Daniel Jäger noch drei Tore für den VfL in Halbzeit eins und die beiden Mannschaften wechselten beim Stand von 14:8 die Seiten.

Taktisch musste Czakó kaum nachjustieren. Er musste allerdings ein Auge darauf haben, dass die Last auf mehr Schultern verteilt wird. Viel wurde folglich in Halbzeit zwei gewechselt und ohne Ausnahme jeder Spieler konnte an diesem Tag zum Teil auf ungewohnten Positionen eine bayernligataugliche Leistung zeigen. Den Brüdern Stephan und Michael Jahn sollte der Auftakt zu den letzten 30 Minuten gehören. Fast schon die Vorentscheidung war beim 19:10 in der 38. Minute gefallen, als Stephan Jahn blitzsauber von Linksaußen einnetzte. Im Anschluss wurde, auch aufgrund der nun nachlassenden Kräfte ein klein wenig die Abwehr vernachlässigt. Für den Spielverlauf war das nicht weiter schlimm, aber Patrick Rösch war nun öfter zu Paraden gezwungen und musste dementsprechend auch häufiger hinter sich greifen. Trotzdem hielt Röschi, was zu halten ging und ermöglichte den ersten zehn Tore Abstand beim Stand von 24:14 in der 44. Minute. Glücklicherweise war damit auch die anfängliche Härte nun komplett aus dem Spiel heraus und die letzten 15 Minuten wurde von beiden Seiten guter Handball gezeigt. Auf Günzburger Seite konnte nun Abwehrrecke Yannick Meye seine Talente auch im Angriff unter Beweis stellen und die Gegenseite zeigte noch einige schöne Aktionen, bevor die Schiedsrichter das Spiel beim Stand von 36:25 abpfiffen. Dadurch, dass sich zeitgleich die SG Regensburg und HaSpo Bayreuth unentschieden getrennt haben, stehen die Bayernligahandballer das erste Mal seit Ewigkeiten an der Spitze der bayerischen Liga und teilen sich den ersten Rang mit 18:4 Punkten mit Landshut und Bayreuth. Gegen Landshut wurde schon gewonnen und das Spiel gegen Bayreuth ist das erste Spiel in der Rebayhalle nach der Weihnachtspause. Aufgrund einiger Fußballturniere muss nun länger auf das nächste Heimspiel gewartet werden, allerdings kann dann auch ein echter Kracher präsentiert werden.

Hier geht’s zur Statistik:

https://bhv-handball.liga.nu/cgi-bin/WebObjects/nuLigaDokumentHBDE.woa/wa/nuDokument?dokument=meetingReportHB&meeting=6507601&etag=18ddc584-e443-4903-8fe6-02a24568a63c

Für den VfL spielten: Bieber, Rösch (beide Tor), Pfetsch, M. Jahn (5), S. Jahn (3/1), Buck (10/2), Ruckdäschel (2), Meye (1), Jensen (4), Hermann (6), Jäger (5)